Grundsätzlich empfehle ich für das ungeschützte Freiland gerne russische Sorten, die auch bei uns in kälteren Sommern bzw. kühleren Regionen mit den Wetterbedingungen ganz gut klarkommen.
Die gibt es natürlich, aber generell ist diese Sache auch mit etwas Vorsicht zu genießen - ich hatte auch schon mehrere russische Sorten, die bei mir nichts wurden (= nicht extrem gesund waren, keinen tollen Ertrag brachten oder erst extrem spät Ertrag brachten obwohl sie als "frühe Sorte" verkauft wurden).
Auf der Suche nach Erklärungen fiel es mir bei ausgiebiger Recherche wie Schuppen von den Augen... Russland ist ein sehr großes Land, das sich über mehrere Klimazonen erstreckt. Natürlich ist es dort nicht überall kalt.
Im Süden Russlands ist es sogar deutlich wärmer als bei uns, an den Südhängen des Kaukasus herrscht immerhin subtropisches Klima (war eigentlich Erdkunde, 9. Klasse... hüstel... aber wer denkt 20 Jahre später noch daran...

)
Einige Sorten werden daher auch in Russland unter klimatisch sehr günstigen, warmen Bedingungen angebaut und schlagen sich deswegen nicht wirklich besser in unserem Klima...
Wenn ich etwas suche, das gut für unser Klima geeignet ist, schaue ich immer gerne auch nach Großbritannien (gerade auch bei anderem Gemüse, ganz besonders bei Zucchini hatte ich sehr großen Erfolg damit), dort sind die klimatischen Bedingungen zwar nicht genau gleich, aber tendenziell doch sehr ähnlich wie bei uns. (Wenig direkte Sonne, viel Feuchtigkeit, eher kühl.)
(Möchte damit selbstverständlich nicht die russischen Sorten schlechtreden, natürlich gibt es sehr viele tolle Sorten, die hier hervorragend funktionieren, habe auch mehrere in meinem Samenkästchen - wollte nur darauf hinweisen, dass die Aussage, dass sich russische Sorten pauschal für ungünstigeres Klima eignen würden, so nicht ganz zutrifft...)