Unkraut im Dunkeln aushungern?

Hallo, liebe Bio-Kollegen!
Hat jemand von Euch Erfahrung damit, hartnäckige Unkräuter wie Quecken, Ackerwinden und Ackerkratzdisteln unter einer Licht aussperrenden Schicht auszuhungern?

Ja (1 mm starke Gewebefolie), bis auf Winden (die wachsen seitlich irgendwann raus) war nach 3 Jahren alles weg.

Winden bilden im Erdreich wohl ein Netzwerk (angeblich bis zu 10 Meter tief - von einer Mutterknolle ist sogar die Rede :d) und benötigen zum Wachsen kein Licht.

Winden sind eine Fleißaufgabe.

Beseitigte Unkräuter trockne ich in der prallen Sonne auf einem Regenfaßdeckel (am besten schwarz), ab und an wenden nicht vergessen, die Unkräter verbraten regelrecht zu einem Strohfladen, am nächsten Tag ab in den Komposter damit. :cool:
 
  • Das ist, glaube ich, die Zaunrübe...

    Diese habe ich auch schon mehrmals ausgebuddelt (manche buddeln halt gern)
    - bei ca. 30 bis 50 cm unter der Erdoberfläche
    - so groß wie eine bauchige 1,5 L Flasche oder Riesenkartoffel

    Ackerwinde nutzt man wol auch als Heilmittel/ Salat.

    Gegen Ackerwinde hilft regelmäßiges Umgraben und Absammeln, Ackerwinde sucht immer den Weg des geringsten Widerstandes.

    Sekundenkleber, Lack, Gift und andere Experimente auf Wurzelenden der Ackerwinde brachten alle nix. Der tote Wurzelteil wird abgestossen und neu ausgetrieben.

    Ackerwinde kann sogar an abgerissenen Wurzeln anderer Pflanzen anwachsen.
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • Garantiert würde ich dieses Gift nie anwenden und wenn die Dinger sich am gesamten Haus hochwinden würden!
    War ja nur ein Versuch, weiß ja dass Du dagegen bist!

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    Vielleicht hattest Du das Glück, dass die Verbreitung bei Dir noch nicht so weit war, so dass RU noch "helfen" konnte. Ich vermute, dann hättest Du es aber auch händisch entfernen können.
    Wie Du ja selbst geschrieben hast, gehen die Wurzel meterweise in den Boden, so macht ein händisches ausreissen doch keinen Sinn, gut, wenn man das zupfen mag und 10 Jahre Zeit hat, gerne!
    Zudem wirkt RU bei kleinen wie bei großen Winden, da ist es egal wie viele da sind, es kommt nur auf die %ige Anwendung an.

    Was ich aber nicht verstehe, warum behauptest Du, dass RU gegen Winden nicht hilft, obwohl Du es noch gar nicht angewandt hast?!!!

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    Mr.Ditschy schrieb:
    So angewandt wirkt es bei mir bis jetzt immer, denn es wird nur auf eine störende Pflanze gezielt eingesetzt.
    Dieser Satz lässt allerdings befürchten/vermuten, dass Deine Winden doch nicht ausgerottet wurden und Du RU weiterhin regelmäßig einsetzt...
    Bitte verbeiße Dich nicht nur an diesem einen Satz, dazu gehört wenn auch dieses ...
    Mr.Ditschy schrieb:
    Dass RoundUp gegen Winden (heißt bei uns Wiken) nicht hilft stimmt aber nicht, denn bei mir hat das Zeug die Winden innerhalb von 14 Tagen komplett verdurzelt und hab nun schon seit 13 Jahre Ruhe.

    und dieses ...
    Mr.Ditschy schrieb:
    Hab so erst einen 3m hohen Holunder in einer Ligusterhecke bekämpft.

    vor allem auch dieses ...
    Mr.Ditschy schrieb:
    Hab das RU ja nicht großflächig gespritzt (würde ich nie machen), sondern Pur auf 5-10% der Blätter mit einem Pinsel gestrichen, der Rest macht das Mittel dann vom alleine.
    Denn der Satz sollte ein Hinweis zur Anwendung für alle sein, dass man RU besser gezielt einsetzt als qm-weise versprüht, aber manche wollen einem wohl das Wort im Munde rumdrehen, ähm Satz verdrehen.
     
  • Ja (1 mm starke Gewebefolie), bis auf Winden (die wachsen seitlich irgendwann raus) war nach 3 Jahren alles weg.

    Erste Frage:
    Welche Art von Gewebefolie ist denn das? Findet man das unter der Bezeichnung "Unkrautfolie" oder ist es eine Folie, die eigentlich anderen Zwecken dient?
    Zweite Frage:
    War dieses Beet dann tatsächlich 3 Jahre lang nicht zu nutzen?
    Mein seit dem letzten Jahr abgedecktes Beet würde ich eigentlich gerne im nächsten Jahr für Kartoffeln nutzen. Dies ist übrigens auch der Grund, weshalb ich ohne ein Unkrautvernichtungsmittel auskommen möchte und schon vor einigen Jahren, als wir begannen, das verunkrautete Grundstück zu bearbeiten, davon abgesehen habe. Ich bin hier im Forum ja auch in der Abteilung "Biogarten".
    Mein Fehler war wahrscheinlich, dass ich letzten Jahr mich nicht überwinden konnte, die ganze Fläche vorläufig zu opfern und an einigen Stellen Löcher in die Folie geschnitten habe, um einige Kürbispflanzen hineinzusetzen: Diese Löcher haben dann den Ackerwinden offensichtlich ihren Weg nach draußen erleichtert. In diesem Jahr habe ich dann konsequent nichts auf diese Fläche und auf die Erweiterung dieses Jahres gesetzt. Durch mein hartnäckiges Herausschneiden der Winden (hier übrigens wirklich Ackerwinden und keine Zaunwinden, von denen ich ansonsten ringsherum auch noch zahlreich habe) habe ich dann die Unkrautfolie mit dem Unkrautstecher leider auch noch zusätzlich zerstört.
    Jetzt habe ich noch gelesen, dass man die Winden, wenn sie noch klein sind, jeweils mit einem Joghurtbecher abdecken kann und diesen dann mit Erde bedeckt (eine Konservendose geht auch, aber so viele Konservendosen fallen bei uns nicht an). Auf der mit Rindenmulch abgedeckten Fläche wäre das möglich, aber nicht auf der angrenzenden Wiese, die sich in diesem Jahr zum ersten Mal auch massenhaft mit Ackerwinden bedeckt, die bereits in wenigen Zentimeter Höhe anfangen zu blühen... Daneben gibt es seit diesem Jahr noch Breitwegerich in Mengen.
    Nun denn, es ist tatsächlich eine Fleißfrage.
    Herzlichen Gruß,
    Ursel
     
    Also, bei mir kommt so eine Gewebefolie nicht mehr in den Garten, hab noch genügend Reste von meinen Eltern, überall die einzelnen Fäden, weil die Jahrelang drinnen war und nicht drum gekümmert wurde.
    Selbst die Sträucher sind richtig in das Zeug reingewachsen, und glaube auch nicht, dass das Plastik sooo Gesund ist, da ist auch Weichmacher drinn usw. und geht dann in die Pflanzen über, oder!?

    Kannst Du Dir keine Hühner anschaffen! *grins
     
  • War ja nur ein Versuch, weiß ja dass Du dagegen bist!
    :grins:



    Was ich aber nicht verstehe, warum behauptest Du, dass RU gegen Winden nicht hilft, obwohl Du es noch gar nicht angewandt hast?!!!
    Weil meine doofe Nachbarin es versucht hat... bis sie von mir "einen Gang gekriegt hat", dass sie bitte in ihrer Blödheit nicht immer meine Pflanzen mit benetzen möge.
    Pinsel war ihr zu anstrengend (hält sie vom Fernseher fern) und die Winden waren nach 4 Wochen in alter "Schönheit" wieder da...

    Millerweile hab ich auf 25 Meter eine Rhizomsperre zu ihr gelegt, so muss ich mich nur noch um meinen Giersch und meine Winden kümmern...
     
    Weil meine doofe Nachbarin es versucht hat... bis sie von mir "einen Gang gekriegt hat", dass sie bitte in ihrer Blödheit nicht immer meine Pflanzen mit benetzen möge.

    Aha, dann war die Nachbarin evtl. wirklich zu ungeschickt.
    Denke mal, dass Sie das RU zu arg verdünnt oder nicht genug drauf gehalten hat. Evtl hat es auch zu früh geregnet, oder oder oder ...

    Denn richtig angewandt wirkt RoundUp wirklich gegen Winden, kannst mir das ruhig glauben.


    Ach so, dann sind deine Pflanzen evtl zum Teil auch mit eingegangen, oder?
    Boah, da hätt ich aber auch Rabatz gemacht.
     
    Erste Frage:
    Welche Art von Gewebefolie ist denn das? Findet man das unter der Bezeichnung "Unkrautfolie" oder ist es eine Folie, die eigentlich anderen Zwecken dient?
    Zweite Frage:
    War dieses Beet dann tatsächlich 3 Jahre lang nicht zu nutzen?

    zu 1. - die Folie stammt als Restabfall aus einem Betrieb, ist wohl eine Art Großzeltplane (also extrem langlebig), kein lautes Plätschern bei Regen

    zu 2. - nach einem guten Jahr war das Gröbste weg, die Plane befindet sich hinter der Laube als dauerhafter Unkrautstopp zur Grundstücksgrenze

    Problematisch ist das Wasser bei Gefälle an den Rändern, dadurch wuchs das Unkraut beim Nachbarn um so besser :grins:

    Auch eine ebucht - Folie zur Unkrautbekämpfung haben wir bei einer Wiese mit mittlerem Erfolg genutzt, Umgraben wäre aber definitv schneller und einfacher, machmal reicht eine Kiste Bier und schon möchte jemand unbedingt alles Umgraben (WICHTIG: erst Umgraben lassen, dann Bier :cool: )

    Oder sich eine Ziege leihen, die frisst wohl alles ratzekahl.
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Denke mal, dass Sie das RU zu arg verdünnt oder nicht genug drauf gehalten hat.
    War die "Fertigmischung" zum sprühen aus dem Baumarkt. Und draufgehalten hat sie als gäbe es kein morgen... Regen weiß ich nicht mehr, sie hat es sich auch nie wieder getraut (zumindest nicht wenn ich es sehen könnte).

    Ach so, dann sind deine Pflanzen evtl zum Teil auch mit eingegangen, oder?
    Boah, da hätt ich aber auch Rabatz gemacht.
    Drei Gartenhibiskus (noch ganz klein), davon hat sich einer erholt, ein kleiner "Teppich" aus kleinen Vergissmeinnicht für's nächste Jahr, ein paar Ringelblumen etc...
     
  • Vielen Dank für die Mühe, die Ihr Euch alle gemacht habt mit Euren Tipps!
    Im nächsten Frühjahr werde ich über die Ergebnisse meiner Abdeckaktion berichten, nachdem ich alles von der Erde abgeräumt haben werde - hoffentlich inklusive aller Folienreste...
    Herzlichen Gruß!
    Ursel
     
    Zur Strassenbauarbeiten also Aspfahltausbesserungen war bei uns eine Bushaltestelle umgesetzt worden, eine Woche lang lag eine Folie auf einem Regenwasser Abflussgraben mit viel Grobaspfahlt um den Fahrgästen den Zugang zu Bedarfshaltestelle zu ermöglichen. Da ist jetzt alles graubraun drunter kein Rest Wiese oder Rasen mehr zusehen.

    Suse
     
    Ein Ergebnisbericht zu meinem abgedeckten Beet:
    Außer einigen wenigen Ackerwindenwurzeln ist die Erde, die 2 Vegetationsperioden mit Unkrautfolie und Rindenmulch abgedeckt war, ganz sauber. Es hat sich also gelohnt. Leider ist sie nur fest zusammengepackt - es ist schwere Lehmerde - und daher jetzt auch mühsam zu bearbeiten. Eine Fräse zu mieten ist mir aber zu teuer, daher hoffe ich, dass die Kartoffeln die Arbeit übernehmen werden.
    Ich werde auch tagetes minuta um das neue Beet setzen um zu überprüfen, ob sie die Winden in Schach halten können.
    Den Teil, der mit Karton und Rindenmulch bedeckt ist, werde ich noch eine Vegetationsperiode bedeckt lassen.
    Gegen die Winden hat es übrigens tatsächlich genutzt, Joghurtbecher auf die Triebe zu setzen und diese Stellen dann dunkel abzudecken. Wo ich das gemacht habe auf dem genannten 2. Beetteil, kann ich unten drunter keine Winden mehr entdecken.
    Soviel zu meinen Experiment im Kampf gegen das Unkraut.
    Gruß,
    Ursel
     
    Ist ja für mich auch kein Experiment sondern eine Erfahrung nach einem Sommer mit einem Kinderplanschbecken
    Ergebnis an das niemand gedacht hat
    Wiese tot

    Zum Lehmboden den wir auch haben:
    - Wir decken unser Staudenbeet mit Rindenmulch ab jeden Herbst 5 Jahre lang. haben letztes jahr keinen geholt, weil die Oberfläche jetzt weich ist und na ja Ukrautfrei nur die Blätter der Pappelndie als Sonnenschutz dienen udn etwas Erde damit die nciht wegfliegen. Der winter war zu kurz zum verrottenaber es wird weniger.
    - Ich mische Blumenerde beim Pflanzen mit unter oder tausche wo wir kaum tiefe haben komplett aus.
    Aber unser Nachbar setzt auch Kartoffeln nur ist hier alles aufgeschüttet, der könnte also ganz andern Boden haben weil der 1990 gebaut hat, wir aber 6 Jahre später.

    Gruß Suse
     
    Zum Thema "Rindenmulch" an Suse:
    Ist das nicht riskant, den Rindenmulch wegzulassen? Ich habe auf einem der Staudenbeete auch Rindenmulch, genauer Pinienmulch, was wirklich ganz gut gegen das Unkraut hilft; an den Stellen, wo keiner mehr ist, wuchert es ordentlich, und auf den Beeten, wo ich noch nie Rindenmulch hatte, erwürgen Hahnenfuß, Nelkenwurz (Geum) und Quecken in Gemeinschaftsarbeit die Stauden und die Zwiebelpflanzen. (Sie haben mir mein Geranium nimbus und den Himalaya-Storchschnabel erledigt). Leider habe ich beim Wüten gegen diese Banditen selbst auch einige Tulpen umgebracht. Ich hatte dort bei der Beetanlage (nach einer Saison Kartoffeln) keinen Rindenmulch ausgebracht, weil ich erst mal sehen wollte, wie die Stauden auf einem Beet mit dem Rindenmulch zurecht kommen würden - er ist ja eigentlich nur bei Pflanzen mit sauren Bodenwünschen angebracht.
    Wie sind Eure Erfahrungen mit dem Rindenmulch?
    Gruß,
    Ursel
     
    weil ich erst mal sehen wollte, wie die Stauden auf einem Beet mit dem Rindenmulch zurecht kommen würden

    Hmm ... der Rindenmulch ist eine eher neue Erfindung. Jahrhundertelang wuchsen Stauden auf ganz normal gepflegten Beeten. Regelmässiges Unkrautjäten gehört dann halt dazu.

    Ich kenn's gar nicht anders. Bin wohl zu altmodisch.
     
    Verstehe ich schon, aber da unser Grundstück etwa 600 m2 umfasst, von denen ca. ein Drittel bis die Hälfte zu Beeten umgewandelt sind (Blumen und Gemüse), der Rest aber auch versorgt werden muss (junge Obstbäume auf einer mit wechselndem Unkrautbewuchs bedeckten Wiese > man muss mähen), versuche ich, eine Erleichterung in der Pflege zu finden. Ich komme ohnehin nicht hinterher. Daher der Rindenmulch. Zeitweise habe ich auch irgendwelchen Häckselschnitt zwischen die Stauden geworfen, aber unser Walzenhäcksler (obwohl ein Bosch, d. h. war teuer) liefert leider kein kleinen Schnittteile, sondern nur lange angeknackste Stauden- und Holzteile. Da sieht nicht berückend aus.
    Gruß,
    Ursel
     
    Rindenmulch sollte da das Mittel der Wahl sein. Immer öfter sehe ich auch Plastikfolien unter em Rindenmulch, um auch wirklich jedes Unkraut am hochkommen zu hindern. Bei mit ist es etwas wilder im Garten, aber ich habe auch viel weniger Fläche.

    irgendwo im Forum hat schon mal jemand von 500qm Fläche, halb-halb mit Gemüse und Stauden geschrieben. Du hast 600qm ...

    Ich wundere mich warum man so große Flächen mit Gemüse bepflanzt. Das ist enorm viel Arbeit. Machst Du das sozuagen in Vollzeit, und wie viele Leute versorgt Ihr damit?
     
    (junge Obstbäume auf einer mit wechselndem Unkrautbewuchs bedeckten Wiese > man muss mähen), versuche ich, eine Erleichterung in der Pflege zu finden.

    Hab auch eine Wiese und dachte zu Anfang das ich die alle 2-4 Wochen mähen müsse... doch nun mähe ich nur ein- zwei mal im Jahr, geht auch.
    Wenn du dann noch Wildblumen usw. einsäst ist es noch besser. ;)
     
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