Kompost von der Kompostieranlage? Taugt der was?

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Thüringen
Hallo,

ein paar Orte weiter gibt es eine Kompostieranlage. Die verkaufen den Kompost im 60 Liter Sack für 2,50 EUR oder lose der Kubikmeter für 10 EUR.
Das klingt für mich erst einmal recht kostengünstig, wobei ich noch nicht genau weiß, wieviel Komposterde ich im Jahr brauchen werde. Aber das Thema selber kompostieren ist auch nicht ganz so einfach, da gibts ja auch einiges zu beachten, man kann viel falsch machen und dann fault das vor sich hin statt zu verrotten u.s.w.

Die Anlage schreibt auf ihrer Hompage, die Kompostierung erfolgt durch Intensivrotte mit Rotteboxen System Herhof und Nachrottehallen. Der Kompost unterliegt einer Qualitätssicherung und besitzt das Gütesiegel der Bundesgütegemeinschaft Kompost.

Nun meine Frage: Taugt solcher Kompost was? Da hab ich ja keine Kontrolle, was alles zu Kompost verarbeitet wurde, welche Zusätze hinzugegeben wurden, die dann vielleicht meinem Gemüse bzw. uns als Esser des Gemüses schaden könnten (möchte das Gemüse dann auch für Babybrei nehmen)

Hat jemand hier Erfahrung und kann mir näheres berichten?

Danke Euch
Antje
 
  • Hallo Antje,

    na, da will ich doch mal etwas konkreter auf deine präzise Frage eingehen.

    Früher war Kompost aus Kompostwerken oft von sehr schlechter Qualität, das lag aber auch daran, dass Biomüll gar nicht extra gesammelt wurde und so waren oft viele Plastikreste im diesem Kompost zu finden. Heute sind die meisten Kompostwerke deutlich besser geworden. Erfahrungen mit dem Kompost aus 'deinem' Kompostwerk habe ich natürlich nicht. Aber die Qualitätskontrolle über die Bundesgütegemeinschaft Kompost ist auf jeden Fall mal ein guter Anhaltspunkt, dass wesentliche Standards eingehalten werden. Evtl. kannst du dort im Kompostwerk sogar eine entsprechende Analyse einsehen. Das Kompostwerk in meiner Nähe hat sein Zertifikat sogar auf der Homepage verlinkt.

    Grundsätzlich würde ich ja immer (auch) zum Selbst-Kompostieren raten - einfach damit man seinen eigenen Gartenschnitt gut unterbringt. Dafür wären dann die hier im Forum vorhandenen Diskussionen nützlich. Aber bei euch geht es ja erst mal um eine Garten-Neuanlage und da hat man eben keinen eigenen Kompost. Also hilft da nur der Zukauf.

    Ach ja, der Preis scheint mir OK zu sein, auf jeden Fall ist der Kompost etwas günster als bei mir (20,- EUR/t bzw. 2,50 EUR/40l Sack bzw. 2,50 EUR/Kleinmenge bis zu 100kg)

    Lieben Gruß
    Orlaya
     
  • Hallo Orlaya,

    dank Dir sehr für die ausführliche Antwort. Die hilft mir sehr weiter. Dann werd ich die am Telefon auch mal nach so einem Zertifikat fragen. Dank deiner Analyse weiß ich ja jetzt, welche Werte normal sind. Dass das mit dem Blei, Cadmium und Quecksilber da drin Ok ist, wundert mich zwar, aber sind ja nur mg Werte, wenn es diesem Zertifikat entspricht, müsste das ja OK sein.

    Was sind denn Friedhofsabfälle (Ausgangsmaterial)? Ich hoffe nicht das, wonach es klingt, nämlich zerkleinerte bzw. verrottete Särge samt Inhalt. Das wäre dann doch etwas ... nun ja eklig.

    Mit dem selber Kompostieren hab ich mich schon etwas befasst, offene Kompostierung wird direkt im Wohngebiet und direkt an der Grenze zum Nachbarn nicht gehen, und der Kompostplatz ist auch direkt neben unserem Klettergerüst für die Kinder. Da werden wir wohl einen Thermokomposter nehmen müssen, auch wenn viele hier da nicht so begeistert sind. Der von Neudorff soll ja ganz gut sein hab ich gelesen. Ist bloß recht teuer, aber wenns sein muss...
    LG Antje
     
  • hallo antje

    meine erfahrung mit kompost von der kompostanlage ist leider negativ,ich habe auch einmal von so einer anlage kompost geholt,hatte danach nur unkraut in meinen beeten.danach habe ich mich mal etwas intensiver damit beschäftigt und festgestellt dass jeder, der einen kleinen garten hat aber keinen platz für einen kompost oder keine lust dafür hat,bringt seine gesamten abfälle(darunter auch unkräuter)dahin.bekanntlich halten sich samen bis zu 10 jahren in einem rindermagen.ich glaube das sagt alles!klar vergeben sie gern ein zertifikat mit allen möglichen bodenproben,sie wollen die erde ja schlieslich verkaufen.nach meinen recherschen und erfahrungen muss man diesen kompost bei 90-100°C dämpfen damit alle krankheitserreger und samen kapputgehen.solche dämpfanlagen haben nicht viele kompostieranlagen.also lieber selbst kompostieren da weiss man was man drin hat.
    bernd
     
    Auch ich habe aus einer solchen analge Kompost bezogen und auf dem Beet Unkräuter die es im großen Umkreis nicht gibt.

    Das ist aber noch "harmlos". Schlimmer wäre natürlich wenn man sich Feuerbrand oder andere Krankheiten mit in den Garten holt.

    In kleinen Mengen empfehle ich Maulwurfserde zu sammeln.

    In großen Mengen Bauaushub.
     
  • Was sind denn Friedhofsabfälle (Ausgangsmaterial)? Ich hoffe nicht das, wonach es klingt, nämlich zerkleinerte bzw. verrottete Särge samt Inhalt. Das wäre dann doch etwas ... nun ja eklig.

    Hallo, keine Sorge, damit ist der Grünschnitt,vertrocknete Blümchen, Laub etc. gemeint, also Alles, was bei der Grabpflege anfällt... Wenn du schon mal auf einem Friefhof warst, dann kennst du bestimmt, diese großen dunkelgrünen Behälter :)

    Ich selbst würde mir den Kompost nicht von einer Anlage holen, weniger wegen dem Unkraut, sondern durch die Tatsache, dass ich weiß, was andere Leute so an, durch Schädlinge und co. befallenem Zeug, über die Biotonne entsorgen...
    Dass muss ich mir nicht in meinen Garten holen...
     
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