einheimische oder exotische Pflanzen

donnaleone

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Hallo,
im Gartenteich-Forum diskutieren wir rege die Frage, ob einheimischen Pflanzen der Vorzug zu geben ist oder ob man rein nach persönlichen Vorlieben vorgehen sollte.
Mich würde mal interessieren, wie die Meinungen dazu sind.
Gruß Donna
 
  • I

    irubis

    Guest
    Hallo,


    ich stehe den "Exoten" offen gegenüber. Wie wäre denn die heutige Gartenflora, gäbe es nur einheimische Pflanzen? Ich denke, dass unserer Gärten dann eher recht simpel gestrickt wären. Sicherlich sind unter den eingeschleppten Pflanzen durchaus einige, die hier in der Natur ein neues Terrain finden und sich ausbreiten. Das sind aber im Vergleich zu der Menge der neuen Pflanzen eher sehr gering. Und man darf nicht vergessen, dass erst durch die Einführung der (hier nicht heimischen) Kartoffel durch Friedrich den 2. der Hunger wirksam bekämpft werden konnte.

    Ich sehe eine viel größere Gefahr in den genmanipulierten Pflanzen, die Ursprungspflanze ist hier vielleicht heimisch und ihren genmanipulierten Enkeln hoffnungslos ausgeliefert.


    Gruss


    Iru
     

    aLuckyGuy

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    Also ich denke, wenn man sich ausschliesslich auf einheimische Pflanzen beschränken würde, dann sähe es in deutschen Gärten wohl ziemlich trostlos aus. Aber ich denke schon das man sich zumindest fragen sollte wie man seinen Garten anlegt und ob es unbedingt und zu jeden erdenklichen Preis exotische Pflanzen sein müssen.

    Also als Beispiel... wir haben keinen reinen Rasen sondern Rasen mit Klee wofür die Bienen sehr dankbar sind. Wir haben mehrere grosse Fichten die vielen Vögel als Nistbaum dienen und etlichen Fledermäusen als Unterschlupf. In und an unseren Gartenteich gibt es unzählige Insektenarten weil wir nur in Maßen eingreifen wenn es unbedingt sein muss. Und da ich gelesen habe wie wichtig Bäume für Insekten und damit auch andere Tierarten sind, haben wir seit etwa 3 Wochen eine kleine Eiche.
    Das Problem bei exotischen Pflanzen ist ja nicht, das sie andere Pflanzen oder gar Tiere schädigen, sondern viel mehr das sie keinen Nutzen haben, ausser um für den Menschen hübsch auszusehen.
     
  • I

    irubis

    Guest
    LuckGuy

    "Das Problem bei exotischen Pflanzen ist ja nicht, das sie andere Pflanzen oder gar Tiere schädigen, sondern viel mehr das sie keinen Nutzen haben, ausser um für den Menschen hübsch auszusehen"

    Wie kommst Du zu dieser Auffassung? Definiere doch bitte mal, was Du unter exotischen Pflanzen verstehst.


    Im Übrigen freue ich mich, dass Du deinen Garten naturnah gestaltest, aber was hat das mit diesem Fred zu tun?


    Gruss

    Iru
     
  • aLuckyGuy

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    Wie kommst Du zu dieser Auffassung? Definiere doch bitte mal, was Du unter exotischen Pflanzen verstehst.
    Exotische Pflanzen sind für mich Pflanzen deren Herkunft nicht in der näheren Umgebung in und um Deutschland zu suchen ist. Zum Beispiel gibt es etliche Pflanzen wie bsw. der Lebensbaum oder auch die Lorbeerkirsche die nicht einheimisch sind, sich teilweise beträchtlich fortpflanzen und damit einheimische Pflanzen verdrängen. Vor allen gibt es meines Wissens kaum Insekten, Vögel oder andere Tiere die auf diese Pflanzen spezialisiert sind. Nur mal als Beispiel.

    Im Übrigen freue ich mich, dass Du deinen Garten naturnah gestaltest, aber was hat das mit diesem Fred zu tun?
    Es geht nicht einfach nur darum wem was gefällt. Ich denke, soviel sollte doch nun klar sein. Der Riesen-Bärenklau (Herkulesstaude) wurde anfangs ja auch nur von Leuten im Garten angepflanzt weil sie so toll aussieht und diese Pflanze ist ja wirklich richtig gefährlich. Was ich damit meine ist, das man sich schon ganz genau überlegen sollte was man in seinen Garten anpflanzt. Viele Probleme mit Schädlingen und Pflanzenkrankheiten sind nicht zuletzt hausgemacht.
     
    N

    niwashi

    Guest
    @Lucky
    klitzekleiner Widerspruch:
    Thujen (Lebensbaum) beherbergen eine Vielzahl von Insekten (insbesondere Spinnen) und geben Vögeln Schutz ... sie als "nutzlos" zu bezeichnen ist ein obsoleter Tenor der ewiggestrigen Hardcore-Grünen ... vielmehr ist es wohl die Giftigkeit, die auch Tierhaltern zu denken geben sollte ... hingegen konnte ich den entstehenden Juckreiz oder Rötungen durch das reine Berühren der Triebspitzen, wie es auf Wiki beschrieben wird, noch nie feststellen, zumal ich es liebe an Thujenhecken entlang zu gehen und mir Triebe zwischen die Finger zu verreiben und daran zu riechen!

    die Verwendung nicht heimischer Pflanzen wandelt sich gerade vom reinen Zieraspekt zum Argument der oft "einfacheren" Pflege - siehe Stichwort "Präriepflanzen"; dies wird sich in den nächsten Jahren zeigen inwieweit hier Planer, Ausführende und Erwerbsgärtner auf diesen Zug aufspringen werden - ein interessantes Feld!

    Bedenklicher ist aber der Trend, durch Billigimporte - gerade aus China - geschütze Pflanzenexoten in den "Westen" zu verhökern; insbesondere Arisaema, die als Knollen schwer zu unterscheiden sind, werden so an Hans und Franz verkauft ...

    meine persönliche Vorstellung von "Exoten" beinhaltet eher die optische "Andersartigkeit" wie Palmen, Yucca, Bananen, Fici usw.; sie zu verteufeln oder vom ökologischen Standpunkt her negativ zu kritisieren, halte ich für indiskutabel, da sie sich bei uns (derzeit) noch nicht von selbst wild etablieren können; im eigenen Garten (ob ausgepflanzt oder im Topf) kann ich sie mir sehr wohl vorstellen, wenn denn John Robies Sichtachsen eingehalten werden ...

    ach ja ... http://www.palmengarten.at/BuchWinterhartePalmen.htm

    niwashi, der verwendet, was gefällt ... und wächst ...
     
    Zuletzt bearbeitet:
  • aLuckyGuy

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    Peine
    klitzekleiner Widerspruch:
    Die Tatsache das du nur von einen "klitzekleinen Widerspruch" geschrieben hast, nehme ich jetzt mal glatt als Kompliment hin.
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    meine persönliche Vorstellung von "Exoten" beinhaltet eher die optische "Andersartigkeit" wie Palmen, Yucca, Bananen, Fici usw.; sie zu verteufeln oder vom ökologischen Standpunkt her negativ zu kritisieren, halte ich für indiskutabel, da sie sich bei uns (derzeit) noch nicht von selbst wild etablieren können; im eigenen Garten (ob ausgepflanzt oder im Topf) kann ich sie mir sehr wohl vorstellen, wenn denn John Robies Sichtachsen eingehalten werden ...
    Stimmt natürlich schon. Immerhin haben wir hier jede Menge davon, egal ob Banane, Palmen, Feige, Olivenbaum und einiges mehr. Aber wir haben halt auch mehrere grosse Bäume und einige Büsche und etliche einheimische Pflanzen. Wie ich schon sagte, für mich ist das halt alles nur eine Frage der Verhältnismässigkeit. Wobei ich nicht der grosse Bio- oder Naturexperte bin.

    Aber leider kenne ich auch Gärten, die im Wesentlichen nur aus reinen Rasen bestehen und ausser irgendwelche winzigen japanischen Zierbäumchen nur viel nackte, glattgeharkte Erde zu bieten haben.

    Meinetwegen kann das ja auch jeder machen wie er gerne mag. Ich denke halt nur das es nicht so gut zusammenpasst wenn sich jemand pausenlos für Bio-Produkte und für Umweltschutz engagiert, aber im eigenen Garten nur Trostlosigkeit zu bieten hat.
     
    N

    niwashi

    Guest
    Aber leider kenne ich auch Gärten, die im Wesentlichen nur aus reinen Rasen bestehen und ausser irgendwelche winzigen japanischen Zierbäumchen nur viel nackte, glattgeharkte Erde zu bieten haben.

    wie sagte schon der große deutsche Schauspieler Theo Lingen: "traurich traurich traurich!"

    niwashi, der so einen Garten gerade sanierte ... (in dem steht unter anderem ein künstliche Buchsbaumkugel!!!) ...
     
    L

    Leobibi

    Guest
    Das Problem bei exotischen Pflanzen ist ja nicht, das sie andere Pflanzen oder gar Tiere schädigen, sondern viel mehr das sie keinen Nutzen haben, ausser um für den Menschen hübsch auszusehen.

    Wir (wir sind eine kleine Gruppe Pflanzenfreaks, deshalb WIR) haben gerade eine Collocasia Gigantea erstanden und einige Euros bezahlt, wenn das kein Nutzen für den Händler war. Die Leute sind verrückt nach Exoten (wir auch) und das wird von Händlern ausgenutzt, warum auch nicht und für die hat es einen großen Nutzen. 1. die Befriedigung von Gier nach Exotischen. 2. die Aufbesserung des eigenen Kontostandes. Für die Natur ist der Nutzen sicherlich mehr als fragwürdig. Wer schaut aber nicht mal gern einen Ferrari oder ein hübsches brasilianisches Mädchen an, auch Exoten, aber sehr nett anzusehen und so ist es mit den exotischen Pflanzen eben auch und nicht zu vergessen der Angeberfaktor: Oh ich habe aber..... meine .... ist aber .... Meter hoch etc.

    Grüßle
    Leobibi
    Die Mischung machts
     
  • donnaleone

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    m wilden Westfalen
    Guten Morgen,
    da ich das Thema ja angefangen habe, tue ich jetzt hier auch ungefragt meine Meinung kund.
    Persönlich gebe ich einheimischen Pflanzen den Vorzug. (Damit meine ich auch relativ alte Kulturpflanzen wie die Tomate, die ja auch ein Import ist.) Im Februar haben wir einen sehr alten, leider völlig verwilderten Garten übernommen und sind nun dabei, ihn wieder aufzumöbeln. Was da an ollen, möglicherweise pflegeleichten Dingen wie halbvertrocknete Koniferen noch rumsteht, kommt raus. Vielfalt statt Monokultur.
    Mir ist es auch wichtig, den einhemischen Tieren Nahrung und Lebensraum zu geben. Da erscheint mir doch eine Felsenbirne oder eine Vogelbeere sinnvoller, als mein Fächerahorn.
    Stichwort Biodiversität: Man muß nur aufmerksam die Medien verfolgen, um zu sehen, dass immer mehr einheimische Tiere auf dem Rückzugt sind, da sie eben keinen Lebensraum mehr finden. Im Gegenzug brieten sich immer mehr Importe aus Asien hier wild aus. Wir hatten schon irgendwo mal das Stichwort Staudenknöterich.
    Und: Ich persönlich kann asiatisch orientierten Gärten in unserer Region wenig abgewinnen. Mir ist das zu steril, zu leblos. Es paßt auch einfach überhaupt nicht zu unserer Kultur.
    Gruß Donna
     
  • donnaleone

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    m wilden Westfalen
    Was ich persönlich traurig finde, daß die Birke so einen schlechten Ruf hat. Kein anderer Baum bietet sovielen Insektenarten Heim und Nahrung und ist somit auch für die Vogelwelt gut. Jeder, der meine Birke im Garten sieht ruft - "Oh, Gott, die macht doch Allergien!" - ich seh das vollkommen anders - die Birke ist ein sehr attraktiver, lichter Baum und sie zieht so viel Leben an, daß ich mir einen Garten ohne sie gar nicht vorstellen kann.

    LG Mutts[/QUOTE]

    Stimmt! Ich habe auch zwei große Birken und finde sie einfach wunderschön. Klar, es gibt Leute, die gegen Birken allergisch sind, aber was solls. Man kann so ziemlich gegen alles allergisch sein.
    Ich mag auch meine Hollerbüsche sehr gerne. Im frühjahr kann man Sirup machen, im Herbst Gelee. Und die Vögel picken auch gerne dran.
    gruß Donna
     

    aLuckyGuy

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    Aber wenn jemand den Hollerbusch sieht, heißt es gleich "Oh Gott, dann hat man ja überall die lila-Sch...flecken!"
    Stimmt, habe ich hier auch schon oft gehört. Dabei stimmt das noch nicht mal. Denn entweder wir ernten vor schon alles ab oder die Vögel tun es... meist passiert das gleichzeitig.
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    Als wir hier einzogen (vor 7Jahren) haben wir in Ermangelung anderer Büsche und Pflanzen einfach nur einen kleinen Zweig stehen lassen. Nach und nach wurde er grösser, wird regelmässig beschnitten und gefällt uns inzwischen richtig gut.

    Ausserdem gibt das lecker Hollunderbeermetwein.
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    aLuckyGuy

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    Das meinte ich doch mit "lila Sch...flecken" :D!
    Ups...
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    Na ja... da ist man natürlich schon hin und hergerissen, aber das ist halt leider bei vielen Dingen so. Unser Nachbar hat eine wunderschöne 50 Jahre alte Atlas-Zeder auf der jede Menge Vögel brüten. Leider machen sie aber auch unseren halben Vorgarten und den Weg vor dem Haus total voll. Wenn der Baum blüht dann ist die gesamte Gegend komplett mit dem Blütenstaub übersät und die Früchte liegen ebenfalls flächendeckend über den Garten verteilt. Abgesehen davon muss man sich auch noch dumm und dusselig bewässern weil so ein Baum ja gewaltige Wassermengen aus dem Boden ziehen kann. Aber missen möchte ich den Baum dennoch nicht.

    Übrigens - wunderschön gewachsen Dein Holler - da muß meiner (gerade frisch gepflanzt) noch was tun ...
    Vielen Dank. Wir haben ihn als Hochstamm beschnitten. Dann hat man darunter noch Platz für Schattenpflanzen, er nimmt nicht so viel Platz weg wodurch der Garten nicht so klein wirkt.
     
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