Also, es was endlich Montag Morgen.
Ich rief bei der Firma "k" an um die fertigstellung des Kachelofens zu stoppen.
Ich hab mein Problem beschrieben und wurde verbunden.
Ich hab mein Problem beschrieben und wurde nochmal verbunden.
Ich hab mein Problem beschrieben und eine leicht zickige Dame erklärte mir "Siiiie haben das so bestellt." "Siiiie haben das unterschrieben." "Der Ofen ist fertig, da kann man jetzt nix mehr machen!" Auch ich wurde zickig und landete endlich bei einem kompetenten Menschen, der mich beruhigte und mir erklärte, dass noch nix verloren ist, denn sie hätten grad im Moment meinen Plan in die Hand genommen und hätten mit der Vorfertigung des Ofens begonnen - jetzt lassen sie's halt. Ich soll neu vermessen, einen neuen Plan einreichen und dann läufts.
Allerdings wirds jetzt ein bissl dauern, denn sie hätten jetzt Betriebsurlaub und dann stünden ja noch die anderen bestellten Öfen an.
Ich hab mein Herz wieder aus der Hosentasche geholt und war heilfroh.
Nun hatten wir Zeit.
Ich hab den Kaminkehrer angerufen und ihn gefragt, ob er den Kamin abnehmen will - er wollte nicht, er sagte, dass er Kamin und Ofen zusammen genehmigen würde.
Der Spengler hat das vom Kamin, was überm Dach steht eingeblecht, der Ofensetzer hat den Kamin verputzt, der Schreiner hat die Holzkanten hübsch verblendet und die Wand im Nebenraum wieder mit Holz verkleidet.
Ich hab im oberen Stockwerk ein Regal gebaut, in die Mauernische zwischen Kamin und Wand, gut 1m breit und rund 4m hoch, also bis in die Dachschräge.
Wir warteten auf unseren Ofen.
Dann kam doch eines Tages der Kaminkehrer vorbei und wollte sehen wie weit wir mit unserem Ofen sind. Er hörte sich unsere Schilderung an, stieg aufs Dach, stellte fest, dass wir eine Leiter und eine Trittfläche auf'm Dach brauchen und ausserdem sei der Kamin zu niedrig, es müssen noch zwei weitere Steine drauf.
Der Spengler entfernte das Blech,
der Dorfmaurer kam und setzte die beiden Steine auf und bemerkte nebenbei, dass er uns den Kamin für 500 DM aufgemauert hätte.
Der Spengler hat den nun höheren Kamin wieder eingeblecht.
Wir warteten.
Dann kam ein Brief von unserer Gemeinde in dem uns erklärt wurde, dass wir einen Schwarzbau errichteten und wir, um nicht bestraft zu werden, dringend einen Bauantrag stellen müssen. Die Unterlagen lagen bei. Mein Argument, es handle sich ja um einen Innenkamin wurde abgeschmettert, denn der Kamin stünde ja übers Dach hinaus, sei somit aussen und müsse genehmigt werden.
Wir füllten also Formulare aus, liessen bei der ortsansässigen Baufirma einen Bauplan erstellen für 350 DM, holten die Genehmigungsunterschriften aller Nachbarn ein, auch die von dem Bauern, der das Feld hinter unserem Haus besitzt.
Die Bautafel haben wir nicht sichtbar aufgehängt, denn wir wollten uns nicht vollends lächerlich machen.
Die Genehmigung wurde erteilt und wir warteten.
Dann bekamen wir einen neuen Kaminkehrer. Er besichtigte die Baustelle, stieg aufs Dach, stellte fest, der Kamin sei um zwei Steine zu hoch, die können wir abnehmen lassen.
Er stellte des weiteren fest, dass der Kamin nicht zusammengemörtelt, sondern die Steine blos aufeinandergesetzt worden waren und er deshalb den Bau einstellen müsse, denn so könne er das auf garkeinen Fall genehmigen. Ausserdem stünde der schwere Kamin ja blos auf dem Estrich und würde sowieso wegbrechen.
So! Ich hab den Verkäufer der Firma "k" angerufen, ihm das Problem geschildert. Die von ihm vermittelten Kaminbauer waren immer noch zur Apfelernte in Südtirol!
Daraufhin hat er den Spezialtrupp der Firma "k" organisiert, die sich bereit erklärten an einem Freitag Nachmittag, nach ihrer offiziellen Arbeitszeit (in unserer Nähe) unseren Kamin abzubrechen und wieder neu aufzubauen. Für 2000 DM.
1000DM übernahmen wir, 1000 DM musste der Verkäufer blechen.
Der Spengler hat das Blech vom Kamin entfernt.
Wir haben das Haus mit Plastik abgehängt wegen des Staubes und die Auslegeware weggerollt.
Der Bautrupp hat die Steine abgetragen, neu aufgemörtelt, vorher festgestellt, dass unter dem dünnen Estrich wieder die gleiche Kreuzung Wasserleitungen waren wie in der Decke, hat eine Brücke aus Klinkersteinen errichtet, auf denen unser Kamin jetzt steht.
Diesmal bekamen die Handwerker eine anständige Brotzeit, die auch meinem Mann geschmeckt hat.
Der Spengler hat den Kamin wieder eingeblecht,
und wir warteten.
Mittlerweile wars Ende Oktober.
Und wie's dann weiterging - bis später!
Servus
Ludovika