Ja, Moni, das finde ich auch traurig. Rotschwänzchen sind so nette Haus- und Gartenrotschwänzchen so freundliche Obstwiesenbewohner.
Und hier bei mir sind sie ganz selten.
Wenn ich wüsste, wie man ihnen etwas zur Ansiedlung bieten könnte, würde ich es tun. Doch ich nehme an, sie brauchen ein reicher gestaltetes, an Lebensmögllchkeiten für sie besseres, weiteres Umfeld udn gleichzeitig ein spezielleres als meinen kleinen Garten. Ich kenne sie seit Kindertagen und vermisse sie sehr.
Im Hafen sind natürlich welche. Dort kümmert sich keiner - stimmt nicht, sproradisch kümmert sich eben jemand - um die alten Ziegelwände und Böschungen.
Es herrscht oft dort (für uns angenehme, nostalgische?) Vielfalt der reizenden Menschenbegleitern - und nichts anders sind Spatzen, Amseln und Rotschwänzchen, die sich bevorzugt in unseren künstlichen Gärten statt in freier Wildbahn aufhalten - wo Menschen keine 100ige "Ordnung" halten.
So wie die Kraniche im ehemaligen "Osten" genug Futter fanden, als die Erntemaschinen noch nicht monstermodern jedes einzelne Korn vom Boden aufgelesen haben. Heute muss man extra hninausfahren und Erntereste auf den sauberen Felder ausbringen. Man kann's auch lassen, nur was fangen dann die Kraniche mit de leeren Landschaft an? Fliegen sie einen Umweg oder fallen sie mager vom Himmel?
Im bäuerlichen Kulturraum war auch Platz für kleine, unnütze Dinge, Platz zum Leben. Aber diese Kultur ist vergangen - bzw. muss sie heute als extensiv bewirtschafteter Schutzraum gehegt werden.
Und um ehrlich zu sein, auch diese notalgische Vorstellung ist eine künstliche. Ohne Menschen würde Germanien keinen Namen tragen, mit Buchen und Ilex bestanden sein, abgelöst von Grasland, das von Paarhufern freigehalten würde - und bei Vollmond würden die Wölfe heulen.
Alles ist Illusion ... und vorübergehend. Und doch finde ich kleine Zeitsternschnuppe Vergesellschaftungen, die möglichst vielen verschiedenen Kreaturen und Arten Lebensraum bieten, am erstrebenswertesten.
Gerade jetzt, hier, so weit ich über meinen Tellerrand lugen kann.
Drei Mark für den, der weiß, was "natürlich", gut und gesund ist
Vita, nachts um halb eins nachdenklich und sanft