Säulenapfel „Berbat“® – Brauchbar oder Problembaum?

  • Mein Nachbar hatte mal so einen ausgewachsenen Saäulenbaum, die Form war ähnlich wie auf dem ersten Bild. Das war zwar ungewöhnlich, aber der Baum trug jedes Jahr sehr reichlich leckere Äpfel.
    Der neue Besitzer hat dann versucht, den Baum „fachmännisch“ zu erziehen-das ging nach hinten los, Kümmerwuchs und Schließlich Rodung waren die Folge.

    Also, wenn dich der Wuchs nicht stört würde ich erst einmal abwarten, wie der Baum reagiert und dieses Jahr trägt.
     
  • @schreberin ich als Laie hätte den Baum auch lieber langsamer über paar Jahre hinweg korrigiert, damit er nicht als Reaktion auf den starken Schnitt erneut viele Wasserschosse treibt oder auch das Gegenteil davon.

    Wir haben mit dem Hauskauf damals einen über Jahre hinweg völlig verschnittenen Ontario übernommen.
    Der war auch so geschossen und hatte unzählige lange Triebe, die steil nach oben gingen wie auf dem ersten Bild.
    Unwissend und mit bester Absicht haben wir sie gleich schön radikal gekürzt (wie hier geschehen) - was der Baum dann mit nur noch mehr Wassertrieben dankte.

    Ich habe mir dann einige Schnittvideos der Obstbaumschule Schreiber.at angesehen - und ab da ging es in die richtige Richtung.
    Wir korrigieren jetzt jedes Jahr vorsichtig, der Baum hat immer mehr waagerechtes Fruchtholz und schießt nicht mehr.

    Profis können vermutlich mit 1-2 Schnitten korrigieren, aber wenn man Laie ist und sich nicht so sicher ist, danken Äpfel einem sanfte Korrekturen über ein paar Jahre. Nur meine Beobachtung und die Empfehlung der Profis der Baumschule Schreiber.
    Ich habe auch das Gefühl mit jedem Jahr etwas mehr Gefühl dafür zu entwickeln, welche Äste geschnitten gehören und was passt.

    Ich drücke die Daumen für diesen Baum. Es wurde ja doch einiges weggenommen - das wird er wahrscheinlich erstmal wieder ausgleichen wollen.
     
    Genau das meinte ich. Dennoch schlage ich vor, jetzt noch innen weiter auszulichten, denn er ist wirklich sehr dicht. Und dann eben im Juni die vielen Wasserschosser abnehmen, damit ist "mit einer drehenden Bewegung an der Basis abreissen" gemeint, damit werden auch schlafende Augen mitgenommen. Im Juli dann einen Sommeschnitt machen, um das Wachstum zu beruhigen.
     
  • Ich wollte erstmal abwarten, weil die Knospen gerade aufgehen und ich dachte, dass jetzt das Wasser richtig in den Baum schießt. Außerdem bin ich mir nicht ganz sicher, wie viel man überhaupt noch wegschneiden soll – direkt am Ast oder lässt man da noch ein Stück stehen? Die grade sind bestimmt Wasserschosser oder? Und die müssten wegß
     
    Ich denke, man kann einen Säulenapfel, der ja speziell ausgelesen wurde, eher steile Triebe zu bilden, nicht in einen „normalen“ Apfel umerziehen.
    Wenn du dich entscheidest, noch was auszulichten, dann immer auf Astring schneiden, keine. „Haken“ stehen lassen.
    Ich war gerade vor zwei Wochen mal wieder bei einem Obstbaumschnittseminar , geleitet von einem Pomologen. Der sagte, dass die Regelung, Bäume im Winter zu schneiden veraltet sind, lieber in der Periode, in dem die Bäume aktiv sind und dann auch die Wunden schnell verschließen können. Er sagte auch, dass der Baum nicht „verblutet“, er zieht halt in der aktiven Phase Wasser aus dem Boden, nicht aus Reserven im Stamm/Wurzel.
    Gerade für Apfel/Birne/Quitte sei die beste Schnittzeit zwischen Februar bis September.
    Einen Baum zu erziehen ist Aufgabe über mehrere Jahre, du hast jetzt relativ viel geschnitten, warte doch erst einmal ab, wie der Baum reagiert.
     
    Danke für den Beitrag von deinem Obstbaumschnittseminar, schreberin..!
    Vielleicht kann der Mythos und Irrglaube vom "Bäume verbluten" irgendwann durchsolche Beiträge ausgerottet werden...
    Wir arbeiten weiter dran...;)
     
  • Ich hatte das offengestanden noch nie gehört. :fragend:
    Doch, wenn man sich mit Fachleuten unterhält, drüber liest wie von Pumologen erläutert wird, Baumsachverständigen die auf dem neuesten Stand sind, berichten auch oft über diese Irrtümer, die immer weiter verbreitet werden weil das irgendwo mal geschrieben wurde vor langer Zeit...

    Hier auch ein Interessanter Link
     
  • .., Der sagte, dass die Regelung, Bäume im Winter zu schneiden veraltet sind, …
    Der Hintergrund mit dem Winterschnitt war/ist folgender:

    Früher waren die Bauern das ganze Vegetationsjahr über derart in die Feldarbeit (ohne Maschinen und dergleichen) eingebunden, dass sie für den (Obst-) Baumschnitt einfach keine Zeit hatten. Deswegen wurden diese "Arbeiten" in den Wintermonaten durchgeführt. Ob das gut oder schlecht für den Baum war, spielte so gesehen eine eher nebensächliche Rolle. Das ist das ganze Winterschnittgeheimnis.

    Und dass Bäume aus- bzw. verbluten ist ein Mythos, der sich hartnäckig hält und immer noch weiterverbreitet wird.

    Im Gegenteil:

    Zitat: "Der austretende Saftstrom ist kein Nachteil für den Baum, sondern hilft ihm dabei, die Schnittstelle wieder zu verschließen".
    Quellen:

    Flüssigkeit aus Schnittwunden von Bäumen kein Grund zur Sorge

    Warum Bäume nicht verbluten
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Immer wieder interessant, wie sehr manche Mitglieder die Nebendiskussionen lieben.
    Ich hatte mit keinem Wort von Ausbluten oder Verbluten gesprochen.
     
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