Bodenprobe erhalten, was nun?

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22. Feb. 2011
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Oberösterreich
Hallo,

nachdem unser erstest Gartenjahr (wir haben vor 2 Jahren auf einem bäuerlich bewirtschafteten Grund gebauten) mäßig verlaufen ist, wollte ich der Ursache auf den Grund gehen. Daher haben wir eine Bodenanalyse durchgeführt.

Ergebnis:

Calcium 1430 mg/kg, Optimal wären 2000 bis 150.000
Magnesium 197 mg/kg, Optimalen Bereich 80-200
Kalium 37,5/kg, 80-130 sind optimal
Phosphor 79,3 150-250 sind optimal
Nitrat 11, 50-200 sind optimal
Eisen 737, 500-400 sind optimal
Bor 1,01, 0,10-2,10 sind optimal
Kupfer 2,29, 2-50 sind optimal
Zink 3,67, 10-100 sind optimal
PH wert 7,5, 5,5-7 sind optimal
Am schlechtesten aber das wichtigste wäre die zuführung von Nitraten, oder?

Wir haben letztes Jahr so viel Kompost gesammelt wie nur geht :-), werde also nur so ca. 0,15-0,20 m3 halbwegs fertigen und "ausgewogenen" Kompost zusammenbringen.
Dem gegenüber stehen 35m2 Gemüsegarten.

Ich möchte die Werte soweit als möglich natürlich/Biologisch in den Griff bekommen, da fehlt mir aber etwas Know how...

Auf einigen Beeten (bei ca. 20-30% der Fläche) könnte ich mitte März frühen Gründünger wie Bienenfreund ausbringen, auf diesen könnte ich dann Ende Mai pflanzen oder?

Auf den anderen Beeten könnte ich den Kompost ausbringen, etwas Kompost sollte ich aber auch für die Beete mit Gründünger überlassen??

Bekomme ich die Werte mit diesen Aktionen in den grünen Bereich oder was würdet Ihr (zusätzlich) empfehlen? Habt Ihr ev. eine Düngeempfehlung welche so biologisch wie möglich ist?

Ich kann nicht einschätzen wie viel Nitrat etc. im Kompost ist, oder man druch die Gründüngung erreicht..

Hoffe Ihr könnt dem Garten und Forumsneuling ein gutes Gartenjahr 2011 bescheeren :-)
 
  • Wenn Du eine Bodenprobe machen hast lassen, sollte seitens der Untersuchungsfirma eigentlich eine Düngeempfehlung dem Ergebnis beigefügt werden- so kenn ich das.
     
    Hallo Kulimuli,
    du wirst den Garten nicht gleich von Null auf Hundert bringen, vor allem nicht bei biologischer Düngung. Du kannst deinen Garten mit NPK-Dünger und Kalk relativ schnell anreichern oder biologisch (aber langsamer) mit Kompost oder eventuell auch mit Mist (Kuhmist, Hühnermist ..). Vielleicht hast du die Möglichkeit, dir irgendwo so etwas von einem Landwirt zu beschaffen.

    Viel Erfolg wünscht jomoal
     
  • Hallo kulimuli.

    Wie Bolban schon schrieb, sollte eigentlich eine Düngeempfehlung bei der Antwort dabei gewesen sein.

    Ich würde an Deiner Stelle in einen Gartenmarkt (keinen Baumarkt) oder zum Gärtner gehen und einen Dünger kaufen, der vor allem die mineralischen Defizite ausgleicht. Nimm die Analyse mit und laß Dich beraten. Da ist der Dünger vielleicht etwas teurer als im Baumarkt, aber im Baumarkt gibt es meist die schlechtere Beratung. Auch wenn Du biologisch düngen möchtest wird dies bei rein organischer Düngung ein schwieriges Unterfangen werden. Da würde ich schon mal die Chemie zu hilfe nehmen.

    Laß Dich aber nicht verrückt machen. Ich kenne in unserer Gartenanlage kaum jemanden der schon einmal eine Bodenprobe hat machen lassen und trotzdem bauen alle Gemüse erfolgreich an. Es gibt zwar Gartenjahre, da wachsen verschiedene Kulturen besser, andere wiederum nicht, das liegt aber nicht nur am Dünger.

    Ich habe mir angewöhnt möglichst ohne Mineraldünger auszukommen. Ich verwende wie Du Kompost und die Möglichkeiten der Gründüngung. Letzterer kommt aber erst im Spätsommer aufs Beet. Bei einer Aussaat im März wie Du es planst könnten die Pflanzen nicht genug wachsen. Gründüngung ist auch nicht unbedingt eine Düngung im klassischen Sinne, da die Gründüngerpflanzen dem Boden auch Nährstoffe entziehen. Für mich ist die Humusbildung durch die absterbenden Pflanzenteile und die Bodenlockerung durch die Wurzeln der Pflanzen wichtiger.
    Wenn ich aber mal eine Bodenprobe machen lasse (ich plane das schon seit einigen Jahren) dann würde ich die Defizite auch mit mineralischen Dünger ausgleichen.

    Ein letzter Rat:

    Ich sähe bis auf Radies und Salat ab August nur noch Gründüngerpflanzen auf frei gewordene Beete. Die Gründüngerpflanzen wachsen dann bis zum Frost gut und bilden noch einmal Blüten was für Insekten noch einmal günstig sein könnte. Außerdem blüht es so bis in den Frühwinter im Garten. Die Humusbildung ist natürlich auch nicht zu verachten.

    LG Blitz
     
  • Ich würd keinen chemischen Dünger nehmen (züchtet nur Schädlinge und die Nützlinge bleiben weg)und mich nicht von dieses Bodenprobe verrückt machen lasen.
    Die Werte weichen nur wenig ab das bekommst du auch so hin!
    Ein Boden lebt und ist voll von Tieren und Mikroben.

    Hol Dir Hornspäne und dann nimm Deinen Kompost und grab alles schön ein.
    Dann machst Du Dich mal ein bischen über Stark-, Mittel- und Schwachzehrer schlau und vielleicht auch über Pflanzen die den Boden verbessern wie Erbsen, Wicken, Ringelblumen, Tagetes , Gründüngung u.a

    Kalken soll man auch nur wenn der Boden wirklich sauer ist und dann auch nur mit gartenfreundlichem Kalk.

    Kompost und ein wechselnder Anbau reichen meist völlig aus, die meisten Gärten sind eher überdüngt als das sie zu wenig haben.

    Außerdem ist Nitrat in chem. Dünger sogar schädlich für den Menschen soweit ich infomiert bin, das geht ins Gemüse und dann essen wir das.
     
    Hallo alle zusammen,

    danke für Eure zahlreichen Antworten!

    -bolban
    Ja, ich habe eine Düngeempfehlung erhalten, diese ist aber sehr global gehalten und als Empfehlung ist ein PNK Dünger „Nitrophoska-Perfekt“ aufgelistet.
    Da das Gemüse u.a. meinen 2 Kindern (7 Monate und 4 Jahre) zugute kommt und ich kein Freund von Chemischen Düngern bin, möchte ich möglichst auf künstliche Dünger verzichten, daher war die Düngeempfehlung für mich nicht zielführen.

    -jomoal
    Ziel ist es heuer zum Start der Gartensaison möglichst weit zum oder in den „grünen“ Bereich zu kommen. Kalk ist glaube ich nicht Zielführend, da ich bereits einen PH Wert von 7,5 habe, offensichtlich hat der Bauer vor uns ausreichend gekalkt oder der Boden hat bereits einen hohen Kalkwert… :-)
    Zwecks Mist: den könnte ich relativ einfach auftreiben, aber soweit ich gelesen habe müsste ich mir den jetzt besorgen und gut abliegen lassen und erst nächstes Jahr einarbeiten. Habt Ihr hier andere Erfahrungen?

    -blitz
    Danke für die aufmunternden Worte!!!
    War gestern schon etwas enttäuscht und ratlos wie ich das ganze in einen akzeptablen Bereich bekomme…
    Gibt es Mineralischen Dünger der bedenkenlos ist, bzw. ökologisch/bio ist? Bzw. habt Ihr da eine Empfehlung für mich…
    Bzw. ist Mineralischer Dünger = Chemischer Dünger?
    Ich glaube die schwächen bei Calcium, Kalium, Phosphor und Zink werde ich nicht mit Kompost (auch nicht über lange Zeit) in den Griff bekommen, oder?
    So wie Du es beschreibst wäre eine Gründüngung jetzt im März eher kontraproduktiv, da ich noch mehr Nährstoffe aus dem Boden entnehme…
    Das klingt für mich plausibel!

    -Stupsi
    Tlw. finde ich schon das es weit abweicht, oder würdest Du es nicht so schlimm einstufen? Tlw. unterschreite ich die Werte ja um das 4 fache (Nitrat, Zink)
    Das mit den Hornspähen ist ein guter Tipp, hab schon etwas nachgelesen und das werte ich fast sicher ausbringen.
    Hornspäne reichern den Boden mit Stickstoff=Nitrat an oder, das wäre glaube ich das wichtigste was ich unternehmen muss

    -All:
    Weis wer was so in Durchschnittlichen Kompost an Nährstoffen enthalten ist, bzw. welche Defizite aus meiner Liste damit nicht in den Griff zu bekommen sind?

    Zusammenfassend werde ich mal folgendes planen:
    Im Frühling noch keine Gründünung, jedoch Kompost und Hornspäne einbringen. Im Herbst auf alle freiwerdenden Flächen Gründüngung ausbringen.
    Im nächsten Jahr kommen dann auf die Gründüngungsflächen die Schwachzerer, ein Jahr drauf die Mittelzerer und danach die Starkzerrer.
    Habe ich das so halbwegs behirnt?
    Habt Ihr noch weitere Tipps für mich, bin für alles Dankbar!

    LG aus Österreich
    kulimuli
     
  • Hallo,

    ich jetzt noch einiges nachgelesen, was haltet Ihr von Urgesteinsmehl?
    Enthält zwar viele Mineralstoffe (Kalium, Magnesium (vondem ich eingentlich nichts mehr benötigen würde)) aber zählt nicht als Dünger? Wie soll ich das verstehen?

    Ich weis is bin schön langsam lästig :-) aber irgendwie blicke ich da nicht durch... :-(

    LG
    kulimuli
     
    Hallo nochmals.

    Du bist nicht lästig, wir sind hier ein Helferforum. Wer keine Lust hat antwortet einfach nicht.

    Hier ist mal ein Link, der Dir eventuell helfen könnte:

    http://www.kompost.de/fileadmin/docs/shop/Anwendungsempfehlungen/_6034_hobbygarten.pdf

    Allerdings gebe ich Dir recht, das Du auf Dauer nicht alle Stoffe über Kompost zuführen kannst. Kompost besteht nun mal aus verrottenden Pflanzenteilen, und die enthalten nun einmal nicht übermäßig viel Mineralstoffe. Das kann einige Jahre gut gehen, aber irgendwann fehlt eben dann doch das eine oder andere Mineral. Deshalb würde ich mich im Gartencenter beraten lassen. Natürlich setzt man ungern mineralische Dünger ein, aber wenn es notwendig ist muß man sich überlegen ob man es einmal tut. Das ist immer noch besser als konventionell hergestelltes Gemüse zu kaufen, da dieses zusätzlich noch mit Insektiziden und Pflanzenschutzmitteln behandelt wird. Da ist eine einmalige Düngung wohl das kleinere Übel.

    Urgesteinsmehl ist gemahlener Basalt. Die Mineralstoffe die den Boden anreichern befinden sich also in feiner Form im Mehl. Es gibt durchaus Diskusionen ob das Mehl hilft oder schadet. Ich verwende es nicht.

    LG Blitz
     
    Hallo kulimuli,
    schau mal bei Bio Austria.at nach. Da gibt es eine Suchfunktion auf der rechten Seite. Gib da Urgesteinsmehl ein, da gibt es viel Interessantes zum Lesen.
    Lg. :?:
     
    Tlw. finde ich schon das es weit abweicht, oder würdest Du es nicht so schlimm einstufen? Tlw. unterschreite ich die Werte ja um das 4 fache (Nitrat, Zink)
    Da Du geschrieben hast das der Boden bäuerlich bewirtschaftet wurde gehe ich mal davon aus das der Bauer da Starkzehrer wie Kartoffeln etc.. angebaut hat.

    Normalerweise baut man deshalb ja in Folgekultur an damit sich der Boden ganz von allein wieder erholen kann also auf frisch gedüngtem erst Starkzehrer im nächsten Jahr Mittelzehrer und dann Schwachzehrer dann ein Jahr Gründünung und dann wieder von vorne.

    Würde deshalb dieses Jahr mit Mittel- oder Schwachzehrer beginnen dann im Herbst Gründünung und im Frühjahr nochmal ordentlich Kompost und Hornspäne oder diese Knochenmehle gehen auch einarbeiten.

    Ob Du chemischen Dünger (z.b. Blaukorn)nimmst musst Du selber wissen, ich vermeide sowas wegen der Nützlinge und um nicht noch weiter unser Grundwasser zu "verseuchen". Hab einfach zuviel negatives darüber gelesen.
    Ich denke mit ein wenig Geduld kommt man auf Dauer weiter.

    Kannst dich ja auch mal nach Guano schlau machen soll auch ein biologischer Dünger sein, da kenn ich mich nicht so mit aus.

    Hast Du denn alles andere ausgeschlossen?
    Das Eure Ernte nicht gut war könnte auch am Wetter, falscher Standort für die Pflanzen, ungünstige Nachbarn usw... liegen?
    Letztes Jahr haben ja hier alle schon allein Probleme gehabt weil es so lange kalt war.
     
  • man kann sich auch Kompost bei Kompostierwerken holen. Lose auf dem Hänger isses auch nicht teuer; allerdings wäre ich mir nicht so sicher wegen der gazen Inhaltsstoffe

    Düngeempfehlungen werden selten für Gemüsegärten gegeben, da sie Ansprüche der einzelnen Kulturen unterschiedlich sind

    meine Empfehlung: es gibt organische fertige Dünger - den für die ersten 2-3 Jahre verwenden und wenn dann genügend Kompost vorhanden ist, den eigenen verwenden

    niwashi beobachtet grad die holländischen Gipsbomber ... also ist die Gartensaison noch weit weg ...
     
  • Was sind denn Gipsbomber?

    Bei uns haben die Bauern gestern die Felder gedüngt, roch prima :grins:
     
    Holländer brechen sich vorzugsweise beim Schifahren in den Tiroler Bergen Knochen und ähnliches ... in mit Gips stabilisierten Zustand werden sie mit Antonows-Militär-Schwertransportern der Marke Airbus 320 ins tomatige Flachland ausgeflogen

    niwashi hätte lieber Tulpenbomber ...
     
    Ach so :grins:
    Ist ja manchmal nicht so einfach für mich Dir zu folgen aber es wird von Jahr zu Jahr besser :grins:
     
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