Ich war am Wochenende bei meinem Vater - und es ist Rosenzeit.
Tritt man aus der Wohnzimmertür dominiert sofort der Duft der Westerland.
Am Teich steht diese kleine, namenlose Rose, die das ganze Jahr bis zum Frost blüht:
Nächster Kandidat ist Amadeus, die für mich emotionsbehafteste Rose, weil es die letzte ist, die meine Mutter ausgewählt und gepflanzt hat.
Im Beet blüht, so kräftig wie schon viele Jahre nicht mehr, die Rose, die mein Vater immer als "die englische Rose" betitelt. An einen weiteren Namen erinnert sich leider niemand.
Im Winkel vor dem Kellerschacht, mit der reflektierenden Hauswand im Rücken, blüht Schneewittchen und eine rote, namenlose Rose, die älter ist als ich.
Die beiden haben leichten Mehltau, aber mein Vater hat schon mit Milchspritzung begonnen, da sollte der Mehltau bald Geschichte sein.