Ja, es müssen auch nicht unbedingt Schwalbenschwänze sein, auch die Aufzucht von anderen Schmetterlingen macht sicher Spaß. Man muß halt immer auch die entsprechenden Futterpflanzen parat haben. Der Schwalbenschwanz steht z.B. überhaupt nicht auf Brennnesseln.
Also - Blütenpflanzen für den Schmetterling und Futterpflanzen für seine Raupen - beides sollte man im Garten haben, wenn man Schmetterlinge anlocken möchte.
Nun aber weiter im Thema:
Da stand ich nun mit meinen 10 kleinen Raupen am Fenchel und überlegte, wie ich die nun ohne Gefahr aufwachsen lassen konnte. Ich wollte doch unbedingt Schmetterlinge haben.
Da kam mir das Wetter zu Hilfe, denn für die nächsten Tage war ein Stumtief mit schweren Gewittern gemeldet.
Kurzerhand sammelte ich alle 10 Raupen ein und nahm sie mit in mein Computerzimmer.
Dann pflückte ich einen Strauß Fenchel ab und setzte alle Raupen auf die Zweige. Dabei muß man nur aufpassen, daß die kleinen Raupen nicht in die Vase gelangen und ertrinken. Ich z.B. habe erst die Vase mit einem Stück Fliegennetz verschlossen und in dieses mehrere Löcher geschnitten - gerade so groß, daß ich dadurch die Fenchelzweige ins Wasser schieben konnte.
Die Vase habe ich in einen Torten-Karton gestellt, damit es nicht soviel Dreck gibt und das ganze kam dann auf einen kleinen Tisch an die Balkontüre.
Die kleine Raupen hatten einen gesegneten Appetit. Es war lustig, ihnen beim Fressen zuzuschauen.
Manchmal gab´s Zoff, wenn gleich zwei sich denselben Stengel rausgesucht hatten.
Manchmal gab´s auch andere Störenfriede wie so ein paar vorwitzige Blattläuse:
Rasch nahmen meine Lieblinge an Größe zu und passten nicht mehr in Ihre Haut. Wußtet Ihr, daß sich eine Raupe bis zur Verpuppung etwa 5 mal häutet?
Nach jeder Häutung sieht die Raupe etwas anders aus. Die erste Häutung habe ich eigentlich gar nicht richtig mitbekommen - die Raupen waren nur plötzlich etwas bunter:
Die nächste Häutung konnte ich dann aber fotografieren. Das Kinderkleid mit der dunklen Tarnung wurde abgestreift und eine hübsche, etwas hellere Raupe kam zum Vorschein:
Je größer die Raupen wurden, um so größer wurde auch ihr Appetit. Jeden 2. Tag spätestens mußte ich den Fenchelstrauß erneuern, damit die Kleinen immer frisches Futter hatten:
Es dauerte nicht lange, und auch die neue Haut wurde zu klein - also war wieder ein neues Kleid angesagt. Hier könnt Ihr mal sehen, wie so ne Häutung abläuft:
Erst zieht die Raupe ihren Kopf aus der alten Haut zurück:
Dann platzt die alte Haut auf und wird immer weiter nach hinten abgestreift:
Nun ist die Raupe fast ganz draußen, die alte Haut schiebt sich immer mehr zusammen:
Na endlich, es ist geschafft und auch die alte Kopfhaut ist abgefallen:
Mensch, das war anstrengend und auch der Hunger meldet sich schon wieder - da werden gleich mal die alten Klamotten verspeist!
Erst mal satt und zufrieden - und schon richtig hübsch:
Und dann geht das große Fressen so richtg los. Bei 10 Raupen Nimmersatt hatte ich richtig was zu tun:
Jetzt war jeden Tag großes Reinemachen angesagt. Dazu habe ich die Raupen vom alten Futter genommen um sie dann auf den nächsten Strauß zu setzen.
Einige Raupen entwickelten sich etwas schneller - man sieht es am Größenunterschied.
Und genau so gut wie der Appetit war auch die Verdauung - wie man hier sieht:
So, genug für heute, morgen geht´s weiter!