Faulheit gehört belohnt

@Zero
Aufkonzentration
Deswegen hatte ich mich ja für die Überlauflösung entschieden. Also immer bedeutend mehr reintropfen lassen als die Pflanze verbraucht (der Dünger kost' ja nichts :) ).

Aktuelle schütte ich jeden Tag einen Liter Nährstofflösung rein. Da sich der Inhalt der 20 Liter Schale über den Tag kaum verändert, schwappen dabei jedesmal annähernd ein Liter über den Rand auf den Boden.
 
  • War die letzten Tage etwas wärmer und endlich kommt auch das Wurzelwachstum in die Gänge. Die wuchern nunmehr regelrecht aus den Topfböden. Interessant ist wie dick und hart die Wurzelfasern sind, überhaupt nicht so fein und filigran wie in Bodenkulturen.

    Das Wachstum im Vergleich zur Erdkultur ist immer noch sehr gut, allerdings werden bei einigen Blättern die Ränder gelb. Keine Ahnung warum.

    Ohne pH-Messgerät ist das ganze Experiment ohnehin wenig aussagekräftig und wohl nicht mehr als ein temporärer Versuch. Immerhin läuft er noch... :)

    Urinkonzentration 1 : 100. Tägliche Zugabe von einem Liter davon, also 10 ml Urin.
    Wöchentlich noch eine Zugabe von 2 ccm stark verdünnter Kalkmilch.
     
    Gelbe Blattränder hatte ich letztes Jahr auch. Ich habe es auf zu hohe Temperaturen zurückgeführt und meine Belüftung im GH umgebaut. Dieses Jahr habe ich trotz des Supersommers keine Probleme.

    Wenn die ganzen Blätter gelb werden ist häufig ein Mangel an Nährstoffen schuld. Speziell würde ich sagen es fehlt Stickstoff. Bei letzteren bin ich mir aber nicht sicher.

    LG Blitz
     
  • Hallo Thurnus,

    wenn ich es richtig sehe, gibst Du immer noch die gleiche Nährstoffkonzentration in gleicher Menge.
    Ich schätze, das die Nährstofflösung nicht mehr ausreichend ist.
    Die Pflanzen haben ja sehr an Größe, Menge an Blättern und Fruchtbildung zugelegt. Damit müsste eigentlich auch der Nährstoffbedarf der einzelnen Pflanze gestiegen sein.
    Und wenn die vorher angestellte Theorie mit dem Wurzelwachstum stimmen sollte, wäre das weitere Ausbilden der Wurzeln jetzt ein Zeichen dafür.

    Auch wenn jetzt vielleicht mein Vergleich hinken mag, aber im Aquarium erlebe ich es auch immer wieder. Mehr Pflanzenmasse, mehr Bedarf an Nährstoffen. Gärtner ich - entnehme ich Pflanzenmasse - sinkt für kurze Zeit der Nährstoffbedarf ab. Beim Aquarium bin ich in der Lage NO³, PO4 usw. zu messen.

    Und es gibt PH-Messgeräte, sieht aus wie ein kleiner Stick und läuft über Batterie. Diese sind nicht sonderlich teuer ca. ab 8,00 €. Zumindest mein ehemaliges war nicht teurer.

    Über den weiteren Verlauf Deines Versuches bin ich sehr gespannt.

    LG Karin
     
  • Es war einige Zeit recht kalt hier. Deswegen sind die Pflänzchen noch recht mickrig. - Ca. 20cm beit und 14cm hoch. Von üppiger Blattmasse oder gar Fruchtbildung daher noch keine Spur. Das zieht jetzt erst deutlich an...

    Werde ab Montag eine 1 : 75 Lösung ansetzen, nebst 3ccm Kalkmilch.

    @Zero
    Wegen pH-Messer. Die Beschaffung von sowas ist hier in Rumänien nicht ganz so einfach. Werde mir das demnächst mal irgendwie aus D zukommen lassen...
     
  • Ja, Kamera wäre nicht schlecht.

    Beim Vergleich der Gurken mit denen in der Erde fällt auf, dass die Blätter der Erdkultur grau-grün und matt sind während die Wasserkultur ein dunkles Grün mit glänzenden Blättern zeigt aber eben nicht gleichmässig. Daher wirkt die Erdkultur eher gesünder.
    Das kann man am besten wohl mit einem Menschen vergleichen der zwar braungebrannt ist aber unter Gelbsucht leidet.
     
    Hallo Thurnus
    Bin gerade auf den Beitrag hier gestossen und bin begeistert. Ich beschäftige mich auch derzeit mit der Thematik, habe aber meinen Versuchsaufbau noch nicht fertig. Ich werde allerdings keinen Urin sondern handelsüblichen Dünger verwenden. Die Pflanzen werde ich in KG Rohre stellen so wie ich es auf der Seite hier gefunden habe, das finde ich ziemlich gut gelöst:
    Ebb & Flow 2006

    Ich bin gespannt wie es bei dir weitergeht...
    Gruß, Mario
     
    Die letzten drei Tage waren grau/verregnet und die Temperaturen unter 20°C. Das Wachstum stagniert also wieder etwas. Dennoch zeigen sich an jeder Gurke etwa 4 Blütenknospen, und kleine Schlingarme suchen nach Halt.

    Die Blattränder sind unverändert gelb.

    Urin-Konzentration: 1 : 75

    Erstaunlich, dass das Experiment noch funktioniert.
    Die Wurzeln hängen ausschliesslich im Wasser und bekommen lediglich die karge Menge Sauerstoff die sich dort gelöst vorfindet. Noch nichtmal zusätzliche Luft wird einsprudelt. - Ich fürchte daher, lange macht das die Pflanze nicht mehr mit. Die vormals weissen Wurzeln werden zunehmend dunkler.
     
  • Da sich glücklicher Weise jetzt hauptsächlich positiv geneigte Leser hier sind... mal eine Frage.

    Ich habe mir das Ebb & Flow System angeschaut.
    Ist das Rohrsystem dann jedes Jahr zu ersetzen? Das wäre irgendwie unpraktisch. Grundsätzlich finde ich es sehr praktisch als Bewässerungsanlage und sehr übersichtlich strukturiert.
     
  • @Geckogarten
    Ein Ebbe-Flut-System ist sinnvoll.
    Abwechselnd, mittels Zeitschaltuhr gesteuert werden die Rohre geflutet und geleert. So kommt immer ausreichend Sauerstoff an die Wurzeln. Danken sollten es dir die Pflanzen mit einem bis zu 4fach schnelleren Wachstum gegenüber Erdkulturen.

    Nein, die Rohre müssen nicht gewechselt werden. Durch die Rohre fliesst nur die Nährstofflösung. Und wenn man nun zudem darauf achtet, dass das System lichtdicht ist so gibt es auch keine Algenablagerungen in den Rohren. Ohnehin wäre es sinnvoll einen Filter vor die Rohre zu schalten.
    Im Grunde muss gar nichts gewechselt werden. Das Substrat in den Töpfen (zum Beispiel Blähton oder Perlite) kann man wiederverwenden.

    Alles in allem eine erhebliche Arbeitserleichterung. Die Bewässerung ist vollautomatisch. Es muss nur auf einen ausreichend gross bemessenen Nährstofftank geachtet werden. Ich präferiere ja die Überlauflösung mittels Urindüngung. Damit erspare ich mir dann auch das ständige Überprüfen der Nährstoffbasis. Zumal dieser Dünger kostenlos ist.
    Die Rohre können in beliebiger Höhe montiert werden = sehr Rückenschonend.

    Im Grunde kann man so auch ganzjährig anbauen und ernten. Ein geschlossener und gut gedämmter Raum ermöglicht das Rohrsystem etagenähnlich, platzsparend, übereinander zu bauen. Leuchtstoffröhren sorgen für das erforderliche Licht und Wärme.
     
    Mir ging es haupsächlich darum, das die Wurzeln anschließend wieder heraus kommen, wenn man die Rohre neu bestücken möchte.
     
    Hallo Thurnus,
    was macht eigentlich deine Physalis Saat? Find dein Experiment interressant mal sehen was draus wird. Ja ja wie schon erwähnt Bilder währen nich schlecht.:)
     
    @orchidee1002
    Von der Physalis kommen jetzt erst winzige Blättchen.
    Es war zu wenig Seramis im Topf, in der Folge ist das alles unappetitlich veralgt. Habe den Topf dann vor drei Tagen aus der Nährlösung genommen.
    Wenn die Keimlinge grösser sind werden sie nochmal neu eingesetzt.

    Grundsätzlich zeigt sich, dass es funktioniert. Zu einem Erfolg gehört jedoch ein wenig Zubehör:
    - ph-Messer
    - Leitfähigkeitsmessgerät für Nährstoffkonzentrationsbestimmung
    - sowie mindestens eine Ebbe-Flut-Bewässerung, damit Sauerstoff an die Wurzel kommt.

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    Kurz nochmal zu den Gurken...
    Inzwischen hat die Erdkultur aufgeholt. Die Blattmasse selbiger ist inzwischen grösser als die der Wasserkultur, die Blütenknospen sind jedoch noch kleiner, ferner zeigt sie noch keine Schlingarme.

    Am Aussehen der Wasserkultur hat sich nichts geändert. Immer noch dunkelgrüne, vergleichsweise recht harte Blätter mit gelbem Rand.
     
    Das Experiment nähert sich wohl dem Ende. Die Wurzeln der Gurken sind nur noch eine braune Matsche. Ihnen fehlt wohl der Sauerstoff.

    Die rasche Entwicklung der Blüten, im Vergleich zur Erdkultur kann ich mir nur mit "Nottrieben" erklären. Die Pflanze spürt ihr nahes Ende und will sich noch schnell reproduzieren.
     
    Hallo Thurnus,

    schade, dass sich Dein Projekt wohl dem Ende nähert. Hätte es gerne noch weiterverfolgt. Jedenfalls fand ich es bisher sehr interessant!

    LG Karin
     
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