Das ärgert mich heute... Fred

  • Mein Vater hatte den Vorsitzenden dieser Kommission mal in der Gartenanlage in flagranti mit der Frau des Direktors erwischt und der Bürgermeister hatte ein Tächtelmächtel mit der Frau des Herren dieser Zulassungskommission.
    Es war halt auf dem Dorf, da war die Auswahl recht gering.
    hi tina, bei euch ging es ja hoch her, und dann wurde vater kriminell;) ich meine ja nur, erpressung;)lg. aloevera
     
  • @aloevera: kriminell war nur ein Vater, der politische Witze erzählte. :d

    Gruß von der kriminellen Tochter :)
     
  • @aloevera: kriminell war nur ein Vater, der politische Witze erzählte. :d

    Gruß von der kriminellen Tochter :)
    na, da wäre mein vater, mein mann, und meinereiner hinter schloß und riegel gewandert, mit einem witz wäre dann eine ganze familie plötzlich verschwunden. :d
    lg. aloevera
     
    Liebe Mutabilis
    ich habe hier lange mitgelesen und mir so meine ganz eigenen Gedanken gemacht.
    Mein Vater war auch ein "Politischer". Nur waren bei uns noch die Voraussetzungen
    - zurückschauend - viel günstiger, als bei dem von Dir beschrieben Fall.
    Mein schwer kriegsverletzter Vater hatte gleich nach dem Krieg eine Firma in Ostberlin aufgemacht und war dann in die "falsche" Partei gegangen.
    Als eines Tages die Bespitzelungen und Enteignungen der nicht "Linientreuen" begannen haben, ließen meine Eltern alles stehen und liegen und sind über Nacht 1953 rüber... nach Westberlin und weiter in das Aufnahmelager...........
    Wir hatten ganz bitterarme Jahre, die ich auch niemals vergessen werde.
    Aber was ist uns mit seiner Entscheidung alles erspart geblieben im Gegensatz zu dem was Du beschrieben hast!
    Wir lassen uns es hier in unseren schönen Pfalz gut gehen und mögen die alten Wunden weiter heilen!
     
    Zuletzt bearbeitet:
    Ist halt alles relativ. Ein Brötchen gabs für 5 Pfennige, ein Brot für ne Mark. Und der Fahrschein für die Straßenbahn kostete 15 Pfennig. Unsere Miete waren 75 Mark-ließe sich fortsetzen. Vieles habe ich vergessen.

    Der Privatpflegeplatz, heute heißt es Tagesmutti, kostete bei einem Familieneinkommen von 755,-- Mark 180-200 Mark. Die Mutti rechnete genau ab. War das Kind nicht anwesend, mußte ich nicht bezahlen.

    Das war 1970 und mein Mann studierte noch.

    Waschmaschine, Kühlschrank und andere "Luxusgüter" kosteten das vielfache eines Monatseinkommens.

    Ich habe leider viel vergessen, man könnte die Liste aber fortsetzen.

    1986 habe ich eine "Eingabe" (für Wessies: Beschwerde) beim Rat des Stadtbezirkes eingereicht, weil ich abends, wenn ich von der Arbeit kam, nichts Vernünftiges in der Kaufhalle zu essen kaufen konnte, speziell ging es um Joghurt, Gemüse, Wurst und Fleisch.

    Ich wurde zum Gespräch eingeladen. Es saßen dann in dem Büro mindestens 5 Leute (so genau weiß ich das nicht mehr). Alle hörten mir zu, dann wurde mir erläutert, dass die Genossen vom WasweißichVEB den Plan schon übererfüllt hätten. Sie würden aber sehen, was sich machen ließe.

    Das war's dann aber auch.

    Heute kann ich mich über das Gespräch amüsieren. Etwas Ähnliches habe ich mit der Reparatur meines Herdes erlebt. Den Brief an den Betrieb, der das Gerät im Auftrag der KWV (Kommunale Wohnungsverwaltung) reparieren sollte, hab ich noch, zum Piepen das Teil.

    Letztendlich habe ich aber alles, was ich wollte, auch ein Telefon (die wollten mich abhören, das wußte ich damals aber nicht), einen Krippenplatz fürs Kind, eine Neubauwohnung, einen gebrauchten Trabbi für 13.000,-- Mark und später einen Wartburg Kombi von meiner Oma über Genex bekommen.

    Um einige Dinge mußte man sich schon sehr bemühen.

    Heute rennt man rum, damit man das, was man kaufen möchte, so preiswert (Geiz ist geil) bekommt, noch ein Schnäppchen macht und für anderes muß man sich auch einfach nur bemühen.

    Nicht alles ist gut, vieles aber besser.
     
    Mit der Lebensmittelversorgung kannten wir keine Probleme. In den großen Werken, mein Vater arbeitete damals im Zementwerk, gab es fast alles in ausreichenden Mengen.
    Eine Schrankwand bekam ich zum Beispiel aus dem Kontingent für Kinderreiche. Die Leute mit vielen Kindern konnten die sich nicht leisten und mir hätte sie mit nur einem Kind nicht zugestanden.
     
  • Richtig. Es gab Großbetriebe, die wurden im Versorgungsjargon "Schwerpunktbetriebe" genannt. Dort gab es in einer oder mehreren Betriebsverkaufsstellen die Sachen, die es für die Normalbevölkerung nicht gab.

    Merkwürdiges System.

    Waren die anderen weniger fleißig?

    Ich war mal im Februar in der Nähe von Cottbus zur Kur. Das Dorf war ziemlich weit weg und auch der einzige Dorkonsum. Trotzdem bin ich dort mal hingelaufen. Es gab gerade Bananen. Die Verkäuferin hatte für jede Familie eine Tüte bereit gelegt, in der nach Anzahl der Familienmitglieder die Bananen steckten.

    Eine Kundin war gerade im Laden und wollte die Bananen für ihre Familie abholen. Die Verkäuferin sagte ihr, daß die schon abgeholt worden seien. Die Frau bestritt das. Sie stritten dann noch eine Weile, die Kundin beschimpfte die Verkäuferin, die Verkäuferin schimpfte zurück.

    Ende vom Lied: Der kleine Sohn hatte tatsächlich die Bananen abgeholt und alle allein aufgegessen (4 Stück). Es gab keinen Ersatz, weil keiner da war.
     
  • Merkwürdiges System.

    Waren die anderen weniger fleißig?

    Ende vom Lied: Der kleine Sohn hatte tatsächlich die Bananen abgeholt und alle allein aufgegessen (4 Stück). Es gab keinen Ersatz, weil keiner da war.

    Fällt mir auch gerade eine Story dazu ein .
    Ein gaaanz entfernter Cousin war als Student in Ostberlin zum Semesterferien
    Arbeitseinsatz verdonnert .
    Eine seiner Aufgaben war es einen Güterzug mit Blumenkohl zu entladen .
    Leider hatte der " Plan" nur zwei Studenten dafür vorgesehen .

    Ergebnis : 2 Studenten hatten Blumenkohl zum Abwinken , das meiste verfaulte
    im Wagon und Ostberlin hatte keinen Blumenkohl .
     
    .

    Ich sehe schon Ost und West wissen noch nicht alles übereinander .

    Das denkst auch nur du ;)
    Ich war damals schon sehr erstaunt was diese Verbrecher vom MfS und ihre Schergen so alles von mir wußten. Und wer da alles für ein paar läppische Privilegien
    sein eigene Familie verraten hat..
     
    Ich meine, du hast da was ein klein wenig falsch verstanden.


    Glaube ich nicht einmal , von seinem Gesichtspunkt Mikaa da vermutlich schon Recht.

    Kann da seine Verbitterung sogar verstehen .

    Ich meinte aber natürlich nicht die Staatsapparate .
    Aber dir brauche ich das sicher nicht erklären .
     
    Und was hat das, was du da schilderst, mit dem zu tun, was Acki schreibt?

    Ich meine, du hast da was ein klein wenig falsch verstanden.

    nichts hat das mit dem zu tun ausser das ich die Aussage von Aggi als Aufhänger genutzt habe .

    richtig erkannt Lieschen *thumps up*

    Seine Verbitterung oder nachträgliche Wut hat aber, wie du zuletzt feststellst, aber mit dem, was du gemeint hast, nichts zu tun.

    nochmal richtig erkannt Lieschen *doppel thumps up*

    das wären bei Robert Lemke schon zwei Fünfer im Schweinchen.. ;)

    aber es ärgert mich dennoch und hier ist, wie ich annehme, immer noch der Ärgerfred ..oder?
     
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