Säulenapfel „Berbat“® – Brauchbar oder Problembaum?

Berti1982

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Hallo zusammen,

in meinem Garten steht ein Säulenapfel "Berbat"® Delwila, der noch vom Vorbesitzer des Hauses stammt. Da ich mich mit Obstbäumen nicht auskenne, hoffe ich, dass mir hier jemand weiterhelfen kann.

Ich frage mich, ob der Baum noch gesund und brauchbar ist – und was es mit den seltsamen Knoten an den Ästen auf sich hat. Falls eine Pflege oder ein Rückschnitt nötig ist, wäre ich für Tipps sehr dankbar.

Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe! 😊
 

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  • Hallo @Berti1982,

    für einen Säulenapfel sieht Dein Baum sehr ungewöhnlich aus. Säulenobst hat nämlich normalerweise nur kleine Stummel-Seitenäste.
    Ich kann nicht sagen, ob er schwer krank ist (vielleicht Obstbaumkrebs), ob er jahrelang falsch geschnitten wurde oder ob nur die Unterlage durchgetrieben hat.
    Du kannst es mit einem radikalen Schnitt versuchen, denn so, wie er auf dem 3. Foto aussieht, wirst Du nicht viel Freude an der Ernte haben.
    Vielleicht musst Du Dich von ihm aber auch verabschieden.
     
    Wie weit sollte der Baum zurückgeschnitten werden?
    Ist es ratsam, alle hochgewachsenen Bereiche zu kürzen oder lediglich auszudünnen? Welche Maßnahmen sind erforderlich, um sicherzustellen, dass der Baum nicht abstirbt?
     
  • Wie ein Säulenapfel sieht der nicht - oder nicht mehr aus.
    Um zu wissen ob du den Baum behalten kannst, muss man erst mal wissen was da an ihm wächst.

    Es kommt bestimmt noch jemand vorbei, der sich da gut auskennt.

    Nur etwas geduld.
     
  • Hi Berti und willkommen im Forum.

    Obstbaumkrebs ist das nicht, da bilden sich vermehrt Luftwurzeln, ist nicht bedenklich.

    Aber ein Säulenapfel ist das nicht mehr.
    Wahrscheinlich sind vor Jahren die Stämmlinge aus der Unterlage gewachsen und haben die Veredelung überwuchert bzw. verdrängt, ohne das es dem Vorbesitzer bewusst wurde/war.

    Ich würde da keine Arbeit mehr investieren – roden und was gescheites Neues.
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Wobei du an die Stelle dann halt keinen Apfel, Birne oder anderes Kernobst setzen kannst.
    Steinobst wie Kirsche, Aprikose, Pfirsich, Mandel, etc, ginge schon.
     
  • Wie weit sollte der Baum zurückgeschnitten werden?
    Ist es ratsam, alle hochgewachsenen Bereiche zu kürzen oder lediglich auszudünnen? Welche Maßnahmen sind erforderlich, um sicherzustellen, dass der Baum nicht abstirbt?

    Wenn Du es doch versuchen möchtest, OK.
    Ob Du allerdings noch einen richtigen Säulenapfel daraus machen kannst, wage ich zu bezweifeln. Aber vielleicht so etwas wie einen "Zwerg-Apfel".

    Fast alles Senkrechte muss raus, direkt am Stamm oder an den dicken Seitenästen ! Ich meine hier nur die ungefähr fingerdicken Äste.

    Einige dieser fingerdicken Äste werden nur stark eingekürzt. Welche, ist aber im momentanen Zustand schwer zu erkennen.
    Vielleicht nimmst Du erst mal folgende Äste komplett raus:
    - Konkurrenztriebe,
    - jeweils einen der Äste, die sich aneinander reiben
    - Äste, die ins Kronen-Innere wachsen (sofern welche vorhanden sind) und
    - jeweils einen der Äste, die insgesamt zu dicht beieinander stehen.
    Wenn Äste stehenbleiben, sollten es diejenigen sein, die möglichst flach wachsen.
    Kann durchaus sein, dass danach die Hälfte oder mehr Äste verschwunden sind.

    Dann sehen wir weiter.

    Den Rest kannst Du entsprechend des Fotos grob einkürzen. Hier wird später noch nachgeschnitten.

    Ziel des Schnittes ist, den Baum flach zu bekommen und später auch zu halten, was bei Kernobst notwendig ist. Es blüht und fruchtet fast ausschließlich an waagerecht oder schwach aufrecht wachsenden Ästen.

    Der Schnitt sollte baldmöglichst geschehen, da das Frühjahr in der Tür steht ;)


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    Danke für die Vorschläge und Ideen! Ich werde den Baum in Kürze stutzen und dann sehen wir, was das Jahr noch so für uns bereithält. 😊
     
    @Berti1982 ich würde dem Baum auch eine Chance geben. Wer weiß, vielleicht sind die Äpfel ja sehr lecker..? Falls das so wäre hätte man mit einem Baum, der schon länger angewachsen ist, Vorteile. Ein neuer Baum braucht halt erstmal paar Jahre bis er einen nennenswerten Ertrag liefert. Sicher, bei Buschbäumen geht es schneller... aber trotzdem.
    Würde mich sehr freuen wenn du berichten würdest, was aus dem Baum wird und wie die Äpfel schmecken. :)
     
    @Taxus Baccata Gerne berichte ich über meine Erfahrungen. Den Baum möchte ich nicht entfernen, da er derzeit der einzige Schattenspender in meinem Garten ist. Ich überlege, einen Pfirsich- oder Pflaumenbaum zu pflanzen, kenne mich jedoch noch nicht mit den verschiedenen Sorten aus. Zudem dauert es sicherlich eine Weile, bis ein neu gepflanzter Baum ausreichend groß ist, um Schatten zu spenden. Letztes Jahr habe ich versucht, Kirschen auf einer GiSelA 5-Unterlage zu veredeln, jedoch ohne Erfolg. Mal gucken was das Jahr noch so bringt :)
     
  • kenne mich jedoch noch nicht mit den verschiedenen Sorten aus
    Ich kann dir die Zwetschge Jojo nur wärmstens empfehlen. Sie ist sehr robust und scharka-resistent, und die Früchte haben bei Vollreife das allerbeste Aroma. 😋
    Ich möchte sie nicht mehr missen.
    Aber auch ein Elternteil der Jojo, die Zwetschge Stanley, macht sehr leckere Früchte (haben wir auch).

    Pfirsich - habe ich leider wegen der Kräuselkrankheit keine guten Erfahrungen gemacht...

    Letztes Jahr habe ich versucht, Kirschen auf einer GiSelA 5-Unterlage zu veredeln, jedoch ohne Erfolg.
    Auf GiSelA5 gibt es eigentlich sämtliche Sorten zu kaufen. Mit welcher Sorte hattest du es versucht..?
    Wir haben eine selbst veredelte Kirsche auf GiSelA3... aber die wächst schon extrem schwach... Die Selektion A5 ist da doch günstiger.

    Es freut mich sehr, dass das Apfelbäumchen noch eine Chance bei dir bekommt, wer weiß, vielleicht überrascht es dich ja bald mit köstlichen Früchten. :)
    Und es stimmt, ein wenig Baumschatten ist im Hochsommer nicht zu unterschätzen...
     
  • Danke für die Vorschläge und Ideen! Ich werde den Baum in Kürze stutzen und dann sehen wir, was das Jahr noch so für uns bereithält. 😊

    Melde Dich dann noch mal, denn es ist ja erst der "Vorschnitt". So, wie von mir beschrieben, sollte der Apfel nicht bleiben.

    Bei einer Neu- oder Zusatzpflanzung als Schattenspender sollte es mindestens ein Halbstamm, besser ein Hochstamm sein, wobei Letzterer dann besser mit einem Obstpflücker zu ernten ist ;)
     
    Hey zusammen!
    Am Wochenende war es endlich so weit – ich habe den Baum wie vorgeschlagen geschnitten. Und siehe da: In der Mitte kann man, glaube ich, tatsächlich noch den alten Säulenapfel erkennen!

    Jetzt überlege ich, ob ich den Sommer über einfach mal beobachte, wie sich die Mitte entwickelt. Vielleicht nehme ich dann nächstes Jahr die äußeren Äste weg.

    Was meint ihr dazu?
     

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    Hy @Berti1982,

    sieht schon besser aus, aber der Baum ist immer noch viel zu dicht - was zu erwarten war.

    Wässern die Schnittstellen ? Das wäre zu dieser Jahreszeit kein Wunder.
    Den nächsten Schnitt würde ich auf den Juli verschieben. Dann geht es wieder gefahrloser.

    Du kannst überlegen, ob Du die dicken Seitenäste, die etwa 1/2 m über dem Boden entspringen, am Hauptstamm entfernst, damit es wieder eine Säule wird.
    Oder Du belässt sie, lichtest aber weiter aus. Die Säulenstruktur geht verloren, dafür steigt die Erntemenge.

    Im oberen Bereich müssten dann auch noch einige Äste komplett entfernt und andere Äste stark eingekürzt werden.
    Ich würde mich für diesen Schnitt entscheiden, also keine Säule. Das Ergebnis wäre ein kleiner kompakter Baum ;)

    Grüße,
    Jörg
     
    Gemeint ist das bluten der Schnittflächen.

    Man kann aber auch jetzt noch schneiden. Ich würde das Auslichten jetzt noch machen und dann im Sommer im Juni den Juniriss und Ende Juli den Sommerschnitt machen.
     
    Welche Gefahren bestehen eigentlich, wenn er jetzt schneidet?

    Obwohl die Rhetorik Deiner Frage nicht nur zwischen den Zeilen zu lesen ist.....

    Starkes Wässern der Schnittstellen ("Bluten") würde ich einem Gehölz nicht zumuten wollen - nur meine bescheidene persönliche Einstellung.

    Aber das kann ja jeder machen, wie er möchte und auch noch im April den Rinnsalen beim Fließen zusehen.
     
    Gemeint ist das bluten der Schnittflächen.

    Man kann aber auch jetzt noch schneiden. Ich würde das auslichten jetzt noch machen und dann im Sommer im Juni den Juniriss und Ende Juli den Sommerschnitt machen.
    Ja, darüber wissen wir schon bescheid Linserich ;)- aber bei diesem Baum, wie der aussieht, kann man ja nicht von einem "normalen" Obstbaum reden, da heißt es jetzt handeln, schneiden, wenn da überhaupt noch was zu retten ist...
    Da ist das Bluten zu vernachlässigen..
     
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