Eigenanbau: Sauber oder Schmutzig?

Hi!

Ich hätte mal eine - für den ein oder anderen vielleicht banale und naive - Frage zum Thema Eigenanbau von Obst und Gemüse:

Ich möchte mir selbst das ein oder andere Obst und Gemüse sowie Kräuter anpflanzen. Das hat verschiedene Gründe... Zum einen möchte ich wissen, was ich esse und zum anderen gefällt mir in letzter Zeit ganz und gar nicht, wie das Obst und Gemüse im Supermarkt so aussieht (liegt da faul rum etc.).

Kurz und knapp muss man einfach sagen, dass man immer mehr nur noch schlecht schmeckenden "Müll" angedreht kriegt.

Worum es mir geht:

Wenn ich mir jetzt (online) etwa Setzlinge - kaufe... woher weiß ich da eigentlich, dass ich da auch sauberes Zeug bekomme, damit ich mir sicher bin, dass es auch quasi echt Bio und "sauber" ist?

Sprich, wie kann ich mir sicher sein, dass nicht schon das Saatgut "schmutzig" ist oder die Setzlinge schon "verdreckt" sind bzgl. der Art Dünger, gespritzt usw.?

Ich überlege eh schon ein paar Tage, ob ich hierzu was schreiben möchte oder nicht. Ich kann aber leider nicht auf meinen Fingern sitzen bleiben :)

Zum Supermarkt mit Obst und Gemüse möchte ich mal gar nicht viel sagen, eigentlich gar nichts, weil das m.E. ein komplett anderes Thema ist. Zum Saatgut und Setzlingen allerdings schon.

Ich habe ja erst seit drei Jahren mein Häuschen mit winzig kleinem Innenhof und einem schmalen Beet und seit letztem Jahr auch meinen Pflanzsteig dazu. Im Innenhof hab ich einen Brombeerstrauch gesetzt, ebenso einen Himbeerstrauch und Erdbeerpflanzen und im Sommer stehen da auch noch ein paar Paradeiserpflanzen drinnen. Den Himbeerstrauch hat meine Tochter gekauft und mir gebracht, da weiß ich nicht genau, woher sie den hatte. Den Brombeerstrauch hab ich als "Verreckerl" im Abverkauf beim hiesigen Gärtner erstanden und die Paradeiserpflanzen hab ich immer als Bioware hier bei Hofer gekauft. Die Erdbeerpflanzen - es waren ursprünglich drei - hat auch meine Tochter gebracht und die habe ich halt immer vermehrt mit den Ausläufern.

Letztes Jahr habe ich alle meine Setzlinge selbst gezogen und ich habe da auch auf gutes Saatgut geachtet. Und zwar habe ich Saatgut gewählt, wo ich nicht div. Großkonzerne wie M.... oder B.... und Konsorten unterstütze, sondern wirklich kleine Bio-Anbieter. Betriebe, die Bio-Ware anbieten, haben enorme Auflagen, was sie verwenden dürfen und was nicht, somit kann man da sicher sein, nur wirklich "reines" bzw. "sauberes" Saatgut bzw. Setzlinge zu bekommen. Da würde ich mir keinen Kopf drum machen und mache ich mir auch nicht.

Heuer hab ich ein paar Salatpflanzen, Kohlrabi, Brokkoli, Karfiol, Pastinaken und Lauch auch beim Gärtner bzw. als Bio-Ware bei Hofer gekauft.

Wenn Du solche Sorgen hast wegen "verschmutzem" Saatgut bzw. Setzlingen, solltest halt genau achten, wo Du was kaufst. Ich unterstütze halt eher lieber die kleine Gärtnerei hier, die gut sortiert ist und auch gute Preise hat. Für die Kohlrabi heute habe ich für 12 Stück wunderschöne kräftige Pflanzen 2,50 bezahlt und ich finde, der Preis ist sehr gut und da kann ich mir auch sicher sein, dass die "sauber" sind.
 
  • Ich möchte nur gerne hierzu etwas sagen, weil es schlichtweg falsch ist:
    Ich glaube auch nicht, dass das Obst und Gemüse früher besser geschmeckt hat. So etwas bilden sich die meisten nur ein, weil man die Kindheit und Jugend nun mal gerne verklärt.

    Glauben ist nicht Wissen.
    Die ganzen Landesgartenbauanstalten schreiben selbst in ihren wissenschaftlichen ! Arbeiten, dass sehr viele modernen Kultursorten ohne Berücksichtigung des Geschmacks gezüchtet und verbessert wurden, damit sie sich besser zur Lagerung eignen, und dass diesen oftmals das Aroma älterer Sorten fehlt, die sich nicht gut für den Verkauf eignen (da sie bei der langen Lagerung verfaulen würden).

    Das ist einfach ein Fakt und nicht zu leugnen, es sei denn man möchte sich mit den staatlich anerkannten Gartenbauern streiten, die sich auf professioneller und wissenschaftlicher Ebene mit diesem Thema befassen und diesen Punkt in ihren Arbeiten und Veröffentlichungen ganz offen und ehrlich zugeben.

    Wer das nicht glaubt, der führe sich einfach ein paar wissenschaftliche Studien diverser Landesgartenbauanstalten zu Gemüte - dort ist auch die Bewertung des Aromas der Früchte immer ein Punkt im Studiendesign.


    Das bedeutet im Umkehrschluss aber natürlich nicht, dass kein Obst oder Gemüse im Supermarkt schmeckt - natürlich kommen dort auch Sorten mit einem guten Aroma in den Verkauf. Ist nur nicht die Mehrheit, weil sich die Mehrheit der Aroma-Sorten eben nicht für den Verkauf eignet!
     
    So sieht es aus...!

    Ich werde nie das Gesicht mein Mannes vergessen als er vor gut zehn Jahren die ersten von mir gezogenen Tomaten und Erdbeeren zum essen bekam...

    Er verzog regelrecht das Gesicht und meinte nur "iiihhhh, die schmecken ja nach Tomaten/Erdbeeren und nicht nach Wasser...."

    Den "richtigen" Geschmack kannte er seit Jahren nicht mehr... :rolleyes:

    Heute darf ich ihm mit Supermarktobst und -gemüse nicht mehr kommen. Was nicht selber angebaut wird, wird auf dem Biohof oder dem Biostand auf dem Markr gekauft.
     
  • So sieht es aus...!

    Ich werde nie das Gesicht mein Mannes vergessen als er vor gut zehn Jahren die ersten von mir gezogenen Tomaten und Erdbeeren zum essen bekam...

    Er verzog regelrecht das Gesicht und meinte nur "iiihhhh, die schmecken ja nach Tomaten/Erdbeeren und nicht nach Wasser...."

    Den "richtigen" Geschmack kannte er seit Jahren nicht mehr... :rolleyes:

    Heute darf ich ihm mit Supermarktobst und -gemüse nicht mehr kommen. Was nicht selber angebaut wird, wird auf dem Biohof oder dem Biostand auf dem Markr gekauft.


    Natürlich ist der Geschmack immer auch sortenabhängig, aber wenn im Supermarkt das Obst und Gemüse mal nicht so schmeckt, liegt das oft daran, dass der richtige Reifegrad noch nicht erreicht ist oder zu früh geerntet wurde. Da fehlt es dann einfach am Zucker und an den Fruchtaromen.

    Wenn man natürlich saisonal, möglichst noch vor Ort einkaufen kann, ist die Wahrscheinlichkeit natürlich ungleich größer, dass das Obst oder Gemüse bereits vollständig ausgereift ist.

    Ob "bio" oder "konventionell" ist eigentlich egal. Das nimmt sich qualitativ nicht viel. "Bio" muss nur etwas schöner aussehen und verpackt sein, weil kein Mensch den doppelten Preis für etwas zahlt, was optisch nicht mindestens gleich oder besser aussieht. Dass da im Vorfeld schon sehr viel weggeschmissen wird und im Freilandanbau sehr viel präventiv mit Kupfer und Schwefel behandelt wurde, spielt keine Rolle. Was zählt, ist das Image. Und "bio" ist halt auch ein Stück Lifestyle und beruhigt das Gewissen - warum auch immer.
     
  • Desperado:

    Wie es in den Wald ruft, schallt es heraus! Ich stehe zu 100% zu dem, was ich geschrieben habe und meine es auch genau so. Bist du hier die Foren-Polizei? Wenn sich Jazz Brazil nicht persönlich mit mir auseinandersetzen kann und deine Unterstützung braucht, ist das nicht mein Problem.

    Davon abgesehen, unterschreibe und unterstreiche ich alles, was du und Jazz Brazil zum Thema "Wegwerf-Politik" schreibt. Das ändert aber nichts daran, dass ICH mich damit nicht assoziieren und anmachen lassen muss, weil meine Frage hier damit absolut Null zu tun hatte!

    Wenn Jazz Brazil Frust ablassen und digitale Schulterklopfer ernten will/muss, soll sie/er (?) sich halt in einem Forum für Wutbürger und Opponenten anmelden, anstatt hier irgendwas in Fragen hineinzuinterpretieren und Leute grundlos anzupöpeln, weil's gerade passt.

    Ich sprach/schrieb von tatsächlich faulem Obst! Nicht mehr und nicht weniger. Wenn du faules Obst isst oder auch teilweise geschmacklichen Wasser-Nonsens, dann ist das dein Problem. Jedenfalls steht es weder dir noch Jazz Brazil zu, Leute dafür zu verurteilen, wenn sie es nicht tun (wollen).

    Du und Jazz Brazil, ihr widerspricht euch doch dauernd selbst: Einerseits schreibst du, dass das Obst im Supermarkt super sei und dann schreibst du wiederum, dass das Aroma nicht passt, weil es "Mainstream" schmecken muss.

    Das Problem ist doch, dass genau dieser Mainstream nocht mehr weiß, wie eine Erdbeere, eine Karotte oder sonst was schmecken sollte. Es schmeckt halt nach Wasser... nimmt man so hin, weil man es nicht anders kennt, vor allem Kinder heutzutage.

    Deshalb essen Kinder immer weniger echtes Obst, denn es schmeckt halt nicht süß, aromatisch oder charakteristisch... schmeckt nach nichts, als Wasser und wie willst du das einem Kind dann beibringen, wenn es statt dessen auch einfach ein Glas Wasser trinken kann oder eben was Ungesundes reinschiebt, was (künstlichen) Geschmack hat?

    Und ob das jetzt der Verbraucher und dessen Kaufverhalten Schuld ist, dass das Obst kaum noch Aroma hat oder wie gemalt aussieht, das ändert doch nichts an den Fakten. Es ist halt mal so und wenn ich das nicht will, muss ich selbst anbauen... und darum geht's! Was ist daran so verwerflich?

    Unterm Strich ist es auch vollkommen irrelevant, WARUM ich mein eigenes Obst anbauen will, der Einwand mit dem Supermarkt war nur beiläufiger Natur aus gegebenem Anlass.

    Und ich bleibe dabei: Wie Jazz Brazil (und auch du jetzt) mich angegangen hat und mich völlig unberechtigt anprangert, was mit mir und meiner Frage nichts zu tun hat, finde ich unverschämt und das muss ich mir auch nicht gefallen lassen.

    Wer austeilt (und das hat von Beginn an ausschließlich Jazz Brazil), muss auch einstecken können und deshalb muss sie/er drauf klarkommen, wenn sie/er dafür Contra bekommt! Geht dich grundsätzlich auch gar nichts an...

    Wenn du wirklich wolltest und vor allem meinen eigentlichen Start-Thread mit meiner Frage wirklich genau lesen sowie verstehen würdest, dann würdest du erkennen, dass die Reaktion von Jazz Brazil vollkommen daneben ist und an meiner Anfrage völlig vorbei geht. Das weiß Jazz Brazil auch selbst, hat aber kein Rückrat es zuzugeben...

    Aber ich habe gelernt und verstanden: Auch hier im Forum ist es bereits "Mainstream", gegenteilige Meinungen sowie Aussagen bewusst falsch verstehen zu wollen und sofort drauf einzuknüppeln.

    Ist schon lustig, wie sich diverse Lebensmittelkonzern-Jünger in einem "Hausgarten-Forum" zu profilieren versuchen, indem sie Menschen beleidigen und attackieren, die ihr eigenes Obst anbauen möchten.
     
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