Soooo, ich puste mal den Staub vom Balkon.
Was ist in den letzten Wochen passiert, werdet ihr fragen? Eigendlich könnte ich euch einfach mal die Wetterdaten der letzten 12 Wochen zeigen - noch Fragen?
Quelle: Wetter.online.de
Ich habe die Hitze nicht gut vertragen, mein Balkon hat die Hitze auch nicht gut vertragen, und irgendwie hatte ich dann keine Lust und keine Energie, dieses Elend zu dokumentieren.
Die rechte Balkonseite, auf der die Kletterhortensie steht, hat es besonders übel getroffen, weil auf der Seite auch die Mittagssonne reinbriet. Mein eigenes Außenthermometer zeigte Werte, die mir nahelegen, dass das Thermometer kaputt gegangen ist - über 50°C ??? Bei einem Temperaturfühler, der in einer Tonvase hinterm großen Hortensientopf liegt?
Jedenfalls ist die Tubis Streifenzipfel verbrannt. Bei den ersten Spuren dachte ich noch, dass Ästchen mechanisch geknickt worden wären und deshalb vertrocknet. Aber dann kam ich nach einem Wochenende bei meinem Vater zurück, und fand die komplette Pflanze nicht weich und welk, sondern hart und trocken vor, wirklich wie verbrannt. Die hinter der Tomate wachsende Hortensie hatte auch extreme Spuren an ihrem Laub. Das Vanillebasilikum, dass sich mit der Streifenzipfel den Topf teilte, sah übrigens absolut munter aus, da hingen nicht einmal die Blätter. Zu trocken war der Topf demnach also nie gefallen.
Inzwischen hat die Prunkwinde aus dem Nachbartopf ein Einsehen gehabt und hat das ganze Elend zugewachsen.
Der Boden wurde im Juli und August zeitweilig so heiß, dass ich barfuß nicht drüber gehen konnte, ich hätte mir die Füße verbrannt.
Die Blush auf der anderen Seite hatte leichten Spinnmilbenbefall, treibt aber jetzt wie wild und blüht, als hätten wir Juni. Mal abwarten, ob ich dieses Jahr draußen Weihnachtstomaten ernten kann.
Während jetzt die Prunkwinde durchstartet, so sehen die Susannen leidend aus und die Feuerbohnen haben es nicht überstanden. Elfenspiegel und Minipetunien sind auch nicht durchgekommen, aber der Enzianstrauch ist riesig und blüht.
Drei Sorten Basilikum fühlen sich wohl, die von Elkevogel geschickten Etagenzwiebeln gedeihen auch gut.
Die Snachpaprika werfen immer mal wieder ein paar Früchte ab, Rosmarin und Lorbeer haben, genau wie die Petersilie, die Zeit auch gut überlebt.
Jetzt, wo zum Herbstbeginn alles kühler und feuchter wird, merkt man, wie die Überlebenden aufatmen.
Fotos wird es die Tage mal geben, auch aus dem väterlichen Garten.
Dort habe ich gestaunt, was durchgekommen ist - nur das Gemüse von Möhre bis roter Beete wollte nicht mal richtig keimen.
Dafür warten wir noch auf Unmengen Quitten, die wohl Ende Oktober reif werden müssten.