AW: Saatgut-Shop gesucht!
Keine Frage, das kann bestimmt vorkommen. Da es sich um Lebendiges handelt, kann eine geringe Fehlerquote sicherlich nie ausgeschlossen werden (wobei es vermutlich so ist, wie du sagst, dass die Fehler eher beim Abpacken passieren - da bleibt dann mal ein Körnchen irgendwo am Produktionsband kleben und ist im falschen Tütchen mit drin... )
- aber ich denke, dass die Fehlerquote bei den Methoden der professionellen Erzeuger sicherlich deutlich geringer ist als bei Hobbyanbauern, die das Saatgut unverhütet entnehmen. So zuminest meine ganz persönliche Beobachtung aus einigen Jahren Tomaten- und Blumen-Hobbyanbau.
Allerdings ist der Punkt doch - es ist ja nichts "besser" oder "schlechter" (also ob 100% sortenreines Saatgut oder nicht), im Hobbyanbau gilt doch ohnehin vor Allem: Was schmeckt ist gut.
Die Frage ist ja viel eher, womit der Einzelne "glücklich" ist.
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Mir war schon klar, dass bei unverhüteten Samen (der Shops, bei denen ich für dieses Jahr gekauft habe) die Fehlerquote höher sein könnte als bei den gängigen Marken.
Ich dachte, dass mir das nicht so wichtig sei - und habe dann in dieser Saison festgestellt, dass dem aber nicht so ist.
Zumal ich jetzt nicht gerade einen Haufen besonders exklusiver "Raritäten" gekauft hatte, sondern auch sehr viele Sorten, die man vielleicht nicht gerade im Baumarkt-Sortiment, aber in div. Internetshops durchaus auch von den gängigen Konzernen (Kiepenkerl, Sperli, Dürr, usw.) abgepackt bekommen kann.
Und gerade die ganzen russischen Sorten, die hier (in div. nicht-professionellen Shops) anscheinend gerne als besondere Raritäten gehandelt werden, gibt es durchaus auch von russ. oder anderen östlichen Saatgutkonzernen (in vermutlich etwas sortenreinerer Ausführung) zu kaufen (in dem o.g. estischen Shop).
Aufgrund meines persönlichen Bedarfs (winziger Garten, wenig Platz für Experimente) greife ich dann eben lieber zu solchen Alternativen.
Womit ich alles andere selbstverständlich nicht schlechtreden möchte - Überraschungstomaten haben ja auch etwas für sich, ich hab mich z.B. sehr über die Podarok Fei anstatt der ursprünglich beabsichtigten Grushovka gefreut, weil mir die Sorte gut gefällt, und sie auch schmeckt. (Leider hat sie sich aufgrund der zu langen Reifedauer als nicht ganz so geeignet erwiesen - macht aber nix, war ja trotzdem eine interessante Erfahrung, sie angebaut zu haben, und hübsch war sie schon auch.
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Und wenn man den Platz hat, können Verkreuzungen durchaus reizvoll sein - hätte schon auch Lust auf den Bereich Hobbyzucht... nur fehlt mir der Platz...
Wenn es sich aber tatsächlich um sehr seltene Sorten handelt, die man abgepackt nicht bekommt (wie z.B. die Dwarf-Sorten), dann werde ich definitiv auch weiterhin "experimentieren" bzw. risikofreudig sein - klar: Wenn man etwas seltenes unbedingt haben will, muss man einen solchen Weg gehen.
Für andere Sorten, die hier oder im Osten "Standard" sind, werde ich das aber nicht mehr tun.
(Zumal mittlerweile ja sogar die großen Konzerne viele gute alte Sorten im Sortiment haben...)