Cocktailtomaten

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26. Juni 2006
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Wann rechtzeitig sollen die Cocktail Tomaten Pflanzen angeschafft werden ?
meine wurde wohl zu spät gekauft, jetzt sind noch viele grüne Tomaten an der Pflanze.
 
  • Wenn du kein Gewächshaus hast, solltest du Tomaten nicht vor Mitte Mai auspflanzen. Dadurch kannst du die Ernte nicht verfrühen. Aber wenn du die Tomaten selbst anziehst, kannst du natürlich auf der Fensterbank früher anfangen und dadurch größere Pflanzen auspflanzen.

    Ich habe einen Westbalkon mit nur grenzwertig ausreichenden Sonnenstunden. Deshalb ziehe ich ab Januar meine Tomaten an und kann Mitte Mai große, schon blühende Pflanzen (Manchmal auch schon mit Früchten) auspflanzen.

    Hast du denn noch nicht viele Tomaten geerntet, dass dich jetzt die späten grünen Coctailtomaten stören? Meine Pflanzen blühen auch noch für eine zweite oder dritte Ernterunde und bilden neue Tomaten. Ich pokere, ob sie noch ausreifen. (Bei meinem sehr schützten Standort kann das durchaus noch sein.) Und wenn nicht, so geben die Coctailtomaten vor dem Fenster die Illusion von Spätsommer.
     
    Vielen Dank für die Antwort.
    Gute Cocktail Tomaten im Supermarkt sind teuer, deshalb lohnt es sich selbst zu züchten.

    Dieses Jahr habe ich lustige birnenförmige gelbe Cocktail Tomaten. Sie schmecken gut und machen viel Freude.
    Nächstes Jahr werde ich mehr Sorten anpflanzen.

    Wie viele Jahren werden diese Tomatenpflanzen leben ?
     
  • Meine Cocktailtomaten stehen auch noch draußen! Sie stehen geschützt und tragen auch noch viele Früchte, die zum Teil schon rot sind aber zum Teil auch noch grün. Da das Laub noch nicht mit irgendeinem Virus infiziert ist, lasse ich sie auch noch draußen. Ich bring es auch noch nicht übers Herz die gesunden Pflanzen rauszureißen. Im geschützten Gewächshaus steht auch noch allerlei.

    Tomatenpflanzen sind allerdings nur einjährig.
     
  • Genau, wie Elbo schreibt: Tomatenpflanzen sind einjährig.

    Es gibt hier User, die schon eine Pflanze als Steckling/bewurzelten Geiztrieb über den Winter gebracht haben, also quasi eine zweite Saison für die Pflanze geschafft haben, aber das ist schwierig und man zieht sich bei solchen Aktionen schnell Ungeziefer (Spinnmilben und Co) heran. Diesen Aufwand und das Risiko sollte man nur eingehen, wenn man schwer an die Sorte wieder drankommt.

    Tomaten verholzen nicht wie Chilis, die man mit etwas Geschick mehrjährig ziehen kann.

    Am Einfachsten dürfte es sein, wenn du jedes Frühjahr deine Tomaten aus Samen selbst anziehst. Bei samenfesten Sorten kannst du das Saatgut aus Früchten der letzten Saison gewinnen. (Und Samen aus einem gekauften Saatguttütchen halten ja auch ein paar Jahre.)

    Für Sortentipps schreibst du am besten hier in den Tomatenthreads mit, da lesen es mehr Leute als hier deine Einzelthreads.

     
    Zur richtigen Definition: Tomaten sind mehrjährig, jedoch nicht winterhart. Sie sterben mit dem ersten Frost, weil sie diese Temperaturen nicht vertragen. Für den allgemeinen Sprachgebrauch hat sich daher hierzulande etabliert zu sagen, dass Tomaten einjährig sind. Auch weil die meisten Leute gar nicht wissen, dass sie mehrjährig sind.

    Aber in warmen Gegenden, wo es keine Fröste gibt, wachsen Tomaten mehrjährig. Sie können dabei einige Jahre alt werden. Verholzen dabei sogar, wenn auch nicht so eifrig, wie bei den Paprika oder Chilis. Meine älteste Pflanze hat erst so im dritten Jahr damit begonnen. Bei der Mehrjährigkeit muss man besonders zwischen Kultur- und Wildtomaten unterscheiden: Kulturtomaten verausgaben sich aufgrund ihrer Fruchtgröße bereits im ersten Jahr und tragen im zweiten Jahr nicht mehr gut. Fleischtomaten sind die ersten, welche dann "durch" sind, im weiteren Verlauf entsprechend bis zu immer kleinfrüchtigeren Sorten, manche Cherrytomaten tragen aber auch noch im zweiten Jahr akzeptabel, insbesondere solche Sorten, welche veredelt sind oder Wildtomaten-Gene tragen. Wildtomaten sind dagegen ausdauernder, sie können ettliche Jahre alt werden. Ich weiß nicht genau, aber 7-10 Jahre meine ich mal gehört zu haben. Aber ich denke oft wird das Leben einer Wildtomate viel kürzer sein, denn sie sterben durch ihre eigene Nachkommen: Wenn matschige, überreife Früchte zu Boden fallen und daraus dann neue Pflanzen keimen, überwuchern diese potenteren Tochterpflanzen bald die Mutterpflanze, welche dann durch Lichtmangel eingeht.

    Auf den kanarischen Inseln beispielsweise gibt es auch verwilderte Tomaten. Vermutlich durch Biomüll oder weggeworfene Früchte und dem milden Klima etablieren die sich dort. Es sind keine echten Wildtomaten, ihre Abstammung ist von der Kulturtomate. Dennoch unterliegen sie der Evolution, passen sich an und verwildern zunehmend.

    Aber als Hobbygärtner muss man das alles nicht wissen, denn das Wissen um die Mehrjährigkeit ist hierzulande nicht praxistauglich, bis auf ein paar Nischen, wo man es anwenden kann (ganzjährig an der Fensterbank kultivieren).

    Ich vermute, dass das dies ein Neuling eher verwirren dürfte:

    Daher die Pauschalregel: Tomaten pflanzt man nach den Eisheiligen (nach den letzten Frösten, Mitte Mai) in den Garten und sie leben, bis der erste Frost kommt. Und: Als Hobbygärtner kann man entweder fertige Pflanzen kaufen (Mitte Mai) oder selbst welche aus Samen säen. Bei der eigenen Aussaat beginnt man 8 Wochen vor den letzten Frösten (also Mitte März) und zieht die Tomaten vom Keimling bis zur Jungpflanze an der hellen, nicht zu warmen Fensterbank heran, bis es keine Gefahr vor Frösten mehr gibt. Dann dürfen sie in den Garten.

    Später, wenn man bissl Erfahrung als Hobbygärtner gesammelt hat, kann man an dieser Pauschalregel nachjustieren und seine eigenen Gegebenheiten einfließen lassen, beispielsweise das Mikroklima im Garten oder ob man ein Gewächshaus hat oder nicht. Sofern man gute Bedingungen hat (günstiges Weinbauklima ohne mögliche Spätfröste oder gut isoliertes Gewächshaus) kann man dann auch früher mit der Aussaat starten und die Pflanzen eher auspflanzen. Aber dazu braucht es wiegesagt Erfahrung und das Wissen um die lokalen Gegebenheiten. Bis dahin sollte man als Neuling immer die "Nummer sicher" Pauschalregel fahren.
     
  • Z.B. unsere selbst gezogenen Tomaten stehen schon weit vor den Eisheiligen Draußen. Werden aber Nachts, wenn die Temperaturen es erfordern, wieder rein getragen. Tagsüber, wenn es geht, Licht, Licht, LIiiiiiicht!
    Dazu müssen sie natürlich in halbwegs kleinen Töpfen bleiben, die man noch „wuppen“ kann. Ist nicht immer einfach, da das richtige Mittelmaß zu finden.
    Richtig in ihre Endtöpfe eingepflanzt werden sie allerdings auch erst Anfang/Mitte Mai. Kommt dann noch mal eine kühlere Periode, hilft Vlies und Beten….
    Dass Tomaten am Ende der Saison noch übervoll mit grünen Früchten sind, ist normal. Die würden ja, wenn sie könnten, permanent das ganze Jahr tragen und reifen (siehe @Sunfreak).
    Unter hiesigen Bedingungen ist halt irgendwann Schluss. Grüne Früchte kann man abnehmen und im Haus in Obststiegen o.ä. Nachreifen lassen. Der Geschmack ist nicht ganz so, wie bei Freilandtomaten, aber immer noch besser, als gekaufte. Für Soßen taugen die allemal.
     
    Dass Tomaten am Ende der Saison noch übervoll mit grünen Früchten sind, ist normal. Die würden ja, wenn sie könnten, permanent das ganze Jahr tragen und reifen (siehe @Sunfreak).
    Das ist ein guter Einwand, das noch mal herauszustellen.

    Vereinfacht formuliert: Laubbäume etwa "spüren" den Herbst und "wissen", dass es bald Winter wird. Sie stellen sich darauf ein, in dem sie ihr Laub abwerfen und entsprechend dann in Winterruhe gehen. So kommen sie durch den Winter und haben damit die Fähigkeit mehrjährig zu sein, trotz Frost und Winter.

    Tomaten kommen ursprünglich aus immer warmen Gegenden, wo es eine solche Winterruhe nicht braucht, um zu überleben. Sie haben also so einen Mechanismus schlicht nicht in ihrer DNA. Und weil sie das nicht in ihrer DNA haben, wissen sie auch nicht, wann Schluss ist. Deshalb hängen sie im Herbst oft noch voll mit grünen Früchten.

    Und als Konsequenz daraus werden sie sprichwörtlich eiskalt erwischt und sterben den Frost-Tod.

    Frost ist für eine Tomate immer etwas unnatürliches und unvorhersehbares.
     
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