Tomatenzöglinge 2023

Ich finde die Erklärung auf dieser Seite ganz interessant - der russische Saatguthersteller Gavrish schreibt hier einiges zur BEF, und führt auch aus, wie Tomteur es schon getan hat, warum es ein komplexes Phänomen ist.
Zugleich wird auch darauf hingewiesen, dass unterschiedliche Sorten unterschiedlich anfällig sind - und dass die züchterischen Bemühungen in die Richtung gehen, Sorten mit geringer bzw. ohne Anfälligkeit für BEF zu züchten.
Einfach Google Translate drüber laufen lassen:
Вершинная гниль томатов

Besonders interessant finde ich die Tipps zum Umgang mit der Problematik.
So wird empfohlen, einzelne befallene Früchte zu entfernen - wenn ganze Fruchtstände betroffen sind, das aber nicht zu tun, weil es das physiologische Gleichgewicht der Pflanze zu sehr stört und die Problematik sich noch weiter verschlechtert.

Da steht überhaupt sehr viel konkretes und detailliertes zu der Thematik Luftfeuchtigkeit und Bewässerung/Düngung/Calciumgaben... müsste man wohl tatsächlich alles genauer wissen um der Sache wirklich Herr werden zu können.
Habe den Eindruck, dass sich die russischen professionellen Gartenbauexperten da ein wenig besser auskennen als wir... :unsure:
 
  • Dann war meine Idee ja gar nicht so doof. Ein paar Tage drauf rechnen und dann müsste das ja passen. Ich freue mich gerade sehr auf die Blush. Meine beiden möglichen Kuckuckskinder sind ja doch echte Blush Tiger sodass ich insgesamt 3 Pflanzen hier stehen habe. In der Anzucht waren sie später nicht mehr zu unterscheiden ohne Schild. Die beiden früher ausgesäten Kuckuckskinder reifen gerade ab, also darf ich bald naschen. Hoffentlich schmecken sie bei mir so gut wie bei der lieben H.
     
    @panthera Lies mal den Artikel von Gavrish zum Thema BEF durch, den ich gerade verlinkt habe... ich finde das sehr interessant, ich fürchte wir haben hier einfach viel zu vages Wissen zum Umgang mit diesem Schadbild. Man kann das offenbar in den Griff bekommen, aber es ist sehr komplex und kompliziert.
     
  • Man gut, das ich schnell gehandelt habe, als ich ein paar Tomaten mit der Fäule am Stielansatz,
    jetzt ist alles okay, ich habe die drei Tomis entfernt, sritdem ist Ruhe.
    Das war aber mit Sicherheit keine BEF. Drücke Dir die Daumen, das sich die Fruchtfäule nicht fortsetzt.
    Und was heißt: Du hast „gehandelt“?
    Welche Maßnahmen hast Du eingesetzt?
    Bist jetzt sieht alles gut aus.
    Gleich zum Anfang habe ich einen Langzeitdünger speziell für Tomaten untergemischt,
    wir werden sehen, wann die erste Verkostung losgeht.
    Vor ein paar Jahren hatte ich Stabtomaten im Gewächshaus in der Erde,
    eines Tages war eine nach der anderen, besonders die Tomaten, die weiter unten hingen,
    völlig zerfressen. Ein Schädling war nicht zu erkennen. Fotos habe ich hier im Forum gezeigt,
    anscheinend war ein Wurm daran beteiligt.
    An dieser Stelle wünschen allen Tomatenliebhabern eine reichliche Ernte, ohne Ärger mit Schädlingen.
    Das war einmal
     
  • Ich finde die Erklärung auf dieser Seite ganz interessant - der russische Saatguthersteller Gavrish schreibt hier einiges zur BEF, und führt auch aus, wie Tomteur es schon getan hat, warum es ein komplexes Phänomen ist.
    Zugleich wird auch darauf hingewiesen, dass unterschiedliche Sorten unterschiedlich anfällig sind - und dass die züchterischen Bemühungen in die Richtung gehen, Sorten mit geringer bzw. ohne Anfälligkeit für BEF zu züchten.
    Einfach Google Translate drüber laufen lassen:
    Вершинная гниль
    Danke @Taxus Baccata für diesen sehr interessanten und informativen Artikel. Das ist bisher die ausführlichste Abhandlung, die ich dazu gelesen habe. Ich muss aber sagen, dass der Informationsgehalt auf deutschen Seiten generell ( auch bei anderen Themen) sehr gering ist. Ich schaue mich gerne auf Englisch-sprachigen Seiten um. Es gibt dort häufig detailliertere und wissenschaftlichere Beschreibungen.

    Interessant finde ich auch die Blattanzahl. Ich dachte, ich müsste meine ausdünnen. Hatte Angst, dass sie dadurch zu viel Wasser zusätzlich verlieren. Aber anscheinend brauchen sie sogar viele Blätter bei Hitze für eine große Transpirationsfläche. Transpiration kühlt die Pflanzen um mehrere Grad und sorgt durch den entstehenden Wassegradienten für einen Nährstoffttransport. Ich werde auch nicht mehr alle Früchte entfernen von der Pflanze.

    Die Luftfeuchtigkeit hatte ich bisher auch nicht auf den Schirm. Zu viel und zu wenig ist beides schlecht. Sehr spannend. Und man sieht, wie komplex die Sache eigentlich ist. Mit mehr gießen ist es definitiv nicht immer zu lösen und so ergibt es auch Sinn, warum Calciumgaben manchmal nicht helfen. Den Artikel müsst ihr unbedingt lesen.

    Auf jeden Fall ergeben sich durch die vielen Informationen, die wir zusammen getragen haben, für das nächste Jahr viele Lösungsansätze. Sicherlich wird weiterhin BEF auftreten. Aber zumindest möchte ich vermeiden, dass es nochmals solche Ausmaße annimmt.
     
    @Tomiflora ich fand den Artikel auch wahnsinnig gut und freue mich sehr, dass du ihn auch hilfreich findest. :paar: Glaube auch, es ist eine der ausführlichsten und konkretesten Abhandlungen, die ich dazu bisher gefunden habe.
    Mir ging es wie dir - eine Menge aha-Momente beim Lesen.
    Ich habe den Eindruck, ein paar Sachen intuitiv richtig gemacht zu haben, daher wahrscheinlich bei mir so wenig BEF, aber es ist wirklich wahnsinnig kompliziert und vielschichtig - und es ist sehr gut, etwas detaillierter Bescheid zu wissen, damit man es künftig dann auch richtig/besser machen kann.
     
  • Ach Mensch 😞 @Taxus Baccata und @Tomiflora ... Ich hoffe eure Tomaten erholen sich von dem Schaden und schenken euch noch etwas Ernte.

    Beim Sturmschaden von Sonntag hat sich berappelt. Die Freilandtomaten hängen etwas krumm und schief, ich lasse sie jetzt einfach so wachsen. Ist zwar so Braunfäule anfällig aber wenn ich sie ganz abbreche nützt mir die bessere Braunfäule Prophylaxe auch nichts. Beim Zwerg habe ich 2 Handvoll Blätter abmachen müssen. Eine Hälfte hat sich wieder aufgerichtet, die andere liegt komplett flach aber lebt weiter.
     
    Wie sieht es bei dir aus @Taxus Baccata ?
    Hier leider nicht so schön. :cry:
    Es ist sehr viel abgebrochen.
    Habe schon einen großen Teil wieder aufgerichtet und notdürftig geschient, bzw. die abgebrochenen Äste entfernt... aber irgendwann hat mich die Energie verlassen.
    Ich mach nacher weiter. Auf der Terrasse und vorm Haus liegt alles übereinander, was nicht niet- und nagelfest war... :traurig:

    Ich drücke dir die Daumen, @Tomiflora und danke fürs Daumendrücken, @panthera. Ich hoffe auch sehr, dass sie sich nochmal berappeln. :confused:
     
    Ich muss aber sagen, dass der Informationsgehalt auf deutschen Seiten generell ( auch bei anderen Themen) sehr gering ist.
    Vielleicht bin ich gerade noch zu grantig, weil vor dem Mittagessen, aber persönlich hab ich das Gefühl, das Internet besteht nur noch aus gewissen Seiten, die von irgendwelchen Internetagenturen betrieben werden, dessen Redakteurinnen und Redakteure von Tuten und Blasen keine Ahnung haben. Einfach irgend 'nen Mist zusammen schreiben, den sie irgendwo im Netz aufgeschnappt haben, Inhaltlich also nix her gibt oder falsch ist. Und es denen eigentlich nur um eine gute Platzierung in Google & Co mit vielen Klicks und letztlich um entsprechende Werbeeinahmen geht.
    Ich schaue mich gerne auf Englisch-sprachigen Seiten um. Es gibt dort häufig detailliertere und wissenschaftlichere Beschreibungen.
    Dito... :giggle:
    Interessant finde ich auch die Blattanzahl. Ich dachte, ich müsste meine ausdünnen. Hatte Angst, dass sie dadurch zu viel Wasser zusätzlich verlieren. Aber anscheinend brauchen sie sogar viele Blätter bei Hitze für eine große Transpirationsfläche. Transpiration kühlt die Pflanzen um mehrere Grad und sorgt durch den entstehenden Wassegradienten für einen Nährstoffttransport. Ich werde auch nicht mehr alle Früchte entfernen von der Pflanze.
    Ja, im Endeffekt hat Calcium eine schlechte Mobilität innerhalb der Pflanze. Heißt es transportiert sich eher schlecht durch die Pflanze.

    Und der Wasser-/Nährstoffkreislauf einer Pflanze funktioniert ja so: Die Pflanze nimmt über die Wurzeln das Wasser und die Nährstoffe auf. Die Nährstoffe werden mit Hilfe des Wassers durch die Pflanze transportiert und überall verteilt. Der Kreislauf schließt sich damit, dass die Pflanze nun das Wasser über die Blätter an die Luft ab gibt (Transpiration). Die Nährstoffe verbleiben in der Pflanze.

    Entsprechende Blattmasse (d.h. entsprechende Transpirationsfläche) bedeutet entsprechend Verdunstung, so dass von der Wurzel neues Wasser für den Kreislauf nach geführt werden muss und dadurch auch mehr von dem Calcium mit seiner schlechten Mobilität den Weg in die Pflanze findet.

    Außerdem haben Blätter auch die Funktion Nährstoffe zu speichern (Pufferspeicher). Die Distanz Frucht-Blatt ist viel geringer als Frucht-Wurzel.

    Heißt bei einem Nährstoff wie Calcium wird einen die Wurzel bei Unterversorgung in der Frucht nicht retten. Brausetabletten gießen ist daher quatsch, die Pflanze/Frucht ruft Calcium aus dem nächstgelegenen Quelle, d.h Blatt ab, weswegen eine Blattdüngung sinnvoller wäre.
    Die Luftfeuchtigkeit hatte ich bisher auch nicht auf den Schirm. Zu viel und zu wenig ist beides schlecht.
    Zu hohe Luftfeuchtigkeit bedeutet, dass die Luft schon relativ gesättigt mit Wasser ist und die Pflanze nicht ausreichend transpirieren kann. Dadurch verbleibt das Wasser länger in der Pflanze, es wird weniger Wasser über die Wurzel nach gefordert und damit auch weniger Calcium transportiert, was zu BEF führen kann.

    Zu geringe Luftfeuchtigkeit bedeutet, dass die Luft viel Wasser aufnehmen kann und die Pflanze viel, vll. zu viel transpiriert, d.h. viel Wasser von der Wurzel nach gefordert wird, die Wurzel aber nicht hinter her kommt oder nicht liefern kann so dass der Wasser- und Calciumtransport stockt (welke Blätter). Was letztlich auch zu BEF führen kann.

    Kritisch ist daher und ganz generell akuter Wassermangel. Gleichmäßige Bodenfeuchte wäre optimal. Damit der Calcium-Transport im Schuss bleibt aber auch nicht zu viel, damit die Früchte nicht platzen oder Wurzeln schimmeln und die Pflanze auch Anreiz findet in tiefere Schichten zu wurzeln.

    Problematisch ist auch zu geringe Wurzelmasse (z.B. durch zu kleine Töpfe, zu dichter Boden, bodenbürtige Krankheiten, zuviel gießen).

    Außerdem problematisch ist ein Flaschenhals im Stamm (z.B. zu dünn durch zu frühe Aussaat oder mechanisch - etwa Raupenfraß oder Stängelfäule z.B. Braunfäule).

    Dann natürlich übermäßiger Blattverlust durch Krankheiten und Schädlinge oder dem braundäumigen Gärtner.

    Tatsächlicher Calciummangel im Boden ist meist nicht das Problem...

    Ohhhhh...!? Die Kirchenglocken leuten zum Mittag. Jetzt bin ich noch mehr grantig, weil ich vor lauter Tippen vergessen habe mich um das Mittagessen zu kümmern... :LOL:

    Mensch ich hab doch Kohldampf... :confused:
     
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