... und so gings weiter:
Der Schreiner war inzwischen da und hat die Holzverkleidung entfernt. (Wir haben beinahe alles an Wand und Decke mit Holz verkleidet. Das Haus haben wir schon so gekauft. Auch wenn wir selber nicht alles so verholzt hätten - es wirkt doch sehr gemütlich, besonders wenn gegen Abend, die Sonne ihre späten Strahlen das Haus in goldgelbes Licht taucht...)
Die Spezialfirma für Deckenbohrungen wurde bestellt, sie kam an einem Freitag - ich war in der Arbeit. Sie kamen mit Spezialgerät und Spezialgerüst. Am Abend zuvor haben wir die Auslegware weggerollt, die Holzwände sorgfältig mit Plastikfolie abgehängt, denn die Spezialbohrung bohrte mit Wasser.
Die erste Bohrung ging wie geschmiert, die zweite auch, bei der dritten Bohrung ein Schrei:"'s Wasser kimmt, schnei, schnei!" und mein Mann, der in Katastrophen eher zur Karnickellähmung neigt, spurtete los - ich war ja in der Arbeit - und drehte an allem, was nach Wasserabstellhahn aussah, fand glücklicherweise auch das Richtige und das Wasser war gestoppt. Was war geschehen? Genau an der Stelle, an der der Deckendurchbruch erfolgte, war die Kreuzung von Heizungs und Wasserrohren. Eingebettet in die Betondecke und vom Baumeister offenbar in keinem Plan eingezeichnet und auch nicht mehr im Kopf. Denn wir hatten das "jo, jo, des geht scho" ja noch deutlich im Ohr.
Es war Freitag, wir hatten kein Wasser. Die Bohrung wurde vollendet, die Spezialfirma zog mit ihren Spezialitäten ab. Glücklicherweise hatte unsere Tür an Tür Nachbarin derzeit ein Pantscherl mit einem Gas-Wasserinstallateur, und der hatte am Samstag nicht nur Sex im Kopf, sondern auch Werkzeug bei der Hand und legte eine sehr kompliziert aussehende neue Wasserkreuzung. Puh.....!
Die Kaminbauer waren da und haben ihre Wirkungsstätte besichtigt, an einem Freitag, ich war in der Arbeit. (Kommentar mein Mann:"Mei liaba, des san vielleicht a paar Wuide") und sind schliesslich erschienen um den Kamin aufzubauen.
Mein Mann hat Tags zuvor die Steine abgezählt auf den Stockwerken verteilt.
Die Burschen kamen (sie könnten dem Fotoalbum von Niwashi entstiegen sein), verkündigten - Ernährung voraussetzend - "Mia san ma fei Vegetarier" und mauerten los.
Meine dezente Frage ob man denn den schweren Kamin wirklich einfach blos auf den Estrich im WZ setzen könne, ob er nicht zu schwer würde, wurde mit einem "naa, naa, i hob scho an Moasta g'fragt" beantwortet.
Sie assen Mittag mit Appetit Spaghetti mit Spinat - mein Mann auch, allerdings mit weniger Appetit. Nach etwa 4 Stunden waren sie fertig, kassierten 3000,- DM!!!!! - nur unwesentlich weniger als die professionelle Fa."k" verlangt hätte.
Dann hab ich den Kaminkehrer angerufen, ob er den Kamin besichtigen wolle - er wollte nicht, meinte, dass er sich Kamin und Ofen zusammen anschauen wolle.
Der Kachelofen wurde wie besprochen endgültig bestellt, der Ofensetzer angerufen, dass es jetzt soweit sei - es war mittlerweile Ende August Die Kaminbauer waren zur Apfelernte nach Südtirol abgereist.
Es war Freitag, ich war in der Arbeit, als der Ofensetzer den Durchbruch in den Nebenraum machen wollte.
Er bohrte mit schwerem Gerät Löcher, die dann mit anderem schweren Gerät durchgeschlagen werden würden.
Auf einmal gings nicht mehr. Mein Mann, der da seine Stärke demonstrieren wollte, riet zu mehr Kraftaufwand, aber dem Ofensetzer wars nicht geheuer, er klopfte mit leichterem Gerät an der Wand herum und stellte fest, dass justamend an dieser Stelle die Heizungs und Wasserrohre für die obere Etage in der Wand lagen.
Eine dieser Leitungen hatte eine verdächtige Delle, war vermutlich kurz vorm durchbohren.
Wir hatten das "jo, jo, des geht ..." noch im Ohr.
Am nächsten Tag kam der Installateur der Nachbarin - gleich mit Gerät und legte eine Manschette an.
Der Durchbruch war gestorben, der Ofen musste anders konzipiert werden.
Das war ein weiteres Kapitel aus der noch immer nicht enden wollenden Geschichte.
Bis demnächst,
liebe Grüsse
Ludovika