meine Aussage war, dass mit ein wenig Ausdauer, dein Wunsch nach einer bestimmten künstlerischen Fähigkeit leicht zu erfüllen ist/gewesen wäre. Selbst sagst du dann später, dass du von einem Gedanken zum nächsten springst, weil dir die Muse zur Fertigstellung fehlt.
ich finde das schade, wenn dann Phantasien anfänglich mit viel Enthusiasmus angegangen werden und nicht mit der gleichen Energie zum Abschluß gebracht werden (können).
Ich glaube, jetzt kommen wir dem Problem näher.
Ich sehe mich als Forscher und auch als Künstler. Als Forscher geht es mir um Erkenntnisgewinn. Foruchungen treibe ich so weit, dass ich am Ende denke, ich habe die Sache verstanden. Das schliesst eine Fertigstellung eines "Beweisstücks" oder eines "Gesellenstücks" oft mit ein, aber nicht, viele solcher Stücke zu produzieren. Eines reicht.
Als Künstler muss ich Sachen fertig stellen, um sie präsentieren zu können. Wenn es mir also um ein Kunstwerk geht, dann wird es meist auch fertig.
Auch als Forscher muss ich viel fragen. Es ist ja meist so, dass jemand schon vor mir die gleiche Frage hatte, und auch schon eine Antwort existiert, die ich nur nicht kenne. D.h. was für mich noch Forschung ist, ist für jemand anderen schon Wissen.
Aber selbst dann sind die Antworten wertvoll, weil sie die Türen zu neuer Forschung öffnen.
Ein Arbeiter, also einer der eine Fähigkeit erwirbt, um sie dann für lange Zeit zu nutzen, das bin ich nicht.
Hier ist wophl der Kernpunkt unseres Mißverständnisses - Du gehst davon aus, dass jemand Fähigkeiten erwirbt, um sie zu nutzen. Ich erwerbe eher Wissen, was allerdings oft mit einer Gewissen praxis einhergeht - z.B. die Frage, wie trennt man ein Stahlstück möglichst schnell sauber und auf möglichst faule Art?
Antworten: Sägen und Flexen. Ich kannte beide Antworten, verstehe aber, dass es in manchen Fällen eben keine Abkürzungen gibt. Aus erfahrung weiss ich, mit der Säge bin ich schlecht. Also entscheide ich mich für die Flex.
Mein Vater hatte ein gerät das Stahlstücke abgeschert hat. Zwei Stahlblöcke die mit einem Gewindetrieb gegeneinander bewegt werden können. So was wäre perfekt gewesen, weil sicherer als die Flex und weniger mühsam als Sägen.
Ich hatte gehofft, dass jemand so einen geheimtipp hätte, wie man das improvisieren kann.
Aber Faccone meinte dann, wenn cih nicht mal sauber Stahl sägen kann, dann soll ich erst mal das lernen. Naja, wenn er meint. Da ich für das Ziel, eien Blume aus getriebnen Aluminiumstücken vermutlich nichts sägen muss, ist das reine Zeitverschwendung. Die Treibeisen bekomme ich auch mit der Flex getrennt, und ja, ich kann mit einer Flex sicher umgehen, ich flexe seit mehr als 15 Jahren. Geckos Warnung war ok, weiss ja keiner ob ich fit bin mit dem Werkzeig oder nicht, und besser einmal zu viel gewarnt, als dann ein Unfall.
Aber nein, ich mache nicht jedesmal 3 Jahre Ausbildung um etwas auszuprobieren. Vor allem, da ich ja nicht Schlosser oder Schmied werden möchte, sondern einfach mal sehen, wie sich Metall formen lässt. Wie man Schalen treibt, wie man eine Verzierung hinein bekommt.
Ich werde das machen. Aluminiumstücke zuschneiden und und Formen hämmern. Ich werde sehen wie das klappt oder auch nicht. Ich werde lernen, und auch praktische Übung bekommen.
Falls ich dann in Zukunft wieder mal was in der Richtung machen will, dann werde ich von der Erfahrung zehren können.
Aber es geht mir nicht um die Blüte. Es geht mir auch nicht um das Stahl sägen. Es geht mir darum zu sehen, wie sich Aluminium (und ggf auch Kupfer) unter dem Schlag verformt. Wie es auf die Werkzeigspite (rund, spitz) reagiert. Wie es sich streckt und wölbt.
Ich werde das sehen, und das Metall verstehen lernen. Wie man schlagen muss. Wie das Werkzeug zu halten ist.
Und wenn ich dann nicht weiterkomme, werde ich wieder fragen.
Aber das Ergebnis, das ist mir in diesem Fall nicht wichtig. Interessant ist die Herstellung des Werkzeugs. Ist der Stahl hart genug? Muss ich ihn härten? Kann ich eine Meiselform selbt herstellen? Wird mein improvisierter Amboss funktioniren (ich bezweifle das, aber ich habe nicht besseres, muss also irgendwie gehen).
Es geht um Forschung, Erforschung - des Werkzeuges und des Werkstoffes.
Wenn euch das zu wenig ist, weil da kein Ergebnis am Ende steht, dann tut es mir leid. Aber für mich ist das der interessante Teil - nachdenken, überlegen wie es gehen könnte, auch fragen. Aus den Antworten und Überlegungen einen Plan machen. Den Plan verfolgen, shehen was klappt und was nicht - wenn es nicht klappt, einen anderen Plan machen. Wenn der Plan klappt werde ich an Übung gewinnen, und eine Fertigkeit, die ich vorher nicht hatte.
Das ist es, was mir wichtig ist. Nicht das gefertigte Stück, jedenfalsl nicht weiter als dass das Stück zeigen muss, es hat geklappt. Dazu reicht manchmal auch ein unfertiges Stück. Z.B. ein paar Blütenblätter statt der gesamten Blüte, aber das werde ich dann sehen, wenn ich die Blüte zusammensetze, ob ich damit zufrieden bin, oder nicht.