Rettet die Kumquat

Vielen Dank an euch Beide.

Das Substrat-Kompendium (wow!) habe ich mir durchgelesen. Drei Viertel davon habe ich noch nie vorher von gehört. :whistle:
Ich habe der Kumquat jetzt eine Packung "Pflanzsubstrat auf mineralischer Basis", das Beste aus "Bims, Lava, Zeolith und Blähton" (Packungsbeschreibung) gekauft und werde morgen die Erde mit dem Substrat mischen. Etwa Hälftig? Ein Drittel?

Dann dürre Äste weg, das Ding an ihren hellen Platz im Zimmer und aufs beste hoffen...

Aufgeben werde ich nicht. Ich hoffe, die Kumquat tut es auch nicht. Der Umstieg auf Limette klingt... schmackhaft, doch irgendwie gefällt mir eine Kumquat einfach so gut.

Die Fotos von Dir, Platero, geben mir Hoffnung. Das bisschen Grün nach dem Kaminunfall sieht richtig putzig aus... vor allem, wenn man dann das heutige Foto daneben hält.

Die Wintertage hier, in München, können schon einige Tage um (und unter) die -6 in Folge haben. Dieser Winter war vergleichsweise mild, aber wenn ich mich recht erinnere, dann hatten wir diese Temperaturen dennoch für ein paar Tage. Für nächstes Jahr muss ich mir Gedanken machen. Später aber. Erst einmal geht es ans Umtopfen, Erneuern des Granulats und Hoffen.
 
  • Also Platero da könnte einiges zutreffen. Voriges Jahr, das kann ein Streß gewesen sein beim verlassen vom Winterpuartier. Im Zimmer sehr kühles Klima, nicht zu hell, dann raus, tagsüber wärmer, nachts sehr kühl, dann das Licht. Das könnte die Erklärung sein für den Laubfall. Der Laubfall heuer könnte Trockenheit gewesen sein. Aber die Äste sind ganz grün, also habe ich Hoffnung das er draußen wieder schön grün wird. Das mit dem unterschiedlichen Gießen werde ich heuer probieren. Danke Dir für die guten Informationen, habe wieder viel dazu gelernt. Habe diese Limpuat vor vielen Jahren auf einer Gartenmesse in Landshut gekauft von einem Zitruszüchter aus der Hamburger Gegend. Wußte auch nicht, das man die grün ernten kann und dann drinnen nachreifen sollte bis sie gelb wird. Habe in Internet rechergiert, das es da auch verschiedene Züchtungen gibt. Das war sehr interessant.

    https://www.********.garden/obst/limequat/limequat-pflanzenportrait
    lg elis
     
    ...Ich habe der Kumquat jetzt eine Packung "Pflanzsubstrat auf mineralischer Basis", das Beste aus "Bims, Lava, Zeolith und Blähton" (Packungsbeschreibung) gekauft und werde morgen die Erde mit dem Substrat mischen. Etwa Hälftig? Ein Drittel?
    Zu 100%, d.h. das alte Zeug komplett auswaschen, also die Wurzeln möglichst restlos davon befreien und dann in das reine mineralische Substrat setzen.
     
  • Nun, ich sage Danke (an Dich und Platero) fürs Zeit investieren und Finger wundschreiben. ;)
    Die Kumquat ist umgetopft und nun hoffe ich, dass sie sich erholt.
     
    Ich wollte mich noch einmal bei euch melden. Einmal, da ihr mir so sehr geholfen habt und bestimmt schon deshalb auch gerne hören würdet, was denn passiert ist... außerdem... doch dazu gleich. ;)

    Nach dem Umtopfen habe ich das Pflänzchen erst einmal in Ruhe gelassen. Meine größte Sorge war, dass diese braune Stelle am verbliebenen Ast weiterwandert und die letzten grünen Äste verdorren. Das wäre dann auch das Ende aller Blätter gewesen.
    Passiert ist das nicht. Weiter braun ist es nicht geworden, die braune Linie ist genau an der gleichen Stelle des ansonsten grünen Astes stehengeblieben. Blätter hat sie keine mehr verloren, nur beim Abstauben sind noch drei oder vier runtergefallen.
    Soweit habe ich nun große Hoffnung, dass sich die Kumquat erholt.

    Was mich nun aber beunruhigt und verunsichert: In den letzten 2.5 Wochen habe ich im Grunde gar nicht gegossen. Okay, einmal gaaaanz wenig, nicht mal ein Schnapsglas, denn die Sache erschien mir schon unheimlich.
    Deshalb meine Frage fürs allgemeine Gefühl: Wie oft gießt man so eine Kumquat, mal ganz grob gesagt?
     
  • Hallo Chis,
    es freut mich, dass Du so eine positive Rückmeldung geben kannst.

    Wie leicht einzusehen ist, kann Dir hier Niemand (und auch sonst nirgends) sagen, wieviel Liter Du alle X Tage giessen sollst.
    Zu unterschiedlich sind die jeweiligen Pflanzen, Substrate, Umgebungsbedingungen, etc.

    Was Du allerdings unbedingt verinnerlichen solltest, die braunen Äste sind nicht "vertrocknet" ganz im Gegenteil! Du hast Deine Kumquat in der Vergangenheit fast ersäuft!
    Allerdings sind die Schäden, die durch vertrocknen und ersäufen entstehen, nahezu die Selben. Einmal, weil kein Wasser da ist, das die Wurzeln liefern könnten, und das Andere Mal, weil keine (Fein-)Wurzeln mehr da sind, die Wasser liefern könnten.

    Es gibt allerdings einen grossen und wichtigen Unterschied: bei Wassermangel gibt es unübersehbare Warnzeichen. Erst hängt der junge Austrieb schlaff herunter, dann rollen sich die Blätter ein. Wird dann ausgiebig gegossen, sethen die Triebe nach einer halben Stunde wieder wie ne 1 und die Blätter entrollen sich. Es ensteht kein bleibender Schaden und Du hast genügend Zeit, die Anzeichen zu sehen.
    Vertrocknen täte so eine Kumquat erst, wenn man sie in der prallen Sonne lässt und drei Wochen in Urlaub fährt, oder im Oktober in den Heizungskeller stellt und sich erst im April wieder drum kümmert.

    Bei Überwässerung ist das leider ganz anders. Da sieht man erst was, wenn der Schaden schon da ist, und es erholt sich da auch nix mehr. In vielen Fällen geht die Pflanze ganz ein.

    Also, so lange die Kumquat nicht deutlich zeigt, dass sie Wasser braucht, ist alles im grünen Bereich und Du musst Dir keine Sorgen machen. Mit der Zeit bekommst Du auch ein besseres Gefühl dafür, was der richtige Rhytmus ist.

    Jetzt, wo die Pflanze so gut wie keine Blätter mehr hat, braucht sie auch so gut wie kein Wasser! Also hör bitte auf mit dem Helikopter-Papa-giessen und lass sie sich in Ruhe erholen.
     
    Danke für die Antwort und Erklärung. Und den Titel Helikopter-Gieß-Papa. :D

    Ich verstehe, dass es keine allgemeingültige Antwort zum Gießen gibt, habe aber auf einen Erfahrungswert gehofft. Nein, nicht weil ich dann sofort gießen würde, sondern zum Beruhigen der Nerven, da die Kumquat nun so gut wir gar nichts mehr bekommen hat... bekommen will?!?

    Gut, ich werde sie einfach nur ansehen und ohne Gießkanne umkreisen.
     
    Gut, dass Du es mit Humor nehmen konntest! ;)

    Also meine Erfahrung mit einer komplett entlaubten Zitrone war (hatte einen derartigen Befall mit Schildläusen, dass ich sie radikal zurückgeschnitten hatte, um die nackigen Äste besser mit Seifenlösung abschrubben zu können, war aber nicht "meine", sondern von meiner Schwester) ......geschnitten, neu getopft und dann bis zum Neutrieb gar nicht mehr gegossen. Das dürften gut 2-3 Monate gewesen sein, oder mehr.

    Dass Deine Kumquat aktuell 2 1/2 Wochen durchhält ohne zu zucken, weisst Du ja jetzt schon. Probiere halt mal 4, bevor Du das nächste Mal die Nerven verlierst.

    Wie gesagt, wenn sie Wasser braucht, meldet sie sich schon ...... bei zu viel Wasser halt erst, wenn es zu spät ist. Das ist ja das tückische.

    Du könntest sie auch langsam ins Freiland stellen. Erst mal einige Tage schattig, dann Vollsonnig. Das wird den Neutrieb förden!
     
    Vier Wochen ohne Wasser?!?!????
    Danach bin ich nervlich ein Wrack... ich glaube, ich sperre die Gieskanne solange besser weg.

    Nachts kann es hier noch um die 4 Grad haben im ungeschützten Freien. Auf dem geschützten, aber dennoch offenen Balkon etwas mehr. Ich werde es mal versuchen mit dem Raussetzen der Kumquat, danke.

    Schöne Grüße, vielen Dank und schönen Abend!
     
  • Gutes Timing. Denn gestern habe ich tatsächlich wieder gegossen. Moooment... nicht gleich den Kopf schütteln! Die Blätter sahen nicht mehr so frisch aus. Finger in das Substrat und das schien mir trocken. Messgerät hinterher und auch das meinte, das ist schon ganz schön trocken. Also habe ich es gewagt.

    Sonst gibt es jedoch keine Änderungen. Die Pflanze steht draußen im Halbschatten, sie lässt die Blätter im leichten Wind wippen und tut sonst nichts. In den letzten Wochen hat sie mir auch nur ein Blatt vor die Füße geworfen. Das war dann alles an "Action". Nachdem die letzten Wochen eher kalt-regnerisch-fies waren und erst jetzt die große Sonne kommt, werde ich sie noch einige Tage in ihrem Halbschatten stehen lassen. Danach kommt sie an eine Stelle, an der sie den Vormittag über direkt die Sonne ansehen kann.

    Tja... das ist alles. Keine Neuigkeiten sind in diesem Fall tatsächlich gute Neuigkeiten, oder?
     
    Tja... das ist alles. Keine Neuigkeiten sind in diesem Fall tatsächlich gute Neuigkeiten, oder?

    Das stimmt! ;)

    Mein Kumquat, fängt auch gerade erst an, zarte, kleine Austriebe zu schieben ..... also ist noch Geduld gefragt.
    Und im Freien ist der Wasserbedarf tatsächlich etwas höher, als im windstillen Wohnraum. Insofern hast du das gut gemacht,nur jetzt bloss nicht übertreiben!
     
    Ich werde mich zurückhalten... und gebe natürlich nach der großen Hilfe hier Bescheid, wenn sich große Änderungen ergeben.
     
    Ein Monat weiter... Zeit für ein neues Update.
    Es hat sich nichts geändert. Absolut gar nichts. Kein Blatt neu gewachsen und keine Blüten.
    Aber auch kein Blatt verloren und keine neuen trockenen Ästchen oder Stellen.

    Die Pflanze steht die ganze Zeit draußen im Hellen, aber nicht in der prallen Sonne. Da einige Blätter einige Stellen Sonnenbrand bekommen hatten, wollte ich die Kumquat auch nicht in die volle Sonne setzen.

    Sie wird jetzt in etwa alle drei bis vier Wochen gegossen, wenn es nun noch heißer wird, dann natürlich ein bisschen öfter... je nach Bedarf. Der Wurzelballen ist - mit Finger und Messgerät getestet - vor dem Gießen gerade noch ein klein bisschen feucht und nicht völlig ausgetrocknet, aber in der Erde außen rum und an der Erdoberfläche trocken.

    Puh... das zieht sich ganz schön, das Nichts-Tun und Warten...
     
    Ich finde, das ist ein gutes Zwischenergebnis. Du bist auf dem richtigen Weg!

    Normalerweise treiben Kumquats im zeitigen Frühjahr einmal durch, etwas später erscheinen die Blüten. Den Rest des Sommers passiert nicht mehr viel, außer der Fruchtreife.

    Mit Blüten und Früchten hätte ich an Deiner Stelle dieses Jahr eh nicht gerechnet, zu groß waren die Schäden. Das muss ja alles erst wieder regeneriert werden, da geht im Augenblick alles an Kraft hin.

    Das vegetative Wachstum (Austrieb) kann man stimulieren, in dem man die Pflanze zurückschneidet, bzw. die Endknospen der Zweige entfernt. Das hatte ich dir nicht empfohlen, da die Kumquat eh „auf der Kippe“ stand.
    Das wäre nächstes Frühjahr eine Möglichkeit.

    Lass sie erst mal wieder vollständig gesunden und bring sie gut durch den Winter. Dann kann man weiter sehen.

    Schön, dass du ans Update gedacht hast, das freut mich! 👍🏻
     
    Danke für den Hinweis. Also weiter ansehen, Kopf schütteln und zum Blätter austreiben auffordern.

    Ich bin ehrlich, von Früchten bin ich nicht ausgegangen. Aber mal ein neues Blatt, das wäre schon ein schönes Lebenszeichen gewesen.
    Beim nächsten Gießen vielleicht einen dicken Tropfen Dünger zur zusätzlichen Motivation?

    Aber gerne doch. Nach Deiner großen Hilfe melde ich mich gerne wieder.
     
    Wenn du dich traust, dann kneife ihm einfach an jeder Astspitze die Endknospe ab. Also etwa zwei bis drei Blätter, inclusive des Astendstückes. Dann wird sich schon was regen.
    Allerdings steht im nächsten Jahr eh ein größerer Rückschnitt an, um neue Äste aus dem Stamm zu erhalten. Insofern lohnt es sich eigentlich jetzt nicht wirklich.

    Freu dich erst mal, dass dir die Pflege nun besser von der Hand geht.
    Düngen kannst du vorsichtig beginnen, aber nicht gleich übertreiben, bitte!
     
    Nachdem die Pflanze eigentlich nur zwei Äste hat mir einigen kleinen Unterästchen, traue ich mich derzeit noch nicht zu schneiden. Zwei bis drei Blätter an einigen Ästchen ab, das wäre der Verlust von einem Viertel der Blätter... vielleicht sogar noch mehr.
    Ich glaube, da mache ich es lieber so, wie Du es vorher sagtest und warte noch weiter ab.

    Düngen werde ich nicht viel, nur beim nächsten Gießen einen Fingerbreit in der schnapsglas-großen Verschlusskappe auf eine komplette Gießkanne. Das wäre (aus dem Kopf) etwa 20% der Menge auf der Etikett.
     
    Und nur eine knappe Woche später und die Lage hat sich drastisch geändert. Diese Pflanze macht mir wirklich zu schaffen. Jetzt bräuchte ich wieder Deinen Rat.

    Ich hatte seit langem nicht mehr gegossen, die Blätter hingen nie. Bis nun mit der großen Hitzewelle auf einmal die Pflanze alle Blätter hängen ließ. Ich habe zur Sicherheit noch mit Finger und Messgerät getestet und tatsächlich, alles ziemlich trocken. Nicht komplett, aber doch trocken genug. Also habe ich einmal ordentlich gegossen. Natürlich ohne die Pflanze im Wasser stehen zu lassen.
    Zwei Tage später - und immer noch sehr warm - ist der Großteil der Blätter braun oder bereits abgefallen und ein weiterer Ast vollkommen vertrocknet.

    Das sieht fast so aus, als ob die Wurzeln nichts mehr aufgenommen haben, oder? Gibt es noch etwas, das ich jetzt tun kann?

    Wie immer: Danke vorab.
     
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