Ist man heutzutage gezwungen, Billighäuser zu bauen?

Ich hätte da was:
Schicker Bungalow mit ca 6000 m² Garten in unverbaubarer grüner Lage,
15 Autominuten zum Stadtzentrum, usw...

Nachteile: Ich wäre dein einziger Nachbar.:-P
 
  • Mark & Sabine, danke für die Info und Warnung! Da kann man ja offensichtlich schnell eine Bruchlandung hinlegen, wenn man nicht genau aufpasst.
    :(
    So, und jetzt noch mal zu der allgemeinen Nörgelei: Klar kommt mein erster Beitrag einigermaßen provokativ einher, aber das ist eben einfach meine Art. Aber wer genau gelesen hat, wird bemerkt haben, dass ich hier nicht über Leute mit kleinem oder mittlerem Geldbeutel (zu denen ich mich nebenbei bemerkt auch selbst zähle) herziehe, sondern über Menschen mit unterentwickelten sozialen Fähigkeiten, wie z.B. gegenseitiger Rücksichtnahme im täglichen Miteinander.

    Übrigens ist auch Intoleranz gegenüber den Einstellungen und Bedürfnissen anderer, die man bei sich selbst nicht vorfindet ein Grund, warum ich gern einen "Wohlfühlpuffer" zu vielen meiner Mitmenschen besitze. Das als kurze Antwort an Schreiber wie tina1. (Vielleicht hättest du doch vorher alles lesen sollen...) Nebenbei, ich habe beruflich bedingt anderthalb Jahre in der von dir beschriebenen Gegend gelebt und mich dort ausgesprochen wohl gefühlt. Aber darauf sollte ich wirklich nicht stolz sein, immerhin kannst DU das nicht nachvollziehen...

    Zu der ironischen Einladung ins Schwabenländle: Im Lebe net! Da kriegt mich nicht mal ne Zwangsumsiedlung hin.
    :-P
    Übrigens war der normale Weg zum Eigenheim vor vielen vielen Jahren das disziplinierte Sparen über lange Zeit mit anschließendem krönenden Erwerb / Bau eines Hauses als eines DER Highlights im Leben. Die Bank hat dann noch auf der Zielgeraden geholfen, OK. Heute verschulden sich ganze Generationen freiwillig für winzige Grundstücke, Autos, die sie sich eigentlich nie leisten könnten, Flachbildfernseher und Ähnliches. Jeder will alles haben und am besten gleich sofort. Und verliert nach kurzer Zeit schon die Lust und die Wertschätzung daran, da der Weg dahin ja nicht allzu steinig sondern dank Mega-Kreditrahmen weich und rot ausgelegt war. Bitteschön, kann ja jeder haben wie er's will, nur wenn man sich dann dank dieser Vorteile in eine neue soziale Welt (Dorf, Vorort, Stadtrand, usw.) hineinplatziert und freundlicherweise alle sozialen Regeln und Gepflogenheiten zu ignorieren beliebt, die sich über Jahrzehnte hinweg an diesen Orten etabliert haben, dann sollte man nicht noch mit Sympathie und Wohlwollen rechnen.

    Zur Zeit könnte ich einfach nur verzweifeln, wenn ich sehe, wie jeden Monat in einer ehemals wunderschönen Umgebung natürliche Lebensräume dem Asphalt und Beton weichen und Bäume gefällt werden, die älter als die Häuslebauer selbst sind. Mittlerweile gibt es hier in der Nähe keine einzige (!) natürlich belassene Fläche mehr, sowas wirft ja auch schließlich keinen Gewinn ab und dient nur unwichtigeren Dingen wie dem Gemeinwohl. Ich kann das einfach nicht mehr mit ansehen, deswegen werde ich wohl von dem Ort verschwinden, an dem meine Familie seit ca. 80 Jahren lebt.

    Ohne mich als alberner Prophet profilieren zu wollen, denn schließlich ist nur ein klein wenig Grips und integratives Denken vonnöten, um dies vorherzusagen: Diese Blase wird platzen, liebe Leute. Unter all den schnelllebig angelegten kurzfristigen Bedürfnissbefriedigungen steckt kein Fundament. Keine Nachhaltigkeit. Die Blase wird platzen, in finanzieller, materieller, sozialer und ökologischer Hinsicht. Sage ich.
     
    Was bei mir immer wieder Kopfschütteln verursacht, ist die Tatsache, dass da einfach 08/15-Häuser aus irgendwelchen Katalogen gebaut werden. Komplett ohne Beachtung des Umfeldes. Dann noch die Preise dazu ... AUA!
    Aber der Architekt kostet halt im Vorfeld schon nicht wenig, dafür bin ich der Meinung, dass er das Gesamtkonzept i.d.R. günstiger und individueller gestalten kann. Die Hausverkäufer der bekannten Ketten machen ja alles kostenlos ... wie bequem, einfach und billig!
     
  • Was bei mir immer wieder Kopfschütteln verursacht, ist die Tatsache, dass da einfach 08/15-Häuser aus irgendwelchen Katalogen gebaut werden.

    Ich finde das auch schlimm. Schuld sind aber weder die Bauherren noch die Architekten sondern die Gemeinden selbst, die ihre Bebauungspläne so eng fassen, dass kaum noch individueller Gestaltungsfreiraum bleibt. Kleine Gemeinden machen so etwas nicht selbst, sondern schließen sich aus Kostengründen kommunalen Wirtschaftsverbänden an, in denen dann Planer und Architekten sitzen, die so etwas "verbrechen".

    Als junger Anwalt mit Beratungsvertrag habe ich mich stundenlang mit so einem Verband gestritten (natürlich nur fachlich). Da redest du gegen eine Wand. Man hat den Eindruck, man möchte, was den Wohnungsbau angeht, gerne amerikanische Verhältnisse bei uns. Dabei ist das eigene Haus von jeher stets auch ein stilistisches Ausdrucksmittel gewesen. Möglich ist das heute nur noch in bereits bestehenden Wohngebieten.


    individuelle Grüße
    Tono
     
    Ja, das stimmt. Unser Haus haben wir zum Glück in einem seit vielen Jahrzehnten bebauten Gebiet erbauen können. Hinter uns das Feld wurde vor 3-4 Jahren zum Baugebiet erklärt, erschlossen und in 400 - 800 m² Zellen eingeteilt. Mit entsprechenden Auflagen natürlich. Was dabei komisch ist, die dürfen keine WP-Heizung mit Bohrung verbauen, bei uns war's kein Problem. usw usw ...

    Ich habe aber auch den Eindruck, dass sich viele Bauherren im Vorfeld gar nicht so richtig mit dem Thema beschäftigen. Da wird mal hier und mal da geschaut, Grundstück gekauft ein paar Kataloge angeschaut und dann was "Hübsches" vom erstbesten Anbieter genommen.
     
    Was bei mir immer wieder Kopfschütteln verursacht, ist die Tatsache, dass da einfach 08/15-Häuser aus irgendwelchen Katalogen gebaut werden. Komplett ohne Beachtung des Umfeldes. Dann noch die Preise dazu ... AUA!
    .................Die Hausverkäufer der bekannten Ketten machen ja alles kostenlos ... wie bequem, einfach und billig!

    Hi,

    der Preisdruck führt zu diese Entwicklung. Da staatliche Fördergelder winken wird suggeriert daß jeder ein Eigenheim leisten kann/soll. Da werden Personengruppen z.T. angesprochen die eigentlich nicht in der finanzielle Lage sind animiert zu kaufen/bauen. Da werden die Häuser die "höchste finanzielle Belastungsstufe" vom angedachten Klientel angepasst.

    Ob amerikanische Bauweise sinnvoll ist??? Wenn Arbeitskräfte mobil sein müssen und das Haus verkaufen und am neuen Arbeitsort kaufen dann klappt das (Immobilienpreisblase ist 'ne ganz andere Kiste). Allerdings in D wird das nicht so werden.... Arbeitskraftmobilität wird hier durch z.T. elend lange Wege zur Arbeitsstelle bzw. doppelte Haushaltführung gelöst.

    Ob überhaupt neues Wohnraum benötigt wird, können die Demographiker unter sich diskutieren. Staatliche Bauförderung hat mit Förderung der Baubranche zu tun.

    Oh, und bei uns wird nahezu jeder EFH mit Ausnahmen zum Bebauungsplan genehmigt, genau wie vor 25 Jahren.

    LG,
    Mark
     
    Was bei mir immer wieder Kopfschütteln verursacht, ist die Tatsache, dass da einfach 08/15-Häuser aus irgendwelchen Katalogen gebaut werden. Komplett ohne Beachtung des Umfeldes.

    Welches Umfeld?
    Die Siedlungen sind/schaffen ihr eigenes Umfeld, alles vorher Dagewesene wird assimiliert. Freiräume und Wiesen zwischen den Grundstückchen sind im Prinzip nur als (vorläufige) Baulücken anzusehen. Dabei würde eine Bebauung, die in abwechselnder aber unregelmäßiger Abfolge zwei Drittel Privatgrundstücke und ein Drittel öffentliche Grünfläche mit kleinen Wegen und Bäumen vorsieht, schon allein optisch Wunder bewirken. Vom psychologischen Effekt auf die dort Wohnenden bzw. Spazierengehenden ganz zu schweigen. In einem einzigen Wohngebiet bei uns wurde Derartiges umgesetzt, was trotz Puppenhaus-Stil dort für eine merkliche Auflockerung gesorgt hat.
     
  • Umfeld = Ausrichtung, Lage der Straßen, benachbarte (zukünftige) Häuser etc pp.

    Das Baufeld hinter uns wird von einer Immobilienfirma vertrieben. Dass die keine Wohltäter sind und nur die maximale Kohle rausholen wollen, ist doch klar. Die haben sogar den Mutterboden komplett abgetragen und weggefahren (sicherlich verkauft) und dann mit Boden aus tieferen Schichten wieder aufgefüllt. Zum Teil mit Bauschutt drin!
    Aber da schaut halt kein Häuslebauer so genau hin. Das wissen die. Und auch soetwas meine ich mit "nicht richtig damit beschäftigen".
     
  • Das stimmt. Ich frage mich auch, welche Vorteile ein 200 m² Grundstück mit Reihen-Mittelhaus ggü einer schönen Wohnung haben soll. Außer finanzieller Mehrbelastung sehe ich nichts.
     
    Hallo Markus,
    wenn man nur das Objekt an sich betrachtet natürlich nicht, im Gegenteil, im RMH verteilt sich die Wohnfläche auf 2-3 Stockwerke, in einer großzügigen Wohnung bestenfalls auf eine Ebene. Das ist im Alter dann von Vorteil.
    Aber..... bei Eigentumswohnungen im Mehrfamilienhaus kann man leider nicht machen was man will, ständig schwätzt einem einer rein und es gibt fast immer Streit.
    Birgit
     
    Umfeld = Ausrichtung, Lage der Straßen, benachbarte (zukünftige) Häuser etc pp.
    Die haben sogar den Mutterboden komplett abgetragen und weggefahren (sicherlich verkauft) und dann mit Boden aus tieferen Schichten wieder aufgefüllt. Zum Teil mit Bauschutt drin!
    Das meinte ich doch. (Die Frage war ironisch-rechtgebend gemeint.):
    Welches Umfeld?
    Die Siedlungen sind/schaffen ihr eigenes Umfeld, alles vorher Dagewesene wird assimiliert.

    Reihenhäuser sind natürlich noch ne ganze Ecke extremer. Sozusagen die moderne Variante der englischen Arbeiter-Reihenhäuser des frühen 20. Jhd. Wer's nicht glaubt, ist zu einem Bild-Vergleich per Google herzlich eingeladen.
    [FONT=&quot]
    Ich frage mich auch, welche Vorteile ein 200 m² Grundstück mit Reihen-Mittelhaus ggü einer schönen Wohnung haben soll.
    [/FONT][FONT=&quot]
    Aber..... bei Eigentumswohnungen im Mehrfamilienhaus kann man leider nicht machen was man will, ständig schwätzt einem einer rein und es gibt fast immer Streit.
    Birgit
    [/FONT]
    Die persönlichen Freiheiten im RHM werden nun nicht viel größer sein.
    ;)

    Man muß sich aber ernsthaft fragen, ob man die Wohnung kaufen muß, warum nicht mieten?
    Finanziell ist der Kauf einer Immobilie i.d.R. ohnehin nicht günstiger.
    Wohnungen würde ich ohnehin nur mieten, nicht kaufen. So reizvoll, wie das auch sein kann (z.B. Eigentumswohnung im 20. Stock eines Hochhauses), aber man besitzt einfach als Einzelner viel zu wenig Einfluss auf gebäudetechnische Aspekte (z.B. Instanthaltung des Gebäudes). Wohnt man nur zur Miete, kann man Dinge, die einen fundamental stören, einfach per Auszug quittieren.
     
    :Dso....ich hoffe ich komm jetzt mit meiner antwort durch....mein pc hat mich schon das 3. mal dran gehindert:D muss mir das was sagen?:grins:


    also....erstmal....ganz so ironisch war die einladung in unser ländle eigentlich nicht gemeint, obgleich dein eingangspost bei mir schon ein bissl provokant ankam, nichts desto trotz, in manchen aussagen muß ich dir schon recht geben.

    zumindest da wo ich wohne, haben die das mit den bebauungsplänen ganz gut im griff.....( ich hab das glück in einem wohngebiet zu wohnen, wo reihenhäuser und
    etagenwohnungen gar nicht zugelassen sind)

    doch unweit von uns befindet sich ein wohngebiet das dein grauen erwecken dürfte.....nichtsdestotrotz wohnen dort nicht nur prollige familien, sondern ärzte, lehrer und inhaber kleinerer unternehmen.....
    warum die sich in den noch kleineren" ameisenparzellen" ansiedeln?...ich denke,
    nicht jeder kann sich baugrund in unserer gegend leisten ( ich bin in der glücklichen lage das mir mein baugrund schon seit langem gehört hat....schwaben sparen...kaufen land....und obstwiesen:grins:)

    meine ameisenparzelle hat knapp 6 ar land....und vieles davon ist bebaut....da
    das häusle recht viel platz einnimmt....ja, mein nachbar wohnt in reichweite, zum glück ist die familie nicht prollig,:-P

    auch wenn ich selber in einer etwas privilligierten gegend wohne, dein post hat
    sowas diskriminierendes.....das regt mich schon auf.

    ab wann ist man ein proll?.....bin ich viellicht ein proll?.....was muss man in deinen augen mitbringen, um kein proll zu sein????


    gruß geli
     
    wenn hier einige Argumentationen nicht so prollig, naiv und daneben wären, tät ich doch glatt mitposten ...

    niwashi hat nun alles dazu gesagt ...
     
    Dieser Thread hat wie bereits gesagt, kein richtiges Thema: Geht es hier um Bauplätze und zu kleine Parzellen oder Bebauungsmöglichkeiten von Ackerland oder um unliebsame Bevölkerungsteile? Man kann das doch nicht alles in einen Topf schmeißen.
    Zum letzten Thema muss ich Geli absolut recht geben: Proleten, Asoziale u.a. gibt es natürlich überall, man schaue nur ins beschauliche Winterbach, wo Rechtsextreme eine Gartenhütte anzündeten, in der sich fünf Menschen türkischer Abstammung verbarrikadiert hatten. Die Neonaziszene gibt es in dem besagten ländlichen Raum übrigens schon lange und in gutbürgerlichem Umfeld.
     
    @peterprochow

    was ist eigentlich jetzt konkret die Frage oder das Problem. Ich komme da jetzt nicht ganz mit...

    Sind es Prolls, die zu kleinen Grundstücke (wobei zu klein relativ ist) oder die Rücksichtslosigkeit der Mitmenschen oder oder oder
     
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