Foliengewächshäusl erwärmen

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Hallo,

Aldi hatte kürzlich so ein Folienzelt, das ich angeschafft hab, um im Frühjahr meine Saaten anzuziehen.

Es ist vermutlich notwendig, für Wärme zu sorgen.

Da hab ich ein paar Ideen, die offenbar abstrakt sind, denn kaum jemand kann verstehen, was ich eigentlich will.

1. Kann man mit Kompost so ein Häusl frostfrei halten? Ich denke an Kübel mit dem was anfällt. Küchenabfälle, Laub, Gartenabraum, vielleicht auch schon den ersten Grasschnitt...... Kompostmaterial halt.

2. Was würde eine schwarz gestrichene Pappe als Rückwand bringen?

3. wäre der wassergefüllte Gartenschlauch zwischen den Stallagen wärmend - natürlich vorausgesetzt, daß die Sonne scheint.

4. würde Styrophor am Boden die Bodenkälte abhalten?

Ich hab dreistufige Stellagen in dem Häusl stehen, die Saatkistl kämen also nicht direkt mit dem Gartenboden in Berührung.
Aktuell steht das Häusl direkt am Haus, nach Westen ausgerichtet. Aber noch ist es ja auch nicht bestückt. Je nach Witterung, werd ich es an den möglichst sonnigen Platz im Garten stellen..... den muss ich für Februar/März noch finden.....

Natürlich sind Kerzen für einzelne, kalte Tage und Nächte eine Möglichkeit, das ist schon klar....

Und nun hoffe ich auf kreative Gedanken und noch schöner wär's, wenn jemand schon sowas ausprobiert hat.

Ich bin gespannt und grüße freundlich

Ludovika
 
  • 1. Kann man mit Kompost so ein Häusl frostfrei halten? Ich denke an Kübel mit dem was anfällt. Küchenabfälle, Laub, Gartenabraum, vielleicht auch schon den ersten Grasschnitt...... Kompostmaterial halt.

    Beim Rotteprozess entsteht Wärme. Im Inneren von einem Komposthaufen wird es warm, aber ob du damit dein Häuschen heizen kannst? Eher kannst du mit halbreifem Kompost und Mist im Boden deine Erde wie für ein Frühbeet etwas erwärmen, aber mehr als 1-2°C gibt das bestimmt nicht. (Und dann hast du den für die Jungpflanzen sehr stark gedüngten Boden)
    Ich denke, dass der Luftraum über dem Boden etwas groß ist, um mit erwärmt zu werden, du kämest mit niedrigen Frühbeetkästen besser zurecht.

    2. Was würde eine schwarz gestrichene Pappe als Rückwand bringen?

    Was soll es bringen? Die schwarze Pappe schluckt die Wärme, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sie die Wärme für eine Nacht speichern kann.

    3. wäre der wassergefüllte Gartenschlauch zwischen den Stallagen wärmend - natürlich vorausgesetzt, daß die Sonne scheint.

    Da verstehe ich nicht, was du meinst. :fragend:

    4. würde Styrophor am Boden die Bodenkälte abhalten?

    Wenn du eine Heizquelle in deinem Häuschen hättest, könntest du mit Styropor isolieren. So ist der Boden nicht kälter, also verstehe ich nicht, was du isolieren willst.


    Dein Folienhäuschen kann ein windgeschützter Ort sein, aber ich fürchte, sehr viel mehr wird so eine dünne Folie nicht bringen.
     
  • Also, ich will das Häusl ja nicht heizen, sondern eher freostfrei halten, daß das bei 10° minus nicht klappt leuchtet ein, aber wenn Nachtfrostgefahr angesagt ist..... daran denk ich. --- Die Aussaattermine beginnen eh erst so ab Ende Februar...


    Schwarz macht warm..... darüber kann man lesen. Die Frage ist, ob schwarz allein reicht, oder ob etwas wasserführendes,. z.B. ein Gartenschlauch davor gesetzt sein muss...
    Alufolie.... und schwarz..... ich hab da einmal ein Solar-Ei-kochen ausprobiert. da war schwarz und Alu ein Thema...

    Der Gartenschlauch zwischen den Pflanzen wird empfohlen, um im Frühjahr die jungen Pflänzchen zu schützen. Also wieder Wasser und Wärme...

    Und auch das Styrophor am Boden würde die Bodenkälte abhalten. Styrophor fühlt sich auch warm an.

    Das sind so die Gedanken, die ich hab..... und - die Pflänzchen hätten keinen Bodenkontakt. Pflanzschalen kommen auf die Stellage.

    Aber ich hab die Frage ja auch gestellt, weil ich Eure Einschätzung dazu wissen will. Deshalb DANKE!
     
  • Das Folienhäusel beheizen wird auf jeden Fall energieintensiv. Die Folie hat ja keine nennenswerte Wärmedämmung. Die hält nur die (erwärmte) Luft fest.
    Als Häuschen zur Anzucht/ Aussaat nutz es erst, wenn die erforderlichen Temperaturen (konstant) gehalten werden können. Und die sind zum Keimen am höchsten, danach kann's wieder kühler werden.
    Du kannst also auf dem Fensterbrett anfangen, und die dort gekeimten Jungpflanzen dann ins Folienzelt setzen, wenn es dort weitestgehend frostfrei ist (Ende April?) Füe einzelne kalte Nächte (Eisheilige) musst Du dann heizen, sonst erfrieren Dir die zarten Pflänzchen. Entweder elektrisch oder mit einem Teelichtofen.
    Alternativ kansst Du das Folienhäusel auch an einem hellen Platz in der Wohnung (also nahe am Fenster) aufstellen. Damit schaffst Du ein günstiges Mikroklima für Deine Anzuchten. Raus kanne dann auch erst, wenn's draußen frostfrei ist.
    Kälteresistente bzw. Frostfeste Kulturen kannst Du natürlich darin im Freien anziehen.
    Ansonsten gilt: "Versuch macht kluch", mehr, als daß Du nochmal neu aussäen musst, kann ja nicht passieren.
     
    Unsere Beiträge haben sich überschnitten ;)
    Schwarz erwärmt sich besser, das ist wahr, aber Du brauchst einen ausreichend großen Speicher, der die Wärme so lange (über Nacht) hält, bis die Sonne erneut wärmt. Eine schwarze Pappe kann das nicht. Ob die genannten Schläuche das können, musst Du ausprobieren. Denkbar sind auch schwarze (angemalt) Kanister voll Wasser. Oder (Beton-) Steine. Ich habe schon mal irgendwo ein GWH gesehen, wo man eine "Wand" aus schwarzen IBC- Containern voller Wasser reingestellt hat, das soll wohl geholfen haben.
     
  • Mein Problem ist, daß es im Wohnhaus rel. dunkel ist und die Anucht absolut unzuverlässig. Meist werden die Keimlinge lang und dünn - oder ich bin zu spät dran.
    Im Vorjahr hab ich Gewächshauslampen versucht, aber auch die haben nichts gebracht, die Keimlinge haben sich zum Fenster gewendet und wurden wieder lang und dünn.
    Meine Nachbarin hat am Balkon, - Ostseite - ein Anlehngewächshaus, die ist da recht erfolgreich. Deshalb bin ich auf dieses Teil gekommen, das zunächst in der Westseite steht. Ein Anlehngewächshaus bring ich nicht unter.

    Mein Thema scheint wirklich ein Problem zu sein, denn es wird kaum was drüber berichtet, ist kaum was zu lesen. Das mag Gründe haben, aber ich hab auch den Eindruck, daß noch niemand sowas ausprobiert hat.
    Die Idee mit den schwarzen Kanistern..... das könnte was bringen. Also, schwarz und Wasser..... dazu Sonne..... ich experimentiere, schreib auch mit, damit ich wenigstens am Ende der Saison was zu erzählen hab. Danke!
     
    160 cm Durchmesser und 180 hoch.
    Ich hab ich hab drei so dreistufige Stellagen drin stehen - zunächst - aus Metall. Die kann ich momentan nicht fotografieren, weil der Reissverschluss vom Häusl eingefroren ist.
     

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    Probiert haben es sicher schon ganz viele, nur ich fürchte, dass der Erfolg in so einem kleinen, dünnen Zelt eher mäßig sein wird. Wenn die Temperaturen nicht mehr weit unter Null Grad gehen, bzw. maximal auf Null Grad runter, könnte schon was zu machen sein, sonst ist es wahrschenlich eher schwierig.

    Der User @Cepha kennt sich hier ausgezeichnet aus und kann dir sicher (falls er Zeit hat) ein paar Tipps geben oder sagen ob dein Unterfangen Aussicht auf Erfolg hat. Er hat selbst Gewächshaus und beheizte Frühbeete.
     
  • Natürlich will ich das Häusl erst dann nutzen, wenn die Aussentemperaturen nicht mehr ins Minus gehen. Ich werd vielleicht auch eine zweite Hülle aus dieser Luftpolsterfolie anbringen. Die Keilform der Folie machts rel. einfach sowas aus Meterware nachzunähen oder/und kleben- tackern..... Ich werd erleben, was passiert ;-) und ich werde berichten!
     
  • Und auch das Styrophor am Boden würde die Bodenkälte abhalten.
    Ich möchte mal mit der Fehlinformation aufräumen, dass die "Kälte aus dem Boden kommt"

    Kälte kommt immer von oben und von der Seite – Sie kommt nur von unten, wenn Du auf gefrorenem Boden etwas aufbaust oder darauf stellst !!!
    Styrophor fühlt sich auch warm an
    Styropor fühlt sich nur warm an, weil es schlecht Wärme leitet, weil es beim Anfassen, der Hand keine Wärme entzieht – im Gegensatz zu einer Schaufel aus Metall, als Beispiel.
    Es bringt also nix, Stryropor oder anderes Isoliermaterial auf den Boden zu legen, da es relativ schnell die Umgebungstemperatur annimmt.
    Ich werd vielleicht auch eine zweite Hülle aus dieser Luftpolsterfolie anbringen
    Luftpolsterfolie bringt nur etwas, wenn Du im Zelt eine ständige Wärmequelle hast.
    Ansonsten hat sich spätestens nach 6 - 8 Stunden die Innentemperatur der äußeren angeglichen und dann hast Du eher einen Kühlschrank mit "isolierten" Wänden und die Kälte bleibt erstmal drinnen,
    bis die Sonne am nächtsen Mittag / Nachmittag durch die Isolierung gedrungen ist und das Ganze aufwärmt.

    Edit:
    Luftpolsterfolie bringt dann recht viel, wenn ich diese bei Sonnenuntergang um das Folienzelt oder den Pflanzenkübel wickele, um vor der nächtlichen Kälte zu schützen.
    Aber die Luftpolsterfolie muss nach Sonnenaufgang entfernt werden,
    sonst habe ich wieder den "Kühlschrank-Effekt"

    Mein Lesezeichen: Luftpolsterfolie, Styropor, Kühlschrank
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Zumal Du in einem geschlossenen, zusätzlich mit Lupo-Folie umwickelten Zelt spätestens bei etwas Sonnenschein ein derartiges Problem mit Kondenswasser haben wirst, dass es Dir die durch Lichtmangen eh schon geschwächten Jungpflanzen mit Grauschimmel dahinrafft.
    Traditionelle Frühbeetkästen haben deshalb einen leicht hochklappbaren Deckel, der Tags immer offensteht und nur Nachts geschlossen wird. Als Wärmequelle dient eine dicke Lage Mist.

    Dieses Aldi-Teil ist einfach eine komplette Fehlkonstruktion, an dem Du nicht viel Freude haben wirst.
     
    Na, da ist meine Idee aber nun wirklich in Grund und Boden gestampft worden.

    Es macht mich nicht glücklich, erklärt aber, weshalb ich im Netz keine Antwort auf meine Fragen gefunden hab.

    Wie auch immer..... jetzt ist das Ding schon da, ich werde ausprobieren, beobachten, notieren ----- und vermutlich mit dem Kopf nicken und denken "die hatten wirklich Ahnung" - Vielen Dank für die Gedanken, die Ihr Euch gemacht habt.

    Liebe Grüße und servus
    Ludovika
     
    Meine Erfahrungen mit einem kleinen Gewächshaus mit Stegdoppelplatten:
    Einen zuverlässigen Erfolg mit Aussaaten und Jungpflanzen kann nur ein el. Heizlüfter garantieren.
    Dieses Gerät ist so einstellbar, daß es einschaltet, wenn die Temperatur unter die eingestellte Gradmarke geht.
    Wassergefüllte schwarze Schläuche oder Kanister helfen Strom sparen.
    Tagsüber lüften ist unbedingt notwendig.
    Styropor hält die vorhandene Bodenwärme ab und Pflanzen erfrieren leichter.
    Vielleicht hilft das weiter.
    Frühe Aussaaten habe ich immer am Fensterbrett aufgestellt und erst die pikierten Sämlinge ins Gew.Haus gestellt.
    Ab Mai muß bei schönem Wetter schattiert werden.
     
    1. Kann man mit Kompost so ein Häusl frostfrei halten? Ich denke an Kübel mit dem was anfällt. Küchenabfälle, Laub, Gartenabraum, vielleicht auch schon den ersten Grasschnitt...... Kompostmaterial halt.

    Halte ich so für komplett unmöglich und das um Größenordnungen. Mit einer sehr dicken Packung aus frischem Pferdemist 1-2 Wochen vorher eingebracht und "gestartet" bekommt man den Boden für ein paar Wochen halbwegs warm, wenn man zusätzlich noch Vlies einsetzt. Stroh mit Sickstoff soll auch funktionieren. Für Pflanzen auf dem Regel ohne Bodenkontakt hilft das eher wenig.

    2. Was würde eine schwarz gestrichene Pappe als Rückwand bringen?

    Absolut nichts Positives.

    3. wäre der wassergefüllte Gartenschlauch zwischen den Stallagen wärmend - natürlich vorausgesetzt, daß die Sonne scheint.

    Wasser gibt beim Gefrieren seine Schmelzenthalpie frei, das ist ziemlich viel Wärme vom 0°C Wasser zu 0°C Eis. Diese Wärme fällt aber nur an, wenn die Lufttemperatur bereits im Frostbereich ist.
    Ein Gartenschlauch hat kein sinnvolles Wasservoluemn, was Du meisnt ist vermutlich sowas wie Beta Solar von Beckmann. Man kann aber in Deinem Fall besser wohl einfach möglichst große Behälter nutzen, z.B. mehrere Regentonnen. Die Schläuche sind eher dafür dam, die zwischen Salat & Co aufs Beet zu legen und sind nicht gut haltbar.
    Und es reicht natürlich nicht für längere Frostperioden, sobald das Wasser komplett gefroren ist ist es vorbei.

    4. würde Styrophor am Boden die Bodenkälte abhalten?

    Nein. Der Effekt wäre sogar Gegenteilig. Der Boden gibt im Winter Wärme ab. Den Boden zu dämmen reduziert den Wärmeeintrag ins Gewächshaus. (Edit: Das gilt für ein Haus das frostfrei gehalten wird, nicht für ein Warmhaus. Der Boden in 1m Tiefe hat grob die Jahresdurchschnittstemperatur der Luft am Standort, in D also je nach Region so 8-10°C)

    Ich hab dreistufige Stellagen in dem Häusl stehen, die Saatkistl kämen also nicht direkt mit dem Gartenboden in Berührung.
    Aktuell steht das Häusl direkt am Haus, nach Westen ausgerichtet. Aber noch ist es ja auch nicht bestückt. Je nach Witterung, werd ich es an den möglichst sonnigen Platz im Garten stellen..... den muss ich für Februar/März noch finden.....

    Natürlich sind Kerzen für einzelne, kalte Tage und Nächte eine Möglichkeit, das ist schon klar....

    Kerzen funktionieren nur sehr bedingt.

    Wenn es nur um ein paar wenige Tage geht, dann kann man einen elektrischen Heizlüfter rein stellen und dann eben ein paar Dutzend kWh Strom durchjagen.
    Im rheinlandgraben mag das auch ab Februar so klappen, hier bei uns nicht.

    Der Ansatz, ein spottbilliges Folienzelt im Februar frostfrei zu halten ist in kaltem Klima von Grund auf zum Scheitern verurteilt bzw benötigt enormen Energieeinsatz.

    Ich hab zu diesen Zwecken daher ein Frühbeet. Das hat eine kleine Oberfläche und ein kleines Luftvolumen und ist passabel gedämmt. Das kann man mit sinnvollem Aufwand beheizen.

    Und nun hoffe ich auf kreative Gedanken und noch schöner wär's, wenn jemand schon sowas ausprobiert hat.
    Ich bin Ingenieur. Ich kann solche Dinge berechnen.

    MfG
     
    Zuletzt bearbeitet:
    ...na, meine Idee wurde ja schon in Grund und Boden gestampft.... Trotzdem vielen Dank für Deine Mühe mich endgültig zu demontieren..... Alles gut, ich werd das Häusl im Sommer als Sauna nutzen..... für irgendweas wirds wohl taugen.
     
    nimms nicht so tragisch,
    selbst langjährige Forenuser glauben den Unsinn mit dem Styropor und verbreiten ihn auch noch weiter ;)

    grundsätzlich kannst du dein Folienzelt beheizen, musst dir aber im klaren sein, das du viel Wärme durch die dünne Folie verlierst,
    also alles eine Frage von Aufwand und Nutzen

    Der von dir angesprochene Wasserspeicher ist eine Möglichkeit, um Temperaturunterschiede auszugleichen bzw. abzumildern, es funktioniert aber nur mich größerem Volumen und nicht mit Wasserschläuchen
    ich habe im Gewächshaus eine große Regentonne voll Wasser, diese "heizt" sich am Tage auf und gibt nachts bei sinkenden Temperaturen diese "Wärme" langsam wieder ab, (funktioniert auch umgedreht )
    es ist aber keine Lösung, um damit zu Heizen
     
    Ergänzend noch zu den Kulturen in großen Folientunneln mit Verrottungswärme

    Hier die kurze Version:

    Hier die wissenschaftlichen Grundlagen:

    Hier Mist zum Beheizen der Jungpflanzenanzucht, was dem Thema hier am nächsten kommen sollte:


    Nochmal großer Tunnel mit Verrottungswärme:


    Und hier noch praktische Erfahrung mit Frühtomaten:


    Viele Grüße
     
    Zuletzt bearbeitet:
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