Brauche ein Düngekonzept für meine Tomaten

Also ich habe jetzt die letzten kaputten Pflanzen (durch Frost) von den Beeten entfernt. Die Aufräumarbeiten dauerten länger, weil ich die Leitungsbahnen der Stiele (insbesondere in Wurzelnnähe) unter die Lupe genommen habe. Fazit: Alle Leitungsbahnen waren gesund. Keine Verticillium-Welke. Damit steht für mich fest: Flaschenhals in der Wasser- und Nährstoffversorgung durch 0,8 bis 1,0 cm dicke Stiele, verursacht durch Geilwuchs während der Jungpflanzenanzucht an der Fensterbank.

Schätze ich kann den Thread-Titel umbennen in Brauche ein Anzuchtskonzept für meine Tomaten...

Grüßle, Michi :grins: :D :d
 
  • Folgendes anfängerfreundliches Düngekonzept basiert auf meinen eigenen rein subjektiven Erfahrungswerten.

    Jungpflanzen-Anzucht:
    Wer Komposterde verwendet und seine Pflänzchen umtopft, sobald der Topf durchwurzelt ist, benötigt während der Anzucht KEINEN Dünger.
    Wer seine Pflänzchen nicht regelmäßig umtopft, kann "Algoflash Tomatendünger" ab vollständiger Durchwurzelung während der Anzucht verwenden. Dosierung: 1Teilstrich auf 10L zimmerwarmes Wasser bei jedem Gießen. Das entspricht einer zusätzlichen Verdünnung von 1:10 und berücksichtigt den geringen Vorrat und das empfindliche Gleichgewicht in einen kleinen Topf.
    Sehr ergiebig und lange haltbar; auch gut für Paprika-, Chili-, Gurken-, Melonen-, Kürbisanzucht. Ab Auspflanzung nicht mehr verwenden.

    Im Folgenden trenne ich zwischen Flüssigdüngung (Für Anfänger bei Kübelkultur zwingend; bei Kultur im Boden wahlweise) und organischer Langzeitdüngung für Pflanzung im Boden.

    1.Kübel
    Auspflanzung:
    -Falls verfügbar: Mist von Wiederkäuern je nach Topfgröße bis 5L bei 20L-Topf pro Pflanze.
    -Keine weitere Düngung, bis der Kübel durchwurzelt ist (Abzuglöcher betrachten)

    1.Flüssigdüngung (Kübel und Bodenkultur)
    Sobald am ersten Blütenstand die erste Blüte welkt (Knubbel bilden sich):
    Flüssiger Melasse-/Vinasse-Dünger zB "Bio-Trissol" 40ml pro 10L 1mal die Woche, im Kübel 50-60ml auf 10L pro Woche.
    -Bei Verwendung eines Tropfersystems einen tropfergeeigneten Flüssigdünger verwenden, zB ein Drittel Herstellerdosierung "Canna Bio Vega" mit ein sechstel Herstellerdosierung "GHE FloraMato".

    Ab dem dritten Fruchtstand:
    -Flüssiger Melasse-/Vinasse-Dünger zB "Bio-Trissol" 100ml pro 10L 1mal die Woche
    -Bei Verwendung eines Tropfersystems einen tropfergeeigneten Flüssigdünger verwenden, zB vier Fünftel Herstellerdosierung "Canna Bio Vega" mit ein Viertel Herstellerdoseriung "GHE FloraMato"
    Ab drei Wochen vor absehbarem Kulturende nicht mehr Düngen.

    2. Langzeitddüngung bei Kultur im Boden:
    Hier kommen nur langsam wirkenden organische Dünger in Frage, da die Pflanze sonst nicht das gewünschte leistungsstarke Wurzelwerk aufbaut, das sie später benötigt, um viele Früchte ernähren zu können. Unter die Erde kann während der Pflanzung fester Melasse-/Vinasse-Dünger oder vergleichbare Produkte zB "VitalKali" mit 25-40gr Pro Pflanze untergemischt werden.
    Grobe Hornspäne können nach der Pflanzung in die oberste Erdschicht eingearbeitet werden, ca 40-50gr pro Pflanze

    Ab dem dritten Fruchtstand:
    -Bei Düngung zur Pflanzung: festen Melasse-/Vinasse-Dünger oder vergleichbare Produkte zB "VitalKali" mit ~25-40gr und ~40gr grobe Hornspäne pro Pflanze um den Gießkübel (Bereich der "Tropfzwiebel") einarbeiten.

    Nachdüngung Ende Juli:
    mit 50gr grobe Hornspäne und 40-50gr festem Melasse-/Vinasse-Dünger oder vergleichbare Produkte zB "VitalKali" Pro Pflanze.

    Nachdüngung Mitte September:
    25-40gr festem Melasse-/Vinasse-Dünger oder vergleichbare Produkte zB "VitalKali" Pro Pflanze um den Gießkübel (Bereich der "Tropfzwiebel") einarbeiten.

    Abschließender Kommentar zu gekörnten Kunstdüngern:
    Diese Dünger sind teilweise sehr stark mit Schwermetallen belastet und enthalten viel zu viel Schwefel. Außerdem enthalten diese Dünger für gewöhnlich deutlich zuviel Phosphat und zuviel schnell verfügbaren Stickstoff.
    -Till
     
    Sorry tihei, aber mir wäre das viel zu kompliziert :d


    Beim bepflanzen von KÜbeln im Frühling mische ich Hornspäne
    unter, oft dünge ich dann überhaupt nicht mehr nach
    und trotzdem blüht alles bis spät in den Herbst.

    Meine Blumenbeete bekommen auch Hornspäne oder falls ich
    das vergesse ab und zu mal mit der Giesskanne ne Ladung
    Flüsssigdünger. Oft aber auch gar nix.

    Allerdings baue ich kein GEmüse an, sondern habe einen reinen
    Ziergarten.


    LG Feli
     
  • Hallo, im Prinzip gebe ich dir Recht. Allerdings kostet der Unterhalt selbst eines kleinen Gewächshauses viel Geld (viel weniger allerdings, als der Durchschnittsidiot in sein Auto verpulvert!) und man steckt auch sehr viel Zeit in sein Hobby. Gießen muss man ohnehin, also hält sich der Aufwand für die Düngung in Grenzen. Wenn ich mit geringem Mehreinsatz den Ertrag pro Pflanze und die Pflanzengesundheit merklich steigern kann, dann bekomme ich nicht nur viel mehr für mich heraus, sondern habe auch insgesamt mehr Platz für Paprika, Gurken und verschiedenste Melonen im Kleingewächshaus, da ich von meinen Favoriten weniger Pflanzen für die gleiche Erntemenge anbauen muss. -Till
     
  • Hallo Ihr Lieben,

    ich weiß nicht, ob ich mich als "Grünschnabel" hier überhaupt einmischen darf:grins:
    aber mein Düngekonzept für unsere Tomaten sieht folgendermaßen aus:

    Nachdem ich in einem Biogartenbuch gelesen habe, dass Tomaten am liebsten in ihrem eigenen Saft "brodeln", werden unsere Tomies von Jahr zu Jahr größer:D

    Sie stehen immer an der gleichen Stelle, überdacht im Garten, bekommen im Frühjahr etwas Pferdemistkompost und Hornspäne untergemischt und die abgeernteten Pflanzen werden im Herbst einfach an Ort und Stelle zerschnippelt und liegen gelassen. Im Frühjahr wird das, was von den Pflanzenresten noch übrig ist noch untergegraben....dazu noch wöchentlich etwas verdünnte Brenneseljauche und fertig
    Die Geiztriebe lass ich auch einfach an Ort und Stelle fallen, quasi als Dünger...

    Lg vom Gürkchen:eek::eek::eek:
     
  • Jetzt auch mal meinen Senf dazugeb:d :

    Die alten Pflanzen werden ausgerissen und verbleiben am Beet. Tomis mögen ja das kommende Jahr wieder ihren alten Platz(stand mal in einem Pflanzenbuch und daran halte ich mich seit Jahren:d)

    Im Frühjahr werden die Pflanzen mit dem Spaten zerstückelt und eingearbeitet. Wenn ich unsere HAsen und Merries ausmiste fällt mal zwischendurch eine Schaufel voll Mist ab und ansonsten bekommen sie immer eine schöne SChicht Mulch vom Rasen. Ich habe immer so ca 6-8 Pflanzen und wir haben immer so viele Tomis, dass es für LEtscho für den Winter, für den Verzehr und noch dafür reicht um die Eltern, Freunde mit Tomis zu versorgen:D auch ein paar Schüsseln für den KiGa sind dann noch dabei.

    Ich hab zwar einen Biogarten, aber ohne viel Aufwand. Wenn man die Pflanzen lässt, dann machen sie schon das Ihre:eek::eek::eek::eek:

    LG

    Karin
     
    Hallo, guten Morgen,

    meine Tomaten waren bisher immer im Gewächshaus,
    allerdings ist es dort dermaßen heiß im Sommer,
    und die Schattierung funktioniert auch nicht
    so optimal. Aus diesem Grund möchte ich im nächsten Jahr
    die Momis im Kübel halten. Bisher hatte ich mit Hornspäne gedüngt,
    und das war meiner Erfahrung nach prima, aber seitdem ich
    diesen Dünger, *Langzeitdünger für Obst und Gemüse"
    und alle Zierpflanzen im ganzen Garten verwende, erziele ich
    damit so tolle Erfolge, ich habe vor, die Tomaten jetzt
    damit zu versorgen. Und in der Urlaubszeit iss auch keiner da,
    der laufend zum gießen kommt, das kommt noch dazu!!
    Ich freue mich aber immer wieder, hier gute Tipps von euch
    zu bekommen, dankeschön an dieser Stelle, 8)!!
     
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