Stinksauer - Vitella F1 als EINZIGE direkt Braunfäule!

AW: Stinksauer - Vitella F1 als EINZIGE direkt Braunfäu

hallo,

Frucht-/Blütenstand entfernen ist eine richtige Maßnahme, da nur noch so wenig Blätter übrig sind.Aber ich würde die Pflanzen nicht aufgeben. Vorsichtig organisch düngen (z. B. aufgelöste Phytopellets, Vinasse, Fertofit) abwarten. Aber ich bin auch jemand, der sich beim Kauf die kümmerlichsten Pflanzen aussucht "um sie zu retten".Die Pflanzen meiner Nachbarin vor zwei Jahren sahen ähnlich ( nicht ganz soschlimm ohne Kälteschaden) aus, nachdem sie ohne Aufzudüngen die Kuebelerde (billigstes Rewe-Produkt) wiedererwendet hatte. Haben sich sofort erholt. Bei deinen wird das auch, wenn auch sehr langsam funktionieren.

Liebe Gruesse
 
  • AW: Stinksauer - Vitella F1 als EINZIGE direkt Braunfäu

    Selbst gezogen. Im Haus sahen sie gut aus, besser als die anderen...

    Kälteschock kann sein, Nährstoffmangel weniger, würde ich vermuten. Wir haben ziemlich guten Boden und vor zwei Wintern haben wir da sehr viel Pferdemist drauf gefahren. Ich meine SEHR viel... Alles andere wächst eigentlich immer wie 'blöd'. Ob Kürbisse oder anderes Gemüse oder auch Beeren, usw.
    Es sei denn, in Pferdemist fehlt jetzt genau der oder die wichtigen Nährstoffe, die ausgerechnet Tomaten brauchen? Damit kenne ich mich jetzt ehrlich gesagt nicht so gut aus!

    Ich mach dann gleich die Blüten und Früchte ab, macht Sinn, danke für den Tipp!

    Den anderen Pflanzen (Physalis, Auberginen und Paprika) geht es gut.
     
    AW: Stinksauer - Vitella F1 als EINZIGE direkt Braunfäu

    Ich kann halt nur das wiedergeben, was ich auf den Fotos sehe. Und da schauen sie für mich hungrig aus.

    Wie lange sind sie nun schon ausgepflanzt?

    Grüßle, Michi
     
  • AW: Stinksauer - Vitella F1 als EINZIGE direkt Braunfäu

    Hm, so zwei Wochen vielleicht?

    Also, ich habe jedenfalls alle Blüten und Früchte abgemacht. Fiel mir nicht leicht, hört sich aber sehr logisch an, leider...

    Kälte kann ich mir auch noch vorstellen, außerdem habe ich es einmal versehentlich böse übertrieben mit dem Bewässern (vergessen, das Wasser abzudrehen...).

    Wenn das Nährstoffmangel ist, müssten dann nicht z. B. die Paprika auch betroffen sein?

    Wie genau mache ich das mit dem Dünger, wenn der in fester Form vorliegt? Blaukorn z. B. braucht ja ziemlich lange, bis er im Boden ist. Auflösen?
     
  • AW: Stinksauer - Vitella F1 als EINZIGE direkt Braunfäu

    Paprika hat 'nen anderen Nährstoffhaushalt. Die sind da irgendwie angenehmer. Die brauchen länger, bis sie Nährstoffmangel anzeigen. Zicken aber nicht so schnell, wenn sie überdüngt wurden.

    Blaukorn müsste sich normal auflösen, meine ich zumindest. Ich hab kein Blaukorn, ich weis das daher nicht. Alternativ würde auch 'n normaler mineralischer Flüssigdünger (Universaldünger) auch gehen, evtl. einfacher. Weil da auf der Flasche drauf steht wieviel ml auf 1 Liter Wasser.

    Ich würde aber in jedem Fall sehr vorsichtig dosieren. Die Schwierigkeit besteht jetzt darin die richtige Dosis zu finden. Hast du zuwenig Dünger drin wirst du nichts merken. Und wenn du zuviel Dünger drin hast, täte es die Pflanzen den Rest geben. Gerade die Vitellas hängen da am seidenen Faden. Übertrieben formuliert würde 'n sanftes Lüftle die schon umhauen.

    Ich weis nicht was genau passiert ist, ich kann auch komplett falsch liegen, aber ich könnte es mir so vorstellen: Sie haben Hunger bekommen, ziemlichen Hunger. Sie sind zwar jetzt ausgepflanzt, aber ihnen fehlt die Kraft, um in den Gartenboden wurzeln zu können. Wenn das die Ursache wäre, könnte man tatsächlich mit 'nem schnell wirkenden mineralischen Dünger aushelfen. Den man in einem engen Radius, so groß wie die Töpfe waren, als sie noch darin standen, um den Stängel gießt. Damit die Nährstoffe auch an die Wurzeln kommen. Bringt ja nix 'nen halben Meter daneben zu gießen, wenn da noch keine Wurzeln sind.

    Ich bevorzuge gerade im Gartenboden auch organische Dünger, wie etwa Pferdemist. Aber wenn ich so Akutfälle zum Aufpeppeln hab spring ich da über den eigenen Schatten und mach es mineralisch. Weil diese Nährstoffe nicht erst durch Mikroorganismen erschlossen werden müssen, sondern den Pflanzen sofort zur Verfügung steht. Muss aber besonders sorgfältig mit Fingerspitzengefühl eingesetzt werden, damit es den kranken Pflanzen nicht zuviel wird.

    Die lila Verfärbungen sind übrigens zweifelsohne Anthocyane. Das kann 'ne Kältereaktion sein, aber auch Phosphor-Mangel. Oder aber bei akuten Nährstoffmangel allgemein: Gelbe Blätter bedeutet einen Mangel an Chlorophyll. Um sich vor starkem Sonnenlicht zu schützen produziert die Pflanze Anthocyane. Das ist die dritte Option.

    Die Pflanzen vor starkem Licht zu schützen könnte also eine weitere Idee sein, ein Stressfaktor weniger. Licht bräuchten sie natürlich aber auch weiterhin.

    Grüßle, Michi
     
    AW: Stinksauer - Vitella F1 als EINZIGE direkt Braunfäu

    Aber könnte klappen, ich hab im Moment auch so 'nen Akutfall im Falle einer Chili, kahler Stamm, alles abgestorben, aber treibt klitzekleine Blättchen, ich glaub die ist auf dem richtigen Weg:

    chili.webp

    Und die hatte das gleiche Schicksal mitgemacht, aber die ist auf dem Weg der Genesung:

    chili2.webp

    Trotzdem: Wenn du 'nen entsprechenden Ertrag in Erwartung stellst wäre es vielleicht 'ne Idee weitere Jungpflanzen dazu zu kaufen. Es ist löblich, wenn du die Vitellas aufpeppeln möchtest. Schätze viele Leute täten da kurzen Prozess machen. Und wenn du sie aufgeppelt bekommst darfst du Dir zweifelsohne Dir auf die eigenen Schultern klopfen. Das verlangt schon 'nen gewissen grünen Daumen - aber auch 'ne Portion Glück. Der Weg dahin ist aber steinig und sie würden ihre Zeit brauchen, sie sie wieder auf dem Niveau von gesunden Jungpflanzen wären. Nicht dass Dich das in Frustration und Enttäuschung stürzt, dass die anderen hier im Forum schon fleißig Tomaten ernten und Deine Vitellas gerade erst mit der Blüte beginnen. Es wäre daher wirklich keine schlechte Idee Ersatz zu schaffen. Zumal leider auch das Risiko groß ist, dass die Vitellas das nicht überleben.

    Warum es gerade die Vitellas trifft lässt sich nicht so einfach beantworten. Aber ich geb Dir recht: Es ist möglich, dass es Sorten gibt, die da besonders empfindlich reagieren, wenn ein Nährstoffmangel oder ähnliches eintritt. Aber es könnte auch andere Gründe haben: Mal zwei Beispiele - vielleicht hast du ja die Vitellas immer in den Regen gestellt, sie sind ja schließlich robust gegen Braunfäule, sollte man ja meinen. Die anderen dagegen im Trockenen gelassen. Dann wäre etwa der Regen in der Lage Nährstoffe aus der Erde auszuspülen. Oder so 'n Sack Erde unterliegt Schwankungen von den Nährstoffen. Und du hast gerade beim Topfen für die Vitellas ein besonders nährstoffarmes Areal Erde in Deinem Sack erwischt. Oder so ähnlich. Ich hatte das jedenfalls schon öfters, dass die einen gut wuchsen und die anderen kümmmerlich wuchsen und Stickstoffmangel anzeigten. Obwohl das der ein und der selbe Sack Erde war. Bissl 'n Dünger half dann das Problem zu lösen. Ist halt manchmal alles merkwürdig.

    Grüßle, Michi
     
  • AW: Stinksauer - Vitella F1 als EINZIGE direkt Braunfäu

    Ich hatte letztes Jahr in meinem Beet bei zwei Golditas Nährstoffmangel. Die Blätter fingen von unsten an gelb zu werden und das hörte nicht so schnell auf. Ich musste da ordentlich mineralischen Dünger drauf kippen, hab es teilweise über Blattdüngung gelöst. Der Mangel hob sich nur bedingt uns langsam auf. Die Beete wurde an der Stelle neu angelegt, da waren ewig viele Wurzel von den Heckenpflanze, im Nachhinein denke ich, dass der Boden total nährstoffarm war. Da half auch nicht Urgesteinsmehl und Hornmehl ausreichend. Ich hoffe, dass es dieses Jahr besser wird, im Herbst haben die auch Pferdemist bekommen, im Frühjahr nochmal Langzeittomatendünger. Ich weiß nicht wie dein Boden ist, aber einmal kräftig Pferdemist in 2 Jahren hätte meinem nicht ausreichend geholfen... besonders wenn du sagst, dass da alles andere gut drin wächst, die saugen den Boden ja auch wieder aus. Ich möchte es im Herbst mal mit Gründüngung versuchen und schauen, ob das klappt.
     
    AW: Stinksauer - Vitella F1 als EINZIGE direkt Braunfäu

    Also, Michi, erstmal vielen Dank für die vielen Hinweise und die Gedanken, die Du Dir machst. Eigentlich ist es eher Faulheit und etwas Geiz, dass die Vitellas da noch stehen, und ein bischen Interesse, ob sowas noch was wird. Behandelt wurden sie absolut gleich, standen auch nie im Regen. Alle im Haus angezogen, nie draußen gewesen, dann ins GWH. Im Haus hatten sie weniger Erde (kleinere Töpfe) als die anderen Sorten, also eigentlich weniger Nährstoffe. Schön grün waren sie da:-((

    Ich weiß auch nicht. Ich guck mal morgen, was ich hier düngetechnisch so kaufen kann. Blaukorn haben wir in großen Säcken. Mal sehen, wie sich das auflöst. Ist ja im Grunde Salz in Kügelchen.

    Zu kalt kann ich mir vorstellen, aber so wahnsinnig viel Sonne hatten wir die letzte Zeit hier nicht.

    Das für mich größte Rätsel bleibt, weshalb es die Vitella so dahin rafft, während die anderen damit zumindest zurecht kommen.

    Der Pferdemist war übrigens ca. 20 cm hoch auf dem Land und Düngung mit Pferdemist kann gut und gerne zwei Jahre halten. Wir haben davor eher selten überhaupt gedüngt und trotzdem haben wir jedes Jahr tonneweise Kürbisse, Zucchini, usw., also alles Starkzehrer. Kalium ist da (habe gerade gegoogelt) wohl nicht so viel drin, vielleicht ist es das...
     
    AW: Stinksauer - Vitella F1 als EINZIGE direkt Braunfäu

    Erklaerungsversuch:

    Wenn die Pflanzen kleinere Töpfe hatten, haben sie auch einen kleineren Wurzelballen,können also weniger Nährstoffe aufnehmen. Sie sahen fortgeschrittener als die anderen aus, weil das Wurzelwachstum im Topf schnell ausgereizt war und die Pflanze sich auf Blätter und Blüten konzentrierte, während die anderen noch beim Wurzeln Ausbreiten waren. Mit dem Standortwechsel (und gänzlich anderer Boden-Struktur), dem Temperatur und Lichtschock fiel dem Teil mit den kleineren Wurzelballen die Ortsanpassung schwerer,zumal bereits Fruchtansatz entwickelt und damit noch bessere Kaliumversorgung gefordert war. Kalium regelt in erster Linie den Wasserhaushalt. Im Pferdemist ist es in Strohanteilen enthalten, kann bei der intensiven Anbauweise aber mittlerweile fehlen. Übermässiges Wässern lauft den Boden weiter aus.
    Vorfermentierter organischer Dünger (malzkeimpellets, pilzbiomasse, vinasse) ist fehlertoleranter als mineralischer und funktioniert (auch im Topf-Anbau).

    Liebe Gruesse
     
    Zuletzt bearbeitet:
    AW: Stinksauer - Vitella F1 als EINZIGE direkt Braunfäu

    20cm ist natürlich eine ordentliche Menge. Ich bin ja kein Spezialist, aber nachdem was du eben geschrieben hattest klingelt mir "Alle im Haus angezogen, nie draußen gewesen, dann ins GWH." im Ohr. Letztes Jahr war es so, dass meine Sungold Select II Pflanzen extrem empfindlich bei der Abhärtung waren, genau diese beiden Pflanzen dieser Sorte, alle anderen konnten es viel besser ab. Die hatten massive Sonnenschäden. Ich kann mir vorstellen, dass die V. viel empfindlicher auf den Temperatursturz reagiert haben, und dass das sortenspezifisch ist. Du hast die Pflanzen ja scheinbar nicht abgehärtet. Scheinbar sind die sensibler als die anderen.
     
  • AW: Stinksauer - Vitella F1 als EINZIGE direkt Braunfäu

    Okay, ich guck morgen vormittag mal, was ich hier so auftreiben kann:-((
     
  • AW: Stinksauer - Vitella F1 als EINZIGE direkt Braunfäu

    Das gilt nicht nur für Blaukorn. Phosphate sind Mineralien, die werden abgebaut und sind nie frei von irgendwas. Man geht allgemein davon aus, daß Phosphate zum Düngen schneller alle sind als das Erdöl.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Phosphate
    Will man das vermeiden, muß man organisch düngen.
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • Zurück
    Oben Unten