Kirschessigfliege - Aufforderung zur Bekämpfung

Hero

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bei Heilbronn
Vor kurzem besuchte ich einen Vortrag über neu eingewanderte Schädlinge und was ich über die Kirschessigfliege hörte und auf Fotos sah, war erschreckend.
Im letzten Jahr konnte ich ab September keine Himbeeren mehr ernten, weil diese vollkommen vermadet waren. Bei den Zählungen per Fallen wurden im November 2014 die höchsten Mengen an Fliegen im gesamten Jahr festgestellt.
Folgende Früchte waren befallen: Erdbeeren, Johannisbeeren, Himbeeren, Zwetschgen und Pflaumen, Kirschen, Trauben und sogar Hagebutten, Felsenbirne und Efeu. Das heißt, daß in manchen Gegenden außer Äpfel und Birnen nichts mehr geerntet werden konnte.
Jetzt ist wirklich jeder gefordert, die weitere Ausbreitung dieses Schädlings zu begrenzen mit der Aufhängung von Fallen: Kleine Kunststoff-Flaschen für Mineralwasser zur Hälfte füllen mit je 1/3 Obstessig, Rotwein und Wasser und einem Spritzer Spülmittel. Zuschrauben und oberhalb der Füllung einige Löcher mit der Bohrmaschine machen. Die Flaschen in den Sträuchern aufhängen und die Füllung alle 4 Wochen erneuern. Dies sollte bereits jetzt begonnen werden, weil die Insekten in Hecken und Sträuchern überwintern.
LG von Hero
 
  • Hi,

    die gehen auch an Holunder, gell? Bei uns in der Gegend sehen die meisten Holundersträucher befallen aus. Wir haben drei große, und der Anblick zur Beerenreife ist erbärmlich. Selbst ohne zu wissen, ob's diese Fliege ist, würd ich auch was aufhängen, allein um meine jungen Kirschen zu schützen.

    Nachtrag: Hab' nachgelesen, die gehen definitiv an Holunder wie auch sonst an fast alles.

    Was wird denn von solchen Fallen noch angelockt und fällt hinein? :confused:

    Grüßle
    Billa
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • Hab schon Rückmeldung.

    Laut unserem Landwirtschaftsamt besteht in der Region Hohenlohe keine akute Gefahr. Letztes Jahr gab es zwar einen regionalen Befall, der aber ganz gut bekämpft wurde und im Moment besteht keine Gefahr dass sich dies wiederholen muss.

    Ferner waren bei uns nur einige wenige Weinberge betroffen anderes Obst/Beeren waren nicht betroffen.
     
    Hero, vielen Dank für Deinen Hinweis!

    Ich habe dazu noch diese Hinweise gefunden, werde das bei uns im Verein aushängen.

    "Klick"

    LG, Ulla
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • @thomash!
    Wir wohnen nicht so weit entfernt voneinander. Auch bei uns war noch im Frühsommer heile Welt, doch wie geschrieben, waren meine Himbeeren im Spätsommer nicht mehr essbar und in vielen Weinbergen gab es große Probleme.
    Deshalb würde ich an Deiner Stelle auch vorbeugend Fallen aufhängen, denn jede Fliege, die Du fängst, legt ihre 400 Eier nicht mehr. Und gefangene Fliegeriche können auch nicht mehr zur Verbreitung beitragen.
    In dem genannten Vortrag wurde extra darauf hingewiesen, daß die Fangmenge im November am höchsten war, also Gefahrenstufe 1. Auch auf kalte Winter zu hoffen ist zwecklos, weil die Fliege z.B. in Kanada problemlos überlebt.
    @Billa!
    Wenn in die Fallen auch Fruchtfliegen gehen, finde ich das nicht tragisch.
    LG von Hero
     
    Danke für die Warnung, Hero.

    Jetzt verstehe ich, warum letzten Herbst die Himbeeren sehr kleine, mir bis dato unbekannte Maden hatten.

    (Offenbar lieben die den gleichen Mix, den ich im Haus gegen die Essigfliegen verwende, aber dass die Biester auch noch Rotwein da drin haben wollen ... !:schimpf:)

    Tja, und noch ein Problem ist der Kompost. So dicht, dass keine Essigfliegen reinkönnen, ist kein Komposter. Vermutlich werden sich die neuen Kirschessigfliegen darin ebenfalls sehr wohl fühlen. Ist dagegen überhaupt was zu machen?

    Dein Link ist sehr informativ, danke, Ulla!
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • Vielleicht Tomatenkringelstöcke mit Festbinde-Loch? Und ein paar kleinen Wurztopfen dran für's Auge? Oder Metallstangen und dran festgebunden die Plastikflaschen...da lässt sich bestimmt was improvisieren.

    ;)
     
    Heute ist mir der neue Lubera-Katalog ins Haus geflattert. Die bieten dort komplette Fallen und auch Netze an. Dürfte wohl auch auf der homepage zu finden sein, da habe ich aber noch nicht geschaut.

    LG, Ulla
     
    Zu den Netzen mal ne blöde Frage: Beerenobst, also Himbeeren, Johannisbeeren, Stachelbeeren sind doch alles keine Selbstbestäuber wie z.B. Tomaten oder? Wenn da durch das Netz nun auch keine Biene ran kommt ist schlecht. Himbeeren blühen und fruchten nicht alle zur gleichen Zeit sondern verteilt über einen langen Zeitraum hinweg.
     
    Da ich letztes Jahr einen starken Befall an den Himbeeren hatte, habe ich den Rat von Hero sofort ausprobiert. Es gingen wirklich viele Fliegen in die Falle, doch ob die "richtigen" dabei waren, ist schwer zu sagen...

    Jetzt wo bald die Beeren wachsen, frage ich mich, ob es nicht besser wäre, die Flaschen nicht ans Rankgerüst selber, sondern weg von den Himbeeren zu hängen.
    Ich habe Sorgen, dass die Mischung noch mehr Kirschessigfliegen als sonst schon anlockt..
    Was meint ihr? Soll man die Flaschen gleich zu den Beeren hängen oder lieber etwas abseits?

    Liebe Grüsse smile
     
    Danke für den Bericht, Hero!

    Bei uns in der Tageszeitung war heute ein Bericht, dass die Viecher auch bei uns in der Gegend angekommen sind. Dann werden wir am Wochenende mal Flaschen aufhängen.
     
    Was meint ihr? Soll man die Flaschen gleich zu den Beeren hängen oder lieber etwas abseits?

    Liebe Grüsse smile
    Die offiziellen Empfehlungen für Obstbauern lauten, ausserhalb der Kultur alle 2-3 Meter eine Flasche und zu Überwachungszwecken ein, zwei innerhalb der Kultur. Sobald innerhalb Fliegen auftauchen auch innerhalb der Kultzt alle 2-3m eine Flasche.
    Wichtig ist, daß die Fliegen, wenn sie sich der Beere nähern weggelockt werde zu der Flasche. Also selbige nicht zu weit weg.
    Ich hab die ersten Fruchtfliegen drin, aber keine Ahnung, welche Art das genau ist.
     
    Hmm, dann muss ich sie wohl noch umhängen, die Frage ist nur wohin..
    Habe ich das richtig im Kopf, dass Kirschessigfliegen vor allem an reife Beeren gehen?
     
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