Kleiner Kirschbaum - überwintern nach Wülfmausbefall

FalkP

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LK Bautzen
Hallo zusammen,

ich habe vor 2 Jahren einen kleinen Kirschbaum/Strauch (Sauerkirsche, Sorte Kobold) geplanzt. Leider wurde er von Wühlmäusen befallen und die Wurzeln ziemlich radikal weg gefressen.

Ich habe ihn nun (vor 3 Wochen) ausgegraben und in einen großen Topf mit frischer Erde gesteckt, in der Hoffnung, dass seine Wurzeln wieder austrieben.

Meine Frage ist nun:
Soll ich ihn draußen stehen lassen und mit Vlies eindecken - so wie ich es bspw. bei meinen Kulturheidelbeeren getan habe (ab und zu gießen, aber ansonsten in Ruhe lassen).

Oder ist es vielmehr sinnvoll ihn ins Haus zu holen und an eine kühle helle Stelle zu stellen und dort den Winter über wachsen zu lassen.

Was denkt ihr?

Vielen Dank und viele Grüße,
FalkP.
 
  • Hallo Falk,
    der kleine Kerl hat durch die Wühlmäuse schon genug gelitten.
    Der brauch jetzt nicht auch noch Frost !
    Hol ihn rein :pa:
     
  • Nicht zu warm stellen. Kirschbäume brauchen eine Ruhezeit, und um in die Ruhe zu kommen muss es unter 10 Grad haben. Frostfrei aber kühl wäre optimal. Hell muss es nicht sein so lange er ohne Laub ist. D.h. ein reltiv dunkler Keller ist auch in Ordnung.
     
  • Hallo Pflanzbert,

    wachsen in der Ruhephase die Wurzeln? Oder geschieht in dieser Phase (fast) nichts?

    Danke und VG,
    FalkP.
     
    Mein Wissen stößt hier an Grenzen. Ich habe mal gelesen, dass Wurzeln 15° zum Wachsen brauchen, aber wie zuverlässig die Information ist, ist schwer zu sagen. Hängt sicher auch von der Pflanze ab - ein Gehölz das in der Tundra heimisch ist, wächst vermutlich auch in der Kälte noch etwas während ein Mediterranes Gehölz dann in den Streik tritt.

    Ein wenig Stoffwechsel ist in der Ruhephase auf jeden Fall vorhanden, der Wurzelballen darf also nicht ganz austrocknen.

    Wikipedia:

    Der restliche Teil des Jahres, in der eine mehrjährige Pflanze nicht wächst, wird als Vegetationsruhe, Ruhezeit oder Ruheperiode bezeichnet,

    Vermutlich gilt das dann auch für die Wurzeln.
    Als technischer Richtwert zur Abgrenzung von Vegetations- und Ruheperioden wird häufig eine anhaltende Schwellentemperatur von +5 °C angesetzt, unter der Pflanzen normalerweise ihren Wuchs, d. h. die Zellteilung einstellen. Ein Tag mit einer Tagesmitteltemperatur über 5 °C wird Vegetationstag genannt.

    Das ist jetzt für draussen, 5° im Mittel klingen aber nach weniger als die 10°, die ich im Kopf hatte. Dafür sind draussen die Schwankungen zwischen Mitttagssonne und Abend/Nach/Morgentemperature auch größer.

    Noch eine Quelle:

    http://www.obstbau.rlp.de/Internet/...ae479d35ed676522c125713e0045e635?OpenDocument

    Das Wurzelwachstum fängt an, wenn die Bodentemperatur über 7 °C ragt.
    Steigt die Bodentemperatur, wird das Wurzelwachstum zunehmen.

    Vielleicht hilft das :)
     
  • Ich hab ja Obst in Töpfen auf dem Balkon und hab es bei neuen kleinen Bäumen, die noch keinen richtigen Wurzelballen hatten so gemacht, so lang wie möglich draußen lassen und sobald es unter 0 Grad rein holen, sobald es wieder drüber ist rausstellen.
    Ich hab meine kühl und halbdunkel gestellt auf den Dachboden, so trieb er nicht frühzeitig aus und da sie ja kein Laub haben ist auch kein Licht groß nötig.
    Wenns mal nachts noch unter null rutscht so im März/April ist nicht so schlimm nur Dauerfrost würd ich diesen Winter vermeiden.
    Außerdem gießen nicht vergessen auch im Winter sollte der Wurzelballen immer leicht feucht sein.

    Der bildet in einem Jahr einen schönen neuen Wurzelballen wenn er es noch schafft, dann kannst du ihn auch selbst im Topf im nächsten Winter draußen lassen oder wieder einpflanzen.
    Ist nur ein Winter arbeit, wenns so mild bleibt kann er auch ganz draußen bleiben.
     
    Auf jeden Fall den Baum auspflanzen (mit Wühlmauskorb), sonst verlierst du noch ein weiteres Jahr. Im Frühjahr kann man zum Austrieb mal etwas düngen, damit der Baum zügig weiter wächst.
    (Ich würde den Baum ja entsorgen und gleich ein neues, intaktes Exemplar pflanzen.)
     
    Immer wieder erstaunlich, wieso Fragen nach dem Handeln gestellt werden. Hängt sicherlich mit dem "werwarzuersteioderhuhn" - Quatsch zusammen, maybe........

    Aber solang frische Erde spendiert wurde............

    Der Begriff Vegetationsruhe (auch, und vor allem zutreffender, Vollruhe genannt) bringt es auf den Punkt. Was soll jetzt ein Verpflanzen bringen? Doch nicht etwa wegen der bösen, bösen Kälte? Und dann noch zum Warmduscher ins Töpfchen degradiert?! Oder hegt man gar Hoffnung, dass gerade jetzt zur Weihnachtszeit vermehrt gute Wünsche gar erfüllt werden könnten?

    Wachsen, Austreiben, Blühen, Fruchten, etc. ist neben vielen, vielen, vielen verschiedenen Faktoren letztendlich vom jeweiligen Temperaturreiz (Kardinalspunkte) abhängig! Und ein Kältereiz ist gar einem Kältebedürfnis gleich zu setzen. Natürlich darf man die Frosthärte dabei nicht außer Acht lassen. Aber macht doch nicht immer gleich Warmduscher aus den Bäumchenchens.

    Sei´s drum. Man hätte einiges Gutes dem Bäumchenchen antun können. Das wenige Falsche scheinst Du optimal getroffen zu haben.

    "So Opa, nun kommst Heim aus dem Abstelllager "Sonnenalle 3". Die letzten Tage sollst Du im Kreise der Erben verbringen"

    Ich mein natürlich die letzten Tage im Jahr 2014, was habt ihr denn grad für garstige Gedanken gehabt......................
     
    Hallo fruitfarmer,

    kurze Frage: WAS hast Du eigentlich genommen? Und viel wichtiger, WO gibt es das? Ich will das AUCH haben?!?

    Danke Dir für Deinen, etwas subtil formulierten, jedoch mich erreichenden Tip - etwas direkter wie bspw. "Pflanz den Baum raus" hätte es aber auch getan ;)

    Gut fassen wir also zusammen:
    50% sagen: Lass ihn im Pflanzgefäß und hol ihn rein(kühle Ecke)
    50% sagen: Raus damit, der gehört in die Erde!
    ==> das ist genau das Spektrum, in dem ich mich selbst auch schon bewegt habe...

    Mhh, was soll ich tun? Ich frag ja nicht umsonst. Vor 2 Monate hätte ich mich für die Draußen-Variante entschieden - aber jetzt Ende November?

    Sei es drumm,
    ich Danke Euch,
    FalkP.
     
  • Ich würde jetzt nichts mehr ändern. Lass ihn für diesen Winter im Topf, und pflanz ihn im Frühjahr aus. Zu viel hin- und her ist auch nichts für Pflanzen.
     
  • Du musst die verletzten Wurzeln etwas zurückschneiden und gleichsam auch die Triebe/Äste einkürzen, damit er nächstes Jahr wieder stark austreibt.
    Dann setzt Du ihn so tief in eine nährstoffreiche Erde, dass nicht mehr viel von der Unterlage rausschaut. Die Wurzeln sind im Boden sehr viel besser vor Kälte geschützt als in einem Topf auf dem Balkon, wo von allen Seiten der Frost angreifen kann.
    Die Rosengehölze brauchen einen Kältereiz, damit sie im nächsten Jahr blühen und fruchten. Wie frosthart eine Kirsche ist, hängt übrigens nicht nur von der Sorte, sondern auch von der Unterlage ab. Normalerweise sollte es damit aber keine Probleme geben. Ins Haus oder in den dunklen Keller gehört eine Kirsche jedenfalls nicht.
     
    Hallo Falk,

    mich dünkt, Du hast meine subtile Art missverstanden. Mir lag es fern, einen Rat zu erteilen. Wie auch? "Herr Doktor! ich habe mal schnell beide Beine amputiert, NUN meine Frage: Hätte ich den Fußpilz auch anders los bekommen?"

    Ich war lediglich verwundert, warum man erst agiert um dann zu Hinterfragen.

    Und um effektiv auf Dein Wühlmausschaden eingehen zu können, bedarf es einfach mehr Info´s. Und die kann man hier eigentlich lediglich visuell befriedigend geben. Kein Ratender kann den Schaden abschätzen.

    Hallo fruitfarmer,

    kurze Frage: WAS hast Du eigentlich genommen?


    Zumindest genügend, um Dir gönnerhaft ein Praxisbeispiel aufzuzeigen. Ich darf vorstellen:
    Sir James T. Grieve, seines Zeichens ein gemarter Pfahlter Moribundus aus der Gattung der Malus domestica Borkh., anno 2011:
    P1030016.webp
    An Hand dieses sichtbaren Schadbildes kann man dann auch adäquate Ratschläge geben und braucht nicht rumeiern (vorweg: ein Wurzelschnitt scheidet allein schon aus Ermangelung der selben aus!)

    Ich habe das Glück, einen Hain zu besitzen, auf welchen ich es mir leisten kann Aussätzige und Leprakranke Obstbäume auszuwildern. Sir James T. Grieve existiert immer noch, laaaangsam wachsend, aber am Leben.

    Hätte mich ein Kleingärtner mit gleichem Schadbild um Rat gefragt, hätte ich ihm die Feuerbestattung nahegelegt.

    Also, einen Rat wollte ich Dir nicht geben, da ich keine Infos hatte. Ich war nur verwundert über die späte Anfrage und ein wenig Klugscheißern, naja, gönns mir halt.

    Thema Pflanziefe. Da würd ich vorsichtig rangehen. Verallgemeinert "...so tief wie möglich..." mag bei erfahrenen Protagonisten noch hinkommen (aber schon grenzwärtig), jedoch sind zu tief gepflanzte Bäume immer noch Fehler Nr. 1! Und nicht selten wird vergessen, dass sich der Stammfuss noch setzt! Aber das nur so am Rande.


    So, nun echte Fragen mit echten Antworten:
    Hallo fruitfarmer,
    ..WAS hast Du eigentlich genommen?

    Na Bautzner, was sonst?! Bescheuerte Frage!
    Hallo fruitfarmer,
    ... viel wichtiger, WO gibt es das? ..

    Na überall dort, wo es Born nicht gibt. Fragen gibt´s.....
    Hallo fruitfarmer,
    ..Ich will das AUCH haben?!?

    Kann ich verstehen, nach Jahre langem Löwenkonsum.......
     
    Du musst die verletzten Wurzeln etwas zurückschneiden und gleichsam auch die Triebe/Äste einkürzen, damit er nächstes Jahr wieder stark austreibt.
    Dann setzt Du ihn so tief in eine nährstoffreiche Erde, dass nicht mehr viel von der Unterlage rausschaut. Die Wurzeln sind im Boden sehr viel besser vor Kälte geschützt als in einem Topf auf dem Balkon, wo von allen Seiten der Frost angreifen kann.
    Die Rosengehölze brauchen einen Kältereiz, damit sie im nächsten Jahr blühen und fruchten. Wie frosthart eine Kirsche ist, hängt übrigens nicht nur von der Sorte, sondern auch von der Unterlage ab. Normalerweise sollte es damit aber keine Probleme geben. Ins Haus oder in den dunklen Keller gehört eine Kirsche jedenfalls nicht.

    Desperado hat es nach meinem Darfürhalten am besten beschrieben, was getan werden muss.

    Ergänzen will ich, dass in der Ruhephase wenn der Boden frostfrei ist die beste auspflanzzeit ist.
    Dein Bäumchen kommt durch den Wühlmausbefall wurzelnackter Ware gleich und dise wird im besten Falle JETZT!!!! ausgepflanzt.

    Natürlich bilden diese in der Vegitationspause Wurzeln. Dies merkt man auch daran, dass man Wurzelnackte Ware die man im Herbst/Winter auspflanzt deutlich weniger im Folgejahr gießen muss als wurzelnackte Ware die man im zeitigen Frühjahr auspflanzt.

    Kauf Dir Kanninchendraht und mach einen Wühlmauskorb und dann ab in die Erde.

    Im warmen überwintern ist das schlimmste was du dem Bäumchen antun kannst, weil dieses dann vollkommen die Jahreszeiten verwechselt.
     
    Nochmals prima zusammengefasst....



    Zum Thema Wühlmauskorb.
    Ich empfehle, keinen verzinkten Draht zu verwenden. Ich bin mir bewusst, dass es für alles Pro und Contra Lager gibt. Auch höre ich mir des öfteren an, dass in schweren Böden unverzinkter Draht zu schnell durchrostet und Obstbäume es durchaus schaffen würden, die Maschen zu weiten. Natürlich! Was bleibt ihnen auch anderes übrig! Ist und bleibt aber ein Krüppel. Auch in der weiteren Entwicklung.

    Ein Wühlmauskorb, wenn man sich dafür entscheidet, sollte so gestaltet sein, dass er bereits nach den ersten Jahren vollständig durchgerostet ist. Wenn der geneigte Gärtner sich vor Augen führt, dass die Wurzeln es nicht selten auf einen größeren Radius als die Kronentraufe bringt, wird ihm das Verhältnis zu seinem anfangs gut gemeinten Körbchenchen relativ schnell bewusst. Und wenn dann noch diese Keuschheitsgürtelchenchen aus astrein galvanisch verzinktem Titanengleichen Moschendrahtzaun besteht, auweh.

    Nichts desto trotz, thomash. FalkP aus B. interessiert´s wohl eh nicht.
     
    Nichts desto trotz, thomash. FalkP aus B. interessiert´s wohl eh nicht.

    Vielleicht, Wenn ihr etwas freundlicher gewesen wärt, würde es ihn weiterhin interessieren ... auch wenn man Recht hat, kann man nett zu anderen Menschen sein, und muss nicht gleich mit nahezu-Beleidigungen einsteigen, nur weil einer einen Fehler gemacht hat.

    Ich kanns verstehen, wenn er jetzt keine Lust mehr hat euch zuzuhören.
     
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