Geht's eigentlich noch

L

Leobibi

Guest
So ganz langsam fange ich an dem gesunden Menschenverstand unserer Gesellschaft zu zweifeln.

Die Allgegenwärtigkeit des Handy.

In der Nähe gibt es ein Neubaugebiet, der Anteil an Kleinlieferfahrzeugen in unserer Strasse nimmt gewaltig zu - OK, aber dass jeder zweite Fahrer das Handy am Ohr hat?????

An meinem Garten fährt ein gestylter Jungmanager seinen Sohn im Kinderwagen spazieren, ständig auf und ab. Am Handy wohl ein Geschäftspartner, heiße Diskussionen und die Lautstärke nimmt derart zu, dass das halbe Dorf nun die Geschäftsprobleme kennt.

Mutter auf dem Spielplatz, Kind klemmt sich die Finger an einer Spielbox, aber Mama muss erst noch die SMS fertig schreiben.

Die Hälfte der vorbeifahrenden Radfahrer haben das Handy am Ohr, na ja es gibt Ausnahmen, die freihändig fahrenden mit zwei Daumen tippenden SMSler.

Bei einer halbstündigen Straßenbahnfahrt lernt man minimum 6 neue Klingeltöne kennen, kann 3-4 Privatgesprächen zuhören, mehrere Handyspielern zusehen und hört 3 verschiedene Musiktitel ohrenbestöpselter Jugendlicher.

Vor mir an der Ampel, ein Achtzylinder linke Hand Handy, rechte Hand Zigarette.

Gestern folgender Schnappschuß

IMG_0822.JPG

Der Rollerfahrer fährt auf einem Fußgänger- und Radweg der mit mehreren Schildern

Verbot für Krafträder aller Art

gekennzeichnet ist.

Geht's eigentlich noch?
 
  • Geht bestimmt noch viel mehr, aber dazu sind wir zu alt. Früher hab ich ständig Musik im Ohr gehabt, heute werd ich davon ganz schön narrisch. Zumindest beim Einkaufen braucht's die natürlichen Geräusche, mit Höhen und Tiefen und vor allen Dingen Pausen.

    Ich habe auch ein Mobile, aber des hab ich nur für den Notfall.....der kaum eintritt. Damit teleniere ich vielleicht einmal im Halbjahr. Ansonsten bin ich entweder erreichbar oder sitze......:grins:

    Herrlich die Zeiten, als es Telefonboxen gab! :grins::grins:



    Ab 3.57 min.

    "Jahrhunderte lang hat die Menschheit überlebt ohne Pizza.." :cool::cool:

    Noch einen gefunden:



    fängt an bei 5.40 min.

    "Freibier oder Sozialismus!" :schimpf::schimpf:

    Beste Grüße
    Doro
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Ich bin auch im Besitz eines Mobiltelefons. Allerdings liegt das, wenn ich heim bin, tot auf dem Regal. Akku alle und wenn ich einen Ausflug plane, dann muß es erst mal an den Tropf.
    Für eine kurze SMS, die ich von unterwegs aus senden möchte, etwa mit dem Inhalt, daß irgendwo ein Blitzer lauert, brauche ich einige Minuten und mehrere Versuche und absolute Ruhe.:d
    Dafür habe ich eine sehr mitteilungsbedürftige Nachbarschaft. Während ich mit dem Telefon in den Garten oder auf die Terrasse gehe, wenn ich auf einen Anruf warte, und auch nur dann, und im Haus verschwinde, wenn ich was zu bequatschen habe, halten das die Nachbarn genau anders herum. Klingelt das Telefon, wird die Terrasse oder der Balkon betreten, damit die geneigte Nachbarschaft auch alles brühwarm mitbekommt.
    Denen möchte ich die finnische Sitte anraten:Handyweitwurf, gern auch mit dem Festnetztelefon ausführbar
     
  • Ach was bin ich froh, dass wir so ein Ding gar nicht besitzen!!! :grins::grins::grins:
    Wie Leobibi schreibt, es ist eine Seuche, wenn man das alles so mitbekommt!
    Zum Glueck ist in meiner direkten Umgebung gar kein Empfang moeglich, so ist es hier einigermassen friedlich. Nur wenn man in die Stadt faehrt, dann sieht man das genau so, wie Leobibi es berichtet! :schimpf: Kia ora
     
  • @Tina
    Bei uns ist es genau so. Die Befindlichkeiten der Nachbarschaft sind mir bis ins Detail bekannt. Telefongespräche werden im Sommer ausschließlich auf dem Balkon geführt. Nervtötend.
     
    Ich versteh es nicht.:d
    Früher, in der DDR hätte wohl jeder gern gezeigt, daß er im Besitz eines Telefones ist, aber über 20 Jahre nach der Wende?
    Früher erzählte man das, was man verbreitet haben wollte, der Dorftratsche oder beim Friseur, heute quarkt man die "Heimlichkeiten" am Telefon durch den Garten.
    Zurück zur Buschtrommel:rolleyes:
     
  • @Tina
    Bei uns ist es genau so. Die Befindlichkeiten der Nachbarschaft sind mir bis ins Detail bekannt. Telefongespräche werden im Sommer ausschließlich auf dem Balkon geführt. Nervtötend.


    Jepp, den haben wir auch... Einschließlich Trennung-Details und genauen Infos über den Stand des Sorgerechts-Streites...
    Es gibt Dinge, die möchte ich eigentlich über Menschen, die nicht zum "Freundeskreis" zählen, überhaupt nicht wissen - habe kurz überlegt, ein beschriftetes Bettuch ans Balkongelaänder zu hängen (denn ich glaube, dem ist gar nicht bewußt, dass auf Grund der Bebauung jedes Wort in gleichbleibender Klarheit und Lautstärke hier ankommt)... Aber nööö...
     
    ist denn das nicht verboten?

    Bei uns zahlt man 50 Euro Strafe, wenn man erwischt wird während des Fahrens zu telefonieren... und es ist sehr wahrscheinlich dass man erwischt wird, da die Polizei oft in Zivil unterwegs ist ....

    hab auch schon gezahlt ... aber nur einmal,das war mir wirklich eine Lehre, seitdem bleib ich bei wichtigen Anrufen immer stehen ...
     
    Fini, bei uns 40 Euronen für Autofahrer und 1 Punkt in Flensburg. Radfahrer zahlen 25 €.
     
  • Toll,was man hier liest.
    Ich habe auch ein Handy,aber entweder ist es aus oder das Akku ist leer.;)
    Ich habe eine Kollegin,die immer das Handy in der Hand hat,sie muß ständig wissen,was die Kinder gerade machen - wie sind unsere Kinder eigentlich groß geworden ohne ständige Kontrolle und Anweisungen wie sie sich verhalten müssen?
     
  • Die chicken, äh chiquen Freundinnen meiner Nachbarstocher kamen letztens um die Ecke, und haben telefoniert.
    Was haben sie zu erzählen?

    Sie sagten: Drück den Türöffner. :grins::grins:

    Beste Grüße
    Doro
     
    Ich hab auch ein Handy :) Sogar ein "Smartphone", und es ist immer an (weil es mir zu lange dauert, bis es nach dem Einschalten betriebsbereit ist), der Akku ist immer geladen und ich hab es auch immer bei mir.

    Ich lese und schreibe damit emails und SMS, gucke nach Nachrichten im Internet, manchmal telefoniere ich sogar damit. Allerdings weder im Auto noch auf dem Fahrrad noch auf dem Roller. Und wenn andere Menschen in der Nähe sind, dann in einer Lautstärke, dass die anderen schon die Ohren spitzen müssen, um was mitzubekommen.

    Das "immer an" und "immer dabei" heißt aber nicht, dass ich auch "immer erreichbar" bin. In aller Regel steht es auf lautlos, und wenn ich es dann vibrieren spüre, gucke ich erst, wer anruft. Wenn ich nicht mit dem/der sprechen möchte oder einfach meine Ruhe haben möchte, gehe ich nicht ran. Wenn es sehr wichtig ist, wird der/die Anrufer(in) auf die Mailbox sprechen, wenn er/sie das nicht tut, war es auch nicht wichtig und das Gespräch kann später geführt werden.

    Ich finde die Teile schon sehr praktisch und erinnere mich nur ungern an die Zeit zurück, als man zum telefonieren eine nicht zerstörte Telefonzelle und zwei Groschen brauchte :)

    Allerdings sollte manchen Menschen wirklich mal einen Lehrgang über "soziales Verhalten am Handy" mitmachen. Letztens im Bus führte eine junge Dame ein sehr lautstarkes Telefonat mit ihrer Freundin, so lautstark, dass wirklich der gesamte Bus mithören könnte. Das mag ja beim Austausch von Kochrepten noch tolerierbar sein, in dem Telefonat schilderte die Dame allerdings ihrer Freundin sämtliche sehr detaillierten Einzelheiten ihrer letzten Liebesnacht mit ihrem neuen Freund. Da sagt man sich dann schon "Manche Dinge will man einfach gar nicht hören" - aber die jungen Leute scheinen da recht schmerzfrei zu sein ...
     
    Mich ärgert die Respektlosigkeit vieler Handytelefonierer gegenüber den Damen (und Herren) die im Supermarkt oder sonstwo an der Kasse sitzen. Kein 'Grüß Gott', kein 'Auf Wiedersehen'.Während des Bezahlens werde wichtige Gespräche geführt und das Personal weitgehend ignoriert. Da geht mir regelmäßig das Messer im Sack auf.
     
    Früher ging man, ich tu es auch heut noch, mit einem Einkaufszettel in den Supermarkt, oder wie wir hier sagen, in die Kaufhalle.;)
    Heut kommst du mit dem Wägelchen um die Ecke eines Regals, bzw.Warenträgers, da rennst du fast jemanden um, der da mit dem handy die Anweisungen seines Partners von daheim befehlsgerecht entgegen nimmt und dann wie vom Blitz gerührt, losdüst, um das Gewünschte zu erstehen.
     
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