Unkraut oder Rasenart?

  • Ich war jetzt 2 Wochen im Urlaub und es hat sich schon gut verbreitet. Manuell wäre daher ziemlich übel. Würde ein Gift wirken?
     
  • Jetzt habe ich in unserem Rasen auch so was entdeckt, ganz unauffällig hat es sich in einer Linie zwischen dem Gras "ausgebreitet". Gleich alles weggezupft. Ich gehe fast jeden Tag über den Rasen und zupfe mal da und mal dort.
     
    Ich habe dieses Dreckszeug auch überall im Rasen. Wir haben einen Neubau und ca. 500qm Rasenfläche. Ich möchte keinen englischen Rasen aber es ärgert mich, das der ganze Rasen so versaut ist. Dadurch das wir noch andere Projekte hatten und meine Freundich schwanger war, konnten wir auch nicht ständig den Rasen pflegen. Jetzt ist das Zeug überall und teilweise großflächig.
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  • Jetzt ist das Zeug überall und teilweise großflächig.
    Dunkelgrünes Blatt, geriefte Blattoberseite, glatte Blattunterseite, stängelumfassende Blattöhrchen, Gerollte Blattanlage wenn ich es richtig erkannt habe. Das passt zum Rohrschwingel. Der kommt eher nicht von irgendwoher, sondern dürfte Bestandteil der Rasenmischung gewesen sein. Wie nannte sich die ausgesäte Mischung?
     
    Hallo Pluto,
    also wenn das Bestandteil der Saatmischung sein sollte, wäre ich wirklich schockiert, das ich dafür soviel Geld bezahlt habe. Da wir Südlage haben und den ganzen Tag volle Sonne haben wir uns vor 2 Jahren für den Premium Trockenrasen von Wolf entschieden. Auf der Verpackung waren damals auch die beinhalteteten Rasensorten vermerkt. Leider konnte ich das jetzt kurzfristig nicht in Erfahrung bringen, welche das waren.
    Ich könnte nochmal eine Detailaufnahme machen oder einen Büschel etwas wachsen lassen, um die Art bestimmen zu können. Mich würde das wirklich interessieren.

    Edit: Doch noch gefunden:
    • Lolium perenne bzw. ausdauerndes Weidelgras (schützt die langsameren Arten)
    • Festuca arundinacea bzw. Rohrschwingel (hohe Trockenheitsresistenz)
    • Poa pratensis bzw. Wiesenrispe (hohe Trockenheitsresistenz)
    :)
     
    Vom Rohrschwingel gibt es seit über 10 Jahren Sorten, die feinere Blätter haben. Nur finden die sich bei deutschen Saatgutproduzenten immer noch zu wenig in den Mischungen.

    Bei Rohrschwingel beobachte ich auch häufig, dass sich Pflanzen mit besonders breiten Blättern bilden, wenn Platz haben sich auszubreiten. Bei Dir hat wohl das Gras drumherum gelitten und so konnte sich der Rohrschwinge entfalten. Hatte ich vor kurzem schon mal beschrieben.
     
    Hallo @Pluto,
    ich habe mir gerade eine Trockenrasen Saatgutmischung bestellt, die andere Festuca-Sorten enthält, weil ich den abrundinacea vom Erscheinungsbild unattraktiv finde.

    Davon ab, dieses gezeigte Gras haben wir auch im älteren Bestandsrasen. Der liegt seit 40 Jahren und diese fetten, steifen dunkelgrünen Gräser waren nicht von Anfang an dabei. Sie bilden richtig eklige Horste. Ich habe mal versucht, sie aus zu stechen. Sie haben ein fleischiges, tiefes Wurzelsystem und sind leider in der Lage, aus Teilstücken zu regenerieren. Ich habe nun eher mehr davon, als vor der Aktion.

    Bleibst du bei Festuca?
     
  • Davon ab, dieses gezeigte Gras haben wir auch im älteren Bestandsrasen. Der liegt seit 40 Jahren und diese fetten, steifen dunkelgrünen Gräser waren nicht von Anfang an dabei. Sie bilden richtig eklige Horste. Ich habe mal versucht, sie aus zu stechen. Sie haben ein fleischiges, tiefes Wurzelsystem und sind leider in der Lage, aus Teilstücken zu regenerieren. Ich habe nun eher mehr davon, als vor der Aktion.

    Bleibst du bei Festuca?
    Was die Anfragen von @WuschigesWiesel und @skyp83 betrifft, schon. Das Gras von @os.otto ist wohl ein Sauergras und nicht Rohrschwingel.

    Entscheidend für die Identifizierung von nicht blühenden Gräsern sind die Details. Das sind in die Form, Farbe, Oberfläche und Behaarung der Blattspreiten, gerollte oder gefaltete Blattanlage, die Form und Länge des Blatthäutchens, das Vorhandensein und die Form von Blattöhrchen und die Form des Wurzelwerks. Empfehlenswert finde ich dazu: Schlüssel zum Bestimmen von Gräsern und Grasartigen im vegetativen Zustand von Bertil O. Krüsi

    Leider sind manche Eigenschaften variabel. So sind die in meinem Beitrag gezeigten Härchen an den Rohrschwingelblättern nicht immer vorhanden. Findet man sie aber, so ist das ein deutlicher Hinweis darauf.

    Nach Deiner Beschreibung scheint das Gras Rhizome zu bilden, was z.B. bei der Quecke, dem Roten Straußgras und der Behaarten Segge der Fall ist.
     
  • Danke soweit erst mal, @Pluto .
    Dann muss ich wohl mal ein Foto einstellen. Obwohl es ja auch nicht viel bringt, genau zu wissen, wie das Gras heißt. Manuelle Bekämpfung schwierig bis unmöglich und Neuanlage kommt bei diesem Rasen eher nicht mehr in Betracht. Der muss jetzt einfach noch ein paar Jahre durch halten, (fast) egal, wie.

    Ich hoffe nur, dass ich bei der Auswahl des neuen Saatgutes alles richtig gemacht habe 🥴.
     
    @Pluto
    genauso ist es bei mir der Fall. Besonders an den Rändern und halt Inselförmig im Rasen. Wobei ich das Gefühl habe, das es sich auch ausbreitet wie Quecke oder so etwas. Wir haben den Rasen vor 2 Jahren im Herbst und angelegt und der junge Rasen hat leider im vergangenen Sommer schon derbe gelitten, bei uns in Sachsen Anhalt sind da teilweise über 8 Wochen kein Regen gefallen.

    @Platero
    So sieht es aus, nur diese Horste sind an einigen Stellen schon um die 30cm dick. Das sieht echt gruselig aus. Zumal die auch bedeutend dunkler als der Rest vom Rasen sind. Und im Nachbarsgarten, der einmal im Monat mit dem Mäher rübergeht, gibts eine schöne gleichmäßige grüne Wiese. Ärgerlich.
     
    Hier mal ein Bild von einer Stelle an einem Südhang, die im letzten Jahr besonders unter der Trockenheit zu leiden hatte:
    Rohr- und Rotschwingel 20221106.jpg

    Überlebt hatten nur zum Teil der Rohrschwingel und auch der Rotschwingel. Letzterer gilt eigentlich als besonders empfindlich gegen Trockenheit, aber er regeneriert sich meist wieder. Und kaum, dass es wieder feuchter wurde, war auch das Moos wieder da.
     
    @Pluto, bei deinem Bild sehe ich am unteren Bildrand mittig meinen „Feind“. Relativ klein noch allerdings.

    Unfassbar, dass besonders die Trockenrasenmischungen bis zu 70% von dem Zeug enthalten und auf den Bildern ein zwar etwas derbes, aber doch rasenartiges Grün gezeigt wird.

    In der Realität legt sich das so flach, dass der Mäher die Halme nur zum Teil erwischt und das Ergebnis immer struppig und zerrupft aussieht.

    Ich hätte mich in den A…. gebissen, wenn ich im guten Vertrauen den Trockenrasen eines bestimmten Markenherstellers gekauft hätte!
     
    @Pluto, bei deinem Bild sehe ich am unteren Bildrand mittig meinen „Feind“. Relativ klein noch allerdings.
    Nicht nur das Gras unten in der Mitte, sondern alles was breite Blätter auf dem Bild hat, ist Rohrschwingel.
    Unfassbar, dass besonders die Trockenrasenmischungen bis zu 70% von dem Zeug enthalten und auf den Bildern ein zwar etwas derbes, aber doch rasenartiges Grün gezeigt wird.
    Nicht bis zu, sondern mindestens 70 %. Und das ist nach meiner Meinung immer noch viel zu wenig. Ich meine, nur bei über 90 % Rohrschwingel kann sich dieser auch als dominantes Gras entwickeln. Denn Rohrschwingel kann auch anders:
    Beet uWN 20230914.jpg
    Dieses Bild hatte ich schon in einem anderen Thema gezeigt. Es ist ein zwei Jahre alter Rasen mit 90 % Rohrschwingel- und 10 % Wiesenrispe-Saat. Entscheidend ist, das man nicht darauf vertraut, dass der Rohrschwingel Trockenphasen unbeschadet übersteht, sondern spätestens dann wässert, wenn sich Welkeerscheinungen zeigen. Wenn nur noch vereinzelte Pflanzen übrig sind und diese haben Platz zum ausbreiten, dann neigen sie dazu, diese derben Horste zu bilden.

    In der Realität legt sich das so flach, dass der Mäher die Halme nur zum Teil erwischt und das Ergebnis immer struppig und zerrupft aussieht.
    So richtig kann ich das beim Rohrschwingel nicht nachvollziehen. Die äußeren Triebe eines Horstes liegen naturgemäß schon etwas flach. Hier eine ältere solitäre Pflanze:
    Rohrschwingel solitär 20190814.jpg
    Aber im dichten Rasen wächst er eher aufrecht:
    Sunny Green GS 20210707.jpg
     
    Wenn nur noch vereinzelte Pflanzen übrig sind und diese haben Platz zum ausbreiten, dann neigen sie dazu, diese derben Horste zu bilden.
    Das wusste ich nicht, dass der Rohrschwingel sich anders verhält, wenn er im dichten Bestand wächst. Ich „kenne“ ihn nur als derben Horst im ansonsten feinen „Spiel und Sportrasen“.
    Aber im dichten Rasen wächst er eher aufrecht
    Was dein Bild eindrucksvoll beweist. So sieht das sehr gut aus! Dann nehme ich alles, was ich gegen ihn gewettert habe zurück! 😎
     
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