Culinaris Freilandsorte Dorada - Erfahrungen?

  • Moonfreak

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    Hi,

    das ist eigentlich 'ne nette Sorte. Ich hatte sie vor Jahren einmal auf dem Acker. Der Boden dort war recht verdichtet, die Tomaten taten sich mit diesen Bedingungen schwer. Der Ertrag pro Pflanze war gering (im Vergleich zu normalen Bedingungen). Auch bei der Dorada waren da keine Ertragswunder zu erwarten. Aber sie zählte zumindest zu den Sorten, die sich da besser machten.

    Wichtig zu wissen ist, dass auch solche "Freilandsorten" wie die Dorada die Braunfäule bekommen. Nur bekommen sie diese später. Entsprechend hatte die Dorada dann auch irgendwann die Braunfäule und ging daran ein. Aber sie stand definitiv länger auf dem Feld, als nicht Braunfäule-tolerante Sorten.

    Will man aber die Dorada im ernsthaften Sinne anbauen (bei mir auf dem Acker ging es nur um Versuche und die züchterische Bearbeitung), empfiehlt sich auch bei ihr die üblichen Methoden zur Braunfäule-Prävention (wie Regenschutz). Aber selbst regengeschützte Pflanzen können die Braunfäule bekommen, wenn es zu feuchte oder nasse Pflanzen kommt (Gießwasser, Luftfeuchte, Kondensation, Tau, Nebel, Transpiration, ...). Und für diese Nebeneffekte in Kombination mit Regenschutz ist die Dorada (und andere "Freilandsorten") sicher ein guter Deal.

    Soll auch Regionen geben, in denen die Braunfäule nicht so das Problem ist. Hier könnte man vielleicht tatsächlich 'nen reinen Freilandanbau wagen.

    Geschmacklich war sie gut, nicht meine bestschmeckendste gelbe/orange Sorte in dieser Fruchtgröße. Aber das wär jetzt kritisieren auf hohem Niveau. Sie schmeckt wirklich gut. Süß-sauer ausgewogen, fruchtig tomatig. Ertrag sicherlich gut bis sehr gut, soweit ich das auf dem Acker erahnen konnte.

    Grüßle, Michi
     

    BadischerBagger

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    Super, vielen Dank! Mehr Infos kann man sich fast nicht wünschen! Primabella - die ähnlich resistent sein dürfte (geschmacklich würde ich auch sagen gut, aber keine Spitzensorte) - kommt hier die letzten Jahre bis November ohne Dach durch - also zählen wir auch eher zu den Regionen, wo Braunfäule nicht (mehr) so ein großes Problem ist. Dann wäre die Dorada angesichts deiner Beschreibung (guter Geschmack und Ertrag plus zumindest überdurchschnittliche Resistenz) auf jeden Fall auch eine ernsthafte Option.
     
  • Moonfreak

    Grünes Tomatenmonster
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    Definitiv, ich mach sie auch wieder, wenn ich wieder 'nen Garten hab. Und werd dann auch die anderen Sorten von Culinaris ausprobieren. Finde die machen da in Göttingen einen guten Job, was geschätzt werden sollte. Denn im Prinzip gehts in der Pflanzenzüchtung heute nur noch um die Bedürfnissen für den kommerziellen Anbau (in der die Braunfäule selten eine Rolle spielt). Die meisten Sorten (insbesondere Hybriden), die man so in den üblichen Garten-Centern, Baumärkten, etc. bekommt, haben daher gar keine Optimierung für den Hobbygarten. Die bei Culinaris gehen da andere, eigene Züchtungsziele und das ist einfach top!

    Zu der Dorada noch eins: Ich kann mich nicht mehr gut daran erinnern, ist auch schon wieder 7 Jahre her. Aber ich hab das Bild oder die Situation im Kopf, wie ich auf dem Acker stehe und auf eine tote, braune Pflanze herab blicke, die da am Boden vor sich hinkriecht (eine übliche Anbaumethode für Feldtomate in südlichen Ländern). Kaputt durch Braunfäule, wie jede andere Pflanze auf dem Acker auch. Aber zwischen der braunen, toten Pflanze eine Unmenge an leuchtend, gelben Früchten. Die völlig unbeschadet waren. Weis nicht mehr, ob es die Dorada war, hätte ich dokumentieren sollen. Aber ich kann es mir gut vorstellen. Jedenfalls eine Meisterleistung, aus Sicht einer Pflanze, wenn diese Ex geht durch Braunfäule, dass zumindest die Früchte unbeschadet bleiben. Das ist ja bekanntlich bei der Braunfäule auch keine Selbstverständlichkeit!

    Grüßle, Michi
     
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