Oranginas Garten (und Versuchsgelände)

Lycell, da hast du schon Recht. Wobei ich z.B. aus der Kindheit und Jugend meiner Mutter weiß, dass es damals den Markenklamotten-Wahn und den "Beauty-Wahn" nicht gab. Die Leute hatten weder das Geld noch die Zeit dafür, und es gab keine tausend Zeitschriften/Magazine und Fernsehen, was den Kindern schon mit sieben Jahren einredete, sie wären zu dick, ihre Nasen zu groß oder ihre Gesichter nicht perfekt model-mäßig.


Als ich ein Grundschulkind war sagte noch keiner von uns kleinen Würmern: "Ich habe Versagensängste".
Heute ist das leider ganz anders!

Die psychischen und psychosomatisch bedingten Erkrankungen nehmen enorm zu.

Auch hatte in meiner Grundschul- und Schulzeit so gut wie niemand irgendeine Allergie.
Heute ist es anders: Auf jeder Klassenfahrt sind Kinder dabei, die sogar gefährdet sind, an allergischen Schocks zu sterben, für jeden muss Spezialessen zubereitet werden, etc., das finde ich persönlich entsetzlich.

Eine Freundin von mir, die aktiv als Klavierlehrerin arbeitet sagte auch, dass man den Kindern heute nichts mehr anbieten kann - kein Bonbon, kein Stückchen Schokolade... jedes hat eine andere Allergie. (Ich selbst arbeite fast nur mit Erwachsenen, da konnte ich diesen Trend nur in schwacher Form feststellen, aber bei den jüngeren Generationen ist es so extrem).

Was den Respekt und das Verhalten betrifft, stimmen die obigen Sprüche sicherlich - es wird wohl schon immer so gewesen sein, dass ältere Generationen die jüngeren als respektloser empfanden.

Allerdings geht es mir gar nicht so, dass ich den Respekt der jungen Generation kritisiere (nicht primär zumindest)

Ich vermisse den Resekt bei der Generation meines Alters, und auch darüber!
- Und, dass diese älteren Leute ihre Kinder zu respektvollem Verhalten erziehen!
Diejenigen, die ab 20 Uhr losgeböllert haben, waren ja nicht die Kinder, sondern es lief ja über deren Eltern!
Ich finde unschön, wie extrem egoistisch und kompromisslos Menschen jeglichen Alters gerade sind!
Das konnten "wir" alle doch schonmal besser ! :orr:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
  • Lycell, danke, dass du diese Zitate rausgesucht hast, ich hatte sie auch die ganze Zeit im Kopf, als ich die letzten Einträge hier las.

    Jede Zeit und jede Generation ist anders. Ob besser oder schlechter mag ich nicht bewerten.


    Es liegt aber auch viel daran, das die Kinder in die Welt gesetzt werden, und dann seht zu das ihr groß werdet, hier ist der Haustürschlüssel.
    Mein Sohn fuhr unheimlich gerne Fahrrad, besuchte seine Freunde, aber keiner hatte Lust am rausgehen, wollten lieber Fernsehen, also kam er zurück zu mir.
    Also Fahrradraus, oder Fußball, je nachdem, später auch noch Paddeln.
    Wo er später im Internat war, und er erzählte was er am Wochenende alles gemacht und erlebt hat, meinte die Schwester zu mir, sie sind der einzige Vater der mit seinem Sohn so viel unternimmt.


    Ich kann das aus der Perspektive des Kindes bestätigen. Es macht so viel aus, wenn sich Eltern Zeit nehmen.
    Meine Eltern nahmen sich die Zeit um mit uns zu spielen, zu basteln, in den Wald oder in den Garten zu gehen - und unsere Freunde waren immer gern gesehen dabei. Das hat das Verhältnis zu den Eltern natürlich sehr geprägt, man hat in der Zeit ja auch viel geredet. Dabei bekam man, fast ohne es zu merken, diverse moralische Grundwerte vermittelt - und auch den Rückhalt, dass man nicht jeden Mist von manchen Gleichaltrigen mitmachen musste.
     
    Ich vermisse den Resekt bei der Generation meines Alters, und auch darüber!
    - Und, dass diese älteren Leute ihre Kinder zu respektvollem Verhalten erziehen!
    Diejenigen, die ab 20 Uhr losgeböllert haben, waren ja nicht die Kinder, sondern es lief ja über deren Eltern!
    Ich finde unschön, wie extrem egoistisch und kompromisslos Menschen jeglichen Alters gerade sind!
    Das konnten "wir" alle doch schonmal besser ! :orr:

    Da hast Du wohl recht, Lauren, trotzdem scheinen es manche Eltern besser hinzukriegen als andere, ihren Nachwuchs zu höflichen, bescheidenen Menschen zu erziehen. Das fordernde Verhalten mancher Kinder und Jugendlicher ist ein gesellschaftliches Problem. Wenn ich in manche TV-Reality-Sendung reinschaue und sehe, wie die Teens dort mit ihren Eltern reden, oder in einigen Werbespots, wird mir schlecht. Da wird doch vermittelt, ein solcher Tonfall oder solches Verhalten sei normal, kommt ja sogar im Fernsehen. (Denke da nur an den Spot mit dem schreienden und nervenden Kind - dem "Braten". Soll wohl witzig sein, ich find's nur schlimm.):dEs wird m.E. der Individualismus zu sehr in den Vordergrund gestellt.
    Die Erwachsenengeneration zeigt ja auch oft genug fürchterliche Verhaltensweisen, z.B. beim Glotzen und Rettungskräfte Behindern, auch noch mit den Handys draufhalten bei Unfällen...:schimpf:Oder wie arrogant und unverschämt respektlos die gegenüber Ordnungshütern auftreten.

    @Opitzel, ich kenne die Vietnamesen auch nur als unauffällige, freundliche und gut integrierte Mitbürger. Das haben die von sich aus getan, die mussten nicht dazu aufgefordert werden.
     
  • Orangina, sicher, manche bekommen es besser hin als andere.
    Grundsätzlich bin ich der Ansicht: Das Problem sind nicht die Kinder/Jugendlichen sondern die Erwachsenen/Eltern.

    Ich bin übrigens schon mehrmals sehr unhöflich von älteren Menschen angesprochen worden, gerade auch als Jugendliche.

    Da war ich mit meiner über-respektvollen Art jedesmal vollkommen fassungslos und schockiert.
    Einmal sagte ich mit 18, mit klarer Stimme, als zwei ältere Damen sehr unverschämt zu mir gewesen waren (in der S-Bahn) "es ist fürchterlich dass manche Menschen keine Kinderstube hatten und denken dass sie respektlos sein dürfen nur weil sie älter sind!"
    Alle übrigen Fahrgäste hörten zu und die zwei alten Damen schwiegen mit hochroten Köpfen bis ich ein paar Haltestellen weiter ausstieg.

    Nein, mangelnder Respekt kommt meinet Ansicht nach nicht "von unten".

    Ich habe schon beobachten können wie jüngere Leute ihre Eltern beschimpften und die Eltern dazu schwiegen.
    Dort, wo vermittelt wird dass so ein Benehmen normal ist, sehe ich als Pädagogin den Fehler nicht bei den Kindern/Jugendlichen.

    Als wir kürzlich bei Bekannten mit Kleinkind waren sagte der Vater (bester Freund meines GG) zu seiner Kleinen "ist schon richtig! Richte dich nur nicht immer nach anderen!" (Es ging ums Spielen) :rolleyes:
    Man braucht sich dann über vieles nicht mehr zu wundern. Das Kind unserer Bekannten ist allerdings sehr lieb (die Mutter macht das mit der Erziehung ganz toll)
     
  • Ich lese jetzt schon eine ganze Weile hier mit und denke jetzt melde ich mich doch mal zu Wort.

    Vieles was den Marken-Wahn betrifft wird den Kindern von den Eltern vorgelebt. Meine Jungs (heute fast 23 und 27) wurden durch uns mit normalen Klamotten von der Stange "ausgestattet". Irgendwann kam dann das Alter, dass sie auch auf Marken aufmerksam wurden. Da haben wir es dann so gehandhabt, wenn es Marke sein sollten, mussten sie den Mehrpreis zur normalen Stangenware selber zusammensparen und dazugeben. Auf diese Weise haben sie genau überlegen müssen, wieviel es ihnen wert ist, dass auf den Waren ein bestimmter Namen stehen muss.

    Und auch was den zwischenmenschlichen Umgang angeht, kann ich von meinen Kinder nur das erwarten, was ich ihnen immer vorgelebt habe. Sie waren bestimmt schon manchmal rechte Lausebengel, aber sie wussten immer, sich respektvoll gegenüber anderen zu benehmen. Es fängt doch schon in der Schule an, benimmt sich ein Kind daneben, dann ziehen einige Eltern gegen die Schule und die Lehrer bis vor den Kadi anstatt Ihren Kindern die Ohren lang zu ziehen. Meine haben in der Schule auch so manchen Blödsinn verbockt, aber sie wussten auch, dass wenn es rauskommt, dann müssen sie eben die Konsequenzen tragen. Und genau das ist es was heute nicht mehr selbstverständlich ist.

    P.S. "Markenwahn" gab es auch schon bei uns in der DDR. Wir hatten West-Verwandschaft und irgendwann bekam ich dann mal einen Pelican-Füller. Was war ich da stolz drauf. Nur hier wirkte der Markenwahn anders rum, ich durfte ihn lt. Ansage der Schule nicht mit in die Schule nehmen, um andere nicht neidisch zu machen. :d
     
    Beate, genau das meinte ich.
    Wenn Eltern sich egoistisch benehmen oder ihren Kindern nicht beibringen, respektvoll zu sein braucht man die Schuld nicht bei den Kindern zu suchen.
    Es sind beileibe nicht alle erwachsenen/mittelalten/älteren Leute höflich, freundlich und respektvoll... ehrlichgesagt sind es mittlerweile viel zu wenige!

    Was die Kinder und Jugendlichen betrifft: Ich glaube an die Jugend.
    Und ich glaube daran, dass sich jeder Erwachsene darum bemühen sollte, Kindern und Jugendlichne (egal ob eigenen oder gesellschaftlich betrachtet) ein besseres Vorbild zu sein.

    Leider fehlt es mittlerweile an guten Vorbildern.
    Konsumwahn, Ellenbogenmentalität, ewiges Konkurrenzdenken, ständiges werten, werten, werten... die Liste ist lang.

    Insofern geht es hier keineswegs um die Kinder/Jugend sondern um die Gesellschaft als solche.


    Und klar - Tendenzen in diese oder jene Richtung gab es doch schon immer!
    Menschen versuchen seit jeher, sich "schön zu machen", etc.
    Wenn ich aber von 13-jährigen lese, die schon drei Schönheits-OPs hatten... irgendwo hört der Spaß dann auf! Und hier sehe ich das Problem eben "überall". Natürlich einerseits bei den Eltern, die es erlaubt haben. Aber auch bei der Gesellschaft, die das vorlebt und einen so immensen Druck auf die Kinder und Jugendlichen ausübt.

    Egal, was früher gleich war - ich denke das Thema Schönheits-OP für Kinder und Jugendliche gab es vor 50 Jahren noch nicht, weder in der DDR noch im Westen.
    Auch dass die Anzahl an magersüchtigen jungen Mädchen stetig wächst, führen viele Studien auf den ganzen Medienwahn zurück. Ich bin zwar auch immer forschungskritisch, halte das aber nicht für aus der Luft gegriffen.
     
  • Ob Kinder oder Jugendliche, wo mehrere sich zusammenfinden, werden sie weckgejagt.
    Wo sollen sie da Respekt haben, wenn er ihnen selbst nicht entgegengebracht wird.
    Alles wird dicht verbaut, das die Jugendlichen kaum Rückzugs Möglichkeiten haben.
    Viele Jugendtreffs werden aus Geldmangel geschlossen, sollen aber später für unsere Rente zahlen.
     
    Klar schauen sich Kinder das Verhalten von den Eltern ab. Aber trotzdem gilt doch auch der Spruch: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.
    Wenn niemand mehr darauf achtet, wie der Umgang miteinander positiv gestaltet wird - wie soll denn die vielleicht jetzt noch kindliche oder jugendliche Generation mal selbst später Vorbild für eigene Kinder werden? Die Erwachsenen oder auch Älteren von heute, die hier beschrieben werden, haben definitiv auch in ihrer Erziehung Defizite. Da beißt sich die Katze in den Schwanz.:(
    Als junger Twen bin ich zu DDR-Zeiten auch dem Markenwahn verfallen. Levi's-Jeans waren für mich unerreichbar. Aber die Schildchen hinten an den Taschen konnte ich ab und zu auftreiben. Da ich selber nähte, wurden die dann kurzerhand in eine andere integriert bzw. auch die Lederstücken verzierten mal eine aus Jeansstücken genähte Jacke. Nach der Wende war mir das aber komischerweise nicht mehr wichtig. War ja allüberall verfügbar und somit nix Besonderes mehr.
    Meine beiden Enkelmädchen sind schon in ihren jungen Jahren leider total von diesem Merchandising-Sch... eingefangen worden, Anna, Elsa und Co.:rolleyes:
    Und natürlich wieder von den Erwachsenen bedient und ich muss gestehen - die Oma macht dabei gelegentlich auch mit.:orr::o:d
     
    Jetzt mal den ganzen Quatsch mit OP's und so außer Acht gelassen...(das ist so bescheuert! Ich sah mit 13 nich nicht so aus wie mit 20-da tut sich noch einiges!)

    Meine Ellis hatten damals nicht so viel Geld und sie haben es genauso gehandhabt wie Beate. Wenn es ein Levi Strauß Pulli sein muss (der damals unglaubliche 90DM gekostet hat) dann musste ich den Rest zu 20-30DM selbst dazu tun.
    Das ganze Spiel habe ich drei Mal mit gemacht und dann habe ich mir andere Freunde gesucht, die mich nicht über meine Kleidung definiert haben.
    Mein Bruder, der acht Jahre jünger ist, hat sich da bis heute ganz anders aufgestellt. Er muss z.b. in einer leitenden Position auch ein bisschen "adrett" aussehen-steht ihm gut, wäre mir aber viel zu teuer.
    Manchmal glaube ich auch das es nicht nur die Werte sind, sondern ebenso auf Charakter ankommt.
     
    Wenn niemand mehr darauf achtet, wie der Umgang miteinander positiv gestaltet wird - wie soll denn die vielleicht jetzt noch kindliche oder jugendliche Generation mal selbst später Vorbild für eigene Kinder werden? Die Erwachsenen oder auch Älteren von heute, die hier beschrieben werden, haben definitiv auch in ihrer Erziehung Defizite. Da beißt sich die Katze in den Schwanz.:(
    Orangina, das ist einerseits richtig - andererseits sind erwachsene Menschen zumindest in gewissem Maße doch trotzdem auch "frei" im Denken und nicht zu 100% determiniert durch ihre Erziehung; es wäre schlimm, wenn ein Erwachsener überhaupt nichts Neues mehr lernen oder an seinem Verhalten arbeiten könnte, doch so ist es zum Glück ja nicht. Erwachsene sind prinzipiell in der Lage zu begreifen, dass das eigene Verhalten oder die eigenen Erziehungsmethoden falsch sind - und können grundsätzlich umlernen.
    Wenn das nicht möglich wäre, hätten es im Laufe der Geschichte niemals Paradigmenwechsel und/oder gesellschaftliche Veränderungen gegeben.

    Momentan bekomme ich im Austausch mit anderen Leuten mit, dass viele Leute nicht wirklich glücklich über die gesellschaftlichen Entwicklungen sind (z.B. in Bezug auf das permanente (ab)Werten und Kritisieren anderer, grenzenlosen Egoismus, starken Konkurrenzdruck, soziale Vereinzelung, absurden Schönheitswahn etc.), nur offensichtlich sehen die meisten nicht so recht, wo die Sache ihren Ursprung hat.

    Ich bin gespannt wie weit das Ganze noch geht bis sich wieder etwas ändert - größere gesellschaftliche Veränderungen im Bereich Erziehung/Umgang miteinander usw. hat es immer gegeben und wird es auch immer wieder geben.
    So, wie es jetzt ist, wird es sicherlich auch nicht für immer bleiben - irgendwann kommt wieder eine Generation, der es reicht - und dann werden Veränderungen gefordert.
     
  • ..... aber mal im ernst, warum soll an so alten Bräuchen immer alles verkehrt sein?


    Nee Stupsi - da hast du mich falsch verstanden.
    Ich hab nichts gegen alte Bräuche.
    Ich meinte, daß heutzutage kein Mensch ein Feuerwerk
    abschießt, um Geister zu vertreiben.

    Als das noch der Zweck war, hatte das Ganze wenigstens
    einen Sinn. Aber heutzutage ist es nur Verkaufswahn und
    Luftverschmutzung.


    Allerdings wurde das früher auch anders gefeiert wie heute noch in den Alpen dieses Prechten Laufen oder wie das heißt, man Vertrieb die alten Wintergeister mit Masken und Fackeln (Feuer) und machte etwas Krach mit Trommeln oder Rasseln.


    Die Perchten sind wirklich ein alter Brauch.
    Finde ich toll!
    Diese Masken wurden früher alle selbst gemacht.
    War nicht nur eine Heidenarbeit, sondern obendrein auch
    noch sehr kunstvoll.
    ..... und wenn da plötzlich so einer neben dir steht .....
    ... da erschrickt man im ersten Moment nicht schlecht! :grins:

    Was heute gemacht wird ist einfach nur Konsumterror, hab das Silvester auch beobachtet welche Mengen da gekauft werden und dachte mir auch warum geben die Menschen nicht das Geld für sinnvolleres aus.


    Genau darum geht`s.
    Es geht nur noch um Verkaufszahlen.
    Und die meisten machen mit, weil man ja auch unbedingt
    mithalten muß!


    Denke da nur an den Spot mit dem schreienden und nervenden Kind - dem "Braten". Soll wohl witzig sein, ich find's nur schlimm.


    Den Werbespot kenne ich auch.
    Fuuuuurchtbar!
    Dem Bub würde ich `ne Wendeltreppe in den Hals reindrehen! :grins:
    Nee, also wirklich, das könnt ich nicht verknusen!


    Was die Kinder und Jugendlichen betrifft: Ich glaube an die Jugend.


    Das hat nichts mit dem Alter zu tun.
    Hier bei uns gibt sooo viele Jugendliche, die freundlich und nett sind.
    Sogar die kleinen Knirpse grüßen höflich über den Zaun, wenn sie
    von der Schule nach Hause gehen.
    Es kommt eben immer drauf an, was einem Zuhause beigebracht wird.

    Und - ich weiß nicht, vielleicht täusche ich mich da - ich habe den
    Eindruck, daß auf dem Land/Dorf die Werte und auch Anstandsregeln
    doch noch ein bißchen mehr gelten als in einer großen anonymen Stadt.


    Insofern geht es hier keineswegs um die Kinder/Jugend sondern um die Gesellschaft als solche.


    Genau - es gibt genug Erwachsene/ältere Leute, die anscheinend
    nicht gelernt haben, was sich gehört oder nicht.
    Aber merkwürdigerweise sagt man das immer nur von den Jungen.



    LG Katzenfee
     
  • Das ist nicht nur auf dem Land so, nur hier in der Stadt ist es vielleicht schwerer.
    Habe ja viel mit heranwachsende Jugendlichen zu tun, ich habe sie genauso respektiert, wie sie mich. Bei manchen kam man schwerer ran, aber sie grüßen mich selbst heute noch.
    Wenn sie Blödsinn machten, ging ich auf sie zu, habe es meist auch so geregelt bekommen das ich die Eltern nicht brauchte.
    Die Jugend ist nicht schlecht, nur sie will auch ihren Freiraum haben, wie wir ihn damals auch hatten.
    Bei manchen Erwachsen habe ich das Gefühl, die sind gleich alt auf die Welt gekommen.
     
    Katzenfee, hier in der Stadt gibt es auch viele höfliche Kinder und Jugendliche - und genausoviele andere.
    Auf dem Land ist das Millieu (hier in Oberbayern) aber tatsächlich homogener, und das Einhalten traditioneller Werte scheint noch stärker im Vordergrund zu stehen (was sicherlich zahlreiche Gründe hat).

    Was mir aber extrem auffällt, Höflichkeit hin oder her: Die meisten Kinder und Jugendlichen sind heute alle kleine Prinzen und Prinzessinen, ziemlich tough und bekommen von ihren Eltern mit auf den Weg, dass ihnen absolut alles zustehen würde.
    Ich sehe die Schuld da nicht bei den Kindern und Jugendlichen - denn sie leben nur aus, was man ihnen beigebracht hat, frage mich aber, wohin das ganze führen soll, bereits jetzt gibt es unzählige Konflikte deswegen - im Großen wie im Kleinen - weil sich sofort jeder in seinen Rechten beschnitten fühlt oder meint, nicht zu bekommen, was ihm zusteht.
    Oder meint, dem anderen alles aus der Tasche ziehen zu können, weil ihm auch das zusteht!

    Bescheidenheit ist eine alte Tugend, die heute vor Allem bei den Eltern und in der Gesellschaft als große Schwäche gilt und weitestgehend in Vergessenheit geraten ist. :rolleyes:
    Schade, aber irgendwo auch den Medien geschuldet: Heute kann eben jeder Hinz und Kunz sehen, wie Königs so leben und möchte es gerne nachmachen.

    Ein großer Trigger sind auch die sozialen Medien, wo jeder protzt und prahlt (ein Trend, dem ich mich niemals anschließen werde, keine zehn Pferde könnten mich dazu bringen, so einen Account anzulegen und mit meinen Urlauben, jedem Aspekt meines Privatlebens und anderem zu protzen) ... auch dazu gibt es mittlerweile einige Studien.
    Heute ist eben alles nur noch eine einzige, oberflächliche Selbstinszenierung... und ich bin wirklich mal gespannt, wann wieder eine Generation kommt, die die Nase voll von dem Unsinn hat und ein Umdenken einfordert. Noch sind wir offensichtlich nicht so weit.



    Fanz schrieb:
    Die Jugend ist nicht schlecht, nur sie will auch ihren Freiraum haben, wie wir ihn damals auch hatten.
    Da stimme ich dir voll und ganz zu, Franz, das ist auch ein entscheidender Teil davon.
    Die Kinder sollen Heute zu braven Zirkusäffchen und Leistungsträgern erzogen werden, schon ab der Geburt... viel Freiraum ist da nicht mehr !

    Schon von Geburt an geht es nur noch um Intelligenzförderung, Förderung, Lernen, Erreichen, machen, tun... und Regeln, Regeln, Regeln.
    Die meisten Jugendlichen, die ich kenne, haben pro Woche fünf Hobbies, weil die Eltern das so wollen: Kindchen muss anständig gefördert werden und in jedem Bereich des Lebens glänzen!

    Andere wiederum bleiben auf der Strecke und haben, weil das Geld fehlt, überhaupt keine Möglichkeiten.

    Beiden Gruppen fehlen die notwendigen Freiräume.

    Ein älterer Professor von mir, der eine sehr gute Einstellung hatte, meinte auch, man möchte sich nur noch ans Hirn fassen - wo ist der gesunde Menschenverstand geblieben.
    Vielleicht haben ja die millionen Elternratgeber (eine "literarische Sparte", die ich mit voller Absicht meide) eine Antwort darauf !
     
    Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
    Hier nur noch einen kleinen Nachsatz, und das ist eben etwas, das in unserer heutigen Zeit sehr speziell ist - habe gerade in den britischen Medien gelesen, dass eine große Studie (die von einem Institut durchgeführt wurde, das mit der brit. Regierung zusammenarbeitet) untersucht wurde, wie sich die Nutzung von sozialen Medien auf Kinder zwischen 8-12 Jahren auswirkt.
    Die Ergebnisse sind ziemlich beängstigend. Die meisten Kinder sind inzwischen abhängig von dem Image, das sie auf sozialen Netzwerken erzeugen, und von likes und dislikes, fühlen sich unter Druck, sofort auf Nachrichten zu antworten, weil sie befürchten sonst ihre Freunde zu verlieren und versuchen auch, sich im realen Leben ihrer "Medienpersönlichkeit" anzupassen.
    https://www.childrenscommissioner.gov.uk/publication/life-in-likes/

    Die Sache mit dem Internet und den sozialen Medien ist schon etwas ganz spezielles, das es so früher noch nicht gab... und das ist auch ein Bereich, den Eltern - egal wie gut sie es meinen - spätestens ab einem gewissen Alter kaum noch richtig kontrollieren können. :orr:


    Sorry für das viele OT, Orangina :orr: tut mir wirklich leid, dass ich bei dem Thema so eingestiegen bin... hab Romane geschrieben und es ist nur ein Bruchteil von dem, was ich zu dem Thema sagen könnte/würde/denke...

    Bitte nichts für ungut :pa: falls es dich sehr stört, kann ich die Beiträge (soweit möglich) selbstverständlich noch editieren und "schrumpfen"/löschen, denn eigentlich gehört das alles ja wirklich nicht hierher. :orr:
     
    Sorry für das viele OT, Orangina :orr: tut mir wirklich leid, dass ich bei dem Thema so eingestiegen bin.

    Bitte nichts für ungut :pa: falls es dich sehr stört, kann ich die Beiträge (soweit möglich) selbstverständlich noch editieren und "schrumpfen"/löschen, denn eigentlich gehört das alles ja wirklich nicht hierher. :orr:

    Muss Dir nicht leid tun, Lauren. :pa:Manchmal ergibt sich eben spontan mal eine längere Diskussion zu einem Thema, wwlches jetzt nicht unbedingt was mit Garten zu tun hat.
    Außerdem ist im Garten wirklich nicht viel los im Moment, und falls ich was finde, was sich gartentechnisch zu erwähnen lohnt, würde ich einfach dazwischen grätschen.
    Also ruhig weiter diskutieren, von mir aus auch gern mit langen Texten. Du siehst doch an der Resonanz, dass das Thema einige zu interessieren scheint.
    Also - nur zu!:)
     
    Orangina, hast Du den Beitrag des Thüringer NABU zur Stunde der Wintervögel gefunden?
    Man hat ihn in der Homepage des MDR unter "Wissen" versteckt.
    Wer nicht geübt in der Internetrecherche ist, hatte bestimmt lange zu suchen.
    Ob so viel Ungeschick einer Sache dienlich ist, die langsam zusammen mit Glyphosat und dem Insektensterben zu einer lebensverändernden Bedrohung der Menschen heranreift?
    Allerdings hat man den Zählmodus selbst gut organisiert incl. eines Online- Formulars. Wenigstens etwas.
    Jetzt bietet der NABU auch einen newsletter zur Vogelzählung an, den ich natürlich abonniert habe.
    Wie schon beschrieben werde ich vom bayerischen LBV seit Jahren stabil informiert.
     
    Lieber Opitzel, ich hab ein ganz schlechtes Gewissen.:rolleyes::(Ich gestehe, dass ich mich noch gar nicht damit befasst habe. Tut mir leid, aber ich war dieses WE im nachweihnachtlichen Family-Stress. Die waren nämlich über Weihnachten alle krank, Husten, Schnupfen, Heiserkeit und allgemeines Maladefühlen, so dass wir den Besuch bei uns kurzerhand auf das neue Jahr verschoben haben. Hatte also nicht viel Zeit für Internetaktivitäten und heute hab ich eher mal wieder alle Fünfe gerade sein lassen.
    Ich werd mich aber definitiv damit beschäftigen.

    Heut waren wieder einige Futtergäste (die einen gehen, die anderen kommen) da, muss die Fotos erst noch sichten und laden.
    Mir fehlt grad bisschen die Lust dazu - bin etwas geschafft.:d
     
    Relaxe in Ruhe, Orangina!
    Da habe ich Dich auch noch hochgeschreckt! Das wollte ich gewiss nicht.
    Der Zeitraum für die "Stunde der Wintervögel" ist vorbei.
    Aber es gibt Schlimmeres!!:D:D
    Dass die ganze Aktion in Thüringen durch den NABU so schlecht popularisiert worden ist zum Beispiel.
     
    Opitzel, ich hab also das Vögelzählen verpasst, es kommen von den Hungrigen aber immer wirklich viele, so reichen die Vorräte definitiv nicht bis zum Frühjahr.:confused:
    Das Bodenpersonal schaut immer erst von droben, wann eine Landung günstig ist, um danach wieder oben im Geäst Päuschen zu machen.
    Ansonste trudeln immer wieder die gleichen netten Leute ein. Ach ja, der hübsche Kernbeißer hatte sich gestern noch in die Schar eingereiht.:D
     

    Anhänge

    • Tauben1.webp
      Tauben1.webp
      85,7 KB · Aufrufe: 53
    • Tauben2.webp
      Tauben2.webp
      147,7 KB · Aufrufe: 54
    • Taube unten.webp
      Taube unten.webp
      146,5 KB · Aufrufe: 59
    • Taube oben.webp
      Taube oben.webp
      50 KB · Aufrufe: 46
    • EIchi1image001.webp
      EIchi1image001.webp
      111,3 KB · Aufrufe: 48
    • Eichi2.webp
      Eichi2.webp
      108,3 KB · Aufrufe: 58
    • Kernbeißer Grünfink.webp
      Kernbeißer Grünfink.webp
      85,3 KB · Aufrufe: 49
    • Kernbeißer Grünfink2.webp
      Kernbeißer Grünfink2.webp
      64,9 KB · Aufrufe: 66
    • Kernbeißer.webp
      Kernbeißer.webp
      60,2 KB · Aufrufe: 49
    • Kleiber.webp
      Kleiber.webp
      71,5 KB · Aufrufe: 56
    • Meise1.webp
      Meise1.webp
      61,7 KB · Aufrufe: 48
    • Meisen.webp
      Meisen.webp
      84,8 KB · Aufrufe: 53
    • Meise3.webp
      Meise3.webp
      38,4 KB · Aufrufe: 54
  • Zurück
    Oben Unten