Tomatenzöglinge 2019

  • Warum schreiben alle so negativ über F1 Samen?

    Ich denke, dass die Meisten von uns ihr Saatgut dadurch gewinnen, dass sie Samen von der letzten Ernte aufheben. Das geht bei F1-Saatgut nicht, man muss es immer neu kaufen. Das ist lästig und teuer.

    Die samenfesten Sorten werden hier im Forum auch getauscht, das hat einen großen Reiz. :)

    Heiter: Tut mir leid, ich kann da nicht weiterhelfen.
     
    DangerSeeker, wer F1 Tomaten auisäen mag, kann es tun. Hier geht es eben vielen darum auch Saatgut nehmen zu können und das geht mit den F1 eben nicht.

    Ich habe auch schon mal F1 abgebaut und war eigentlich enttäuscht. deshalb nehme ich jetzt lieber die tollen Sorten, die es so gibt. Es darf auch mal eine dabei sein, die keine Massen trägt, aber dafür einen tollen Geschmack hat. Und viele Sorten die ich anbaue, gibt es auch nicht als F1.
     
  • Hier die 2. Charge, bestehend aus Phantasia F1, Saint Pierre und Honigtomate.
     

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    Wobei ich F1 jetzt so dramatisch nicht finde. Klar, man kann sich nicht selbst über Samen weiter versorgen und nur F1 möchte ich auch nicht haben, aber wenn eine Sorte gut schmeckt: wieso nicht? Und die Leute, die F1 verkaufen, müssen ja auch ihre Vermehrungsmethoden haben, sonst würde der Verkauf ja nicht lohnen. Vermutlich über Stecklinge - und das kann ich ja auch machen, wenn mein Herz dran hängt. Ich muss ja nicht über Samen gehen.
     
  • Ich finde das ist eine Einstellungssache. F1 gibt es ja damit die Bauern jedes Jahr Samen kaufen müssen. Da es nur 5-6 grosse Konzerne gibt, wollen die das natürlich so beibehalten. Für uns kleine Hobby Gärtner interessieren die sich nicht. Also auch wenn ich die Welt nicht verbessern kann versuche ich zum Beispiel wenn ich Pfanzen abgebe auf diese ganze Problematik mit EU Gesetzen und Regulierungen hinzuweisen. Denn viele wissen davon garnix.
     
  • geli, ich denke die Saatgutkonzerne interessierne sich schon für die Hobbygärtner, sonst würde es ja nicht die Samen in kleinen, recht teuren, Portionen geben. Und auch die kleine Gärtner müssen jedes Jahr Samen nach kaufen.
     
  • Es gibt auch leckere F1 Sorten. Sungold F1 z.B. Aber trotzdem baue ich sowas nicht mehr an. Wenn, dann mache ich mir meine eigenen F1er. Macht sowieso mehr Spaß. :zwinkern:
     
    Wie wenn ich nicht genug Zeug hätte... Habe mir "Spielzeug" bei Arche-Noah bestellt. F4 - Samen. Mal gucken, aber vielleicht säe ich die erst nächstes Jahr. Habe ja noch Spielzeug von Tom ("Searching for the Blue Green Zebra"). Das kommt dieses Jahr dran.
     
    ]Warum schreiben alle so negativ über F1 Samen?
    Halloli,
    weil man F1 Samen nicht vermehren kann, bz. es kommt meistens nichts Gescheites raus.

    Gruß OFI
     
    Wenn man nur wenige Pflanzen halten kann, ist F1 sicher die bessere Wahl, weil der Ertrag mit ganz großer Wahrscheinlichkeit höher ist.

    Es geht dabei um den Heterosis oder Hybrid Vigor Effekt.

    Um es ganz simpel zu erklären, wenn man zwei genetisch möglicht unverwandte Individuen kreuzt - egal ob Pflanze oder Tier ist die erste Generation phänotypisch praktisch identisch und besonders vital und lebensfähig.

    Deswegen sieht ein Wurf von Mischlings-Hunden aus sehr unterschiedlichen Rassen in der ersten Generation (F1) sehr gleich aus und ist auch besonders widerstandsfähig, vital und gesund. In der nächsten Generation spaltet sich das alles wieder auf und es gibt ganz unterschiedliche Tiere, die von den genannten positiven Effekten nicht mehr profitieren. Klappt also nur bei der ersten Kreuzung nicht/kaum verwandter Rassen.

    Es geht der Samen-Industrie deswegen nicht ausschließlich darum, Bauern abhängig zu machen, sondern auch um besonders widerstandsfähige und ertragreiche Pflanzen.

    Wer nicht auf hohen Ertrag angewiesen ist und genug Platz hat, kann auf F1 getrost zugunsten Samenfester Sorten verzichten.
     
    n8elf, es ist richtig, dass Hybriden gezüchtet werden, um besonders widerstandsfähige und ertragreiche Sorten zu erzeugen.
    Im Erwerbsgartenbau unter kontrollierten Bedingungen mag das auch so funktionieren.
    Im Hausgarten sieht es aber oftmals doch ein wenig anders aus als in den komplett durchgeplanten Gewächshäusern der Erwerbsgärtner.

    Ich hatte schon zig Tomatensorten - sowohl samenfeste als auch Hybriden - im Anbau (und bin damit hier eher ein kleineres Licht, andere hatten schon hunderte Sorten im Anbau) und kann aus eigener Erfahrung eigentlich nicht bestätigen, dass die Hybriden wirklich immer mehr abwerfen oder zuverlässiger tragen würden.
    Es gibt sehr gute Hybridzüchtungen, die viel tragen, es gibt aber genaus sehr ertragreiche samenfeste Sorten.
    Wenn das Saatgut gut selektiert ist (deswegen kaufe ich auch von samenfesten Sorten gerne Saatgut!) und die Pflanzen vital sind, sehe ich da nicht wirklich einen Unterschied.
    Je nach Sorte eben - manche tragen deutlich mehr, manche tragen weniger.
    Dann spielt, je nach Standort, oft auch noch eine Rolle ob eine Sorte früh oder spät reift.
    Von früh reifenden Sorten ernte ich in unserer kurzen Saison allgemein mehr als von spät reifenden.


    Noch etwas zum Thema Hybridsorten (weil immer wieder erwähnt wird, dass sie so "böse" seien...)
    Hybriden sind einfach nur Kreuzungen. Daran ist nichts "böse", und man "darf" in seinem Garten auch Kreuzungen ziehen. Mir scheint immer wieder, dass viele das missverstehen.

    Das aktuelle Streitthema an der modernen Hybridzüchtung ist, dass sich viele große Konzerne bei der Kreuzungsarbeit Methoden bedienen, die an Gentechnik grenzen.
    Ich hatte an anderer Stelle schon darüber geschrieben und darf mich selbst zitieren:
    Die moderne Hybridzüchtung (Stichwort "Agrochemie") greift selten auf traditionelle Methoden zurück, die Stichworte dessen, was heute in den Laboren der großen Saatgutkonzerne geschieht, sind u.A.: "smart Breeding", "in vitro-Selektion", "gezielte Mutationsauslösung durch Oligonukleotide", "Transformation mittels Minichromosomen" etc. pp, um nur einen Bruchteil zu nennen.
    Quelle: Brokkolinis Gartentagebuch - Stöbern erlaubt :) - Hausgarten.net
    Wen das Thema noch ausführlicher interessiert - hier gibt es noch einen sehr interessanten Link
    https://naturwissenschaften.ch/uuid...99298997_51a980b4-3bdd-5ea1-acb1-7df6dcb916a9
     
    @Lauren_
    Lese ich mir gerne durch.
    Einen Schäferhund mit einem Boxer zu kreuzen ist ja auch denkbar einfacher als eine Tomatensorte mit einer anderen zu kreuzen, weil diese sich auch selbst bestäuben können. Also muss man zumindest bei der Sorte das männliche blockieren, aus der man Samen gewinnt. Kompliziert und führt in der Diskussion auch sicher zu weit.

    Ich kenne den F1 Effekt vor allem aus der Tierzucht - wirklich beeindruckend.

    Aber du hast recht. Standort ist bei uns Hobby Gärtnern noch viel wichtiger. Aber wenn jemand nur einen Standort hat (zum Beispiel Balkon) würde ich immer zu F1 raten.
     
    und kann aus eigener Erfahrung eigentlich nicht bestätigen, dass die Hybriden wirklich immer mehr abwerfen oder zuverlässiger tragen würden.

    Vor allem halten sie nicht, was sie versprechen: Bitterstoffreie Gurken, mehltau- und braunfäuleresistente Tomaten - kannste alles knicken.

    Da hab ich inzwischen bessere Erfahrungen mit alten Sorten, die noch nicht so überzüchtet oder auf Verkaufswert optimiert sind. Ist mir doch egal, ob alle Tomaten gleichmäßig abreifen oder eine besonders feste Schale haben, oder die Gurken schön grade wachsen, damit sie gut für den Verkauf sind - ich will die essen und nicht verkaufen.

    Allerdings muss man dazu halt viel durchprobieren. Aber dem Internet seit Dank bekommt man heute auch Sorten, die es nicht im Baumarkt gibt.

    Achso, und ein weiterer Nachteil der F1: Durch ihre behaupteten Vorteile verdrängen sie alte Sorten aus den Sortenlisten. Zum Glück hat sich das 2012 etwas entschärft.
     
    t (zum Beispiel Balkon) würde ich immer zu F1 raten.
    Ich würde das nicht, hier im Forum gibt es einige Balkongärtner, die auf dem Balkon von ihren samenfesten Sorten kiloweise Tomaten ernten.
    Es gibt so viele tolle, samenfeste Sorten, die echte Massenträger sind. Ich würde niemanden davon abraten, klassisch gezüchtete Hybriden zu setzen wenn er es möchte, aber ich würde jedem raten, sich den großen Reichtum und die Vielfalt der samenfesten Sorten näher anzusehen!
     
    Ne, die schmecken nicht. Sind einfach ein netter Gag für Kinder. Aber die Mikroflanzen sind ja auch nur handtellergroß (die Pflanzen unten sind nur 12 Zentimeter groß), jemandem, der etwas ernten möchte, braucht man sie wirklich nicht zu empfehlen, davon wird höchstens eine Ameise satt. :grinsend:
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    (Man beachte die Größe der Nelkenkeimlinge im Vordergrund. Die Tomatenpflanzen sind zwar keine Mikro Toms, aber auch Mikrotomaten...)
     
    n8elf, also ich habe eine Terrasse und da kommen keine F1 Tomaten rauf. Geerntet habe ich trotzdem genug und gesund waren die auch.
    Aber wer die anbauen möchte, bitte, ich habe damit kein Problem. Ich habe das vor Jahren auch gemacht und war vor allem vom Geschmack enttäuscht. Dann kann ich auch Tomaten kaufen.

    Und noch eins fällt auf, seit dem viele auch gelbe und bunte Tomaten haben möchten gibt es die auch als F1. Und wer genau hinschaut, erkennt schnell die Ähnlichkeit zu den Sorten, die man als samenfeste Sorten hat.

    Als Tomaten zum naschen habe ich jedes Jahr im Garten Hawaiitomate. Das ist eine Wildtomate und die bildet viele kleine Früchte, brauch aber auch viel Platz. Damit das ernten einfacher ist, habe ich ein altes Regenfass mit Erde gefüllt, da pflanze ich die rein und kann so im vorbei gehen bequem kleine süße Tomaten ernten.
     
    Als ich die F1 meiner eigenen Kreuzungen anbaute, hatte ich schon den Eindruck, dass sie außergewöhnlich ertragreich waren.
     
    wollte heute meine olypmische Flamme aussäen, mein Samen ist spurlos davon verschwunden, dabei habe ich extra Samen gemacht letztes Jahr weil die soooooooooo super geschmeckt hat. so allmählich habe ich den Verdacht, mein kleiner Enkel hat die viel. im Mülleimer entsorgt. Alle da nur die nicht, ich könnte heulen.
     
    Heiter, das der Samen verschwunden ist, das ist mehr als ärgerlich. Gibt es die nicht noch wo zu kaufen? Ich habe die Sorte leider nicht.

    Tubirubi, es ist schade, das die jetzt nach lassen. Samen von den F1 hast Du sicher nicht mehr.
     
    Doch, Samen von den F1 habe ich noch @Caramell, aber ich habe andere Linien weiterverfolgt, die geschmacklich besser sind. Daher ist die F1 und die F5 völlig was anderes.
     
    Tubirubi, ja es gibt so viele Tomatensorten und man findet immer welche, die einem noch besser schmecken.
    Ich mag eher die etwas süßeren Sorten und bunt darf es auch sein. Aber auf einige Sorten mag ich nicht verzichten, da weiß ich, das ich genug ernte.
     
    Caramell, ja in dem Fall ging es ja um die Stabilisierung der eigenen Kreuzung. Das ist auch nicht so einfach, sich da zu entscheiden, welche Merkmale man weiterverfolgen möchte,
     
    ich habe mal gesucht bei lilatomate was gefunden, hoffe das dauert jetzt nicht ewig wenn ich bestelle, da die ja Vorkasse will
     
    Heiter, dort habe ich noch nicht bestellt, aber auch nichts schlechtes gehört. Ich drücke die Daumen, das es schnell geht. obwohl ja für Tomaten noch etwas Zeit ist.

    Tubirubi, es ist nicht einfach was man weiter verfolgen möchte, es gibt so viele Kriterien die man beachten muss oder kann. Für mich wären das sicher andere wie für Dich.
     
    Wollte hier keinen Werbefeldzug für F1 machen.
    Aber ich finde man sollte wissen, warum es F1 gibt und warum F1 seine Berechtigung hat.
    Samenfest = good - F1= bad
    ist etwas arg pauschal.

    Unter meinen 50 Pflanzen sind natürlich jede Menge Samenfeste.

    Über die Auswüchse der F1 Samen-Industrie musste ich allerdings lachen:
    Die mit dem Kerl im Namen wollen doch tatsächlich € 5,49 für 6 Samen.

    (Meine Hoffmanns Rentita sind schon 5 cm groß und völlig unvergeilt *freu* )
     
    Für mich ist der Preis noch nicht einmal das Hauptkriterium (obwohl er natürlich happig ist).
    Arbeitszeit kostet - und es ist nachvollziehbar, dass Betriebe, die Zeit und Aufwand in anbauwürdige Züchtungen investieren, auch daran verdienen wollen (man muss ja nicht kaufen).

    Mich stören an der modernen Hybridzüchtung eigentlich ausschließlich die Methoden... denn sie haben mit echter Züchtungsarbeit, wie man sie seit Jahrhunderten und Jahrtausenden kennt, nicht mehr viel zu tun, eher mit Gentechnik - aber man setzt sicherlich alles daran, auf rein gesetzlicher Ebene die hauchfeine Linie nicht zu überschreiten... :rolleyes:

    Abgesehen davon ist günstig nicht immer das nonplusultra, es gibt auch Entwicklungen, die zu unterstützen lohnt.
    Mittlerweile bieten viele Saatgutbetriebe auch Saatgut samenfester älterer Sorten an.
    Dafür zahle ich tatsächlich gerne ein paar Euro (wenn vielleicht auch nicht 5,50 für fünf Samen), wenn ich dafür gut selektiertes Saatgut bekomme, aus dem ich vitale, kräftige Pflanzen ziehen kann.
    Ich nutze diese Möglichkeit ganz gerne, da ich bei meinem eigenen Anbau leider nicht die Möglichkeit habe, zu selektieren. Insofern finde ich ok, einen kleinen Aufpreis dafür zu zahlen, dass es ein anderer tut.
     
    n8elf, stimmt gut und böse sollte man sich nicht so einfach machen. Abe es stimmt, manche Preise sind aus verschämt.

    Lauren, ich kaufe auch Samen, aber eher von den kleineren Betrieben oder gleich Bio. Weil ich der Meinung bin wir brauchen diese Betriebe, damit man in 10Jahren auch noch die Vielfalt an Sorten hat.
     
    ich habe mal gesucht bei lilatomate
    Halloli,
    ich wohne nicht weit weg von LILA TOMATE und war schon öfters bei ihr zum Verkauf. Außerdem steht sie bei uns auf dem Kräutermarkt. Ich hatte von ihr schon einiges und bin zufrieden. Auch ausgefallene samenfeste Gurkensorten und Auberginenhsorten von ihr habe ich schon angepflanzt. War alles in Ordnung.

    Gruß OFI
     
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