Gemüsebeete übernommen - was tun?

heterodyne

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Hallo allerseits,

Ich habe von den Schwiegereltern die Gemüsebeete zur Nutzung übernommen. (Selber keinerlei Ahnung von Gärten, ich lese mich erst ein). Viel früher wurden die Beete jedes Frühjahr mit Kompost bedeckt und dann darauf gepflanzt. Seiteinigen Jahren wird kein Kompost mehr gemacht und daher die Pflänzchen bzw Samen mit etwas Blumenerde eingesetzt und dann nur mehr gegossen. Gegen Unkraut wurden die Beete unter einer dunklen Folie überwintert.

Letztes Jahr habe ich's genauso gemacht. Salat ist ganz gut gewachsen, Gurken praktisch gar nicht (jetzt weiß ich's auch, sie sind Starkzehrer ;)), Zucchini wenig, Bohnen OK, Kohlrabi auch OK, Brokkoli und Kohlsprossen (Rosenkohl) sehr verkümmert, Tomaten so lala (haben ihr Plätzchen), Radieschen recht brav.
Jedenfalls habe ich den Verdacht, daß der Boden dort ziemlich zerstört ist. Ach ja, es handelt sich um Lehmboden.

Kompost gibt's keinen mehr (möchte ich starten), was soll ich mit den Beeten tun? Dieses Jahr Ruhe geben und Gründüngung machen? Nächstes Jahr sollte ich ja dann Kompost haben.

Vielen Dank für Hilfe
heterodyne, die gerne Plan hätte
 
  • S

    stilemie

    Guest
    Wenn Du den Eindruck hast,das der Boden nicht in Ordnung ist,lasse erst eine Bodenanalyse machen.

    Dann kannst Du gezielt Gründüngung ausbringen oder andere Maßnahmen ergreifen.

    LG
    Christa
     
  • Chiliflocke

    Neuling
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    Hi Torsten,

    manche Baumärkte mit einer guten Gartenabteilung (Hornbach z.B.) machen Bodenanalysen, allerdings weiß ich nicht, ob die das in allen ihren Filialen machen.
    Lehmboden ist sowieso nicht so gut geeigneter Gartenboden. Den musst Du auf jeden Fall verbessern. Humus und Sand einarbeiten oder so.
    Gründüngung ist zusätzlich eine gute Idee.
    LG
    Susanne
     
  • blitz

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    Hi heterodyne.

    Laß eine Bodenanalyse machen und dünge dann nach deren Vorgaben.

    Ich würde die Beete in drei Flächen einteilen. Eine Fläche nur für Gründüngung, eine Fläche für Starkzehrer und eine für Salat, Radies und Bohnen.

    Die Fläche für die Starkzehrer Tomaten, Gurken, Kohlarten würde ich zusätzlich mit Blumenerde oder etwas Gartentorf (neutralisiert) aufbessern.

    Den Garten normal bewirtschaften, dann solltest Du genug Kompost zur Bodenverbesserung im nächsten Jahr zur Verfügung haben. Wenn Du Erdbeeren magst, würde ich im August die Gründüngerfläche umgraben und Erdbeeren pflanzen. Der Vorteil ist, das das Erdbeerbeet dann eine volle Ladung Gründünger als Unterlage hat, was gut ist, da sie bis zu drei Jahren auf dem Beet bleiben können.

    Solltest Du im Herbst Mist zum eingraben bekommen können, dann grabe ihn ein. Das verbessert den Boden. Wichtig: Nicht alle Pflanzen vertragen Mist, also vorher planen.

    Grüße Blitz
     

    heterodyne

    Mitglied
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    Danke schön, wenn die Meinung so einhellig bist, dann werde ich mich um eine Bodenanalyse umschauen. Es gibt hier eine Initiative vom LAnd "NAtur im Garten" - die bieten vielleicht sowas an.
    Ich nehme an, das geht auch im Winter, oder? Nimmt ja nur ein paar Bodenproben...
     
  • blitz

    Foren-Urgestein
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    Wenn der Boden gefroren ist, dann mache bitte ein Video und stelle es hier ein. Ich schmunzle gern. Bodenproben werden auch aus zwanzig Zentimeter Tiefe benötigt.

    Grüße Blitz
     

    Cerifera

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    Bist Du Dir mit dem Lehmboden sicher? Hast Du schon mal eine Bodenprobe selbst im Glas probiert? Ist sehr interessant. Das ersetzt natürlich keine komplette Bodenanalyse durch den Fachmann aber es macht Spaß und Du hast schon mal Gewissheit über die Bodenbeschaffenheit an sich.

    Du nimmst eine Schaufel Erde aus einer Tiefe von ca. 5 cm. Gibst diese in ein verschraubbares Glas und füllst mit Wasser auf. Einmal kräftig schütteln und mind. einen Tag lang stehen lassen.

    Haben sich die Schichten abgesetzt kannst Du Deine Bodenstruktur ablesen.

    Auf der Wasseroberfläche befinden sich die Humusanteile - wahrscheinlich wenige bis fast keine bei Dir
    in der oberesten Bodenschicht siehst Du den Tonanteil Deines Bodens - bei Lehmboden so gut wie keiner
    in der vorletzten Schicht siehst Du den Lehm/Schluff-Anteil
    in der untersten Schicht siehst Du den Sandanteil im Boden

    Da ich hier nichts verlinken darf...
    Anbei meine Bodenprobe. Die Tonschicht ist bei mir fast nicht zu erkennen. Ich habe einen Lehm-/Sandboden mit wenig Humus (durch den pH-Test neutral bis alkalisch)...

    Nimm doch einfach Hühner- oder Pferdemist anstatt Kompost und mulche Deine Beete im Sommer mit Rasenschnitt. Der Rasenschnitt hält die Feuchtigkeit und die Regenwürmer freuen sich über organisches Material. Während sie es in den Boden ziehen um es zu zersetzen graben sie Dir dabei auch noch den Boden um. Den Boden zu lockern ist auch sehr wichtig - gerade bei Lehmböden!
     

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    hallo heterodyne,
    ich glaube nicht, dass der "Boden zerstört ist" - so einfach ist das nicht mit rein gärtnerischen Mitteln. Eine Bodenanalyse kann sicher nicht schaden, aber was Deine gärtnerischen Ergebnisse betrifft würde ich eher auf mangelnde Düngung oder Feuchtigkeit tippen. Gurken und Zucchini brauchen viel Wasser und viel Dünger. Rosenkohl und Brokoli sind sicher nicht die einfachsten Pflanzen.
    Wenn Du an Pferdemist kommst, nimm einen Eimer oder ähnliches, mach den zu zwei Drittel mit dem Mist voll und fülle den Rest mit Wasser auf. Ab dem zweiten Tag kannst du das 10:1 verdünnt alle ein bis zwei Wochen zum gießen von Gurken, Kohl, Zucchini etc. nehmen.
    Ich persönlich würde von der Einarbeitung von Sand abraten, wenn der Boden nicht extrem schwer ist. Eine vernünftige Kompostwirtschaft ist allemal vorzuziehen.

    ms64o
     
  • blitz

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    Hi heterodyne.

    Daß Du Lehmboden hast hatte ich doch glatt überlesen.:) Also, ich würde definitiv Kompost einarbeiten wie auch von meinem Vorgänger beschrieben. Organisches Material lockert Lehmböden auf, ganz gleich ob es Kompost oder Mist ist. Ich persönlich bevorzuge Kompost, weil ich ihn erstens selber "herstelle" und nicht wie Mist zukaufen muß. Kompost ist nach meiner Erfahrung auch Pflanzenverträglicher, da er im Gegensatz zu Mist auch bei Wurzelgemüsen problemlos eingesetzt werden kann.

    Auch eine Gründüngung würde ich an Deiner Stelle anbauen und auch untergraben. Sicher, Regenwürmer lockern den Boden auch auf und können zur Bodenverbesserung beitragen, aber umgraben, oder zumindestens mit einer Grabegabel oberflächlich den Boden lockern und dabei den Gründünger untergraben halte ich für die schnellere und bessere Lösung.

    Natürlich bin ich mir auch bewust, das es zum umgraben verschiedene Meinungen gibt. Ich persönlich grabe um, da ich einen sandigen Boden habe der sich schnell verdichtet. Das Umgraben lockert den Boden - bei Lehmböden würde ich es ähnlich sehen.

    Grüße Blitz
     

    Salsa1

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    Hallo Heterodyne,

    deine ersten Ergebnisse sind doch nicht so schlecht. Mit Dünger und ggf. mehr Wasser wären sicher auch Brokkoli etc. was geworden. Man muß ja nicht im ersten Gärtnerjahr perfekt sein.

    Die NÖ Aktion "Natur im Garten" ist sehr lehrreich. Mir haben sie damals beim Anmelden auch alle verfügbaren alten Hefte geschickt. - Jetzt ist noch Zeit zum Lesen :rolleyes: Später bekommst du alle paar Monate ein Neues. Vor allem die Philosophie dahinter begeistert mich heute noch. :D

    Wenn du öfter nach Wien kommst, kannst du auch Kompost mitnehmen. Den gibts dort auch für Nicht-Wiener auf jedem Mistplatz gratis zum abholen. Im Frühling werde ich bei Wienfahrten auch wieder Kübel im Kofferraum mitnehmen.

    Zum Umgraben: ich hab' vor drei Jahren hier meinen Gemüsegarten angelegt. Für Gründüngung war ich zu ungeduldig, aber anfangs mit der Grabegabel eine Spatentiefe habe ich umgegraben. Im Frühjahr werden jedes Jahr Kompost und Hornspäne verteilt und der Boden mit der Gabel gelockert, nicht mehr umgraben. Man merkt, dass der Boden jedes Jahr besser wird.
     

    heterodyne

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    Pfuah! Noch so viele Tipps, vielen Dank. :cool:
    Bin noch am schmökern mit den Heften - sind wirklich sehr informativ (und ein bisschen entmutigend - ob ich das mit 2 kleinen Kindern alles schaffe? naja, wer nicht wagt, der nicht gewinnt)
    Gartenberatung gibt's ab April wieder - bin schon gespannt.
    Danke für den Tipp, ich dachte, nur Wiener dürfen den Kompost holen - ich würde gerne selber ansetzen, aber habe eben noch keinen.
    Mit dem Lehmboden bin ich mir sicher - wir haben gebaut und ich bin oft durch das Zeug gelatscht :rolleyes: Bin froh, dass es jetzt zugedeckt und mit Wiese bepflanzt ist...
    Aber danke für die Anleitung, schau ich mir noch an
     
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