Was aus meinem Silvestertag wird, weiss ich noch nicht genau. Vor ein paar Tagen ging das Telefon. Eine Bekannte, mit der ich schon seit einiger Zeit keinen Kontakt mehr hatte, rief an und sagte mir, dass sie mich zum Essen einlade. Ich war etwas baff. Aber noch grösser wurde mein Erstaunen, als sie mir eröffnete, dass sie mich zum Essen bei mir zuhause einlade. Sie bringe alles mit, dann koche sie. So zwischen eins und zwei Uhr am Mittag will sie kommen. Wenn sie das kocht, was sie mir aufgezählt hat, können wir um vier Uhr essen: Langostinos als Primer Plato, danach Gitzibraten, Blumenkohl und Pommes frites. Ich werde mir etwas zum Dessert einfallen lassen.
Bevor es Nacht wird, will sie wieder gehen. Gut. Ich muss sowieso vorher noch die Tiere versorgen.
Ich hatte vorgesehen, für mich ganz alleine zu feiern. Räucherlachs auf dem Salatbett, mit Kapern Zwiebelringen und Meeretich. Dazu Toastbrot. Weil ich vermutlich schon im Bett sein werde, wenn das Jahr zuende geht und das neue beginnt, trinke ich den Sekt schon zum Abendessen.
So war es vorgesehen.
Und jetzt?
Ich lasse es einfach auf mich zukommen.
Warum glauben mir die Leute nicht, dass ich das Alleinsein geniesse?