AW: ungeziefer
Heute war ich mit einem Töpfli lebendiger "Würmli" nach derselben Art der Beschreibung der Amaineko bei der Ungezieferberatunsstelle der Stadt Zürich. Es sind die "Würmli", die eigentlich keine Würmli sind, weil sie dazu nicht weich und fleischig dick genug sind. Sie sind etwa 1-2 mm dick wenn ausgewachsen, und etwa 5-9 mm lang, hellbraun bis ganz dunkelbraun, und sie rollen sich rasch zusammen, wenn man sie berührt.
In einem späteren Stadium werden es aber kleine fast runden schwarzen oder dunkelbraunen Käferli, die nur so gross sind wie die Plastikköpfe der Stecknadeln.
Die Experten haben die "Würmli" als Pelzkäfer identifiziert.
Sie leben in der freien Natur, und haben eine wichtige Rolle in der Beseitigung von Kadavern, die Federn oder Haare haben. Im Haushalt der Menschen werden sie aber zu den Materialschädlingen gezählt: Sie essen nebst Pelz auch Wolle, seltenerweise Seide, Leder, Federn, Menschenhaare und Tierhaare, aber auch Räucherfleisch und Räucherfisch(!). Sie assen während langer Zeit gar nicht von meinen Wollpullovern, weshalb ich sie für harmlos hielt, aber irgendwann fingen sie dann doch an, Pullover zu essen. Sie sitzen aber auch in Baumwollene Wäsche, und machen da ganz seltenerweise Löcher.
Sie häuten sich auch. Gelegentlich fand ich nur Häute, wie als wären es Raupen.
Sie legen bis zu 100 Eier pro Mal in Ritzen oder anderen Verstecken, wo sie etwa 1 Jahr brauchen um "Würmli" zu werden. Sie leben vor Allem in dunklen Verstecken, wie Kleiderschränken, Fussleisten, Parkettritzen, Bettkästen, hinter Möbeln, uam.
Ich hatte etwa 20 Stück mitgebracht, was die Experten sehr viel fanden, und sie rieten mir deswegen eine Firma für Schädlingsbekämpfung zu beauftragen.
Bestellt man keine Firma dazu, dann raten sie, die gelagerte Wäsche mindestens 32 Stunden am Stück in die Gefriertruhe zu legen, damit die Eier und Larven sterben. Darnach in abschliessbaren Behältern, zB Motttenbeuteln (sind schön billig) lagern mit Mottenpapier drinnen. Fliegengitter an den Fenstern verhindern den Zuflug von Käferweibchen. Ich habe die kleinen Käferli nie fliegen gesehen, aber offenbar können sie doch fliegen... Alle diese Tiere laufen langsam, ich konnte sie leicht fangen mit den Fingern, aber eben, wenn es in Ritzen der Schränke Eier gibt, dann ist jede Anstrengung vergeblich. Laut den Experten kann man auch mit Staubsaugen etwas erreichen, sie laufen nicht aus dem Staubsaugersack hinaus. Ich habe aber andere Erfahrung: Bei mir laufen sie aus dem Staubsaugersack hinaus irgendwann, und nisten sich dann neu in den Putzschrank.
Sicher ist es eine entsetzliche Plage, die auf dem ersten Blick harmlos erscheint, und aber grössere Schäden anrichtet, die die kühnsten Träume übersteigen.