Wer das fordert, hatte noch nie Katzen. Es ist unmöglich, sie an Leinen zu gewöhnen. Ich habe es mal mit der liebsten und geduldigsten Katze der Welt versucht, keine Chance. Wenn das so einfach wäre, würde man viele Stadtkatzen auf diese Art spazieren führen. Es läuft schlichtweg auf ein Verbot hinaus, "Drinnenkatze" oder keine.
Ich persönlich halte es allerdings nicht für Tierquälerei, Katzen im Haus mit gesichertem Garten oder Balkon zu halten, v.a. nicht, wenn man sie schon als Kitten daran gewöhnt. Von vier Katzen, die wir hatten (2 haben wir noch), hielten sich die 3 weibl. gerne und freiwillig im Haus oder im eigenen Garten auf (und da am liebsten, wenn wir dabei waren). In den 22 Jahren gingen 1 Maus, zahlreiche Motten und leider auch Libellen auf ihr Konto.
Nur den Kater treibt es raus ins Revier, ihn kann ich nicht als urspr. Freigänger umgewöhnen. Daher hat er kontrollierten Ausgang für ein paar Stunden (er will meist nachts raus), wo er sich auf Mäusejagd begibt. Zur Brutzeit bleibt er komplett drin. Vögel hat er dieses Jahr leider auch erwischt, allerdings vielleicht 2 gezählte, durch Fensterschlag und Giftorgien des Nachbarn hatten wir mehr tote Vögel zu beklagen.
Allein wegen unserer Vogelwelt, die hier noch recht vielseitig und vielzählig ist, muss ich die "Freiheit" meines Katers einschränken. Denn da bin ich tatsächlich - selbst als Katzenhalterin - auch auf der Seite der Tierschützer. Ich stelle zwar in Frage, ob die Zahlen nicht arg übertrieben sind (56 Tiere je Katze? Wieviel Freigänger gibt es wirklich? Wie wurde die Statistik genau erhoben?), lass mich aber gerne belehren. Die
Studie ist auf jeden Fall sehr alarmierend und wenn das so stimmt, müssen Maßnahmen getroffen werden.
(Allerdings auch in ganz andere Richtungen, nicht nur auf Katzen bezogen. Das am Rande.)
Es liegt vielleicht in der Natur der Katzen, zu jagen, aber es ist dennoch nicht "natürlich", dass Millionen von (tw. bedrohten) Tieren dem Spieltrieb gesättigter Stubentiger zum Opfer fallen. Das ist unnötig und unverantwortlich.