Hund bellt zuviel - Bitte um Hilfe und Tipps

Huhuuu,

Du wirst das wuppen, da habe ich gar keine Bedenken.

ich möchte nur noch ergänzen, dass Du nicht anfangen musst, Deinem Hund von morgens bis abends ein auf ihn zugeschnittenes Auslastungsprogramm zu schneidern.

Er muß auch lernen, Ruhe zu halten, das ist für bewegungsaktive und hibbelige Hunde eine echte Herausforderung.


Deckentraining, also eine bestimmte Zeit am Tag ( am Anfang wenige Minuten unter Kontrolle ) an einem ständig wechselnden Ort DEINER Wahl schafft eine gute Basis für ruhiges Liegenbleiben und der hündischen Erkenntnis, dass DU die Hosen anhast.

Hunde, die im grünen Bereich sind, müssen auch nicht lebenslänglich überkonsequent geführt werden, da dürft Ihr dann irgendwann auch wieder locker werden. :):)


LG Martina
 
  • Mein Autoschrauber hat in seiner Werkstatt auch einen (Straßen) Hund den sie aus dem Urlaub (ich glaube Spanien) mitgebracht haben. Ein Kangal Mischling ca 3 Jahre alt. (Name Carlos) Der ist jetzt ein knappen Jahr bei ihm. Ich habe in meinem Leben noch keinen entspannteren Hund gesehen. Am Anfang dachte ich der steht unter Drogen.:grins:
    Der latscht den ganzen Tag frei durch die Werkstatt und rundherum. Einmal rufen und schon kommt er angeschlurft. Eine Seele von Tier.

    Annähernd so entspannt ist der Hund meines Nachbarn eine englische Bulldogge
    (Name Churchill) der geht auch zum bellen in den Keller.:)
     
    Ja, da kann man sehen, wie unterschiedlich die Tiere doch sind!


    @Martina: Lieben Dank dir! Das mit dem "Deckentraining" wird ihn umbringen, er macht zuverlässig "Sitz" und "Platz"... bloß nicht so lange, wie ich das gerne hätte... das Wörtchen "Bleib" überhört er gerne... Nun, wir werden sehen!
    grinsen.gif
     
  • Was ist *Bleib*


    ???

    :D:D


    Siehste, da hab ich Dich.



    :D:D:D



    Schau, das gehört zu Regel 1 alle Konsequenzen.

    Du gibst ein Hörzeichen. In Deinem Fall *Sitz* - das heißt, Du sags ihm, er muß sitzen, bis Du das auflöst. Wozu also ein *Bleib * ??

    Sitz ist Sitz. Bis DU das auflöst. Es gibt sicher kurzes und langes Sitzen, aber letzten Endes entscheidest Du das, und nicht er. Und ganz, ganz wichtig : Jedes Erziehungsproblem hat seinen Anfang drin im Haus. Es nutzt Dir nix, wenn er auf einem Platz super hört, aber Dich generell nicht erst nimmt. Bevor Du an dem Gartenbell-Gedöns arbeitest, mußt Du erst mal schauen, dass es drinnen klappt, damit er Dich überhaupt ernst und wahrnimmt.

    Setz Dich mal hin und schreibe Deine Hörzeichen auf. Miste die Liste aus und mach Dir klar, was für was steht, und welche Hörzeichen absoluten Gehorsam sofort erfordern, und welche nicht.

    Du darfst für entspannte Situationen / und solche, auf die Du gerade keinen Einfluss hast, gerne Semi-Kommandos nehmen, das passt und Du versaust Dir Deine wichtigen Hörzeichen nicht.

    Weißt Du, was ich meine ? Bei uns heißt *Platz* genau das. Beine wegklappen und Bauch auf Boden und zwar SOFORT !!
    Aber wenn ich nur will, dass die sich irgendwo hinlegen, z.B. wenn wir in der Küche sitzen und quatschen, dann müssen die Hunde nicht ins Platz gescheucht werden. Das heißt dann *leg Dich* ind bedeutet, sie dürfen sich den Platz selber suchen, wegen mir nochmal wechseln, und sich hinlegen, wie sie Lust haben. Seitlich, auf dem Bauch oder auf dem Rücken, übereinander - mir egal - es geht nur drum, dass nicht das Rudel die ganze Zeit in Bewegung ist.

    Mit Semikommandos arbeite ich immer, wenn es eben NICHT absolut erforderlich ist, dass der Hund im 100 % Gehorsam steht. Aber die Kommandos für 100% ziehe ich auch zu 100 % durch. Und zwar nicht - das ist echt wichtig - indem ich sie 2 bis 10 mal wiederhole, sondern EIN einziges Mal.
    Hören die nicht, helfe ich mit den Händen nach. Ich bringe ihnen nicht bei, erst beim 3., 5., oder 8. Mal hören zu müssen, da der dämliche Mensch es ja eh noch x-mal wiederholt.

    Wenn ein Hund z.B. auf Zuruf nicht kommt, so würde ich übrigens immer mit einer Hausleine arbeiten. Das erspart Dir und ihm Stress.

    Ich hab leicht reden, gelle ? Ich lebe mit einer Hundetrainerin für Problemhunde und Mehrhundehaltung zusammen, und was meinst Du, wie sehr die mir ab und an auf die Füße tritt. :D

    LG Martina
     
  • Liebe Martina, wow, damit hilfst du mir sehr! Vielen Dank!
    Und das hier...
    Ich hab leicht reden, gelle ? Ich lebe mit einer Hundetrainerin für Problemhunde und Mehrhundehaltung zusammen, und was meinst Du, wie sehr die mir ab und an auf die Füße tritt. :D
    ... hast du sicher geschrieben, weil du wusstest, wie mir die Gesichtszüge entgleisen werden, gell?
    paar.gif

    Nein, aber mal im Ernst, ich freue mich wirklich sehr über die Hilfe, die ich hier kriege!


    LG
    Emmi
     
    Was ist *Bleib*


    ???

    :D:D


    Siehste, da hab ich Dich.



    :D:D:D



    Schau, das gehört zu Regel 1 alle Konsequenzen.


    LG Martina
    Darf ich gerade mal dazwischen fragen ?
    wie schnell kann man die Erziehung bei einem Hund denn umstellen ?
    Ich meine ohne nachher den Hund zu überfordern ?
    Gut Emmi ist ab sofort der Boss im Rudel , das ist klar .
    Aber bei Sitz und ähnlichen Kommandos meine ich .

    Betrifft mich zwar nicht mehr, interessiert mich aber immer noch .

    Konsequenz war leider bei der Erziehung unseres Hundes auch ein Fremdwort .
    Kein Essen am Tisch wurde von Schwiegermama nur mit " ach der guckt doch
    so lieb "kommentiert .
    War zum Glück aber trotzdem 19 Jahre lang ein problemloser Familienhund .
    Wo bei die Betonung auf Glück liegt . Heute wär ich konsequenter ,vor allem
    bei Schiegermutter .
     
  • das Wörtchen "Bleib" überhört er gerne...

    Wie hast Du ihm denn das "Bleib" beigebracht?
    Von selber tut das kein Hund, das hat für ihn keine Bedeutung.
    Wenn Du ihm nicht schrittweise zeigst, was Du von ihm erwartest und das positive Verhalten belohnst (wie schon mehrere vorher schrieben), wird er nie begreifen, was das Wort "Bleib" bedeuten soll.

    Du kannst ihn aber auch so erziehen, dass er auf das Wort "Blumentopf" sofort auf seinen Platz geht und dort bleibt... das Wort selber ist völlig egal. Eingebaute Knöpfe mit "Sitz", "Platz" oder "Bleib" hat kein Hund. Verstehst Du, was ich meine?

    Ich hoffe, Du hast den Überblick noch nicht verloren, Du hast ja jetzt sehr viele Tipps erhalten, aber ich glaube ein guter Hunde-Trainer wäre wirklich das Beste.

    Viel Erfolg!
     
    @ emtiar
    .
    ich halte dein beschäftigungsprogramm auch für einen jüngeren hund für durchaus ausreichend!
    ich sehe das auch immer wieder auf dem hundeplatz - diese völlig falschen vorstellungen vom aktivitätslevel von hunden. hunde sind keine menschenkinder! sie sind raubtiere, ihr biologische programm sieht eigentlich lange ruhephasen (schau dir deine katzen an!) vor, um den energieumsatz relativ gering zu halten.
    die leute kommen und meinen, ihr hund muss wirklich permanent irgendwas zu tun haben, so wie sie selbst es auch handhaben.
    außerhalb deines programms gäbe es für mich keine notwendigkeit, den hund überhaupt in den garten zu lassen - außer, man hat ihn gern zur gesellschaft, weil man sich da grade entspannt. genau als das sollte dein hund den garten auch sehen - als einen ort zum in der sonne liegen, sich auf dem rücken im gras rollen, dösen - und das kann dein garten sehr gut leisten. aber dafür muss er innere ruhe haben
    dass dein garten langweilig ist, war nicht als kritik am garten zu verstehen, ich habs nur versucht, durch die augen des hundes zu sehen :D
    dein hund stammt aus einem rumänischen tierheim und selbst wenn es ein eher kleines gewesen sein sollte - die zutsände dort sind streß pur für einen hund. dort gibt es keine ruhe, niemals.
    deswegen ist es vor allem wichtig, dem hund ruhe zu lehren, er muss runter kommen.
    entspann dich einfach, beachte ihn nicht, erlaube ihm nicht, dich im haus überall hin zu verfolgen, falls er das tut. ein hund darf sich ruhig vier stunden am stück langweilen, ohne dasss mensch schuldgefühle haben muss - das heißt nicht, dass er unausgelastet und und unterbeschäftigt ist. nichtstun und gähnen ist total normal für einen hund und die garantie für ein langes leben :D
    ich finde ein sprühhlasband vertretbar und auch nicht völlig falsch, aber mein programm wäre ein anderes:

    1.) der hund geht für einige wochen nicht in den garten. null. auch nicht mit dir. (es sei denn, er hätte nachts mal ein dringliches problem, dann aber angeleint).
    er uss einfach die verknüpfung: garten-aufregung-kläffen vergessen. es geht darum, ihn umzuprogrammieren, nicht seine reizschwelle zu erhöhen. (ich bin in dem punkt mit den rütter-maßnahmen überhaupt nich d'accord)
    2.) in diese wochen lernt der hund ruhe im haus zu halten und faul zu sein. er lernt, in wessen haus er lebt und wer die brötchen, die er frißt, verdient. er lernt gehorsam und die katzen zu tolerieren. ein gehorsamer hund im haus ist nicht automatisch ein gehorsamer hund im freilauf (ich bin jagdhundhalter :D), so einfach ist die gleichung nicht, aber es ist der anfang von allem, auf 5m hat man den hund so im griff.
    3.) wenn er im haus gut funktioniert, darf er wieder in den garten unter sicht- und körperkontrolle, was heißt, nicht weiter als 5m um dich rum und nur, wenn du selbst entspannt bist und in den garten gehst, um dich zu entspannen, zum lesen, sonnen etc. notfalls anbinden, damit er sich nicht aus deiner befehlsreichweite verabsentiert.

    wie gesagt: dein hund braucht den garten nicht. er wird ein glückliches leben führen können ohne ihn, millionen wohnungshunde tun das auch
     
    Kurzes Update:
    Ringo ist wie ausgewechselt.
    Dieses Sprühhalsband hat vom ersten Augenblick an funktioniert.
    Sicherlich ist er irritiert und hat die veränderte Situation noch nicht 100%ig eingeordnet, aber er ist viel, viel ruhiger geworden. Ich beobachte ihn nonstop und habe den Eindruck, dass genau das eingetreten ist, was ihr mir geschrieben habt: Er erkennt (wenn auch auf eine für ihn "blöde" Art und Weise), dass es keinen Grund gibt zu bellen, dass er gelobt wird, wenn er aufmerksam beobachtet aber still ist, und dass er demzufolge eine ruhige Kugel schieben kann.


    Und ich kann nicht leugnen, dass mir das ebenfalls unendlich gut tut.
    Erst jetzt, wo Ruhe ist, merke ich, wie sehr ich selber unter dem Zustand gelitten habe.


    Es kann nicht sein, das ich meinen Hund "einfangen" muss.
    Und egal ob Katze oder Huhn seinen Weg kreuzen
    oder im Garten sind, er muss kommen wenn ich ihn rufe.
    Hallo Feli,
    das hatte ich ganz vergessen zu fragen:
    Was hast du denn für einen Hund?


    LG
    Emmi
     
  • Super , das ist für beide Parteien entspannender :pa:

    Gäbe es nicht das Halsband , hätte auch eine Wasserspritze gelangt , aber dann hättest du immer vor Ort sein müssen .
    Toll aber das er nun in den Garten kann ohne in Stress zu kommen .
     
  • Wunderbar,das es mit dem Halsband so gut klappt.
    Nicht lange und Ringo braucht es nicht mehr - ich sag es ja,Hunde lernen ganz schnell damit.
     
    Kleiner Tipp: Zusätzlich zu dem Anti-Bell-Halsband kannst du ihm ein Halstuch umbinden. Beides immer zusammen. Dann verbindet er das Halstuch mit dem Halsband. Dann kannst du irgendwann das Halsband weglassen und tust ihm nur noch das Halstuch um und es heißt für ihn ebenso: Ruhe halten. Das ist dann ein fast unmerklicher Übergang in der Abgewöhnung des Halsbandes.
    Faustregel: Gewöhne das Halsband erst ab, wenn es drei Monate nicht ausgelöst hat. Dann klappts.

    Aber ansonsten viel wichtiger sind wirklich die genannten Tipps: Werd dir klar wessen Garten das ist, wer der "Chef" ist und wer die Dinge regelt. Und vor allem... bleibe ruhig. Bau`deine eigenen Spannungen ab. Wenn du dabei noch im Garten unter Strom stehst um mitzubekommen wann du lobst oder nicht, ist das auch noch nicht optimal. Entspann`dich. Dann geht gleich alles leichter....

    Du schaffst das schon!
     
    Hallo Dobifan,


    das hier...
    Faustregel: Gewöhne das Halsband erst ab, wenn es drei Monate nicht ausgelöst hat. Dann klappts.
    ... ist genau das, was ich noch hätte fragen wollen!
    Super, dass ich so en passant die Antwort serviert kriege!


    Ich war gestern mit ihm unterwegs - erstmalig ohne Sprühhalsband - und prompt sieht er kurz vom Reinhüpfen ins Auto einen schwarzgekleideten Jogger, was ihn zu einem drohenden Knurren veranlasst hat. Da dachte ich mir schon, dass er das Ding wohl noch länger tragen muss.


    Andererseits gibt's speziell an der Heckenfront tolle Fortschritte: Er lässt Rentner passieren, ohne deren Herzschrittmacher zu manipulieren, er sorgt nicht mehr dafür, dass kleine Kinder freestylemäßig vom Rädchen absteigen - und sogar die Nachbarskatze darf sinnloserweise vor ihrer verschlossenen Haustür miauen, ohne dass er ihr eindringlich klarmacht, dass ihre Leute eh grad nicht da sind und sie ziemlich schlechte Karten hätte, wenn es in der lichten Hecke nicht noch einen Maschendrahtzaun gäbe...


    Also lange Rede, kurzer Sinn: Speziell im Garten erkenne ich meinen Hund nicht wieder, und wenn wir unterwegs sind, habe ich ja auch noch ein Wörtchen mitzureden...
    grinsen.gif



    Nochmals danke für deine/eure Hilfe - ich weiß es sehr zu schätzen, dass ihr euch die Zeit nehmt mir in Ruhe zu antworten und mir mit euren Erfahrungen sehr weiterzuhelfen! Und ja - ich entspanne mich immer mehr!


    Optimistische Grüße
    von der Emmi
     
    Hallo Dobifan,


    das hier...

    ... ist genau das, was ich noch hätte fragen wollen!
    Super, dass ich so en passant die Antwort serviert kriege!


    Ich war gestern mit ihm unterwegs - erstmalig ohne Sprühhalsband - und prompt sieht er kurz vom Reinhüpfen ins Auto einen schwarzgekleideten Jogger, was ihn zu einem drohenden Knurren veranlasst hat. Da dachte ich mir schon, dass er das Ding wohl noch länger tragen muss.







    Optimistische Grüße
    von der Emmi
    Kannst ja auch keine Wunder erwarten Emmi ,
    und überhaupt ist Ringo ja ein schlauer Hund . Der weiß genau wann er
    sein Halsband trägt .

    Unser Wau Wau hatte auch die Angewohnheit nicht auf Ruf zukommen.
    Aus lauter Verzweiflung hab ich dann immer ein paar Kieselsteine dabei gehabt .
    Die hab ich ihm dann auf den Poppo gepfeffert wenn er nicht hörte .
    Nach 3-4 Lektionen hat es dann genügt das ich nur den Arm gehoben habe .
    Wenn Frauchen mit ihm Gassi war hat das überhaupt nicht geholfen .
    Der Fifi wusste genau , das Frauchen eh nicht trifft .
    Und jetzt sag nicht gleich Tierquäler zu mir . Ist auch lange verjährt .
     
    Hallo Emmi,

    Da dein Hund ja von der Straße gerettet wurde, kann man nicht sagen, was er dort erlebt hat und ob ein Erlebnis in seinen ersten Monaten für die Kläfferei verantwortlich sind oder ob er einfach so nur viel bellt, was auch gut möglich ist.

    Leider kann ich dir keine konkreten Tipps geben, sondern nur von meinen Erfahrungen sprechen. Unsere Hündin hat auch sehr häufig gebellt, sobald Menschen an unserem Gartentor vorbei gingen. Erst brachten wir ihr bei, dass sie sich dem Tor nicht nähern darf, was auch gut funktionierte, das Bellen allerdings nicht abstellte. Immer wenn sie zu kläffen beginnt und auf mehrfaches und strenges "nein" nicht reagierte, musste sie sich in eine Ecke legen und wurde einige Zeit ignoriert. Aufstehen durfte sie erst wenn wir es erlaubten. Dadurch hat sie es relativ schnell gelernt. Natürlich kann man das Bellen in den meisten Fällen nicht komplett wegtrainieren, da es ja bei vielen Hunden im Blut liegt, aber mittlerweile ist sie weit entspannter geworden und falls sie einmal bellt hört sie auf ein einfaches "nein" sofort wieder auf. ;)
     
    Kurzer Hinweis an Sunny,

    der letzte Beitrag in diesem Thread ist 4 Jahre alt. Und Emmi ist, jedenfalls nicht mehr als Emmi, nicht mehr in diesem Forum aktiv.
     
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