Massensterben von Grünfinken

Aloha

0
Registriert
24. Juli 2009
Beiträge
67
Ort
Niedersachsen
Liebe Gartenfreunde

Sicher habt ihr schon vom Massensterben der Grünfinken, und auch anderen Singvögeln gelesen. 10 000 ende sollen in diesem Jahr schon qualvoll verendet sein.

Auszüge aus Welt Online:

Infektiöser Parasit rafft Grünfinken qualvoll dahin
(15) 22. Juli 2009, 13:40 Uhr
Naturschützer sprechen von dem ersten infektiösen Massensterben von Wildvögeln in Deutschland: Mehrere zehntausend Tiere, vor allem Grünfinken, sind durch den Befall von so genannten Trichomonaden qualvoll verendet. Forscher vermuten, dass die Parasiten über das Trinkwasser übertragen werden.

...., der seit einigen Monaten vor allem Grünfinken, aber auch andere Wildvögel wie Amsel, Gimpel, Elster, Buchfink oder Haussperling in Deutschland befällt, für Menschen aber ungefährlich ist. Beim NABU schätzen sie, dass an der Krankheit bereits mehrere zehntausend Tiere verendet sind. „Dies ist das erste infektiöse Massensterben von Wildvögeln in weiten Bereichen der Bundesrepublik“, sagt NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

Am schlimmsten traf es bisher die grünen Finken. „Seit Anfang Mai wurden uns insgesamt 1500 tote Grünfinken gemeldet“, sagt Ingo Ludwichowski vom NABU in Schleswig-Holstein. „Das ist aber nur die Spitze des Eisberges. Wir gehen davon aus, dass insgesamt bis zu 6000 Tiere verendet sind."

Trichomonas gallinae verursacht Entzündungen im Rachen und im Hals der Vögel, ein gelber Belag überzieht Schleimhaut und Schlund, im Hals finden sich häufig Körner, die die Tiere nicht mehr schlucken konnten. „Die Vögel hatten Atem- und Schluckbeschwerden“, berichtet auch Gisela Hagemann, die unzählige sterbende Vögel in den Händen hielt. „Ihr Tod war äußerst qualvoll."


Mich beunruhigt das ganze sehr, denn seit ein paar Tagen befindet sich ein Grünfink bei uns im Garten, von dem ich glaube, das er erkrankt ist.

Zuerst dachte ich es wäre ein Jungvogel, weil er so aufgeplustert aussah...und keine Scheu hatte in unserer Nähe auf dem Boden nach Futter zu picken. Gestern saß er bei uns im Vogelhäuschen...flog nicht weg als ich mich ihm näherte ( bis auf 1 m )...pickte Körner...schien aber große Schwierigkeiten beim Schlucken zu haben, weil der Schnabel feucht und und verklebt aussah. Auch so machte er keinen gesunden Eindruck.

Nun habe ich Angst.... falls er infiziert ist...das er auch die anderen Vögel... die in Scharen in unserem Garten vertreten sind ( Hauptsächlich Spatzen ein paar Amseln )
anstecken könnte. Das wäre eine Katastrophe, denn nichts macht mir mehr Spass als die Pieper zu beobachten...mich an ihrem Gesang...ihren Streitereien...ihr fröhliches Verhalten...zu erfreuen. Aus diesem Grund habe ich auch seit Jahren im Sommer gefüttert. Die Spatzenpopulation hat sich seit der Zeit verdreifacht.

Obwohl ich eine Vogeltränke im Garten habe ( soll der Hauptrisikofaktor für die Verbreitung des Virus sein ), ist sie nie gefüllt...dient nur zu Dekorationszwecken, da unser Nachbar einen Gartenteich hat...und die Vögel dort baden und trinken.
Aber die Vogelhäuschen werde ich jetzt leerräumen und nicht mehr füttern...das Risiko ist mir zu groß.

Habt ihr auch Erfahrungen gesammelt ?

Würde gerne davon hören.

LG Siggi
 
  • Hallo Aloha,
    auch das Füttern sollte deswegen unterbleiben, rät der NABU:
    NABU Schleswig-Holstein | Grünfink | Rätselhaftes Sterben

    Auch im Winter haben wir kein Häuschen mehr, in das die Vögel hinein hüpfen können - so niedlich es aussieht. Darin können sich Krankheitserreger viel zu gut halten und verbreiten.
    Es gibt doch diese Futterstellen, in denen das Futter nachrutscht und die Vögel nur von außen heran können.

    Herzliche Grüße
    von
    Moorschnucke:eek:
     
    Ist es Sinnvoll die Sonnenblume getrocknet aufzuhängen und als Futter für den Winter anzubieten?

    Ingo
     
  • Hallo Coop,
    das ist auf jeden Fall eine ganz natürliche Futterquelle, die nicht verschmutzt.

    Bei uns haben die Meisen und Spatzen in den letzten Jahren allerdings die wenigen Sonnenblumen, die wir hatten, schon vor dem Winter leer gefuttert:D

    Herzliche Grüße
    von
    Moorschnucke:o
     
  • na meine SOnnenblumen sind ganz ordentlich.

    Ingo
     

    Anhänge

    • Sonnenblume.webp
      Sonnenblume.webp
      184,8 KB · Aufrufe: 127
    Bei uns haben die Meisen und Spatzen in den letzten Jahren allerdings die wenigen Sonnenblumen, die wir hatten, schon vor dem Winter leer gefuttert:D

    Das gibt Winterspeck und fette Vögel sind leichte Beute für Katzen.

    Ich füttere nie Vögel, eben wegen der Krankheitsübertragung. Es macht mehr Sinn Bienenvölker zu halten die in ihrem Flugradius (eine Fläche von 50 qkm) durch ihre Bestäubungsleistung insbesondere der Bestäubung von Wildpflanzen viele Tonnen an Vogelnahrung erzeugen.

    Gruß
    Apisticus
     
  • Auch im Winter haben wir kein Häuschen mehr, in das die Vögel hinein hüpfen können - so niedlich es aussieht. Darin können sich Krankheitserreger viel zu gut halten und verbreiten.
    Es gibt doch diese Futterstellen, in denen das Futter nachrutscht und die Vögel nur von außen heran können.

    Ich füttere die Vögel schon seit Jahren...im Sommer, wie im Winter.

    Habe mich diesbezgl. auf dieses Buch berufen

    Vögel füttern - aber richtig. Anlocken, schützen, sicher bestimmen: Amazon.de: Peter Berthold, Gabriele Mohr: Bücher

    Die Meinungen gehen da auseinander....ich weiß

    Ich lasse es mit dem füttern jetzt generell erst einmal...mal schauen wie die Pieper sich verhalten. Wahrscheinlich holen sie sich ihre Rationen jetzt in Nachbars Garten ab...sofern sie überleben.

    LG Siggi
     
    :D Die Blüte ist ja ne Wucht - das Foto insgesamt ist richtig niedlich!
     

    Ich kenne Peter Berthold und seine Thesen aus der Sendung "Planet Wissen". Das Buch wurde seinerzeit empfohlen. Seine Fütterungsthese ist halt umstritten. Die NABU-Leute haben eine andere Meinung dazu. Wenn man aber sieht, wie anstrengend die Brutaufzucht für die Altvögel ist, sollte man vielleicht gerade in dieser Zeit etwas anbieten, auch wenn man sonst das Jahr über nichts macht.
    Ich weiß, dass schon vor ein paar Jahren ein hoher Prozentsatz der Amseln von einem Virus dahin gerafft wurde. Sicherlich spielt auch der Klimawandel eine Rolle, ich könnte mir das jedenfalls vorstellen.

    Gruß
    Apisticus
     
    Hallo Apisticus

    Wie ich schon schrieb, hat sich bei uns die Spatzenpopulation in unserem Garten in den vergangenen Jahren drastisch erhöht...was ich natürlich toll fand... zumal diese Vögel ja vom Aussterben bedroht...und in vielen Großstädten kaum noch anzutreffen sind.
    Das habe ich natürlich auf die Ganzjahresfütterung...verstärkt aber während der Brutzeit zurückgeführt. Vor einigen Jahren haben noch die Grünfinken unseren Garten beherrscht, und ich hatte mich schon gewundert wo sie geblieben sind...es wurden immer weniger.
    In diesem Jahr waren es nur 2...und einer davon...wie ich oben schrieb... wahrscheinlich krank...ich habe ihn heute den ganzen Tag nicht mehr gesehen.

    Erst kam die Vogelgrippe...nun auch noch dieser Virus....von dem Massensterben der Singvögel in Italien durch Fangnetzte mal ganz abgesehen.

    Ich finde es sehr traurig...denn was wäre die Welt ohne das morgendliche Vogelgezwitscher im Frühjahr...das singen der Amseln abends auf den Dächern usw.

    Wir können nur hoffen, das es nicht noch schlimmer kommt...sei's durch Viren...anderen Krankheiten... oder Klimawandel.

    LG Siggi
     
  • Hm, Finken sind eine Sache, Amseln eine andere. Ohne diese Massenansammlungen von Schwarzdrosseln wäre es um einiges ruhiger!
    Die Populationsdichte ist hier in der Stadt mittlerweile so dicht, dass man sie kaum noch singen, sondern nur mehr zetern hört. Nervig. Ich bin froh, wenn die Brutsaison vorüber ist, so einen Radau veranstalten sie.
    Sie kommen mir vor wie ungebetene Wildschweine auf dem Acker - entweder fressen sie die Regenwürmer oder die Beeren und Weintrauben auf.
    Lokal gesehen gibt es bestimmt große Unterschiede und hier herrscht gerade das Gegenteil eines Amselsterbens.
    Ich bin fast versucht, den Nachwuchs in die Jauchetonne zu werfen, wenn ich mal wieder einen halbflüggen Flatterling mit einem Stöckchen vom Baum pflücke.

    LG
    Vita
     
  • Hier auf dem Land ist die Vögelei noch in Ordnung und ansonsten schafft die Elster für eine natürliche Auslese.....

    Liebe Grüße
    Petra, die auf ihrem wilden Grundstück allerlei Vögel hat und zwar wohl gemischt
     
    Ich bin fast versucht, den Nachwuchs in die Jauchetonne zu werfen, wenn ich mal wieder einen halbflüggen Flatterling mit einem Stöckchen vom Baum pflücke.

    Oh bitte tu das nicht Vita...ich mag sowas gar nicht lesen.

    Hast Du Dich mal gefragt, warum die Amseln so zetern?
    Frag doch mal die lieben Katzenbesitzer, die ihre Haustiere auch während der Brutzeit nach draussen lassen.

    Jeder...ob Mensch oder Tier versucht seine Jungen zu schützen...und ich bin sicher, auch Du würdest zetern wenn Dein Kind in Gefahr ist !!!

    Ist nicht böse gemeint...aber da ich nun mal ein Mensch bin, der die Natur...mit allem was dazu gehört...und gerade die Vögel im Besonderen liebt ( ausser Nacktschnecken...grrrrr )...habe ich für solchen Äußerungen kein Verständnis.
    Ich hatte selbst bis vor einer Woche eine 18 jährige Katze....( mußte leider eingeschläfert werden ) ...bin über ihren Verlust immer noch sehr traurig...also kein Katzengegner.

    Nimm mir diese Offenheit nicht krumm...eigentlich bin ich ganz lieb !

    LG Siggi
     
    Oh bitte tu das nicht Vita...ich mag sowas gar nicht lesen.
    Nimm mir diese Offenheit nicht krumm...eigentlich bin ich ganz lieb !i

    No problem! :)

    Und weißt Du, woher die Amseln kommen? Wo sie ursprünglich zuhause sind? Warum stöbern sie gerne im losen Laub? Kulturfolger nennt man das.

    Ich plädiere für noch mehr Katzen in städtischen Innenhöfen!!!" ;)
    Trainierte und möglichst unterernährte Katzen!!! :D
    Jawoll!
     
    Spatzen gibt es hier kaum noch. Sie brauchen eben auch Wohnraum, den sie früher auch unter Dachplatten hatten. Die Dächer sind heute gedämmt und geschlossen. Außerdem müssen Hecken in der näheren Umgebung sein, sie sind Heckenvögel. Vielleicht baue ich mir noch eine Sperlingskolonie mit wenigstens 6 Brutkammern. Außerdem mögen sie auch offenen Boden, wo sie mal ein Staubbad nehmen können, das gibt es auch immer weniger. Kaum noch ein Nutzgarten der das bietet in der Nähe.

    Apisticus
     
    mein Spatzenfoto ist so unbrauchbar,

    ich hab versucht, die vielen Spatzen in der Hofeinfahrt zu knipsen, aber man sieht nicht wirklich was.

    Liebe Grüße
    Petra, die hier wirlich wohl noch die Natur pur erlebt und so froh drüber ist
     
  • Zurück
    Oben Unten