Hi John,
womit wir wieder beim Anfang wären.
Ich sehe da kein schlagendes Argument bzgl. des Sinns eines Kostensplits, das das aushebelt, was ich geäußert habe.
Es entwickelt sich zu einem "Wer-war-zuerst-da-Karussell"? Die Henne oder das Ei?
Ich als Teil des Souveräns erwarte allerdings, dass sich die Volksvertretung / Gesetzgebende Versammlung / Regierung / Veranstalter des G8 souverän und nicht re-aktionär, sondern besonnen und langfristig vorausschauend verhalten (reaktionär in beiden Bedeutungsmöglichkeiten, auch wenn dies ein etwas unsauberes Wortspiel ist).
Darin sind wir uns zumindest einig, wähne ich.
Den "tötungsbereiten Mob" halte ich nun wiederum für eine Propagandaformel; anyway. Erinnere mich dunkel an Dagobert Lindlaus "Der Mob", dabei ging es um die Mafia (der Ausdruck wurde wohlbegründet vermieden) und mafiöse Strukturen auf politischer Ebene, sorry, passt jetzt nicht, ist nur ein flash-back.
Das nochmal zu Innenpolitik, Erfahrungen, Lernfähigkeit und Voraussehbarkeit:
Es trifft einen Staat ja völlig überraschend, so ein G8.
Zitat Dr. Dr. H. C. Burkhard Hirsch, Der Spiegel Nr. 22, 26.05.07:
"Die Veranstalter sollten einmal in aller Stille darüber nachdenken, ob eine derartige Veranstaltung der Größe und dem Ernst der politischen, sozialen und menschlichen Probleme unserer Zeit angemessen ist."
VSA-Verlag Hamburg
"Die Treffen, die 1975 als "Weltwirtschaftsgipfel" ins Leben gerufen wurden, waren ursprünglich als informelle Gespräche im kleinen Kreis vorgesehen, bei denen es um Kooperation zwischen den sieben Großen der Weltwirtschaft gehen sollte. Inzwischen aber sind die Gipfel politische Großereignisse und zu ganzjährig funktionierenden Einrichtungen institutionalisiert worden."
Es ist gar nicht so, als ob es nicht auch anders ginge; vor den Stacheldrahtwällen, der inszenierten Machtdemonstration Gipfeltreffen und vor Genua gab es bereits Meetings.
Grundrechte: Wenn meine Grundrechte mit Verweis auf ein paar Chaoten - oder auf den 11. September, es macht im Ergebnis keinen Unterschied - eingeschränkt werden, die Unverletztlichkeit meiner Wohnung z.B. durch ungehinderten Zugriff auf meinen persönlichen Computer, dann ist dagegen ein G8 (incl. des sich hochaufrüstenden Chinas demnächst G9?) auf einem Flugzeugträger pillepalle.
Und das steht vor dem Textteil, den du zitierst, nur der Vollständigkeit halber:
"Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Afrika auf dem G-8-Gipfel zugesagt, die vor zwei Jahren
gemachten Zusagen zur Aufstockung der Entwicklungshilfe einzuhalten . Die G 8 stünden in der Pflicht, ihre Versprechen einzulösen, sagte Merkel nach einer Arbeitssitzung mit afrikanischen Staatschefs in Heiligendamm. 2005 hatten die G 8 im schottischen Gleneagles angekündigt, die weltweite Entwicklungshilfe um jährlich 50 Milliarden Dollar aufzustocken."
Etwas relativierend, die Zusage, Zusagen zu halten, findest du nicht?
Über den Sinn und Zweck von Kosmetik und hintergründigen, westlichen Rohstoffinteressen, offiziellen und Under-Cover-Einsätzen zum Schutze von Dikaturen, Schweizer Bankkonten diverser afrikanischer Diktatoren lasse ich mich jetzt nicht weiter aus.
Ich gebe dir völlig recht, John, es gibt keine einfachen Erklärungen und Lösungen, schon gar nicht bei Ex-Kolonien und notorischen, promisken Kondom-Nichtträgern (konnt ich mir jetzt nicht verkneifen, "promisk" als Beschreibung von sexuellen, akzeptierten Gewohnheiten, ohne moralische Wertung).
Dankende Grüße
Vita, die sich gerade einbildet, Aspekte deines Standpunkts etwas besser zu erahnen, wenngleich sie ihn nicht in jeder Hinsicht teilt - und die sich gerade über eine These wie "Demokratien führen keine Kriege gegeneinander" den Kopf zerbricht