Der Schattenbalkon sieht noch überhaupt nicht gut aus. Jede Menge Läuse am Schnittlauch, lauter alte Töpfe mit Erde stehen herum, kleine Reste von Salat und Frühlingszwiebeln, die nicht richtig wachsen oder einfach "durch" sind, an der Fuchsie müsste ich das Verblühte abschneiden - schön ist anders. Selbst das bisher immer wieder gut ausgetriebene Geißblatt will dieses Jahr nicht so recht, da habe ich schon eine ganze Menge gekürzt, aber immerhin blüht es dieses Jahr zum ersten Mal.
Trotzdem: auf dem Schattenbalkon muss ich noch eine ganze Menge ändern, denn aktuell ist es eher eine Müllablade als alles andere.
Ganz anders sieht es dagegen auf dem Sonnenbalkon aus. Dort ist zwar auch noch einiges nicht ganz so, wie es soll, aber insgesamt ist alles aufgeräumter, wächst schön und bereitet vor allem deutlich mehr Freude. Was noch herumsteht sind die Ableger von Fuchsie und Lavendel und die Aussaaten der Opitzelschen Stockrosen. Auch die im letzten Jahr ausgesäten Delosperma müsste ich endlich mal eintopfen. Das verbreitet aber ja eher angenehme Stimmung als Müllhalden-Gefühl, weil Grün und teils blühend. Und was noch fehlt ist etwas Kletterndes an einem Rankgitter und etwas Hängendes am Rosenbogen. Aber auch das werde ich die Tage bestimmt noch besorgen. Apropos Rosen: Sie blühten in der ersten Runde wirklich ganz toll und hatten auch mehr Blüten als im letzten Jahr.
Den Tomaten tut der Umzug vom Schatten- auf den Sonnenbalkon auf jeden Fall wie erwartet sehr gut. Insbesondere die im Kasten wachsen enorm, haben viele Blüten und auch erste Früchte. So macht es doch deutlich mehr Spaß. Die Chilis hängen da zum guten Teil ein wenig hinterher, weil ihre ersten Blätter durch den Läusebefall teils doch sehr gelitten hatten und viele nun von ihren Geiztrieben leben, die aber gerade erst zu sprießen begannen. Aber auch hier gibt es erste Knospen, Blüten und teils sogar Chilis. Was eine gute Anschaffung war, ist der Pflanzturm, den ich mir dieses Jahr kaufte. Er hat eigentlich 5 Etagen, aber da ich aktuell eh noch nicht dazu komme, die unteren mit Blumen, Salat oder Kräutern zu bepflanzen, habe ich nur drei Etagen gestapelt.
Hier drin wachsen aktuell 2 Chilis, 2 Tomaten, Zitronenthymian, gerade erst geschlüpfter Basilikum (Strauch- und Zitronenbasilikum), ein paar Löwenmäulchen und ein Stängelchen Rosmarin steckte ich auch noch rein, vielleicht bewurzelt es ja.
Was das Beet anbelangt, so habe ich gestern die letzten Ackerbohnen und Erbsen geerntet und die Pflanzen abgeschnitten. Ihre Wurzeln bleiben ja zwecks Aufbereitung in der Erde. Die Ackerbohnen wuchsen schön, blühten toll und viel - und brachten kaum Ertrag. Dazu die Massen von Läusen, die sich auf einmal einfanden. Ich sehe keinen Anlass, jemals wieder Ackerbohnen anzubauen, sollten sie sich jetzt nicht womöglich als totale Geschmacksexplosion entpuppen. Anders dagegen die Wintererbsen: Im letzten Jahr gesät kamen sie ein bisschen raus, überwinterten wie geplant und dann passierte ewig lange nichts, so dass ich schon dachte, dass das ein totaler Flopp war. Doch dann legten sie plötzlich los und aus den ja relativ wenigen Pflanzen konnte ich zusammen mit den letzten Resten gestern rund 550 g Erbsen (gepult gewogen) ernten. Das hat sich wirklich gelohnt und lässt sagen: Gerne mal wieder. Ob dafür allerdings Wintererbsen nötig sind, bezweifle ich.
Neben Ackerbohne und Markerbse gibt es aktuell noch Zuckerschoten. Von der Sorte der letzten Jahre säte ich die letzten, nun ist die Packung alle. Dazu kaufte ich mir eine neue Packung: "Graue Buntblühende" heißt die Sorte, und ihre Blüten sehen wirklich schön aus:
Ansonsten klappte im Beet vieles leider auch nicht bzw. nicht gut. Die Mohrrüben z. B. hatte ich mit Saatbändern gesät, die ja eigentlich einen regelmäßigen Abstand bewirken sollen, aber sehr viele Samen gingen gar nicht erst auf und andere stehen dafür total dicht beieinander, zu dicht für meinen Geschmack. Von den Frühlingszwiebeln und dem Lauch kann ich grad mal zwei, drei dünne Halme erkennen. Ich vermute, dass die Samen trotz vielem Gießen zu sehr austrockneten. Das wäre im Balkonkasten sicherlich besser gegangen, zumindest als Anzucht. Die Erdbeerpflanzen wachsen nicht so wirklich. Ich habe in verschiedenen Läden 6 Pflanzen gekauft, 2 (aus demselben Laden) gingen sehr früh ein, die anderen vier wachsen zwar, aber das kenne ich alleine aus meinen Balkonkästen in ganz anderer Qualität. Die 5 Mini-Erdbeeren, die ich bisher ernten und essen konnte, haben den Preis jedenfalls noch nicht gerechtfertigt. Ebenfalls Mini war der Knoblauch, den ich gestern nun endgültig rausholte. Das hatte ich mir auch etwas anders, nämlich größer vorgestellt. Bildet mit eurem Daumen und Zeigefinger einen Kreis: die "Knollen" sind kleiner...
Die Chilis im Beet sehen eher erbärmlich aus. Teils haben sie zwar erste große Beeren, ihre Blätter sind aber recht zerrupft und - anders als bei den Balkonkasten-Chilis - lassen sich hier noch keine Geiztriebe erkennen. Entsprechend fehlen auch weitere Blütenansätze: Die Pflanzen bekämen sie gar nicht versorgt. Einzig eine Pflanze wächst recht normal: hat viele Blätter und bildet jetzt erste Knospen, und nicht gerade wenige. Also so, wie es eigentlich soll. Von den vier Freilandtomaten stehen zwei etwas besser da, mit inzwischen etwas mehr Wachstum, Blüten und ersten Früchten, die anderen beiden kommen aber mit allem nicht so richtig in die Gänge. Vor allem das mit dem Wachsen haben sie nicht so wirklich verstanden. Vom Mais wollte ich 9 Pflanzen setzen. So viele kamen aber gar nicht, so das sich nachsäen musste, und von den 6 Kleinen, die ich dann raussetze, wachsen 2 sehr gut, 2 haben bis gestern immerhin überlebt, wenn auch eher schlecht als recht, und zwei weitere wurden wohl vom Fuchs zertrampelt oder von den Vögeln rausgezerrt. Die Lage ist auch nicht so ideal: Es kommt zu wenig Sonne dort hin, wie ich inzwischen weiß. Aber gut, nun habe ich ein letztes Mal nachgesät und was nun kommt und draußen überlebt, das gibt es dann halt. Von den Gurken - Salatgurken und Einlegegurken - ging eine nach dem Auspflanzen wieder ein, da säte ich jetzt auch noch. Falls es am Ende zu viel werden sollte, kann ich noch eine auf den Balkon nehmen. Allerdings ist es natürlich schon sehr spät dafür und wohl von daher eher zum Scheitern verurteilt. Die zwei Kürbisse halten sich bisher im Beet, allerdings wurde nur einer größer. Ich vermute, es lag an der Morgensonne: der Wachsende bekam schon früh morgens Sonne ab, während die Sonne beim schlechter wachsenden Kürbis erst später auftaucht. Da die Melone einging, habe ich die Pflanze jetzt mal an deren Stelle umgepflanzt und hoffe, dass sie dort besser loslegen wird.
Alles in allem könnte man wohl sagen: Sonnenbalkon läuft, Beet krebst so vor sich hin und Schattenbalkon ist aktuell nicht existent.