die chemische spritzmittel sind auch nicht ganz ohne. die gibt es trotzdem auf dem markt.
Damit hast du zwar recht, aber dass es sie auf dem Markt gibt, ist allein noch kein Beweis dafür, dass ihr Erwerb und ihre Anwendung sinnvoll und vernünftig sind. Der Markt bedient halt jeden Idiotenanspruch, Hauptsache, der ist gewinnversprechend.
Ich neige ja selbst zur Läusehysterie, wenn ich sehe, wie furchtbar die Pflanzen im Frühjahr aussehen. Meisen, die das als Frühstück empfänden, hab ich hier wohl nicht, jedenfalls selbst noch nie Vögel beim Läusenaschen beobachten können.
In manchen Fällen hilft die Gartenschere: kurzab und doch. Die schwarzen Läuse hab ich damit erfolgreich dezimiert: auf Holunder und Jasmin vor allem. Den Koriander hab ich allerdings mitsamt Topf komplett weggeworfen. Da ging nix. Aber für 1 Kräutertopf koche ich keinen Nikotinsud und bringe damit meine Marienkäfer um.
Seit ein paar Tagen ist auch der am hässlichsten befallene weiße Sommerflieder läusefrei, und dem hatte ich schon keine Hoffnung mehr gemacht. Ich war's nicht, denn ich war ratlos angsichts der unglaublichen Massen an gelben Mistviechern: es waren die Schwebfliegenlarven, die lieben, hübschen Schnellfresserchen, ich wusste bis zu diesem Jahr gar nicht, dass die im Läuseverspeisen besser sind als alles, was ich zuvor gesehen habe, also Marienkäferlarven und Florfliegenlarven (letztere hier recht selten).
Langer Rede kurzer Sinn: das Problem erledigt sich von selbst, wenn man nichts macht.
Rosenblüten hab ich wohl ein paar geopfert, die weiße Buddleja muss ihre Blüten auch erst noch aus dem hinderlichen Klebkram namens Honigtau hervorschieben. Und meine Selleriepflanzen hab ich zweimal mit unfreundlichem Sprühstrahl abgewaschen.
Es hat ein paar kleine Gartenjahre gedauert, gebe ich zu. Aber ein Kilo Läuse im Garten versetzt mich nicht mehr in Panik. Ich opfere lieber ein paar Pflanzenteile, als die Tierchen umzubringen, die Läuse für ein fettes Frühstück halten.
Denn auf diese Entscheidung läuft das öfter mal raus: was ist dir wichtiger, die Pflanzen oder die Tiere? Und was ist deiner Meinung nach notwendiger für die Umwelt?