Rosen selber vermehren?

Registriert
21. Apr. 2007
Beiträge
8.042
Ort
zwischen Bodensee + Schwarzwald
Hallo,
vermehrt ihr Rosen selber aus Stecklingen?
Stimmt es, dass Rosen aus Stecklingsvermehrung gesünder und kräftiger sind?

Mir ist bewust, dass dieser Art der Vermehrung nur für den eigenen Garten geht und Verkauf/Abgabe bei vielen Rosen strikt verboten ist.

Ich würde es gerne mit einem Steckling der veredelten Schneewittchen, die hier seit Jahren kümmert, versuchen.
Würde es einem wurzelechten Ableger evt. besser gehen?

Wie ich auf diese Idee komme:
Ich habe vor ca. 5 Jahren einen Rosenstiel aus einem Strauß einfach mal in die Erde gesteckt. Die alten (Entwicklungs-)Bilder sind nach dem plötzlichen Tod meines alten Schleppis leider immer noch unauffindbar, aber so sieht das Stielchen aktuell aus:d:
2016-06-13 Knospe4.webp 2016-06-13 Rosensteckling1 gesamt.webp

Es hat sich zu einer gesunden, gut verzweigten Rose entwickelt, die 2015 erste Blüten hatte.
Dieses Jahr wird es üppiger blühen und ich hoffe, dass es einen Namen für das Prachtstück geben wird.
Es ist nicht geschnitten und auch nicht gedüngt worden.
Irgendwie macht das mir das Mut, es auch mit der Schneewittchen zu probieren.

Wer hat da Erfahrungen?

LG
Elkevogel
 
  • So wahnsinnig viel Erfahrung kann ich leider nicht beisteuern.

    Außerdem dürfte man diese Frage auch nicht pauschal beantworten können, da es immer abhängig ist, welche Unterlage und welche Eldesorte.

    Es gibt durchaus Gründe für Veredelung
    - manche Rosensorten neigen zur unerwünschten Ausläuferbildung.
    - manche Rosensorten sind anfälliger für Krankheiten und werden daher auf robustere Unterlagen veredelt.
    - manche Rosensorten bilden nur ein geringes wurzelwachstum
    - manche Rosensorten werden zu üppig und zu groß
    - gewünschte Wuchsform z.b. Kletterrose

    Da man aber entgegen zu den Obstbäumen die Veredelungsstelle unter die Erde pflanzt bekommt häufig auch die Edelsorte eigene Wurzeln und je nach Kombi von Edelsorte zur Unterlage ist zu vermuten, dass der gewünschte Vorteil durch die Veredelung mittel- längerfristig hinfällig wird, bis hin zur Abstoßung der Unterlage.

    Hauptgrund dafür, dass dies meisten Rosen veredelt angeboten werden wird wohl - ähnlich wie bei Obstbäumen - darin liegen, dass verdelte Rosen schneller blühen.

    Wurzelechte Rosen bieten den klaren Vorteil, dass die empfindliche Veredelungsstelle nicht vorhanden ist und daher auch nicht erfrieren kann, da aber die Veredelung in der Regel unter der Erde ist, ist in unseren Breiten eine Erfrierung selten dass Problem.

    Zusammenfassung:
    Du wirst mit der Züchtung von wurzelechten Rosen demnach sowohl positive als auch negative Erfahrungen haben. Es ist zu erwarten, dass negative Erfahrungen die Positiven langfristig übersteigen werden, weil man natürlich mit Veredelung Zuchtziele erreichen wollte.
    Es könnte aber auch sein, dass die Unterschiede minimal oder auch gar nicht vorhanden sind, weil Edelsorten häufig eigene Wurzeln ausbilden.

    Du solltest nur darauf achten dass deine Wilden nicht verwildern, sonst wohnst du über kurz oder lang in einem Dornröschenschloss.
     
    Hallo Elke,

    der weiße Part an meinem rot-weißer Rosenstamm wurde mir mal als zu 99% als Schneewittchen bestimmt. Ich habe vor wenigen Jahren auch mal ein Stück angebliches Schneewittchen in den Boden gesteckt, und es hat mühelos geklappt, ich habe gestaunt. Bei mir klappen nur ganz selten Rosenstecklinge!

    Die Rose ist heute mehrtriebig und blüht wie verrückt.
    Falls die Bestimmung korrekt war, ist das Mädchen wunderbar vermehrbar.

    Ich wünsch dir viel Erfolg und schöne Sicherheitskopien!

    Grüßle
    Billa
     
  • Elke,
    ich mache das schon ewig so, die Hälfte meiner Rosen ist durch Stecklinge
    entstanden. Alle Rosenblüten, die ich nach dem Ausblühen abschneiden muß
    schneide ich als mindestens 20 cm lange Stücke ab.
    Immer unterhalb eines Auges. Blätter abmachen, nur die oberen stehen lassen.
    Dann stecke ich bis zu 8 " Stöckchen " an eine Stelle im Garten, und halte
    sie immer feucht.
    Die Hälfte davon geht mir dann meistens ein, und die restlichen 4 wachsen an;)
     
  • Hallo,
    das klingt gut:D

    Da werden die Blütentriebe der Schneewittchen dann zu gegebener Zeit in einem tiefen Topf landen und den grabe ich dann ein.
    Wenn denn was wächst bleiben die erstmal im Topf damit die Wuchskraft und somit der spätere Standort kalkuliert werden kann.

    Ich hätte niemals gedacht, dass aus einem dünnen Rosenstielchen so ein Monstrum wie die gezeigte wachsen kann.
    Im Herbst (oder besser im frühen Frühjahr??) muss ich den Strauch umpflanzen.
    Und bis zur vollen Blüte knipse ich alle paar Tage die Knospenentwicklung und stelle die Bilder dann komplett ein.
    Vielleicht findet ihr ja einen Namen.

    Hättet ihr Lust eure selbst vermehrten Zöglinge hier zu zeigen und weiter darüber zu schwätzen?:pa::D

    Liebe Grüße
    Elkevogel
     
    Mir ist bewust, dass dieser Art der Vermehrung nur für den eigenen Garten geht und Verkauf/Abgabe bei vielen Rosen strikt verboten ist

    Ich glaube deswegen lassen wir es lieber. :grins:
     
  • Hallo Christa,

    mmhhh - ich habe ein Forum entdeckt, in dem unter anderem intensiv über die Stecklingsvermehrung von Rosen diskutiert wird.

    Da dachte ich mir, dass es hier ja auch ein paar (werdende) Rosenbegeisterte gibt und wir unsere Erfahrungen und Erfolge auch hier besprechen können ohne dafür in ein anderes Forum gehen zu müssen.
    Ich schick Dir den Link mal per PN.
    Du hast da mehr Erfahrung was geht und was nicht.

    Liebe Grüße
    Elkevogel
     
    Hallo Elkevogel,

    Diese Diskussionen kenne ich aus mehreren Foren, man muss ja nicht mit den gerade aktuellen Rosen anfangen.
    Alle Rosen wo die Lizenz abgelaufen ist kannst Du vermehren, historische Rosen sind sowieso frei von Lizenzen, da könntest Du ein Geschäft draus machen.
    Bei mir hat es mit den Stecklingen nie geklappt, zuletzt sind sie gut 3 Monate gewachsen, dann kam die Hitze und hin waren sie.
    Wenn ich jetzt die Rosen etwas zurückschneide, mache ich neue Versuche, hab mir schon 3 große Glaswindlichter organisiert wo ich sie dann mit abdecke, villt. hilft das ja was.
    Mache den Versuch, wir können uns dann hier gerne austauschen.

    Hermann
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Hallo,
    freu - wir können hier erstmal mit dem Austausch "Rosenvermehrung" weitermachen:D:D
    Solange niemand mit der Vermehrung von noch geschützten Rosen (Lizenz drauf) anfängt!
    Bitte achtet darauf:pa:

    Und hier gleich der Anfang von mir:
    einen einzigen Abschnitt von Golden Gate oder Ilse Krohn (wie war das mit den Namenssteckern und dem Gedächtnis:rolleyes:) habe ich 2015 ins Hochbeet gesteckt.
    Anfang 2016 war Austrieb da und der Steckling im Weg.
    Habe ihn einfach rausgezogen und irgendwie hatte sich die Basis "verlängert"
    (Wurzel):D.
    Einfach wieder an eine freie Stelle gesteckt - Austrieb ging weiter:D
    Und als der Steckling dann erneut im Weg war habe ich ihn endlich in einen tiefen Topf gesteckt (und wieder im HB versenkt). Der Austrieb wächst immer noch:D
    Wenn es denn mal nicht mehr dauerregnet gibt es hier ein Bild vom Baby.

    Folgende Tips für Rosenstecklinge habe ich mir angelesen:
    -Anzuchterde/ Bewurzelungspulver kann, muss aber nicht sein
    -Halbschattig und eher feucht ist gut - ein Hütchen als Mini-Gwh schadet nicht (kann auch eine transparente bodenlose PET-Flasche sein)
    -Gleich im tiefen Rosentopf stecken und den im Freiland versenken - das Wurzelwerk der Zwerge scheint empfindlich und das Umpflanzrisiko wird so deutlich minimiert.
    -Dunkelbraune - schwarze Stecklinge sind tot und sollten schnellstens entsorgt werden.
    -Im Freiland versenkte Töpfe im Winter mit Reisig und Laub schützen.

    Alles angelesen - Erfahrungsberichte habe ich keine.
    Wer mehr weiß, egal ob gelesen oder selber gemacht; immer her damit. So könnte sich jeder aus den Hinweisen für seine Gegebenheiten was raussuchen und ausprobieren.

    Ganz wichtig ist Geduld:d:rolleyes:: Blattwuchs am Steckling kann auch aus der Restpower des Stecklings kommen. Das ist keine Garantie, dass schon Wurzeln gebildet wurden:( = das Baby am besten erstmal mind. 1 Jahr nicht anrühren

    Ich werde demnächst mit der Schneewittchen loslegen.
    Und auch von Hundsrose und Bobby James Stecklinge nehmen.
    Ein halbtoter Zwetschgenbaum (der auf der ungepflegten Nachbarwiese direkt an unserer Grenze steht) braucht dringend blühende Unterstützung. Die BJ würde sich da gut machen.
    Hundsrose eher weil ich's ausprobieren will und das Monster ist als Testobjekt halt da.

    @Hermann,
    cool, dass Du dabei bist:pa:
    Deine Rosenkenntnisse sind hier unverzichtbar:D - auch wenn es mit der Anzucht bei Dir noch nicht geklappt hat.

    Und wenn Hero aus ihrem Urlaub zurück ist....:grins:

    Auf einen informativen und freundlichen Rosennachwuchsthread freut sich

    Elkevogel
     
    Ich habe auch schon kleine Plastiktöpfe genommen, für meine Stecklinge und
    habe mit dem Cuttermesser senkrechte Schlitze reingemacht.
    Dann eingebuddelt.
    So können die Stecklinge in den Töpfen bleiben, denn die Wurzeln drängeln
    sich irgendwann durch die Schlitze, aber die Wühlmäuse kommen nicht an die
    Stammwurzeln.
     
  • Hab schon etliche Rosen aus Stecklingen gezogen.

    Der älteste Rosenstock ist schon ca. 40 Jahre alt und steht im Garten von meinem Elternhaus, der 2. älteste Stock ist auch schon gut 15 jahre, heuer hat er sehr durch den Schneefall Ende April gelitten.

    Wir wohnen am Waldesrand (eigentlich Abhang) damit es dort unten nicht so trostlos aussieht, habe ich, wenn irgendwo Rosen über den Gehsteig ragten, ein winziges Ästchen abgebrochen;) und im Garten versenkt.

    IMG_1134.webp IMG_1136.webp

    Nicht wundern, dass es nicht ordentlich ist, da schneide ich nur im Frühjahr das Trockene heraus und im Herbst wird das Gröbste gejätet und angehäufelt!

    IMG_1142.webp IMG_1143.webp

    Von der American Pillar habe ich auch schon einen ca. 7 Jahre alten Stock, der Gekaufte ist mir im Vorjahr abgestorben!:rolleyes:
     
  • Aus dem Urlaub zurück und schon wieder steuere ich meinen Senf bei:

    Meine Erfahrungen mit Stecklingen:
    Red Leonardo hatte ich in einem großen Topf auf der Terrasse. Im Spätherbst habe ich zwei Schaufeln Erde auf die Pflanze gehäuft und mit Reisig eingebunden.
    Im Frühling wurde die Erde weggekratzt und ein Zweig hatte seitlich Wurzeln gebildet. Den habe ich abgeschnitten, ein Jahr im Topf kultiviert und dann ausgepflanzt. Die Originalpflanze aus dem Terrassentopf wurde auch in den Garten gepflanzt. Zwischen diesen Pflanzen - veredelt und wurzelecht - gibt es große Unterschiede. Die wurzelechte wächst stärker und hat eine andere Blütenform. Sie ist nicht als Red Leonardo zu erkennen, ist aber sehr gesund.
    Bei einer anderen Sorte wächst die als Steckling vermehrte richtig mickerig und kommt nicht in die Gänge. Es heißt also: ausprobieren.
    Wie mache ich das mit den Stecklingen:
    Die Triebe nach der ersten Blüte - erst dann ist das Holz reif genug - bleistiftlang und bleistiftdick abschneiden. Alle Blätter bis auf das oberste entfernen und in ein Glas oder durchsichtiges Plastik in das 3 cm hoch Seramisgranulat gefüllt wurde stecken. Nur 1 cm Wasser einfüllen. Bewurzelungspulver kann verwendet werden.
    Die Gläser stelle ich in ein Mini-Gewächshaus in halbschattiger Lage.
    Die Wurzelbildung kann von außen beobachtet werden. Wenn die Wurzeln ca. 5 cm lang sind, topfe ich in halb Erde, halb Blumenerde. Aufpassen, weil die Töpfe nicht zu nass und nicht zu trocken sein dürfen.
    Alternativ können verholzte Triebe gleicher Länge und Dicke im Herbst direkt dorthin gesteckt werden, wo in Zukunft die Rose wachsen soll. Nur die oberste Knospe darf aus der Erde gucken. Ins Pflanzloch gebe ich immer etwas Sand und stecke einen Stab zur Erkennung daneben.
     
    Hallo zusammen,

    Ich hoffe, dass noch einige dazu kommen damit der Austausch hier noch interessanter wird.

    Elkevogel, jetzt glaube ich zu Wissen, warum meine Stecklinge nicht funktioniert haben, habe immer 2 Augen aus dem Boden gucken lassen die dann auch ausgetrieben sind, die sich bei Hitze dann aber sehr schnell verabschiedet haben.
    Gestern hab ich gelesen, dass man die Stecklinge möglichst 3 Jahre in Ruhe lassen soll.

    Jolantha, Du hast geschrieben, dass Du immer etwa 8 Stecklinge nah zusammen setzt und davon etwa die Hälfte anwächst, wie trennst Du sie wenn sie größer werden?, ist da die Gefahr nicht sehr groß, dass man die Wurzeln beschädigt?, oder lässt Du sie dann zu viert zusammen stehen?, aber die müssten sich dann doch gegenseitig behindern.

    Schneerose1, das hört sich ja sehr einfach an, wie Du das beschreibst, bin gespannt wie es bei mir funktioniert.
    Deine Bilder vom Garten sind toll, Natur pur.

    Hero, Du schreibst die Stecklinge brauchen eine Dicke etwa wie ein Bleistift, hab mir vorhin mal meine Rosen angesehen die ich gerne vermehren würde, da bin ich von Bleistiftdicke weit entfernt, wird das mit diesen dünneren Trieben nicht funktionieren?.
    Es gibt einen Züchter für historische Rosen, der nur getopfte wurzelechte Rosen anbietet, der ist bei Sammlern sehr bekannt wegen der guten Qualität die er liefert, was bleibt bei der Vermehrung denn außer Stecklinge über? da bleibt dann doch nur die Zucht aus Samen, das muss doch ewig dauern.

    Hermann
     
    Jolantha, Du hast geschrieben, dass Du immer etwa 8 Stecklinge nah zusammen setzt und davon etwa die Hälfte anwächst, wie trennst Du sie wenn sie größer werden?,


    Hermann, wenn es 4 Stück sind, lasse ich sie so stehen, und ziehe nur die Braunen raus. Hab ja Platz genug, wenn sie dann wuchtig werden.
    Wenn es wirklich zu eng wird, buddel ich Alles aus, und ziehe sie dann vorsichtig auseinander.
    Hat bisher immer problemlos geklappt. :)
     
    Jolantha, mir kam nur so der Gedanke, hab vor Jahren mal 2 schwächere Rosen für eine Rose geliefert bekommen, hab mir dann gedacht, setzt du sie einfach zusammen dann ist es das selbe wie eine Rose in A Qualität, die haben immer gemickert bis dass ich sie auseinander gepflanzt habe, sie haben sich gegenseitig beim wachsen behindert.

    Hermann
     
    @Hermann:
    Sicherlich klappt die Vermehrung auch mit dünneren Stecklingen.
    Der Rosenproduzent, der nur wurzelechte Pflanzen anbietet, hat bessere Methoden, damit die Stecklinge schneller Wurzeln bilden. Der vermehrt im Gewächshaus mit Sprühnebel. Das geht im Privatgarten nicht, da viel zu aufwendig.
     
    Hat hier schon jemand diese Methode versucht?
    http://stecklinge.com/?page_id=114


    Rosen aus Stecklingen gezogen.

    IMG_1260.webp Frühjahr 2015 einen abgebrochenen Stängel in die Erde gesteck

    IMG_1263-2.webp Rose ist 4 Jahre alt

    IMG_1267-2.webp Laguna ist 3 jahre alt, von der Laguna hat die gesamte Verwandschaft Stecklingsrosen:D

    IMG_9299.webp American Pillar, ca 9 jahre alt, die Gekaufte war ein Jahr jünger, hat sich über den Winter 2014/2015 verabschiedet.
     
    Hallo,
    ich freue mich, dass offensichtlich Interesse an diesem Thema vorhanden ist:D

    Und wenn Hero wieder da ist - ich bitte gleich nochmal im Rosenschnitt um Hilfe:pa:

    LG
    Elkevogel
    (die plötzlich unterwegs nach weißen Rosen schaut, von denen man 1,2 oder 3 Steckling/e erbetteln könnte)
     
    Es gibt eine Gartenzeitschrift mit der hat man Spaß im Garten, die hat in ihrer Juli Ausgabe einen Artikel über Stecklings Vermehrung. :grins:
     
  • Zurück
    Oben Unten