Grundstück vorbereiten

[ringelgarten]

Hallo liebe erfahrene Gärtner,

ich bin seit dieser Woche Besitzerin eines Grundstücks *freufreufreu*, das ganze im nordwestlichen Ruhrgebiet.
Da soll ein Haus drauf, das wird im nächsten Jahr gebaut, wir ziehen im Oktober 2015 ein.
Wenn das fertig ist, dann sind ca. 600qm Garten übrig: ca. 19x31m, Südwestlage, anschliessend an einen Park, genauergesagt an eine Wiese. Es bleibt also unverbaut . Es ist ein Eckgrundstück, die 31m grenzen an eine schwach befahrene Straße.

Das Grundstück ist seit mehr als 10 Jahren verwildert, es steht im Moment noch ein Haus drauf, im Garten ist kein Durchkommen, es muss alles weg. (Es ist wirklich nichts was man erhalten könnte, nur dichtester Dschunge von Dornen und Büschen). Die Vorbesitzerin wird im Februar abreissen und roden, das war so mit allen Seiten vereinbart.

Jetzt meine Frage:
Kann ich meinem Garten ab Februar schon etwas Gutes tun? Das Grundstück ist seit mehr als 10 Jahren verwildert, kann ich davon ausgehen dass der Boden dort gut ist?
Ich hatte überlegt, direkt nach dem Roden Gründünger auszusäen. Vermutlich wird einiges davon von den Baubaggern wieder platt gemacht, aber hinten bleibt bestimmt etwas stehen. Ich werde die Pflanzen aber nicht mähen können oder unterheben können, wir haben noch keine Gartengeräte und können sie auch nicht vorher anschaffen. Die Pflanzen würden einfach wachsen und im Winter absterben und liegen bleiben. Ist das sinnvoll?

Ich wollte auch regelmäßig aufs Grundstück um Brombeeren und sonstiges großes Unkraut entfernen.

Kann ich noch etwas tun?

Schöne Grüße von
ringelgarten

 

[dragonfly05]

Hallo ringelgarten,

auf die gerodeten Flächen die nicht von Baumaschinen befahren werden, würde ich Unkrautvlies auflegen. Dann hast du schon mal weit weniger Probleme mit Unkraut bei zu eurem Einzug im Herbst.

Darüber hinaus ist es auch sinnvoll Bodenproben in ein Labor zu schicken, damit du weißt womit du es überhaupt zu tun hast - vom PH-Wert bis zum Humus- u. Nährstoffgehalt. Dann kannst du später die mitgelieferten Düngeempfehlungen abarbeiten und den Boden für eine Pflanzung entsprechend vorbereiten.

Ganz wichtig eine Liste aller Dinge die du auf dem Grundstück unterbringen musst oder unbedingt willst. Von einem Mülltonnenplatz über Wäschespinne bis Sandkasten. Einiges davon ist nötig aber nicht schön. Also nach Möglichkeiten suchen diese Dinge zu verstecken. Auf der Terrasse sitzen mit unverbautem Blick auf Mülltonnen macht keinen Spaß, sie bei Regen für die Abfuhr durch den ganzen Garten ziehen müssen auch nicht. Den Sandkasten sollte man dagegen schon im Blick haben ohne alle 5 Minuten um Büsche rennen zu müssen.

Pläne machen über Wegverläufe, Rasenflächen, Beete, Bepflanzungen, Grillplatz usw, usw... Dabei darauf achten wo eher schattige und wo vollsonnige Bereiche sind.

Soll vielleicht ein Teich angelegt werden oder ein Lärmschutzwall? Muss dafür ein Bagger ran? Wenn ja lass es wenn möglich machen solange die Baumaschinen sowieso noch da sind und nicht erst wenn der Boden ein zweites mal von schwerem Gerät verdichtet würde nachdem gerade alles hergerichtet ist.

Bestell dir Pflanzenkataloge und hol dir Gartenbücher aus einer Bücherei und/oder leih sie dir von Freunden. Was dir wirklich gut gefällt kannst du kopieren und dir einen Ordner anlegen. Mach dich schlau zum Thema Materialien für Wegbeläge, Beeteinfassungen, Zäune... und deren Kosten und Beschaffung. Damit kriegst du fiese, kalte, lange Winterabende wunderbar rum.

Und natürlich träumen nicht vergessen. Von lauen Sommerabenden mit einem Glas Wein in deinem zukünftigen Traumgarten.

 

[dragonfly05]

Hier ist noch ein Link zu Thema Bodenschutz beim Bau.

http://www.lanuv.nrw.de/boden/bodenschutz/bodenschutz_bauen/pdf/Bodenschutz_beim_Bauen_v2.pdf

Ist vielleicht nützlich.

Ich würde überlegen ob du nicht die obere Erdschicht, der Areale die von Maschinen befahren werden, erst mal auf die sicheren Flächen baggern lassen kannst. Das spart dir später den Ankauf von Mutterboden. Und vielleicht eine Absperrung drumrum. Nicht, dass dir die Bauarbeiter ausgerechnet da das Material drauf knallen.

 

[marsusmar]

Hatten wir auch ein Grundstück von 2000m² bis auf ca 100 - 120 cm hoch zugewachsen. Wir haben gesenst geaxt und dann wachsen lassen und gemäht der rasen na ja die Wiese, die uns völlig gereicht hat kam dann von allein. Auch einiges anderes. Das ist wirklich nur körperlich, nichts was man nicht hinbekommt.

Was dann kommt heisst das Grundstück kennen zulernen das dauert man kann kein grundstück auf einmal fertig machen jedes Jahr kommt was dazu.

Suse

 

[ringelgarten]

Danke für den Tip mit dem Unkrautvlies, darüber lohnt es sich nachzudenken.

Ich bin schon fleissig am planen und träumen, momentan steht die hintere Heckenbegrenzung im Fokus. Ich hätte gerne eine Hecke aus einheimischen Sträuchern.

Ist aber im Moment noch viel Zeit bis es tatsächlich losgehen kann....

 

[marsusmar]

Da gibt es bei 2 Anbietern eine Vogelhecke Mit z.B. Sanddorn und einer Eberesche alles mit Beeren. Hab ich auch.

Suse

 

[gardomat]

Erst einmal Gratulation zum neuen Grundstück

Aus meiner Sicht ist es sehr gut, wenn Du vor der Vegetationsperiode rodest. Eine Baufirma würde gleich einen Bagger oder einen Radlader nehmen und die oberste "Rasen"narbe abschälen. Falls Du Dich dafür entscheidest, ist das Aussähen von Rasen auch eine Variante zur Überbrückung. Eventuell kann dann eine kleine Zufahrt für die Baufahrzeuge und der Baubereich abgesteckt werden... (Falls es die Form des Grundstückes zulässt)
Die restlichen Flächen könntest Du dann bereits regelmäßig mähen, so dass sich der Rasen etablieren kann. Später kannst Du dann auf einer gleichmäßigen Fläche "aufbauen" und mit der weiteren Gartengestaltung loslegen.