Hallo allerseits aus Ungarn,
nochmal so in den Raum geworfen: Ein (ev. ref.) Pfarrer hat Residenzpflicht. Er muss in dem Ort, für den er von der Gemeinde gewählt worden ist wohnen und zwar im Pfarrhaus. Dort muss er Miete zahlen (meist ortsüblich). Er darf dort keine Immobilie erwerben und es wird nicht gern gesehen, wenn er sich nach seiner Pensionierung im Ort niederlässt.
Sollte er in seinem Ruhestand ein Haus erwerben wollen, muss er das Geld "bar auf den Tisch" legen (keine Bank vergibt dann einen Kredit).
Des Pfarrers Haus ist immer offen. Egal für wen, egal zu welcher Zeit. Ein guter Pfarrer führt eine lebendige Kirchengemeinde in ca. 50-60 Arbeits-Stunden durch die Woche. Überstundenzuschläge gibt es nicht. Familienfeiern an Feiertagen? Keine Chance, Herr Pfarrer muss arbeiten. Und niemals darf und wird Routine einkehren. Jeder Trauernde, jeder Sterbende, jeder Täufling oder Konfirmand und jedes Brautpaar hat einzigartige Bedürfnisse und Wünsche an seine Betreuung. Ein Pfarrer ist niemals privat. Weder in der Kneipe, noch in der Sauna. Es ist wirklich ein schwerer Job, für den man eine lange Ausbildung (Studium) macht und nach dem Studium gibt es noch ein zweijähriges, schlecht bezahltes Vikariat zu leisten.
Bitte bedenkt auch die Jugendarbeit, die Freizeiten, die gestaltet und durchgeführt werden, die Musikgruppen, die betreut und verwaltet werden wollen, Kinder- und Krabbelgruppen, Kindergärten und Wohlfahrtseinrichtungen...
Die Kirchen benötigen Geld und es wird schlicht knapp. Statt Soli, "Kirchensteuer" oder erfindet einen anderen Begriff dafür...für jeden Arbeitnehmer, wäre mein Vorschlag.
Fragt jetzt bitte nicht, woher dann das "Soli-Geld" kommen soll
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Sabine...Labertasche