Der Kampf gegen die Windmühlen geht weiter.
Einzelheiten gefällig?
Montag
Status: keiner. Meine Mails werden nicht mehr beantwortet.
Also Anruf bei den Telekomikern
Ja alles in Ordnung, Herr Tono. Der Port ist morgen wieder bei uns und wird dann von einer "Special Force" sofort bearbeitet. Rückkehrer zu den Telekomikern sollen nämlich nicht so lange warten müssen. Na, das klingt doch gut. Sonstige Angeben kann die nette Damen aber nicht machen. Das IT System werde gerade gewartet. Oha.
Dienstag
Jetzt müsste der Port wieder bei den T-Heinis sein.
Mittwoch
Tja,
man hört hört sie nicht
man sieht sie nicht
man riecht sie nicht
angeblich sei der DSL Port ja am Dienstag an die Telekomiker zurück gegeben worden und die "Special Force" sei daran, ihn zu portieren.
Allerdings... ich habe so meine Zweifel.
Meine Mails werden immer noch nicht beantwortet.
Irgend ein Briefchen, wo etwas schriftliches zum vereinbarten Tarif stehen würde, wäre nett. Und das mir als Jurist! Oje. Ist das peinlich!
Die Abende gestalten sich recht abwechslungsreich. Gestern Abend bin ich z.B. mit einer guten Flasche Weißwein auf der Terrasse versoffen, anschließend gelesen, bis mir GGin die Musik abdreht , weil sie noch Fernsehen schauen will. So habe ich mich in mein Arbeitszimmer verkrümelt und mit meiner iTunes Bibliothek gespielt. Und zwar solange, bis die Grenze der Aufnahmefähigkeit meines 30 GB iPod restlos ausgeschöpft und, ehm ja, leider überschritten war. In meiner Unachtsamkeit stimmte ich dem blöden Programm zu, eine wie auch immer definierte "Tono's iPod Auswahl zustimmen?" mit "ja" zu beantworten, worauf hin sämtliche Wiedergabelisten zu einer einzigen Liste (!) zusammen geführt wurden, sauber nach Interpret und Album neu sortiert! Alle übrigen Titel waren weg. Alle!
Und das um kurz vor 12, wo ich eigentlich so langsam ins Bett wollte.
Rückgängig machen ging nicht. Ich musste also meine fein sortierte und aktualisierte iTunes Bibliothek von altem Schrott entsorgen, bevor "Tono's iPod" wieder geneigt war, 30 GB Musik aufzunehmen, inkl. Wiedergabelisten versteht sich.
Wozu brauche ich Internet?
Donnerstag
Ein Brief! Ein Brief! GGin überreicht mir ganz aufgeregt den blassgrauen Umschlag mit dem magentafarbenen "T", was genausogut für "tststs" oder auch "täterätetä" stehen könnte. Vermutlich bedeutet es aber nur "Telemerkwürdig". Der Inhalt des Briefes ist irrelevant, enthält nämlich bloss die aktuelle Telefonrechnung, sonst nichts.
Also mal das Telefon gegriffen und angerufen.
Erster Versuch: eine 5 Minuten Arie mit dem Anrufautomat der Teleheinis. Worum geht es? ... Bitte geben Sie Ihre Rufnummer an, ..., Bitte jetzt auch die Vorwahl. usw. Bitte warten. - Zack rausschmiss - Alle Leitungen belegt. Versuchen Sie es doch später noch einmal. Wow! Ein Anschiss, was ich mir erdreiste Erfragen zu wollen, könnte nicht wirkungsvoller sein!
Ich versuche es trotzdem gleich nochmal.
Zweiter Versuch:
"Worum geht es?"
"Das hab ich Ihnen doch schon gesagt"
"Entschuldigen Sie, ich habe Sie leider nicht verstanden."
"Das macht nix, Frollein, ich verstehe das ganze hier auch nicht."
"Hm, ich habe Sie leider immer noch nicht genau verstanden. Bitte ..."
(das "hm" sagt die wirklich! Ganz köstlich)
"Hm, ja was machen wir denn da, Frollein?"
"Hm, am besten ich verbinde Sie jetzt mit einem freien Mitarbeiter."
"Hm, das ist eine gute Idee."
Klingeling, schon bin ich verbunden.
Was nun kommt, hätte mir fast die Socken ausgezogen.
"Ja Herr Tono, Moment, ich lese mir das jetzt hier mal durch.....
(etwas später) Tut mir leid, ich habe keinen Auftrag."
"Wie jetzt? Kein Auftrag. Ich glaube, ich werde jetzt gleich ohnmächtig!"
"Nein, Herr Tono. Das brauchen Sie nicht. Warten Sie bitte nochmal einen Moment"
--- ich warte also und falle noch nicht in Ohnmacht ---
5 (gefühlte 10) Minuten später freudestrahlend:
"Herr Tono, bitte entschuldigen Sie. Gute Nachrichten! Ihr Anschluss wird am 25. August geschaltet!"
--- ich falle gerade doch in Ohnmacht --
"Wie bitte? Ich habe gerade 25. August verstanden."
"Ja, das ist richtig."
--- es folgen Debatten, Verweise auf schriftliche Mitteilungen (max. 6 Werktage hat da gestanden, 3x, einmal per E-Mail und 2x schriftlich), was die Telekomikerin nicht zu beeindrucken scheint. Nein, das geht nicht usw usf. ---
"Bitte geben Sie mir Ihren Vorgesetzten."
--- 2 Minuten später meldet sich eine freundliche Dame:
"Ja Herr Tono... Entschuldigung ... blabla ... die Technik ... die Kollegin ... falsch .... alle Aufträge nach hinten geschoben .... wir ziehen Sie vor .... 4. August ... Techniker erforderlich ... wir rufen Sie morgen an."
"Wie war Ihr Name noch?"
"Frau Focks(*)"
"Schön Frau Focks, Sie kümmern sich persönlich darum?"
"Natürlich, wir rufen Sie morgen an."
"Und meine Logindaten?"
"Kriegen Sie morgen zugeschickt"
"Gut Frau Focks, ich verlasse mich jetzt auf Sie".
"Natürlich, keine Sorge"
--- blablabla....
Ende.
Ob mich heute wohl jemand anrufen wird?
Freitag nachmittag
Nicht zu glauben...
Frau Focks hat Wort gehalten!
Eben erhielt ich tatsächlich den versprochenen Anruf der Telekomiker.
"Alles klar Herr Tono, Ihr DSL Anschluss wird am Montag, den 4. August eingerichtet."
--- ungläubiges staunen ---
- ohne Worte -
"Aber es kann bis zum Abend dauern, Herr Tono"
--- zögerliches nachfragen:
"Ja und die Logindaten?"
"Wenn sie bis morgen nicht da sind, rufen Sie bitte an. Sie erhalten dann vorübergehende Daten"
"ach"
...
"Also, schönes Wochenende noch!"
In diesem Sinne!
Tono... offline
PS: Nein, ich übernachte nicht im Büro!
(*) Name selbstverständlich geändert