Sunfreak's Garten-Saison 2021

  • Ja, die schüttle ich besonders gern... :ROFLMAO:

    Ansonsten gehe ich so bissl nach Lust & Laune durch beim Schütteln der Tomaten & Chilis. Aber gemäß meines Handelns müssten mehr Blüten unbestäubt abfallen. Entweder es kommt doch irgendwie mehr Wind hin, wie man denkt. Oder es sind mehr Hummeln im Gewächshaus tätig, wie ich sehe. Aber ganz genau kann ich es nicht sagen, weil ich meine Pflanzen einfach gerne streichle. Das kann dann ja auch schon 'ne Bestäubung auslösen, wenns passt...

    Und im Moment gucke ich mir die Pflanzen auch bissl genauer an, um sie auf Pilze und Rostmilben hin zu überwachen (alles im grünen Bereich) - aber jedes Blatt hoch heben ist halt auch wieder eine Bewegung für die Pflanze...

    Achja, und dann gibts ganz neu einen weiteren Faktor: Weiße Fliegen! Die scheuche ich besonders gerne auf. Und ich bin mal ganz frech und behaupte, dass weiße Fliegen scheuchen die wohl effektivste Bestäubungsmethode ist! :ROFLMAO:

    Grüßle, Michi
     
  • Gestern habe ich einen Heuteufel beobachtet - das erste Mal in meinem Leben. Natürlich bin ich sofort mittenrein. Man sieht danach nur entsprechend aus, sodass meine Hausbewohner mich natürlich sofort gefragt haben, ob ich mit 'nem Mädel im Heu war... :whistle:


    \\// Edit

    Sorry für die Videoqualität und die Bild-Aussetzer. YouTube ist offensichtlich nicht in der Lage mit einem 08/15 Standard-Handyvideo umzugehen...

    Grüßle, Michi
     
  • Aber toll, dass Du die Gelegenheit beim Schopf gepackt hast.
    Ich beobachtete solch ein Naturphänomen vor rund 40 Jahren vom Auto aus.
    Der "Wirblerich" nahm über hunderte Meter das in Gewittererwartung geschläufte Heu auf und entführte es auf Nimmerwiedersehen.
    Ich konnte nur im benachbarten Ort den Bürgermeister informieren, damit kein böser Verdacht aufkam.
     
  • Gestern habe ich einen Heuteufel beobachtet - das erste Mal in meinem Leben. Natürlich bin ich sofort mittenrein. Man sieht danach nur entsprechend aus, sodass meine Hausbewohner mich natürlich sofort gefragt haben, ob ich mit 'nem Mädel im Heu war... :whistle:


    \\// Edit

    Sorry für die Videoqualität und die Bild-Aussetzer. YouTube ist offensichtlich nicht in der Lage mit einem 08/15 Standard-Handyvideo umzugehen...

    Grüßle, Michi
    Toll! Vielen Dank. Sowas habe ich noch nie gesehen.
     
    Okay, nächste Wetterstory: Ich wurde gestern nämlich von einem Gewitter vermöbelt.

    Ich war auf weiter Flur mit dem Fahrrad unterwegs, als sich mir dieses Gewitter in den Weg gestellt hat. Der Zwischenfall lief in drei Akten ab...
    1. Erst kam dieses Regenband mit einer unbeschreiblichen Geschwindigkeit auf mich zu, das sah wirklich bedrohlich aus und gefiel mir überhaupt nicht. Ich versuchte noch eilig eine Scheune zu erreichen, was mir aber nicht mehr gelang. In wirklich weniger als einer Sekunde war ich nass bis auf die Unterhose und noch weit darunter.
    2. Da ich nasser nicht werden konnte, wollte ich an Ort & Stelle ausharren. Aber das Unwetter hatte andere Pläne für mich, als sich zum Sinnflutregen noch Hagel dazu gesellte. Da dieser sich wenig angenehm anfühlte, wollte ich meinen Plan wieder aufnehmen den Unterschlupf zu erreichen.
    3. Aber keine Chance, den zwischenzeitlich kam noch als dritte Komponente der orkanartige Sturm dazu. Das war dann für mich der Moment, wo ich das Gefühl bekam, dass das wenig gut ausgehen wird. Ich verlor komplett die Orientierung, es war keine Sicht mehr möglich. Das Atmen fiel schwer, ich hatte das Gefühl Unterwasser zu sein, da ich ständig Wasser einatmete. Dazu noch Hagelgeschosse, die aus horizontaler Richtung mit einer Geschwindigkeit von bis zu ~ 125 Km/h (laut der Messstation in unmittelbarer Nähe) schmerzhaft auf mich einschlugen. Dann verlor ich den sicheren Halt unter meinen Füßen, stolperte einige Meter und stürzte dann letztlich zu Boden (zum Glück Wiese).
    Dort haderte ich dann aus, zusammengekauert, mich irgendwie schützend. Und mein zentraler Gedanke war eigentlich nur: Dieser Hagel darf nicht größer werden, sonst gehen mir noch die Lichter aus. Denn vom wilden Getöse um mich herum wurde nur ein Geräusch noch übertönt, und das war das Geräusch in meinem Kopf, wie dieser Hagel auf meine Birne knallt. Und dieses Geräusch empfand ich wahrlich als unangenehm, schlimmer als der Schmerz der fitzenden Hagelkörner.

    Irgendwann hörte das Geschehen sehr plötzlich wieder auf (als würde man den Schalter auf off stellen). Ich stand da, schaute mich an, war übersät am ganzen Körper mit roten Flecken (die jetzt blau sind), die teilweise etwas bluteten. Ich fasste mir auf den Kopf, in die Haare. Aber da war nichts, keine Blutung, keine Beulen. Der Hagel war glücklicherweise nicht größer als 2 cm.

    Die Sicht war wieder klar und ich begann mich wieder zu orientieren. Ich war recht irritiert darüber wo ich eigentlich stand. An total anderer Stelle wo ich glaubte mich zu befinden oder wo ich zumindest zuletzt war, als ich noch Orientierung hatte.

    Ich hatte das Gefühl, dass die Geschehnisse gerade eben schneller abliefen, als es mir möglich war diese im Kopf zu verdauen. Als stand ich da einfach rum, eine Weile. Im Begriff das gerade Erlebte zu reflektieren und mich über meinen Standort zu wundern.

    Dann begann ich mein Fahrrad zu suchen. Als ich es gefunden hatte realisierte ich erst, dass ich etwas verschwommen sah, griff mir ins Gesicht und merkte, dass meine Brille fehlte. Dann erst merkte ich, dass eine Frau mit ihrem Hund auf mich zu kam. Sie war genauso mittendrin in diesem Unwetter wie ich - sie hat sich zusammengemurmmelt an ihren Hund geklammert. Gemeinsam suchten wir meine Brille und redeten über das gerade Erlebte. Während wir das taten, hörte man schon die Feuerwehr fahren.

    Letztlich fanden wir meine Brille, ich versuchte sie am total durchnässten T-Shirt trocken zu wischen und setzte sie auf. Als ich den Fernblick wieder hatte, wurde mir erst richtig klar, welches Glück wir hatten und mich das Unwetter orientierungslos weg von Bäumen und Gegenständen getrieben hatte.

    Das Gras auf der Wiese platt, der Mais umgenietet. Eine Eiche entwurzelt. Viele abgerissene, teils etwas größere Äste. Auch ein Verkehrsschild hat es umgenietet. Ein paar runtergewehte Dachplatten.

    Und ich war fasziniert davon. Anstelle nach Hause zu gehen mit meinen nassen Klamotten, hab ich Fotos gemacht (ja, mein Smartphone hats überlebt) und hab versucht die Schäden einzuordnen. Ich war nicht lange allein auf meiner Schadenssuche-Fahrrad-Tour. Hab da noch eine Hobby-Meteorologin (in Fachkreisen nennt man sie "Stormchaser") kennengelernt. Kurzerhand mit triefnassen Klamotten in ihr Auto gestiegen, bissl rumgefahren um nach Schäden zu suchen.

    Es zeigte sich, dass es ein sehr lokal begrenztes Ereignis war. Schäden begannen 6,5 km entfernt, entlang einer mehr oder weniger geraden Spur auf der Landkarte, bis dorthin wo ich mich aufhielt. Dort hatte es den Schadensbildern nach mit Abstand seinen Höhepunkt. Und dann verlor sich urplötzlich die Spur - keine weiteren Schäden.

    Nach dem gemeinsamen Ausflug war ich mit dem Radel auf dem Rückweg, es hat schon etwas gedämmert. Da zog dann ein weiteres, aber schwaches bzw. sterbendes Gewitter auf. Da ich eh und immernoch nass war, nahm ich den Regenschauer völlig entspannt oder gleichgültig war. Nach dem Erlebnis konnte mich so ein 08/15 Gewitterchen mit ein bisschen Blitz & Donner auch nicht mehr erschüttern. Daheim angekommen hab ich mir erstmal 'n heißes Bad gegönnt. Danach 'ne Kleinigkeit gefuttert und dann ab ins Bett. War einfach nur noch Müde...

    Grüßle, Michi
     

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    Michi, Hut ab für diesen Wahnsinnsbericht! Man hat das Gefühl, man wäre hautnah dabei gewesen! :oops: Gott sei Dank hast du das ganze ohne richtig schwere Verletzungen überlebt! (Die Verletzungen, die du davongetragen hast, reichen völlig aus..)
    Erschreckend, diese "anfallsartigen" Unwetter, die in diesem Jahr toben und Schneisen der Verwüstung nach sich ziehen. Hier ist es genauso. Die massivsten Unwetter - aber sehr lokal begrenzt.
     
  • Erst mal nachträglich alles liebe zum Geburtstag :paar:

    Was für ein Bericht!!!
    Man da hast du ja direkt deinen zweiten Geburtstag gefeiert, hätte ja sehr übel ausgehen können :(
    Ich war am Tag der Hochwasserkatstarophe hier mitten in einem Gewitter aber ohne Hagel, erinnert mich beim lesen daran wie ich es empfunden habe wenn das Wasser sturzbachartig vom Himmel kommt oder von allen Seiten, ich konnte es auch nicht zurordenen aber bei dir war es ja noch viel heftiger mit dem Hagel, aua :(

    Es ist aber wirklich so das man ab einem gewissen Punkt nicht mehr nasser werden kann:ROFLMAO:
    das dachte ich mir auch so als mir sogar das Wasser aus den Schuhen lief obwohl ich in keiner Pfütze stand.
     
    Ja, das war schon ein sehr denkwürdiges Unwetter. Welches im Prinzip sehr punktuell gewütet hat. Kam aus dem nix. Und verschwand ins nix. So wenig relevant, dass es keinen Bericht in die regionale Zeitung geschafft hat.

    Da laut der Hobby-Meterologin die Zelle rotierte, überlegte man sich, ob das auch ein Tornado gewesen sein könnte. Aber eine Trichterwolke hat keiner von uns beiden gesehen. Und auch die Art wie das Gras oder der Mais am Boden liegt, lässt eher vermuten, dass ein Microburst war.

    Die Hagel-Flecken haben im Übrigen im Nachinein garnicht geschmerzt. Sah nur unmöglich aus, hab mirs zwar nicht nehmen lassen mit kurzen Klamotten rumzulaufen, aber ich bin mir sicher, dass sich manch einer gefragt hat, was ich den für 'ne seltsame Krankheit habe.

    Aber zurück in den Garten...

    Die Nützlinge haben wohl nix gebracht. Die Spinnmilben toben weiter rum. Mittlerweile beginnen die Blätter auszusehen, als hätte man sie in eine dünne Plastikfolie gewickelt. Da muss ich mir was anderes überlegen. Dachte evtl. an Rapsöl, aber das könnte 'ne Sauerei werden. Ich weis nicht, ob ich die Pflanzen nach erfolgreicher Bekämpfung mit Tensiden besprühen kann, um das Öl wieder von den Pflanzen zu bekommen. Müsste ich mal googlen, wie umweltverträglich Spülmittel im Boden ist...

    Ansonsten schaffe ich nicht, Erntefotos zu machen. Schlicht, weil a.) die Tomaten schneller im Mund sind, ehe ich ein Foto machen kann und b.) hab ich meist nicht mein Handy dabei, wenn ich im Garten bin (was eine gute Angewohnheit ist).

    Aber nun ist die Painted Lady reif, und die wollte ich euch mal zeigen.

    Geschmacklich kann ich noch nix sagen. Aber zum Rest: Scheinen wohl relativ kleine rote, gestreifte Fleischtomätchen zu sein, einige Früchte etwas herzförmig. Ertrag empfinde ich als relativ gering. Ich hab sie dreitriebig, evtl. bräuchte es einfach mehr Geiztriebe. Aber ihr wisst ja selber, dass ein zu dichter Busch dieses Jahr mit der Braunfäule nicht machbar wäre. Pflanzen selber sind kartoffelblättrig und panaschiert. Wobei die Panaschierung nur sporadisch auftritt. Den Wuchs der Pflanze empfinde ich etwas eigenartig. Nicht eindeutig indeterminant oder determinant. Oft schließt das Höhenwachstum mit einem Blütenstand ab, sodass man nicht zu voreilig ausgeizen darf, da man 'nen weiter unten liegenden Geiztrieb oft braucht. Zudem eignet sich nicht jeder Geiztrieb, weil einige bereits im jungen Zustand ihren Wuchs abschließen (was man oft noch nicht erkennen kann). Insgesamt wenig Blattmasse (sodass rückblickend wohl mehr Triebe möglich gewesen wären - aber weis mans vorher?). Blätter recht klein, Triebe recht dünn. Insgesamt wenig Drang zum Wachsen, Pflanze wirkt nicht sehr kräftig und vital. Aber auch nicht krank. Blütenstände sehen im geschlossenen Zustand "irgendwie anders aus" (hab ich noch nie gesehen, muss ich mal Foto machen). Blüten selber sind aber normal.

    Hab nur diese eine Pflanze, kann daher keine Rückschlüsse ziehen, ob das genetischer Murks einer Einzelpflanze ist, oder ob das generell sortenbedingt so ist. Ich müsste das mit der Sorte noch einmal versuchen. Aber es motiviert mich nicht gerade, dass im nächsten Jahr gleich wieder mit der zu probieren...

    Unterm Strich: Eine panaschierte, kartoffelblättrige Sorte ist eine große Besonderheit (mir fallen da gerade nur 2, evtl. 3 Sorten ein). Aber bezaubern kann mich die Pflanze, so wie sie im Gewächshaus steht, eher nicht.

    Grüßle, Michi
     

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    Na, die Spinnmilben sind ja eifrig bei der Sache. Ich würde an deiner Stelle mir eine Gelbtafel nehmen und damit vorsichtig (im 90°-Winkel) an den Blättern längsstreifen. Nicht die Tafel auf die Blätter drücken, die bekommst du nicht mehr los. Damit sammelst du schon mal einen Großteil der Gespinnste ein, damit sich das Sauzeug nicht unbeschränkt vermehrt.

    Rapsöl sprühen? Ich weiß nicht, ob das die Sauerei wert ist. Wenn schon, dann richtig, nimm Netzschwefel. (Warst das nicht sogar du selbst, zusammen mit Simone, die mir dazu in meinem ersten Spinnmilbenjahr geraten habt? Der Highländer hatte da auch noch seine Finger drin.)

    Rückblickend kann ich sagen, dass der Netzschwefel zwar eine wirkliche Sauerei war, auf so einem kleinen Balkon eingesetzt noch mal extra, aber er hat auch mit einmaliger Anwendung geholfen. Spruzit hat dagegen längst nicht so gut gewirkt.

    Und weil's so schön ist, erinnere ich dich mal wieder an diesen Faden:
     
    Achja, da sagste was... Netzschwefel... Hatte ich gar nimmer im Kopf... Joa, ich glaub das probiere ich mal... Ist ja auch im Bioanbau zugelassen.

    Persönlich rieche ich das gerne. Erinnert mich an Ausflüge in die Weinberge...

    Grüßle, Michi
     
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