Die Skandalchronik Monsantos ist atemberaubend und lang.
Beispiel PCB: Monsantos Konzernleitung wusste bereits 1937, dass PCB (polychlorierte Biphenyle), die als
Hydraulikflüssigkeiten und zur Kühlung und Isolierung von Trafos weit verbreitet waren, Leberschäden
verursachen. 1947 warnten Wissenschaftler das Monsanto-Management erneut vor PCB, weil deren extreme
Giftigkeit erwiesen sei. Seit 1956 wusste Monsanto, dass seine PCB mit Dioxinen verseucht waren, und 1971
wurde auf einer internen Konferenz anerkannt, dass PCB zu Missbildungen beim Menschen führten. Aus
Angst vor Klagen und Imageverlusten beschloss die Konzernleitung, die Ergebnisse zu bestreiten und die
PCB als ungefährlich darzustellen. Das von Monsanto mit den PCB-Studien beauftragte Labor, Industrial Bio-
Test Labs (IBT), war kurz darauf in einen der größten USFälschungsskandale-verwickelt. Tausende von
Studien erwiesen sich als gefälscht. Der Verantwortliche, der frühere Monsanto-Toxikologe Paul Wright,
wurde verurteilt.
Beispiel Dioxin: Ähnlich wie im Fall der PCB wusste Monsanto bereits früh von den vielen
Gesundheitsgefahren des Dioxin-Giftes, das in etlichen von Monsantos Produkten enthalten war. Die Firma
leugnete jedoch bis in die 70er Jahre hinein die Schädlichkeit und setzte seine Beschäftigten hohen
Dioxinwerten aus. Die Firma ließ zudem mehrere Studien fälschen, die Dioxin Unbedenklichkeit attestierten.
Beispiel Agent Orange: Seit 1969 produzierte Monsanto das Herbizid "Lasso", besser unter dem Namen
Agent Orange bekannt. 1961 bis 1971 wurden über Südvietnam 79,5 Millionen Liter Herbizide versprüht, um
dem Vietcong und den Nordvietnamesen Deckung und Nahrung zu nehmen. Bis zu vier Millionen
Vietnamesen leiden an den Folgen. Noch heute werden Kinder, deren Eltern besprüht wurden, mit
schwersten Behinderungen geboren. Monsanto behauptet bis heute, zwischen Agent Orange, Fehlgeburten,
Missbildungen, Krebs und anderen Krankheiten sei kein Zusammenhang nachweisbar. Für den Einsatz von
Agent Orange sei zudem allein die US-Regierung verantwortlich. Die Opfer aus Vietnam versuchen bislang
vergeblich, ihre Ansprüche gerichtlich durchzusetzen.20
Beispiel Roundup: Monsanto stellt Roundup seit 1976 her, es ist das meist verkaufte Herbizid weltweit.
1983 und 1991 berichtete die US-Umweltbehörde EPA über ”ernste Mängel und Unkorrektheiten” in Studien,
die Monsanto zur Beurteilung des Totalherbizids Roundup eingereicht hatte. Zahllose Todesfälle unter
Versuchstieren seien nicht gemeldet worden, Datentabellen frisiert und Daten ”routinemäßig gefälscht”
worden. In Gerichtsverfahren wurden die Verantwortlichen zu hohen Strafen verurteilt.20
Beispiel Posilac: 1993 wurde Posilac - auch rBST oder rBGH genannt - ein von Monsanto gentechnisch
produziertes Rinderwachstumshormon, zugelassen. Es soll Kühe zu höheren Milchleistungen bringen.
Allerdings häuften sich Beschwerden über Euterentzündungen und Fruchtbarkeitsstörungen bei den Tieren.
Bis zum Oktober 1995 klagten mehr als 1.300 US-Bauern über Probleme bei 10.000 Kühen.
Zeitungsberichten zufolge wollten bis zu 90 Prozent der Farmer, die Posilac verwendet haben, auf den
weiteren Gebrauch verzichten. Um Posilac trotz dieser bekannten Risiken auf den Markt zu bringen, hat die
Firma Untersuchungsergebnisse, die ihr nicht passten, unterdrückt und zurecht gerückt. Ein Mitarbeiter der
Zulassungsbehörde FDA wurde überführt, für Monsanto gearbeitet zu haben. In Europa ist rBST verboten,
weil man als erwiesen ansieht, dass die Substanz bei Menschen Brust-, Darm- und Prostatakrebs auslösen