Ich hatte gestern so eine Eingebung, die muss ich noch loswerden:
Und zwar die Verticillium-Welke wird als eine Pilzinfektion beschrieben, die man sich vorwiegend durch kontaminierte Erde einhamstert.
Das könnte zwar durchaus sehr gut sein, denn ich hatte so Recycling-Erde aus Grünabfällen im Einsatz. Ich schätze da gibts nicht wenige Leute die entweder aus Unwissenheit oder "nach mir die Sinnflut" Denkweise kranke Pflanzenteile zum Grünabfall bringen.
Die Verticillium-Welke verursacht Schaden in dem es sich in Leitungsbahnen der Stiele festsetzt und zerstört und den Transport der Nährstoffe und des Wassers behindert. Also quasi einen Flaschenhals verursacht. Und die daraus resultierenden Symptome sind genau die, die ich beschrieb. Auch 1:1 passend zu den Fotos.
Nun aber das Kontra, also die Eingebung:
Und zwar den massiven Geilwuchs den ich beschrieb. Ich stellte ja in den Raum, ob es dadurch, infolge des dünnen Stängels, zu einem Flaschenhals in der Wasser- und Nährstoffversorgung kommen könnte.
Wenn also die Verticilium-Welke einen Flaschenhals produziert, und die entsprechenden Symptome, wie ich sie hab, auslöst, könnte es vielleicht auch sein, dass ein Flaschenhals (Geilwuchs bedingt) die selben Symptome auslöst. Klingt mir zumindest plausibel.
Ich kann sogar einen Schritt weiter gehen. Und zwar habe ich von allen meinen angebauten Hybriden dessen Resistenzen recherchiert. Darunter sind einige, die robust bzw. resistent gegen beide Formen (Verticillium albo-atrum, Verticillium dahliae) sein sollen. Im Garten war davon aber nichts zu sehen. Kein Unterschied zu den Pflanzen ohne Resistenzen.
Ein Unterschied ist allerdings sehr wohl zu sehen zwischen unvergeilten und gegeilten Pflanzen. Ich muss das noch einmal genauer unter die Lupe nehmen. Aber so im Überblick sieht es verdächtig danach aus, dass die gedrungenen Pflanzen gesünder sind. Sie sind nicht so eine Katastrophe wie die vergeilten. Das auf jeden Fall. Aber die Symptome im Detail muss ich noch einmal genauer unter die Lupe nehmen.
Wenn der Frost durch ist, werde ich auch die Pflanzen schlachten. Vielleicht bekomme ich dann Gewissheit. An Bodennähe (die ersten 30 cm Stiel) sind die Leitungsbahnen gerne braun verfärbt, das ist dann die Verticillium-Welke. Dann wäre meine Eingebung nicht zu halten. Andernfalls wäre meine Eingebung eine plausible Ursache für das Problem.
Ob ich nächstes Jahr wieder Recycling-Erde verwenden werde ist fraglich. Ansich scheint es meinen Tomaten ja sehr gefallen zu haben in der Erde. Besser als der torfhaltige, unverrotete Scheiß, den ich seither benutzt habe. Egal was nun die Ursache war: Verticillium-Welke oder Geilwuchs. Es hat mich ordentlich aufgeschreckt. Ich bin mir nicht sicher, ob ich einen Totalausfall in Kauf nehmen möchte nur wegen spottbilliger, dafür kontaminierter Erde.
Grüßle, Michi
