Testbericht: Gardena Spindelmäher 4025-20 Accu 380 Li
Wie hier versprochen, möchte ich ein kurzes Feedback zum Gardena Accu-Spindelmäher abgeben.
Lieferung und Montage
Bestellt habe ich bei Amazon – wie so häufig, da immer die Günstigsten – schlussendlich gekauft wurde aber bei Fonq Stores, da wohl kurzfristig dem Branchenriesen die Mäher ausgingen und eine Lieferung in 6 bis 8 Wochen in Aussicht gestellt wurde (trotz Amazone Prime Mitgliedschaft). Der Mäher war somit knapp 11,00 Euro teurer, kam dafür aber pünktlich nach 3 Werktagen an.
Beim Öffnen der Verpackung stellte sich ein übersichtliches Bild dar. Nicht viele Teile, trotzdem sollte die Montage dann über eine Stunde dauern. Sofort natürlich den Accu ans Netz gehangen. Die erste Ladeaktion dauerte 7 Stunden bis das Lämpchen grün blinkte.
Währenddessen montierte ich mich warm mit dem Fangkorb. Ging so... erinnerte mich ein bisschen an das Montieren einer Campingausrüstung, mach auch auf den ersten Eindruck denselben, etwas „flexiblen“ oder vielleicht auch instabilen Eindruck. Okay, das war geschafft.
Etwas haarig wurde es dann beim Zusammenbauen des Führungsholmes. Ein Schwarz-Weiss-Mini-Bild muss hierbei dem Erwerber ausreichen, um der Problematik Herr zu werden. Hätte man die Anleitung auf eine Briefmarke gedruckt, wäre es nicht viel schwerer zu entschlüsseln gewesen. Hallo Hersteller: Hier könnte man doch ein farbiges Blatt beifügen, welches das Ganze etwas leichter lesbar und erkennbar macht. Schließlich funktioniert das auch beim fix montierten Fangkorb.
Wie bereits geschildert, hat dieser Teil eine Stunde gedauert und am Ende waren zwei Schrauben übrig, die aber nicht da passten, wo mir zwei Schrauben fehlen (Befestigung des Holmes am Mäher). Der Mäher lässt sich trotz des Verbindungsproblems bewegen (nur nicht rückwärts), so dass nach dem Wochenende wohl eine Anruf bei der Gardena Hotline notwendig sein wird. (Ich werde hier berichten.)
Am Ende der Montage war ich erleichtert, dass das Equipment doch sehr kompakt und leicht ist. (Ursprünglich liebäugelte ich für meine 250 qm Rasen mit einem Allett Kesington 17 K Benzin-Spindelmäher, wobei mich hier neben dem Preis – knapp 1.500 Euro beim günstigsten Anbieter Claus & Matthes – vor allem die Sperrigkeit und das Gewicht von 48 Kilo abschreckten). Für dieses „Kleinteil“ fand sich schließlich recht schnell eine passende Ecke in der Garage, in Nähe einer Steckdose.
Der erste Schnitt
Da es vor dem Himmelfahrtswochenende wie aus Eimern gegossen hat, konnte ich vier Tage lang nicht mähen. Dementsprechend hoch war das Gras. Mir war schon im Vorfeld bekannt, dass ein Spindelmäher nicht zum Heumachen gedacht ist, also ging ich einen Tag vorher mit meinem klassischen Sichelbenziner von Al-Ko über die Fläche, in einer etwas höheren Einstellung als ich meinen Rasen eigentlich gekürzt haben möchte.
Die Mähung begonnen wurde mit der höchsten Einstellung (4,5 cm). Die Höhe entspricht auch meinen Vorstellungen von einem Rasen, der im Sommer nicht zu schnell austrocknen und Schutz vor fliegenden Unkrautsamen bieten sollte. Tiefer würde ich nicht mähen wollen. Das Gerät startet ohne Probleme, die Grasschnipsel wirbeln ordentlich im Mähwerk herum und schon nach den ersten Metern füllt sich der Fangkorb sichtlich. Hier stellt sich das erste Manko dar: Der Fangkorb ist eher ein Fangkörbchen. Nach ca. 2 Minuten muss geleert werden, obwohl das Gras bereits einen Tag vorgeschnitten wurde. Der Korb ist etwas sperrig, so dass die Entleerung in einen anderen Behälter (Müllsack oder Grasskiepe) mit Umsicht erfolgen sollte. Man begreift recht schnell: hier muss etwas Zeit und Geduld mitgebracht werden. Wie machen das Besitzer, die fast 500 qm mit dem Gerat mähen? Dass einige Schnitthalme daneben wirbeln, stört mich nicht weiter. Ich betrachte es als sanfte Mulchfunktion.
Der Accu reicht locker für 220 qm. Ob es auch für einen zweiten Schnitt reicht, wird sich zeigen und hier berichtet werden.
Das Schnittbild ist wie gewünscht. Der Rasen wirkt wie ein Golf-Teppich. Trotzdem erzeugt das Gerät Fahrspuren (Halme die von den seitlichen Rädern abgedrückt werden und beim zweiten Überfahren nicht geschnitten werden und sich später wieder aufstellen), nicht so extrem wie bei einem Sichelmäher, aber sie sind sichtbar vorhanden. (Siehe auch beigefügtes Foto!) Vielleicht ein Nachteil zu den Profigeräten (Allett etc.). Hier wird durch den Aufbau der Maschine dieser Effekt vermieden, glaube ich...
Interessant ist, und das schilderte auch Johana hier im Forum, dass hier das Mähen mehr in den Rücken geht als bei meinem Bezinsichelmäher, den ich auch schieben muss und der eigentlich viel schwerer ist. – Keine Ahnung warum...
Die Reinigung ist unkompliziert, da alle Teile gut mit dem Schlauch sowie mit dem Balistol Pflegeöl erreichbar sind. Der Fangkorb sollte austrocknen und dann ausgeschüttelt werden. Danach erst mit dem Schlauch säubern.
Fazit
Ich bin froh mir kein Allett-Monster für meine 220 qm in den Garten geholt zu haben. Der Gardena-Mäher erfüllt seine Funktion bestens. Der Fangkorb ist nicht unbedingt die professionellste Lösung, aber dafür lässt er sich gut zusammenfalten und platzsparend in der Garage verstauen. Die Fahrspuren „versauen“ ein wenig das Gesamtbild. Hier gibt es eine klares „Daumen hoch“ für das Preis-Leistungs-Verhältnis.
Wer es sich erlauben kann, der sollte zwei Mäher sein Eigen nennen. Ein Benzin-Sichelmäher für’s Grobe nach einer längeren Schnittpause und den Gardena-Spindelmäher für’s Feine. Da muss man aber echt das Mähen mögen.
„Die nächste Sau wird durchs Dorf getrieben“
Kaum war der Spindelmäher geliefert, er befand sich sozusagen noch im Stadium der Nichtbenutzung, da richtete sich mein Interesse an den verregneten Tagen auf die Thematik der Mährobotor. Das scheint wohl Rasenmähen 2.0 zu sein. Nicht nur wegen der zusätzlichen
freien Zeit (das ist für mich kein Kriterium, da ich mich gern im Garten bewege und das Rasenpflegen als
Freizeit betrachte), sondern hauptsächlich wegen des hier eventuell funktionierenden Mulch-Effekt. Was aber wirklich nervt ist das ständige Abtransportieren des Schnittgutes – ich komme in einer Sommerwoche auf fast 120 Liter Schnittmenge.
Mulchen tut nicht nur dem Geldbeutel (weniger Dünger), sondern auch dem Rasen gut. Habe hier eine Langzeitstudie im Netz unter den beiden nachfolgenden Links:
http://www.mein-schoener-garten.de/de/gartenpraxis/ziergarten/mulchmaehen-spart-zeit-und-geld-31113
www.viking.at/media/downloads/presseinfo-boku.doc
Hier im Forum wurde von nicht wenigen Mitglieder angemerkt, dass wohlmöglich ein Mähroboter der einzige Weg wäre, wie man sich vom Grasschnitt befreien und seinen Rasen fachmännisch mulchen kann. Liege ich da richtig?
Nun, ich sehe mich schon eine Robotor kaufen, aber bei der intensivierten Rasenpflege ist wie mit dem Golfen: Man wird nie fertig und perfekt. Der nächste Sommer kommt bestimmt und somit ein Päckchen gewiss auch...
Gruss der Rasenmaster