Jou, das Thema "Ausdrehen" oder "Abschneiden" ist wohl genauso alt, wie Pilze Sammeln selbst.
Ich mache es nach Gefühl. Wie der Boden erschaffen ist. Denn manchmal ist Ausdrehen besser, manchmal, wie z. B. im hohen feuchten Moos - das Abschneiden.
Die meisten Pilze dieser Welt werden nicht gesammelt und vergammeln. Das bedeutet: wenn also der Rest des Pilzes beim Abschneiden die Probleme für Myzel bedeutet, dann würde es gar keine Pilze geben. Allerdings gilt es, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, nicht für die Zuchtpilze. Diese sollten wohl lieber nicht abgeschnitten werden. Die Zuchtpilze haben aber natürlich völlig andere Umweltbedingungen, als Waldpilze.
Ich bin mir sicher, wenn die Pilze nicht mehr kommen, dann ist nicht das Abschneiden/Ausdrehen der Grund gewesen. Sondern weil man dabei am Pilz beim Sammeln viel zu stark gezogen wurde und damit Myzel beschädigt wurde.
Also wenn ich einen Tipp geben würde, dann nicht das richtige Werkzeug zu benutzen. Sondern am Pilz nicht zu ziehen!
Ansonsten werden die Pilze weniger, weil sich die Umweltbedingungen extrem ändern. Forstwirtschaft und die Luftverschmutzung - das ist kein Geheimnis.
Ich stelle z.B. fest, dass in der Nähe frisch gäfällter Bäume keine Pilze wachsen wollen. Sondern erst wenn die Jahre vergangen sind, dann siedeln sie sich wieder ein. Wahrscheinlich liegt es daran, dass die Pilze die Symbiose mit den Wurzeln der Bäume bilden. Ist also der Baum gefällt, ist auch der Pilz hin.